Название | Ratgeber E-Zigarette |
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Автор произведения | Heino Stöver |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783947273423 |
Beispiel: Starke Raucher*innen, die täglich ca. 30 Zigaretten konsumieren, müssten etwa 20 ml eines Liquids mit 3 mg/ml Nikotin verbrauchen, um eine annähernd gleiche Nikotindosis zu erreichen. Das ergibt nicht nur rechnerisch keinen Sinn, sondern dürfte mit einer E-Zigarette für Umsteiger*innen (etwa einem Einsteige-Set oder einem POD-System) auch technisch schwer zu erreichen sein. Anders formuliert: Sie müssten annähernd den ganzen Tag fortwährend eine E-Zigarette benutzen. Ein Rückfall zur Tabakzigarette oder der duale Konsum von E-Zigaretten und Tabakzigaretten wäre die Folge.
Alle Raucher*innen konsumieren unterschiedlich und nehmen unterschiedlich viel Nikotin bei dem Konsum einer Tabakzigarette auf. Werden Zigaretten selbst gedreht, schwankt die aufgenommene Menge an Nikotin in Bezug auf die verwendete Tabaksorte und die Dicke der selbstgedrehten Zigarette noch stärker. Deshalb können hier lediglich Richtwerte vermittelt werden, die sich an der Erfahrung orientieren und nicht im wissenschaftlichen Sinne verallgemeinerbar sind. Letztlich können Umsteiger*innen von der Tabakzigarette durch schlichtes Probierverhalten selbst ermitteln, wieviel Nikotin pro Milliliter benötigt werden. Der Vorteil dieser „trial and error“, also „Versuch und Misserfolg“ Methode ist, dass Umsteiger*innen bereits nach relativ kurzer Zeit eine für sich individuell angepasste, optimale Form der Dosierung mit Nikotin erreichen können. Je nach verwendeter E-Zigarette und Zugverhalten variiert auch bei dieser Art der Vorgehensweise die benötigte Nikotinmenge pro Milliliter deutlich [3].
Benötigte Nikotinmenge2
Nikotinüberdosierung erkennen
Gerade in der Anfangsphase des Umstiegs von der Tabakzigarette zur E-Zigarette kommt es oft zu einer Überdosierung mit Nikotin. Diese verläuft meist harmlos und verschwindet nach kurzer Zeit von selbst. Das in der E-Zigarette verwendete Nikotin hat eine deutlich längere „Anflutzeit“ als Nikotin, das über den Verbrennungsprozess im Rauch einer Tabakzigarette aufgenommen wird. Es kann also zu einem Prozess des „Überdampfens“ kommen, wenn Nutzer*innen noch nicht abschätzen können, wie viel Nikotin sie tatsächlich benötigen. Studien weisen darauf hin, dass das verwendete Nikotin eine stärkere und länger andauernde Auswirkung auf das kardiovaskuläre System des Körpers haben kann. Blutdruck und Pulsfrequenz werden auch durch das Rauchen von Tabakzigaretten temporär erhöht. Durch die effektivere Zufuhr von Nikotin bei der Verwendung einer E-Zigarette bleibt dieser Effekt jedoch länger bestehen [4].
Auftretende Symptome können sein:
•Schwindel, Übelkeit und Erbrechen
•Innere Unruhe
•Zittern und Muskelzucken
•Verwirrung und Desorientierung
•Herzrasen oder Herzklopfen
•Wahrnehmungsprobleme (Verringertes Hör- und Sehvermögen)
•Schwäche und Müdigkeit
Angezeigte Gegenmaßnahmen sind:
•Ruhe bewahren und nicht panisch werden
•In eine Ruheposition begeben
•Flüssigkeit zu sich nehmen
•Die Benutzung der E-Zigarette für mindestens 60 Minuten einstellen
•Sollten die Symptome nach 60 Minuten nicht vollständig abgeklungen sein, sich rezessiv verstärken oder sollten Kinder Nikotin konsumiert haben, sollte eines von neun deutschen Giftinformationszentrum (GIZ) konsultiert werden (24h/7d erreichbar) [5].
Leichte Überdosierungen können zu Beginn vorkommen, da das Nikotin durch die E-Zigarette langsamer vom Körper aufgenommen wird und das von Anfänger*innen nicht sofort gut eingeschätzt werden kann. Überdosierungen sind nichts Lebensbedrohliches! Der Körper baut Nikotin schnell ab. Für erwachsene Personen ist eine ernsthafte Überdosierung durch die Aufnahme von Nikotin über die Lunge oder die Haut unwahrscheinlich (siehe auch „Was dampft da eigentlich” Nikotin).
Wenn Konsument*innen nach ein paar Wochen oder auch Monaten bemerken, dass die bisher im Liquid konsumierte Menge an Nikotin pro Milliliter als „zu stark“ empfunden wird, ein vermehrter Hustenreiz auftritt oder andere Nebenwirkungen, die mit einer Überdosierung von Nikotin einhergehen können, auftreten, dann sollte entweder die E-Zigarette weniger häufig genutzt oder die Nikotinstärke schrittweise reduziert werden. Gerade zu Anfang sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Nikotinversorgung in einem ausreichenden Maße gegeben ist. Für viele Umsteiger*innen, die komplett auf Tabakprodukte verzichten, stellen die Begleiterscheinungen des Rauchstopps gerade in den ersten Tagen eine ausreichende physische und psychische Belastung dar.
Die gute Nachricht zum Schluss
Im Liquid einer E-Zigarette sind im Gegensatz zur Zigarette keinerlei Tabakprodukte, Zusatzstoffe oder Wirkungsverstärker enthalten. Das bedeutet für E-Zigarettenkonsument*innen, dass der beim Rauchen von Tabakzigaretten übliche Kick, der durch die Inhalation des Zigarettenrauchs in Verbindung mit dem schnellen „Anfluten“ des Nikotins entsteht, gänzlich wegfällt. Das in der E-Zigarette enthaltene Nikotin entspricht in seiner Qualität dem Nikotin in Nikotinersatzprodukten und kann als Genussmittel eingestuft werden. Die meisten Konsument*innen von E-Zigaretten reduzieren die Nikotinmenge automatisch nach einer gewissen Gewöhnungszeit immer weiter.
Gute Liquid-Rechner zum Anmischen von Base, Hweruntermischen von Liquid, Berechnung von Shot-Systemen und Rezepte für Liquids von anderen Nutzer*innen finden sie im Internet, z.B. unter: www.liquidmaker.de, https://liqcalc.com.
Auf einen Blick: Welche E-Zigarette passt zu mir?
1Tabakerhitzer zählen nicht zu der Kategorie E-Zigarette. Da sie jedoch im Kapitel „Gerätekunde“ beschrieben werden, sind sie auch in dieser Tabelle aufgeführt.
Dampferlebnis | Akkulaufzeit | PRO und KONTRA |
Das Zugverhalten ist vergleichbar mit dem einer Tabakzigarette. Geschmacksrichtung ist vorgegeben bzw. begrenzt. | Ca. 1 Tag |
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