Wenn Beteigeuze explodiert. Stephan Berndt

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Название Wenn Beteigeuze explodiert
Автор произведения Stephan Berndt
Жанр Биографии и Мемуары
Серия
Издательство Биографии и Мемуары
Год выпуска 0
isbn 9783946959915



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net die, die vom Osten hermarschiert sind [die Russen°].53

      Im März 2002 tauchte dann im Internet ein umfangreicher Irlmaier-Text auf (die Fotokopie einer Handschrift), aus dessen Inhalt sich in der Zwischenzeit ein paar Vorhersagen erfüllt haben oder wo sich die reale Entwicklung der entsprechenden Aussage doch wenigstens erstaunlich stark angenähert hat. In meinem Buch ›Alois Irlmaier – ein Mann sagt, was er sieht‹ habe ich diesen bei Irlmaier-Kennern als Kurier-Text bekannten Text auf 15 Seiten analysiert. Zu Paris heißt es im Kurier-Text:

      Zuerst wird die Stadt mit dem eisernen Turm sich selbst anzünden

      und Revolte mit der Jugend machen.

      Der Stunk geht um die Welt.54

      Der Brand von Paris wäre sozusagen der Auftakt und die Ouvertüre für den “dritten Weltkrieg“ in Europa. Das Fanal. Glaubt man dem Kurier-Text, fände der Brand von Paris zeitgleich mit dortigen Jugendunruhen statt. Kommt uns das bekannt vor? Allerdings: Im Spätherbst des Jahres 2005 kam es in Frankreich und insbesondere in Paris zu wochenlang anhaltenden Jugendunruhen; zum überwiegenden Teil Jugendliche mit Migrationshintergrund. Wikipedia schreibt dazu, dass die Jugendlichen ›meist nordafrikanischer Herkunft waren‹; weiter von einer ›Serie von Brandanschlägen auf jüdische Einrichtungen, die die diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und Israel belasteten‹. Und: ›Der Pariser Imam wandte sich gegen die Gewalt und bezeichnete sie als Schande.‹ Ausgebrochen sind die Unruhen in den berühmtberüchtigten Pariser Vorstädten mit bekanntermaßen hohem Migrantenanteil. „Klarer Fall!“ sollte man denken, doch im Nachhinein konnte das politische Establishment der Grande Nation kein Problem mit den Migranten-Kids erkennen.55 Aha, so, so.

      Das Magazin DER SPIEGEL schrieb seinerzeit von »Dauerrandale« und dass zwischen dem 27. Oktober und 20. November 2005 in Frankreich landesweit 10 300 Autos abgefackelt wurden, davon 4 200 im Großraum Paris.56 Laut Wikipedia wurden seit Anfang 2005 »insgesamt 28 000« Autos in Brand gesetzt, ja es wurden sogar 274 öffentliche und private Gebäude der Stadt zerstört.57 Auslöser der 2005er Ausschreitungen waren zwei Jugendliche mit Migrationshintergrund, die auf der Flucht vor der Polizei tödlich verunglückt waren. Tiefere Ursache der Unruhen waren die schon 2005 schlechten Zukunfts- und Berufschancen der französischen Jugendlichen, insbesondere eben jener mit Migrationshintergrund. 2005 lag die durchschnittliche Jugendarbeitslosigkeit in Frankreich bei happigen 19,5 Prozent. 2009 nach dem Ausbruch der Immobilien- und Finanzkrise stieg die Zahl auf 25,2 Prozent und lag Ende 2014 noch immer bei 25,2 Prozent, im November 2020 bei 22,1 Prozent.58 Orientiert man sich an Zahlen von 200959, dürfte die Quote bei männlichen Jugendlichen mit Migrationshintergrund fast doppelt so hoch sein. 2009 hatten 41 Prozent aller Pariser Jugendlichen unter 18 Jahren einen Migrationshintergrund.60

      Frankreich hat also ein Riesenproblem mit seiner Jugend, das es seit mindestens 15 Jahren nicht in den Griff bekommt. Und im Zuge von Corona wird sich alles noch verschlimmern. Wetten? Dazu muss man kein Hellseher sein.

      Zugegeben: Es ist keinesfalls zwingend, Irlmaiers Hinweis auf die Pariser Jugend schwerpunktmäßig auf die Pariser Jugend mit Migrationshintergrund zu beziehen. Doch sowohl die realen Erfahrungen von 2005 als auch der prophezeite Akt der Vernichtung des Kultursymbols Paris deuten in diese Richtung.

      Man sollte die Lage in Frankreich also im Auge behalten. Glaubt man Alois Irlmaier, so steht Paris genau dann in Flammen, wenn sich die russischen Truppen dem Rhein nähern. Folglich müsste die Lage in Frankreich im Frühsommer/Sommer des Kriegsjahres äußerst angespannt sein. Da zuvor auch noch das Weltfinanzsystem zusammengebrochen sein dürfte, wäre die Lage natürlich in praktisch allen Ländern angespannt. Doch Frankreich wäre eines der ersten Länder in Westeuropa, das die Grenze zum offenen Bürgerkrieg überschreitet.

