href="#fb3_img_img_ba73b8c2-98cf-5278-a5c5-f5604b07e2df.jpg" alt="image"/>) schmeckt auf einmal gut. Den monolithischen Nachtrunk, jawohl, den gibt es tatsächlich, meine Damen und Herren, den muß man sich förmlich herbeischmatzen. Probieren Sie das mal. Etwas ratlos ließ mich vorerst
99’er Pilsener (5,2%
) zurück. »Dieses gehobene Qualitätsbier ist mit dem Wunsch hergestellt, eine Spezialität für besondere Anlässe anzubieten.« Weich, eine Idee aleig, vollgelb und mit akrobatischen Malzkombinationen. Die sind bald so fesselnd, daß man im Abtrunkgeschehen wenig Verpflichtung verspürt, sich näher mit dem Hopfen zu befassen.
Darguner Dunkel dagegen soll ein Dunkel sein, ist aber nicht dunkel. Wieder sowas in Richtung Märzen und einen Versuch wert.
Mecklenburger Pilsener (5,0%
) wird für die fatalistische Kioskkundschaft bereitgestellt.
(Darguner Brauerei) → Bjørne
Darmstädter Premium (4,8% ) macht viel Rummel um nix. Das leidige Premiumdesaster: verstümmelte Hefen an die vollmondgelbe Würzefront geprügelt. Notdürftig geschlagener Schaum. Der Hopfen hat den Einsatz verpaßt. Und das in Darmstadt, der Stadt von Maruhn, dem »größten Biermarkt der Welt«. 1245 Marken. Kein Quadratmillimeter ist den Inhabern entgangen, um mit dieser Botschaft vollgeklebt zu werden. Über interkontinentale Pipelines ist Maruhn mit nahezu allen namhaften Bierherstellern verbunden. Sehr gut machte sich da der Umstand, daß schon in vorchristlicher Zeit auf dem Grundstück erfolgreich nach Bier gebohrt wurde. Der letzte Bohrturm bestimmt noch heute weithin sichtbar das Land schafts bild.
(Darmstädter Privatbrauerei Wilhelm Rummel)
Das feine Hofmark gibt sich »würzigherb« und uns ampelgelbe 5,6 Prozent. Im Ganzen zu matt, zu schlaff, zu rauh geraten. Das feine Hofmark »würzigmild« mit abermaligen 5,6 Prozent ist eine noch feinere Enttäuschung. Kommt denn nicht endlich wieder was zum Loben?
(Hofmark Brauerei Cham-Loiffling)
De Koninck 1833 (5,0% ) bietet eine staubtrockne Varietät mit fabelhafter Grapefruit. Was das Größte ist: der Farbschimmer. Wie brauner Plastikstielkamm, gegen eine Vierzig-Watt-Lampe gehalten. Alte Taschenlampe geht auch.
(Brauerei De Koninck Antwerpen/Belgien)
Das Etikett des Delirium tremens (9,0% ) liefert die Motive, die Sie sich im nach dem Getränk benannten Aggregatzustand vor dem inneren Auge runterladen können: rosa Elefanten, metallicgrüne Krokodile, bronzene Chinadrachen. Das Ethanol nimmt hierbei pimentförmige Gestalt an. Am besten trinkt sich die angeblich so verflixte siebte Flasche. Wenn Sie das noch erleben sollten. La Guillotine (9,3% ) haut natürlich ganz schön rein, uns im Pulverdampf ergrauten Verkostern noch lange nicht die Rübe ab. Floris Chocolat (3,0% ) dürfte ein Witbier mit Schoki sein, auch als »Gardenbeer« tauglich – ideal zur Biergartensaisoneröffnung. Vor allem mengenmäßig. Mc Gregor (6,5% ) war, glaube ich, eine whiskymalzige, betörend ölige Honigsache, dazu ein angemessener Alkohol. Erinnert mich lebhaft an meinen ersten Meßweinrausch.
(Brasserie Huyghe-Melle Gent/Belgien) → Carioca Classic
Dérer (4,3% ) überwältigt den Leser, äh Trinker mit seinem fast untschechischen Drive, sanftbitter, nein, eher schon metallischherb mit ausgezeichneter Würze und einer konsequenten Abwesenheit weibischen Zuckers. Und davon braut die bienenfleißige Hausbrauerei in Hlučin jährlich fünfhundert Hektoliter. Eine Schande ist das!
(Hlučínský Pivovar/Tschechien)
Desperados (5,9% ) wird von der Brasserie Fischer Schiltigheim/Frankreich in blaßweißes Preßglas gepreßt, damit jeder auf Anhieb den harnigen Gout visualisieren kann, dann vor jedem Junkfoodladen, vor der Trendatze in Mitte oder Schwäbisch Gmünd abgekippt, bereitwillig von den Campdesperados (Spex unterm Arm) aus der Basecap gesoffen – eins zu eins mit Luft aus dem Hohlschädel. → Fischer Tradition
Detmolder Pilsener (4,8% ) aus dem Zwei-Liter-Steinie-Riesen-Faß und ebenso aus der Brauerei Strate Detmold wird für die folgenden Auflagen Outdoor verkostet und mit Live-Publikum, da finden sich immer dankbare Austrinker.
Diebels (4,8% ) ist das → Warsteiner unter den Altbieren. Läßt Altbiertrinker verflucht alt aussehen. Diebels Plato 13 (6,0% ) – ein dunkles, obergäriges Porter-Imitat können sie auch nicht. Immense Verständigungsschwierigkeiten zwischen Schaum und Testflüssigkeit, bald zwischen beiden und Trinker evoziert Diebels Pils (4,9% ), was laut gängiger Lehrmeinung nicht einmal beim Nachspülen von Billigpizza hilft. Voll daneben ist auch vorbei, meine Herren Niederrheiner.
(Privatbrauerei Diebels Issum)
Eine ordentliche Caramalznote schleppt sich gemächlich durch den Nachtrunk der Dingslebener Lava (5,2% ). Unbeachtliche Nebennote, Nachteil der schwachen Vergärung vielleicht? Mit mehr Rezens wäre da eine Menge auszurichten. Trotzdem ein schöner Stern am Thüringer Schwarzbierhimmel. Passend dazu Lava-Lampen und Black Sabbath »Iron Man« oder »War Pigs«. Dingslebener Edel Premium ist kraft seiner 4,9 Prozent ein gutes Dingslebener Edel Premium, das ebenso kräftige Edel Pils nicht minder und der Dingsbumslebener Bock (6,4% ) dito. Dingslebener Landbier (5,2% ) und