Название | Stills Faszienkonzepte |
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Автор произведения | Jane Stark |
Жанр | Медицина |
Серия | |
Издательство | Медицина |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783941523548 |
Im Journal of Osteopathy (JO), von der ASO zum ersten Mal im Mai 1894 herausgegeben,362 veröffentlichte Still über 200 Artikel, wovon die ersten Abdrucke von Ansprachen sowie Aufsätze zur Organisationsgründung und zu Erfolgen der ersten Graduierten363 waren. In den letzten 10 Jahren seines Lebens erschienen von ihm nur noch wenige Beiträge. Der letzte bedeutende war der Nachdruck seiner Rede vor der Missouri State and Mississippi Valley Osteopathic Association zu seiner Philosophy of Immortality.364 Bis R. P. Schnucker D.O. 1991 die meisten von Stills Aufsätzen unter dem Titel Early Osteopathy in the Words of A. T. Still herausbrachte, waren die JO-Artikel kaum aufzutreiben. Vor 1991 besaßen nur zwei amerikanische osteopathische Colleges alle frühen Bände des JO, die Stills Aufsätze enthalten: das Michigan State University und das Kirksville College of Osteopathic Medicine.
In diesen Aufsätzen findet sich manch einzigartige Still’sche Idee, die sonst nirgendwo in seinen Schriften erscheint.
Unveröffentlichte Manuskripte
Das Still National Osteopathic Museum beherbergt unter anderen folgende unveröffentlichte, katalogisierte Texte:
Hand- und maschinengeschriebene Originaltexte von Still (Aufsätze, Reden, Briefe) außerdem Briefe an Still, Nachrufe, Kondolenzschreiben und weitere Texte, die sich auf Stills Tod 1917 beziehen, sowie verschiedene Still betreffende Dokumente. Größtenteils handelt es sich dabei um Originale. Die Sammlung enthält auch einige Referenzexemplare von anderswo aufbewahrtem Textmaterial. Dokumente, bei denen Stills Autorenschaft fraglich ist, sind in den Box- und Ordnerlisten vermerkt.365
Der Hauptteil dieses Materials wurde dem National Center for Osteopathic History (NCOH) von Elizabeth Laughlin, der Witwe von Stills Enkel George Andrew Laughlin, gespendet (aaO.).
Verschollene Texte
Einige von Stills Texten werden wohl kaum wieder auftauchen und alle Berichte von Personen, die angeben, diese Texte gesehen zu haben, sind mit Vorsicht zu behandeln, denn „auch eine vertrauenswürdige Quelle kann ungenau sein – weil zum einen die Erinnerung über die Zeit blasser wird und weil zum anderen auch Augenzeugen, deren Aufmerksamkeit ja oft nur einseitig konzentriert ist, ein Geschehen nicht völlig unverfälscht wiedergeben können.“366 Mit dieser Warnung im Hinterkopf wird hier durch Nacherzählen der in Interviews und zusätzlichen persönlichen Gesprächen gemachten Äußerungen von Jerry Dickey D.O., John Jones, III., D.O., Harold Magoun junior D.O. und Ed Stiles D.O. sowie anhand von Zitaten aus dem Buch von Charles E. Stills junior D.O., Frontier Doctor, Medical Pioneer, über die verschollenen Still-Texte berichtet. Dies ist höchst wichtig, denn es zeigt sich, dass das gegenwärtige Bild von Still nur unvollständig ist, weil einiges Textmaterial aus seinem Nachlass offenbar von Mitgliedern seiner Familie absichtlich zensiert oder gar vernichtet wurde. Da Still geschrieben hat, dass die Wohnstätte von Seele und Geist die Faszien sind367, muss man seine Faszienkonzepte auch in Beziehung zu seinem Interesse am Spiritismus setzen.
Cheryl Gracey, Kuratorin des Still National Museum of Osteopathic History, erklärte: „Das einzige Notizbuch, das wir von Still besitzen, ist ein etwa 6 mal 15 cm großes, in rotes Leder gebundenes Büchlein mit 30 unlinierten Blättern. Es wurde von hinten nach vorne beschrieben, und zwar nur die Innenseite des Umschlags und einige Seiten.“368
Um diesen Bericht zu vervollständigen, müssen erst drei von Stills Enkelkindern identifiziert werden: Stills Tochter Blanche heiratete George Laughlin, D.O., (1873–1948). Sie hatten zwei Kinder, Mary Jane Denslow (1924–1991), Ehefrau des osteopathischen Forschers Sted Denslow (1906–1982), und George Andrew Laughlin, D.O., (1918–1981), Ehemann von Elizabeth Peterson (Laughlin), die später einen Großteil des in der A. T. Still Collection am Still National Osteopathic Museum, Kirksville, aufbewahrten Materials spendete. Das dritte Enkelkind ist der schon oft erwähnte Charles E. Still junior (in der Folge als Charlie bezeichnet), Sohn von Charles E. Still senior. Er war mit Doris Still verheiratet.
