Название | Stills Faszienkonzepte |
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Автор произведения | Jane Stark |
Жанр | Медицина |
Серия | |
Издательство | Медицина |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783941523548 |
Zusammenfassung: Stills Charakter und Wesen
Still, der schon in jungen Jahren geprägt wurde von den Wundern und Mühseligkeiten des Pionierlebens und all die Bedrängnisse und Ängste ertrug, die mit der Vertretung starker Überzeugung in einem vom Krieg zerrissenen Land verbunden waren, machte seinen Weg, indem er aus seinen Erfahrungen Stärke bezog, um mit unbeirrbarer Zielstrebigkeit und Kontinuität im Denken die Osteopathie zu entdecken und zu entwickeln. Seine Vorgehensweisen waren das Beobachten, das Schließen, Intuition und etwas, das darüber hinausgeht. Gleichgültig gegenüber Äußerlichkeiten wie Kleidung und Stil blieb Still sich selbst treu und galt bei seinen Mitmenschen als Lincoln’scher Charakter mit einer immerwährenden Ehrfurcht vor einer Höheren Macht.
Seine Freunde, die zumeist auch seine Studenten waren, behielten ihn in ehrfürchtigem Andenken als einen Menschen mit prise de conscience, also einem tiefgehenden Begreifen, das ihn durch Tiefen und Höhen große Leistungen vollbringen ließ.
Man kann sich sein Wesen als eine Kaskade von Superlativen vorstellen, wie sie so wortreich von seinen Zeitgenossen beschrieben wurden. Sie sind so unmessbar, dass jeder Versuch, sie zusammenzufassen, eine Verminderung ihrer Intensität wäre.
Andrew Taylor Stills Größe war sein Wesen. Sein Still-sein bestand aus einer unfassbaren Kombination von Qualitäten, die nicht erworben waren, sondern ihm zunächst geschenkt und dann entfaltet wurden. Ein lebendiges Bild von A. T. Still zu behalten, heißt, sich der in History of Osteopathy and Twentieth-Century Medical Practice297 abgedruckten Worte von E. H. Pratt zu erinnern:
„Sein dem Licht zugewandtes Antlitz leuchtete stets. Doch dieses Licht kam nicht von ihm, er reflektierte nur das Licht, auf das er schaute – das Licht Gottes.“
Sein Werk und seine Ausdrucksweise
„Ich beabsichtige, Euch diese Wahrheiten in Worten mitzuteilen, die Ihr nicht vergessen werdet.“ 298
Dieses Kapitel, das Stills veröffentlichte und unveröffentlichte Texte identifiziert und charakterisiert, soll den Hintergrund für ein Erfassen von Stills Faszienkonzepten liefern. Das Gliederungsschema folgt – soweit dies möglich ist – der Chronologie der Veröffentlichung. Zunächst werden seine vier bekannten Bücher, dazu zahlreiche Zeitschriftenartikel beschrieben. Danach geht es um die zwar unveröffentlichten, aber katalogisierten und im Still National Osteopathic Museum aufbewahrten Texte und schließlich um den nie veröffentlichten und nicht katalogisierten Teil seines Werks, der angeblich verloren gegangen ist: um einzelne Blätter, Notizbücher und Tagebücher.
Stills Bücher enthalten Biografisches und die meisten seiner Gedanken zum Thema Faszien, während die Zeitschriftenaufsätze mehr über sein Wesen, seinen Charakter und über geistige Beeinflussungen aussagen. Bei den verschwundenen Texten handelt es sich, wie die Autorin aus Augenzeugenberichten erfuhr, hauptsächlich um Amerkungen zum Spiritismus. Auch wenn in diesen Texten vermutlich also keine Hinweise auf die Faszienkonzepte, ja nicht einmal auf die Osteopathie vorkamen, so belegten sie doch eindeutig Stills Interesse am Spiritismus. Daher empfiehlt die Autorin, den spirituellen Aspekt in Stills Faszienkonzepten auch aus dieser Perspektive zu betrachten.
Still veröffentlichte vier Bücher und schrieb zahlreiche Artikel, insbesondere für das Journal of Osteopathy (JO). Das Still National Osteopathic Museum beherbergt seine unveröffentlichten, katalogisierten Schriften. Keiner der an der Erstellung der vorliegenden These Beteiligten weiß, wo sich die mindestens drei „Tagebücher“ und die unzähligen losen Blätter befinden, die seit 10 Jahren verschwunden sind.
