Название | Louis Nicolas Davout. Das Genie hinter Napoleons Siegen |
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Автор произведения | Alain Felkel |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9788711448939 |
Von den wenigen Militärs, die Napoleon nach und nach einweihte, war einer Desaix, den er am 22. März 1798 im Hotel Rue de la Chanteraine im Beisein von Davout traf.
Über das Treffen und seinen Verlauf wissen wir wenig. Wie aus einer Bemerkung Napoleons über Davout zu entnehmen ist, war ihm Desaix’ Freund nicht sonderlich sympathisch. Bonaparte stieß sich sehr am ungepflegten Äußeren des Brigadegenerals, den er später als Konsul gern im Beisein seines Sekretärs Bourienne als »foutue bête« – als »dreckiges Tier« bezeichnete. Wie die meisten Offiziere der laxen, republikanisch gesinnten Rheinarmee legte Davout keinen besonderen Wert auf korrektes Äußeres. Hinzu kam, dass seine blasse Gesichtsfarbe ihm ein ungesundes Aussehen verlieh. Seine starke Kurzsichtigkeit hatte zur Folge, dass er oft stolperte, wobei er seine Uniform und Stiefel befleckte. Am meisten störte Bonaparte jedoch an Davout dessen Eigenart, viele seiner Äußerungen mit einem sardonischen Lächeln zu unterlegen, was er als Zynismus wertete.
Trotz dieses instinktiven Unbehagens Napoleons gegenüber Davout gibt das Resultat der Unterredung keinen Anlass zum Zweifel, dass das Treffen mit Bonaparte nicht zuletzt durch die Fürsprache Desaix’ für Davout erfolgreich verlief.
Am nächsten Morgen wurde Davout im Rang eines Brigadegenerals ohne besonderes Kommando dem Generalstab der Division Reynier zugeteilt, die sich in Marseille sammelte.
Vier Monate später segelte er an Bord der Alceste inmitten einer von 13 Linienschiffen, 14 Fregatten und 72 Korvetten gedeckten Armada von 400 Transportschiffen nach Malta.
An Bord dieser Schiffe befanden sich 40 000 Soldaten und 10 000 Seeleute. An Proviant hatten sie Wasser für einen Monat, Lebensmittel für acht Wochen.
Überrascht von der ungeheuren Anzahl feindlicher Schiffe leisteten die Malteserritter den Invasoren keinen nennenswerten Widerstand und übergaben die Festung nach einer kurzen Kanonade.
Sofort machte sich Napoleon daran, die Festungswerke zu verstärken und die Vorräte der Orientarmee aufzufrischen. Zehn Tage blieb die Orientarmee auf Malta, dann schiffte sie sich wieder ein, nachdem Napoleon eine 3500 Mann starke Garnison zurückgelassen hatte.
Noch immer wussten seine Männer nicht, wohin die Reise ging. Endlich, am 2. Juli 1798, nachdem der Konvoi mit Glück dem englischen Geschwader unter Nelson entwischt war, ankerte die Invasionsflotte in Sichtweite des Strands von Marabout, der nur 13 Kilometer von Alexandria entfernt lag.
Der Empfang war alles andere als einladend. Ein heftiger Wind peitschte die See, trieb die Schiffe gegeneinander. Schäumende Wellenberge brachen sich an zackigen Felsenriffen, welche die Landungsstelle säumten. Aber Napoleon ließ sich nicht schrecken. Seinen Männern ein Beispiel, ging er trotz stürmischen Wetters als Erster an Land. Sorgenvoll beobachtete er, wie sich immer mehr Einheiten ausschifften und trotz heftiger See in ihren winzigen Schaluppen den Strand erreichten. Als der Brückenkopf 4000 Mann fasste, befahl Napoleon den Generälen Bon, Kléber und Menou, nach Alexandria zu marschieren, das sie unter geringen Verlusten noch am selben Tag im Sturm eroberten.
Am Abend des 3. Juli 1798 wehte die Trikolore über den Mauern der jahrtausendealten Stadt, die von Alexander dem Großen gegründet worden war. Müde ruhten sich die Eroberer Alexandrias aus. Einer von ihnen war Davout, der an jenem Tag zeitweilig eine Abteilung Infanterie kommandiert hatte und unter der Führung General Klébers am Sturm auf die Festungsmauern beteiligt gewesen war.
Der Ägypten-Feldzug hatte begonnen.
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