Einer A. T. Still Manuscript Collection genannten Broschüre zufolge gingen die Still Manuscripts nach Stills Tod 1917 zunächst an George und Blanche Laughlin. Ein Feuer in deren Haus zerstörte jedoch 1925 nahezu den gesamten, dort befindlichen Nachlass an Still-Texten.369 Einiges von dem Still’schen Textmaterial war jedoch der Osteopathy Collection 1887–1941 am Smithsonian Institute (Smithsonian Institution Research Information System Archives) übergeben worden. Nach Blanches Tod gingen die Erbstücke an ihren 1981 verstorbenen Sohn George Andrew, dessen Witwe Elizabeth die Behälter mit den Manuskripten aufbewahrte. „Obgleich die A. T. Still Memorial Library schon vorher einige Manuskripte erhalten hatte, erfolgte die Hauptschenkung, die über 2000 Seiten umfasste, im Frühjahr 1990.“370
Jerry Dickey, D.O., zufolge, der sich hier auf Stills Enkelin Mary Jane Denslow beruft, wurden die übrigen Materialien aus Stills Nachlass irgendwann zwischen 1959 und 1981, als George Andrew Laughlin noch lebte, von der Familie gesichtet.
Gegen Ende ihres Lebens teilte Mary Jane Denslow ihrem Kirksviller Nachbarn und Freund Jerry Dickey mit, dass um 1970 oder vielleicht auch schon 1963 die noch lebenden Enkel von Still dessen Manuskripte „akribisch durchforstet hätten“. Ein anberaumtes Familientreffen habe Folgendes ergeben:
„Die Mehrheit plädierte für die Säuberung der vorliegenden Informationen … alles, was auf spiritistische Tendenzen hinwies, wurde herausgenommen. Denn der Familie erschien dieses Material zu explosiv, es hätte definitiv die Dinge ins Wanken gebracht und seine [A. T. Stills] Reputation und damit auch die ihre [der Enkel] ruiniert … die Mehrheit der Familie entschied, dass sie ihre relativ anerkannte Stellung nicht gefährden wolle.
Daher beschlossen sie [die Enkel], dass dieses Wissen bzw. dieser Aspekt von A. T.Still nicht an die Öffentlichkeit gelangen dürfe.“ 371
Dr. Dickey erzählte, Mary Jane habe ihm mitgeteilt „dass es einen Koffer mit ausschließlich spiritistischem Material gab, das von der Familie durchgesehen wurde … Es wurde Charlie anvertraut. Er packte es in einen muffigen Koffer, er besaß einen Koffer voll mit diesem Zeug.“372
Allerdings, so erklärte Dickey weiter, habe sich Mary Jane damals als Minderheit in der Familie gegen jede Säuberung der Werke ausgesprochen und gesagt: „Das war auch ein Aspekt von ihm [Still]. Wir dürfen nicht darüber entscheiden, was die Leute sehen dürfen und was nicht. Dazu haben wir kein Recht.“373 Dr. Dickey beschrieb, wie es dazu kam, dass er das Material sichten konnte: „Charlie ließ mich das Material nur sehen, weil seine Cousine, die er achtete, ihm das befahl … Als er [Charlie] dann meiner Frau Kathy und mir erlaubte, den Koffer durchzusehen war er hypernervös … Von sich aus hätte er das wohl niemand gezeigt. Er wollte dieses Wissen nicht mit mir teilen.“374
„Meine Frau und ich saßen in ihrem [Charlie und Doris Stills] Apartment in Scotsdale, Arizona, und während sie uns sehr nervös beobachteten, konnten wir schätzungsweise eine Stunde lang das Material durchsehen. Ich bezweifle ernsthaft, dass außer uns jemand das Tagebuch [Stills Tagebuch im Koffer] gesehen hat.“ 375
Dr. Dickey äußerte über den Inhalt des Koffers:
„Es war ein ganzer Koffer voller loser Blätter, nicht nur ein Tagebuch … Manches machte überhaupt keinen Sinn, denn es waren zusammenhanglose Gedanken auf einzelnen Papierstücken … Meine Aufmerksamkeit wurde vor allem von einem Taschennotizbuch gefesselt. Es war braun, besaß Taschengröße, war gebunden und das Papier war liniert. Es war fest eingebunden und offensichtlich in Stills Handschrift geschrieben, von der ich viele Beispiele gesehen habe. Er benutzte immer einen Bleistiftstummel. Ich nahm das kleine Notizbuch und ging es durch und schließlich begriff ich, dass es sich um eine Serie von Antworten auf spezielle Fragen handelte, aber die Fragen waren nicht in dem Buch. Und ohne die Fragen ist die Information nutzlos.