      Was die sich direkt im Kurier-Text anschließende Voraussage Irlmaiers »Der Stunk geht um die Welt« betrifft, könnte damit sicherlich ein weltweites Aufbegehren gegen die jeweiligen Corona-Verordnungen gemeint sein. In jedem Fall könnte man von einer praktisch weltweit herrschenden Wirtschaftskrise ausgehen. Und es liegt nahe, diese Wirtschaftskrise wiederum im Zusammenhang mit der Corona-Krise und deren wirtschaftlichen Folgen zu sehen. Ja von heute (Januar 2021) aus gesehen ist kaum vorstellbar, dass die hier unterstellte Weltwirtschaftskrise nichts mit der Corona-Krise zu tu hat, dass die Corona-Krise irgendwann wieder ausgestanden sein wird und dann erneut eine Weltwirtschaftskrise ausbricht, dann jedoch verursacht von einem neuen Faktor. Angesichts der globalen Überschuldung ist im Moment wohl eher davon auszugehen, dass die Corona-Krise direkt in eine schwere globale Wirtschaftskrise übergeht. Fraglich wäre nur wie schnell.

      Marie-Anne Lenormand (1843)

      Geht es um Prophezeiungen zum Schicksal Frankreichs und der Stadt Paris, so darf eine Hellseherin nicht fehlen: Marie-Anne Lenormand (1772–1843). Zur Zeit der französischen Revolution und der napoleonischen Zeit lebte sie in Paris und arbeitete dort als Wahrsagerin der Reichen, Schönen und Mächtigen. Marie-Anne Lenormand ist Teil der französischen Geschichte und die bekannteste Wahrsagerin Frankreichs aller Zeiten. Geht man in Deutschland in einen beliebigen Esoterik-Buchladen, so wird man mit etwas Glück auch die bekannten Lenormand-Wahrsagekarten finden. Diese gehen (angeblich) auf jenes Kartenspiel zurück, das Maria-Anne Lenormand selbst benutzt hat. Viele Esoteriker kennen die Karten. Allerdings weiß praktisch niemand etwas von den Vorhersagen dieser Seherin zum Untergang von Paris, und damit auch zum “dritten Weltkrieg“. Ähnlich ist es übrigens mit Hildegard von Bingen: Ihre Medizin z. B. ist in esoterischen Kreisen sehr bekannt, aber keiner will etwas von ihren Vorhersagen zu einer Art “dritten Weltkrieg“ wissen, nichts zu der anschließenden Friedenszeit und schon gar nichts von der darauffolgenden Antichrist-Zeit.

      Zu Paris sagt Marie-Anne Lenormand:

      Der Pariser selbst wird mit der Wut und der Verzweiflung im Herzen und erfüllt von der Lehre, welche der Moskowite [siehe unten°] uns gab, mit wütender Hand die Anstrengungen unterstützen, womit die Barbaren die Königin der Städte vernichten wollen. Brennende Fackeln werden auf die Dächer der Häuser geworfen. Ganz Paris wird nun mehr eine ungeheure Brandstätte sein.61

      Auch hier die völlig absurde Situation: Von außen nähert sich der Stadt Paris ein militärischer Feind – die »Barbaren« –, doch statt die Verteidigung zu organisieren, stecken die Bürger ihre eigene Stadt an. Geht’s noch?

      Wer die Barbaren sind, sagt die Seherin nicht. Infrage kämen aber wohl nur Russen und Deutsche, eben ein potenter militärischer Gegner von östlich des Rheins. Die europäische Prophetie insgesamt stellt klar: Es sind die Russen. Auf Russland deutet auch die Lehre der Moskowite, wenn auch die konkrete Deutung schwierig ist, denn die Zeiten, in denen die Russen eine Lehre oder Ideologie verbreiten, sind längst vorbei. Trotzdem bleibt es ein Hinweis auf Russland.

      Natürlich steht bei Marie-Anne Lenormand nichts von Jugendlichen und schon gar nichts von Immigranten oder deren Nachkommen. Doch den Worten nach, mit denen die Seherin die Situation in Paris beschreibt, geht es nicht um das bloße Ausagieren irgendeiner Wut oder etwa darum, die Herrschenden durch ein Schockerlebnis, durch einen gewalttätigen Hilfeschrei zum Dialog zu zwingen. Dazu hätte ein einziger abgefackelter Häuserblock voll und ganz „gereicht“. Das ist keine Warnung, das ist Krieg.

      Das ist der Wille zur Vernichtung. Wer so handelt, glaubt, dass ihm nachher kein Polizist und kein Gericht etwas anhaben kann. Er glaubt, dass Frankreich dem Untergang geweiht ist. Und das glaubt er eben zum einen, weil die Russen im Anmarsch sind, und zum anderen, weil er selbst nie ein Franzose im Herzen war, weil er keine innere Verbindung zur französischen Kultur hat. In seinem Herzen gibt es kein vive la France.

      Ja es stimmt, auch bei Marie-Anne Lenormand steht nichts von Immigranten oder deren Nachkommen. Aber das ist letztlich nicht so wichtig. Die entscheidende Frage lautet: Tut so etwas ein Franzose?

      So oder so – im Gesamtkontext der europäischen Prophetie müsste die Selbstzerstörung der Stadt Paris zu einer Zeit stattfinden, in der Europa viele Fremde von außerhalb Europas beherbergt; vor allem in den Großstädten. Und diese Fremden ohne europäische Wurzeln müssten