...denn ihrer ist das Himmelreich. Jost Müller-Bohn

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Название ...denn ihrer ist das Himmelreich
Автор произведения Jost Müller-Bohn
Жанр Учебная литература
Серия
Издательство Учебная литература
Год выпуска 0
isbn 9783869548739



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Nähe stand. Er zwängte sich zwischen die knorrigen Äste, dort, wo sie am dichtesten aneinanderwuchsen und schlief bald ein. Als die Sonne untergegangen war und der Mond schon mild leuchtete, träumte er wie Jakob von einer Leiter, die auf der Erde stand und mit der Spitze den Himmel berührte. Nur sah er im Traum keine Engel, sondern den Herrn Jesus Christus selber herabsteigen, der zu ihm sagte: „Sei ganz getrost, Hans, ich will dich behüten vor allem Übel und dich auch sicher wieder zu deiner Mutter in die Heimat bringen, denn ihr Gebet soll dir zum Segen sein. Ich habe meinen Engeln befohlen, dass sie dich vor allen Gefahren bewahren.“

      Dann verschwand der Traum, aber Hans wusste von jener Nacht an, dass der Sohn Gottes ihn selber behüten würde.

      Weißt du auch, dass dich der Heiland behüten will? Morgen erfahren wir dann mehr darüber, wie es dem Hans noch ergangen ist.

      Jetzt wollen wir aber beten: Herr, du allmächtiger Gott, wir danken dir, dass du durch den Herrn Jesus unsere Rettung für alle Ewigkeit festgelegt hast. Wir wollen deinem Wort immer vertrauen und dir glauben. Amen.

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      19.

       Februar

      „Als nun Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: ,Fürwahr, der Herr ist an dieser Stätte und ich wusste es nicht.‘“

      l. Mose 28,16

      Als Hans erwachte, leuchtete die Sonne schon am wolkenlosen Himmel. Das Wetter hatte sich aufgeklärt, die See ging ruhig. Nur ein leichter, trockener Wind wehte über die Insel. Hans hörte viele Vogelstimmen, die er noch nicht kannte. Die Papageien schrien und andere Vögel gaben ganz seltsame Laute von sich. Hans beobachtete, wie die Vögel ihre Nahrung suchten, nur er hatte noch nichts zum Frühstück. Wie sollte sein Leben überhaupt weitergehen? Von Kokosnüssen und anderen Früchten, wie Bananen und Waldbeeren, konnte er auf die Dauer nicht leben.

      Da fiel ihm sein Traum ein und er hörte die Stimme des Herrn Jesu Christi ganz deutlich: „Sei ganz getrost, Hans, ich will dich behüten vor allem Übel und dich auch wieder sicher zu deiner Mutter in die Heimat bringen.“ An diese Worte konnte er sich noch gut erinnern. Es vergingen einige Tage, an denen er sich sehr notdürftig mit den Früchten der Bäume und den Beeren von wilden Sträuchern ernährte. Eines Morgens wanderte er wieder über die Insel, da fand er in einem Felsen eine Höhle. Als er in diese Höhle hineinkam, war es sehr dunkel, denn draußen glänzte die Sonne mit aller Kraft und der gelbe Sand blendete seine Augen.

      Hans tastete sich wie blind durch die langgestreckte Felsennische und stieß plötzlich an eine Kiste. Es musste also schon vor ihm einmal ein Mensch oder mehrere auf dieser Insel gewohnt haben. Die Kiste war ganz verrostet, sie konnte nur unter großer Anstrengung geöffnet werden. In dieser geheimnisvollen Kiste fand Hans die wichtigsten Werkzeuge, die er zum Überleben brauchte. Was meint ihr wohl, liebe Kinder, was zum Weiterleben für Hans sehr wichtig war? - Na, zählt erst einmal alles auf, was ihr meint, das alles nötig ist, um auf einer einsamen Insel weiterleben zu können.

      Nun will ich euch erzählen, was in der Kiste unter anderem zu finden war. Hans fand dort ein Beil und eine Axt, einige Messer, Schraubenzieher und Schleifsteine. Eine Schaufel, einen Hammer, eine Zange, Nägel, Schrauben und eine Zimmermannssäge. Diese Werkzeuge sind auf solch einer Insel wichtiger als Gold und Silber. Warum wohl? Nun, weil man sich mit Gold und Silber dort nichts kaufen kann.

      Aber es fehlte ihm noch etwas sehr Wichtiges, das Allerwichtigste zum praktischen Leben. Wisst ihr, was fehlte? Er hatte kein Streichholz, um sich Feuer anzuzünden. So konnte er sich auch nichts zu Essen kochen und nicht einmal einen Kräutertee zubereiten. Streichhölzer wären in der Kiste gewiss feucht und unbrauchbar geworden. Ein Feuerzeug gab es damals noch nicht. Womit kann man denn noch Feuer anzünden? - Hans fand ein Brennglas, es wird auch Vergrößerungsglas genannt. Dann sammelte er trockenes Gras und zündete sich mit dem Brennglas das erste Feuer an. Er stellte Wildfallen und fing sich Tiere, die er dann schlachtete, um sich daraus einen feinen Braten zuzubereiten.