Still muss schon 1885 geschrieben haben, denn 1895 sagte er einmal: „Ich habe die Erlaubnis von Frau Annie Morris, die die Manuskripte und Aufzeichnungen von 1885 aufbewahrt, mir nochmals anzusehen, wie sich die Osteopathie vor 10 Jahren dargestellt hat.“299 Interessanterweise gibt es aber vor seinem ersten, im JO erschienenen Artikel keine bekannten Veröffentlichungen von Still.
Texte von Still zeitlich genau einzuordnen, ist aus drei Gründen schwierig: In zumindest einem Fall, und zwar bei dem Buch The Philosophy and Mechanical Principles of Osteopathy, differieren das Datum des Copyrights und das Datum der Buch-Veröffentlichung um etwa 10 Jahre. Der Großteil von Stills unveröffentlichten, aber katalogisierten Texten ist außerdem nicht datiert. Und es gibt zahlreiche Beispiele dafür, dass die gleichen Texte in zwei von Stills veröffentlichten Werken auftauchen. So erschienen beispielsweise zunächst im JO abgedruckte Artikel später auch in einem seiner Bücher und umgekehrt wurden Texte aus seinen Büchern auch im JO veröffentlicht. Vor diesem Hintergrund war es der Autorin nicht möglich, eine klare Chronologie der Entwicklung von Stills Faszienkonzepten aufzuzeigen.
Die veröffentlichten Werke
„Diese Bücher verfolgen die Fußspuren seiner großartigen Idee, wie sie ihren Weg durch seinen Kopf und durch die Köpfe anderer Menschen nahm. Die Idee war lebendig, sie wuchs und schließlich entwuchs sie den geschriebenen Aufzeichnungen.“ 300
AUTOBIOGRAPHY OF ANDREW TAYLOR STILL
Die Autobiography of Dr. A. T. Still, von der jeder Student und Absolvent der ASO ein Exemplar ASO erhielt, war Stills „erste Leistung als Autor“301. Sie wurde erstmals 1897 veröffentlicht302 und im JO vom Dezember 1897 angezeigt.303 Die Auslieferung erfolgte aber aufgrund „mancher Verzögerungen und ärgerlicher Enttäuschungen“304 wahrscheinlich erst Anfang 1898. Diese Autobiografie war einer damaligen Beschreibung zufolge „in der originellen Art des Doktors verfasst“ und enthielt „viele amüsante und herzergreifende Ereignisse aus seinem Leben“.305 Still gibt darin an, er schreibe für „zukünftige Generationen“.306
In der zweiten, 1908 veröffentlichten Auflage der Autobiography ließ Still bestimmte Informationen weg, von denen er annahm, dass sie „für den normalen Leser praktisch keine Bedeutung besitzen“.307 Es gibt zwar leichte Unterschiede beim biografischen Material, aber keine wesentlichen Veränderungen in Bezug auf die Faszienkonzepte. In der Auflage von 1908 gibt es 20 Beispiele, wo Still eine Folge von Gewebebezeichnungen auflistet wie Arterien, Nerven, Venen, Muskeln … und das Wort Faszien aber völlig weglässt. Tatsächlich konnte die Autorin keine Erwähnung von Faszien finden, obgleich Still gelegentlich den Begriff „Membran“ verwendet.308 Trotz des Titels Autobiography präsentiert der Text tiefe Einblicke in Stills Philosophie und in seine Sicht vom menschlichen Körper.
Beim Erfassen des ersten Dreiviertels seines Lebens ist diese Autobiografie sehr hilfreich, sie enthält aber nur wenige Hinweise auf die spätere Lebensphase. Die erste Auflage wurde 20 Jahre vor Stills Tod veröffentlicht und die zweite Hälfte des Buches enthält Neudrucke von Reden, die er bei Graduierungsfeiern oder zum Geburtstag der Entdeckung der Osteopathie gehalten hat. Die meisten dieser Kapitel finden sich auch in Artikeln im JO. Da die Nachdrucke zu besonderen Anlässen erfolgten, kann man unterstellen, dass Still sich oft wiederholte, wobei Wiederholung jedoch nicht als Betonung gedeutet werden darf.
PHILOSOPHY OF OTEOPATHY
Stills