Название | Sonntagsgedanken, Lesejahr B - eBook |
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Автор произведения | Elmar Gruber |
Жанр | Документальная литература |
Серия | |
Издательство | Документальная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783769880168 |
Wenn man jemand liebt,
muß man ihn „leiden“ können,
das heißt ihn so nehmen können, wie er ist – mit allen Stärken und Schwächen. Gott kann jeden von uns „leiden“. Warum sollten wir uns dann nicht immer wieder leiden können? Gott als Ehe-und Familienberater wird heute leider sehr oft übersehen. Damit wird auch übersehen, welche Kräfte für eine glückliche Familie aus einem praktizierten Glauben erwachsen können, aus dem gemeinsamen Fasten, Beten und Feiern und aus dem gemeinsamen Einsatz für andere.
Die heilige Familie ist ganz aufgebaut
auf dem Vertrauen zu Gott,
der allen Unerhörtes zugemutet hat:
Maria die uneheliche Schwangerschaft – Josef soll die von einem anderen Schwangere zu sich nehmen. Maria und Josef haben den Boten Gottes geglaubt – wach und im Schlaf. Und so ist aus einer menschlich unmöglichen Situation die heilige Familie geworden.
„Gott erfüllte das Kind“ – lesen wir bei Lukas. Nicht nur das Jesuskind, alle Menschen sind Gefäße, die dazu bestimmt sind, mit Gott, mit seiner Weisheit und Liebe erfüllt zu werden.
Menschen, die vom Geist Gottes erfüllt sind,
sind „geistverwandt“.
Sie kennen sich und bestätigen einander.
So erfahren die Eltern Jesu durch Simeon und Hanna
die Bestätigung der besonderen Bedeutung ihres Kindes.
Herr, erfülle mich mit Weisheit und gib mir die Kraft zur Treue, wenn ich durch Rücksichtslosigkeit, Bosheit und Untreue enttäuscht und verletzt worden bin.
Oktavtag von Weihnachten – Hochfest
der Gottesmutter Maria (Lk 2,16-21)
Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn ...
Gott loben
Sie „rühmten“ und „priesen“ Gott
„für das, was sie gehört und gesehen hatten“.
Die Hirten haben Gott erlebt,
der sich als Kind und wie ein Kind
gezeigt und zu erkennen gegeben hat.
Das Kind ist ein wichtiges Symbol für Gott.
Dieses Symbol steht für
Freundlichkeit, Arglosigkeit, Zutraulichkeit;
das Kind „rührt sich“; es rührt den Menschen an,
äußerlich und innerlich;
das Kind hat Vertrauen und weckt Vertrauen.
Gott vertraut darauf,
daß wir ihn in unserer Sehnsucht nach Liebe
als die Erfüllung dieser Sehnsucht anerkennen,
annehmen, aufnehmen
und in unser Herz schließen.
Wenn wir Gott dafür rühmen, preisen und loben,
tun wir das nicht deshalb,
weil Gott auf unser Lob angewiesen wäre.
Gott braucht für sich nicht unser Lob;
aber wir brauchen das Lob Gottes,
damit unser Bewußtsein und unsere Gesinnung
immer mehr von Gott erfüllt und bestimmt wird.
„Preisen“ heißt:
den Wert erkennen und nennen;
„loben“ heißt lateinisch „praedicare“:
etwas vor-sagen.
Wir müssen es uns selbst und den anderen
immer wieder vor-sagen,
daß Gott es ist, der uns immer liebt – auch in Not, Leid und Tod, der uns immer hilft und heilt, auch wenn dies meistens nicht so geschieht, wie wir es uns vorstellen.
So wird das Gebet
zur unentbehrlichen Lebenshilfe für den Glaubenden.
Umgekehrt wird die Anwesenheit
und Gegenwart Gottes spürbar,
wenn ich bete,
wenn ich Gott anspreche,
wenn ich seinen „heiligen Namen“ an-rufe
und ausspreche.
Jedes Wesen wird durch das Aussprechen
seines Namens, durch das Genannt-Werden,
in die Gegenwart geholt.
Wenn ich bewußt
die Namen von Lebenden und Toten nenne,
wenn ich sie „beim Namen rufe“,
kann das eine ganz tiefe Wirkung haben;
im Rufen des Namens
kann sich Begegnung ereignen.
Die wichtigste Art des Betens
ist das Loben und Preisen.
Ich erkenne und bekenne:
Du bist‘s, der mich gerufen hat und ruft;
du bist‘s, der mir geholfen hat und hilft;
du bist‘s, der mir begegnet ist und begegnet
in meiner Liebe.
Durch Bitten und Danken
wird das Loben noch ergänzt:
Ich mache mir bewußt,
daß ich alles aus der Hand Gottes annehmen kann, darf und „muß“! Gott gibt mir sowieso alles, was ich brauche; darum brauche ich ihn eigentlich nicht zu bitten. Aber durch Bitten und Danken wird alles zum Geschenk. Durch mein Gebet kann ich Gott nicht ändern, aber ich ändere mich, indem ich offen und offener werde für ihn, so daß ich schließlich auch Leid und Tod als das „Meinige“ aus seiner Hand annehmen kann.
„Die Hirten kehrten zurück“;
sie haben Gott in sich aufgenommen
und in ihr Herz geschlossen.
Er geht überall mit,
und er ist da,
wenn sie ihn preisen.
Gott holt uns nicht aus dem irdischen Leben heraus;
er nimmt uns unsere irdischen Aufgaben
und unsere Verantwortung nicht ab.
Im Gegenteil: Er macht uns fähig,
mit neuem Bewußtsein und mit neuen Einsichten
unsere Aufgaben in der Welt
nach dem Prinzip Liebe
wahrzunehmen und zu erfüllen.
Auch wir müssen „zurück“,
neu und erneuert jeder an seinen Platz.
Dies könnte somit das Leitwort sein für das neue Jahr:
„Ich will den Herrn allezeit preisen;