      Später baute er sich eine Hütte, säte aus wildem Getreidesamen ein Feld mit Weizen an und hatte bald alles zum Leben. Aber innerlich wurde er sehr, sehr krank, denn er konnte mit keinem Menschen reden. Er war ganz einsam und allein auf dieser Insel. Ein Mensch braucht die anderen Menschen, um sich mit ihnen zu unterhalten. Mit einem unterhielt sich Hans jeden Tag. Mit wem wohl, Kinder? Ja, mit Gott dem Herrn, mit unserem Heiland. Er freute sich, dass er so viele Bibelverse auswendig gelernt hatte und auch manche Lieder singen konnte.

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      Einen Vers sang er immer wieder: „Harre, meine Seele, harre, des Herrn; alles ihm befehle, hilft er doch so gern! Wenn alles bricht, Gott verlässt uns nicht. Größer als der Helfer ist die Not ja nicht. Ewige Treue, Retter in Not, rett‘ auch meine Seele, du treuer Gott!“

      Das soll heute auch unser Gebet sein. Wir können ein Gebet sprechen, aber es auch singen. Es kommt immer darauf an, dass wir es von ganzem Herzen tun.

      20.

       Februar

      „Sollte aber Gott nicht auch Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er‘s bei ihnen lange hinziehen? Ich sage euch: Er wird ihnen ihr Recht schaffen in Kürze.“

      Lukas 18,7.8

      Woche um Woche, ja Monat um Monat vergingen. Hans lebte einsam auf der Insel, umgeben von wunderschönen Blumen und Tieren. Seit er die Zimmermannskiste gefunden hatte, konnte er sich Nahrung, primitive Möbel und auch Holz zum Kochen verschaffen. Aber die bedrückende Einsamkeit machte sein Herz sehr krank. Täglich betete er zu Gott. Er dankte dem Heiland für alle Bewahrung und Hilfe. Er bat aber dringend um Rettung: „Du großer, allmächtiger Gott, dir ist alles möglich, du kannst doch durch deinen herrlichen Gottesgeist den Kapitän eines Schiffes so lenken und leiten, dass mich seine Schiffsbesatzung hier auf dieser Insel findet.“

      Deshalb zimmerte er einen Signalpfahl und stellte ihn auf einen guten Aussichtspunkt an der Küste auf. Ein paar weiße Tücher, die er auch in der Kiste gefunden hatte, band er an den oberen Teil des Baumstammes fest, in der Hoffnung, irgendwann einmal könnte ein Schiff vorüberziehen und diese Signalfahne erkennen.

      Um einen Überblick über die Zeit zu bekommen, sammelte er am Meeresstrand Muscheln und legte sie an einem geschützten Ort in der Höhle nebeneinander. Wenn er dreißig Muscheln beieinander hatte, scharrte er sie zu einem Haufen und wusste: Jetzt ist wieder ein Monat vergangen. Am siebenten Tag ruhte er immer und feierte diesen Tag als Sonntag. Natürlich wusste er nicht, ob es in der Welt auch gerade Sonntag war, aber Gott ruhte auch am siebenten Tag und so richtete sich Hans eben seinen eigenen Sonntag auf der einsamen Insel ein.

      Auf seinem Hügel hatte er stets neben dem Signalpfahl einen Holzstapel mit dürren Ästen aufgestapelt, um eventuell Schiffen ein Leucht- oder Rauchsignal geben zu können.

      Sechsmal zündete er beim Nahen eines Schiffes den Holzstoß an und winkte mit seiner selbst angefertigten Fahne. Aber jedes Mal verschwanden die Schiffe am fernen Horizont.

      Doch betete er weiter zu Gott. Die Zeit verging, bis er endlich ganz in der Ferne wieder ein Schiff sah. Ganz erregt zündete er wieder sein Feuer an und schwenkte wie wild mit der Fahne. Das Schiff kam immer näher. Dann sah er, wie der Anker niedergelassen wurde und ein Ruderboot mit einem Offizier und mehreren Matrosen sich dem Strand näherten. Hans sank auf die Knie und betete: „Allmächtiger Gott, du hast mein Gebet erhört, du machst alles fein zu deiner Zeit.“

      Der Offizier und die Matrosen kamen aus England. So nahmen sie den verwilderten und bärtigen Unbekannten an Bord und er segelte mit ihnen nach England. Dort fand Hans ein Schiff, das ihn in die Heimat brachte.

      Ein lautes „Halleluja“ rief seine Mutter, als sie ihren schon tot geglaubten Sohn wieder in ihre Arme schließen konnte. Hans erzählte der überglücklichen Mutter von allen Gefahren, aber auch von den Bewahrungen durch Gottes Güte. „Ohne die Hilfe Gottes hätte ich dich wohl niemals auf Erden