Название | Gewaltlosigkeit im Islam |
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Автор произведения | Muhammad Sameer Murtaza |
Жанр | Социология |
Серия | |
Издательство | Социология |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783864082573 |
9 Al Shami, Leila (2016).
10 Vgl. ebda.
11 Vgl. Böhm, Andrea (2017: 9).
12 Ebda.
13 Vgl. Sa‘īd, Jawdat (2002: 27).
14 Vgl. Said, Jawdat (o. J.3).
15 Vgl. Sa‘īd, Jawdat (2002: 43-50).
16 Vgl. Sa‘īd, Jawdat (2002: 46).
17 Vgl. Said, Jawdat (o. J.3).
18 Vgl. Sa‘īd, Jawdat (2002: 50).
19 Vgl. ebda. (54); Baghajati, Adnan; Said, Jawdat (2015: 12).
20 Vgl. Current Islamic Issues (1998).
21 Vgl. Amos, Deborah (2012).
22 Vgl. Humeid, Bashar (2006).
23 Vgl. Said, Jawdat (o. J.1: 52).
24 Baghajati, Adnan; Said, Jawdat (2015: 12).
25 Vgl. Sa‘īd, Jawdat (2002: 43).
26 Vgl. Said, Jawdat (o. J.1: 49).
27 Vgl. Sa‘īd, Jawdat (2002: 101).
28 Vgl. Said, Jawdat (o. J.3).
29 Vgl. Current Islamic Issues (1998).
30 Vgl. Sa‘īd, Jawdat (2002: 21-23).
31 Vgl. ebda. (118); Ibn Taymiyya (2017: 57-58).
32 Vgl. Humeid, Bashar (2006).
33 Vgl. Sa‘īd, Jawdat (2002: 37).
34 Baghajati, Adnan; Said, Jawdat (2015: 12-13).
35 Vgl. Said, Jawdat (o. J.2).
36 Vgl. Sa‘īd, Jawdat (2002: 109).
37 Vgl. ebda. (121).
38 Vgl. Said, Jawdat (o. J.1: 31).
39 Vgl. Graswurzelrevolution (2015: 10).
40 Vgl. Current Islamic Issues (1998).
41 Vgl. Hofheinz, Marco (2016: 141-142).
42 Vgl. Said, Jawdat (o. J.2).
43 Vgl. Said, Jawdat (o. J.1: 49).
44 Vgl. ebda. (49-50).
Der Lehrer: Maulana Wahiduddin Khans gewaltloser ğihād
Islam ist Frieden. Unentwegt hört man seit den Tagen des 11. Septembers 2001 von jungen Muslimen diesen Satz. Man kann ihn kritisieren als eine Verdrängung der Tatsache, dass auch der Islam, wie jede andere Religion und Weltanschauung, über ein Gewaltpotenzial verfügt. Man kann ihn beanstanden, da Terroristen muslimischen Glaubens sich wiederholt auf den Islam beziehen und ihre Taten mittels Versen aus dem Qurʾān legitimieren. Man kann ihn in Zweifel ziehen, da muslimische Autoren wie Sayyid Qutb, Muhammad Abd Al-Salam Farradsch (gest. 1982) und Abul Aʿla Maududi (gest. 1979) eine Auslegung des Islam hervorgebracht haben, die Legimitationsgrundlage ist für Terroristen muslimischen Glaubens. Man kann ihn zurückweisen, da er keine kritische Auseinandersetzung mit gewalttätigen Interpretationen des Islam und deren Denkern fördert und somit schließlich keine Veränderung bewirkt.
Andererseits, kann man eine solche denkerische Leistung von einem gewöhnlichen Gläubigen verlangen? Ist dies nicht vielmehr die Aufgabe von muslimischen Gelehrten und Intellektuellen?
„Islam ist Frieden“, drückt dieser Satz, ausgesprochen von einem Ali-normal-Muslim, nicht eine Ablehnung von Gewalt im Namen der Religion aus? Drückt er nicht eine Abscheu vor Terroristen muslimischen Glaubens aus? Drückt er nicht einen Trotz gegenüber den Handlungen muslimischer Gewalttäter aus, die immer wieder das Gegenteil bekräftigen? Muslime, die überzeugt sind, dass der Islam eine Friedensreligion ist, sind nicht nur der Gewalt im Namen des Islam leid, sondern der Gewalt an sich. Damit sind sie die Adressaten einer sich den Herausforderungen der Zeit stellenden islamischen Friedenslehre und Lehre der Gewaltlosigkeit, wie sie der indische Gelehrte Maulana Wahiduddin Khan (geb. 1925) vertritt.
Maulana Wahiduddin Khan
Khan gehörte auf dem Subkontinent zunächst zu jenen Gelehrten, die sich für das ideologische Islamverständnis Maududis begeistern konnten. Ungefähr 1949 trat Khan in den indischen Ableger von Maududis Organisation ein, der Jamaat-e Islami Hind (Islamische Gemeinschaft Indiens). Maududi predigte, schrieb und forderte in Pakistan eine islamische Revolution, wobei er hierbei mehr von der Französischen Revolution 1789 und der Oktoberrevolution 1917 inspiriert war als vom Qurʾān. Als Khan dies erkannte, distanzierte er sich von Maududi und dessen „politischer Lesart von Religion“45. Es sei nicht rechtens, politische Begriffe der Moderne auf den Propheten Muhammad zu übertragen und anachronistisch zurückzuprojizieren. Der Prophet sei kein politischer Führer und die umma keine Partei oder revolutionäre Bewegung gewesen, wie es so oft in Maududis Schriften heißt. Khan warnte, dass durch eine solche Umwandlung des Islam die Religion der politischen Manipulation ausgeliefert sei.46 Schließlich verließ der Gelehrte ca. 1965 die Organisation, um sich dann für eine kurze Zeit bis 1975 der apolitischen innerislamischen Missionsbewegung