Название | Unter fremdem Himmel |
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Автор произведения | Roland E. Koch |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783943941371 |
Es ist gut, sagte ich wieder, wusch ihm vorsichtig die Haare, trocknete ihn ab und musste fast weinen über die Schmerzen, die das Kind hinter sich hatte. Ich hatte nichts, um sie wiedergutzumachen, niemand hatte etwas, ich sah nichts außer diesen Flecken und Narben. Ich wickelte Roddy in Handtücher und brachte ihn in die Küche zurück. Er setzte seine Brille auf und fing an zu zeichnen, so als habe er nun wieder ein Bild vor Augen, das er unbedingt wiedergeben musste. Er trank auch Wasser, und ich suchte Valentina, um sie zu fragen, was passiert war, aber sie hatte sich eingeschlossen und reagierte nicht.
Ich stand vor der Tür und versuchte zu sehen, ich erkannte, dass auch sie Schmerzen hatte, dass auch sie geweint und gezittert hatte, ich sah ein großes Mietshaus, das im Osten liegen konnte, ein Eckhaus mit breiten, abgetretenen Treppen, verwohnt und vernachlässigt, eine Wohnung voller Frauen, aber dann war das Bild verloschen, und ich rief Valentina, bis sie öffnete.
Sie hatte tatsächlich geweint, aber sie zog nur die Nase hoch, als ich sie fragte.
Wir können nicht mehr lange hier bleiben, sagte sie. Wir müssen woanders hin.
Ist gut, sagte ich. Wir finden schon was. Was ist mit den drei Typen?
Die sind schon wieder weg.
Ich gab Valentina die Hälfte meines Geldes.
Davon kannst du dir was kaufen, sagte ich, wie zu einem Kind.
Sie umarmte und küsste mich, diesmal musste ich lachen.
Wie alt bist du eigentlich?, fragte ich.
Ich hab im Mai Geburtstag, sagte sie. Machen wir dann ein Fest?
Ja, sagte ich, wie alt wirst du denn?
Sie antwortete nicht. Ich suchte nach einer Hose für Roddy, aber es war keine da.
Ich besorge eine, sagte sie. In der Kleiderkammer gibt es reichlich.
Was war mit dem Jungen?, fragte ich.
Er hat geweint, ich weiß es nicht.
Ich ging nachsehen, aber Roddy hatte sich beruhigt.
Valentina kochte Tee, und wir saßen eine halbe Stunde um den Tisch herum wie eine Familie, deren Mitglieder sich einmal am Tag treffen, bevor sie wieder auseinandergehen, zur Arbeit, in die Schule, zum Einkaufen. Wir aßen das frische Brot und die Brötchen, das Erste, das ich in diesem Land gekauft hatte, von dem ersten Geld, das ich verdient hatte.
Haben die ihm was getan?, fragte ich weiter.
Nein, er hat geträumt.
Haben die was mitgenommen?
Ich habe denen den Weg zur Kleiderkammer erklärt, die wollten sich da was holen, sagte sie.
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