Название | Sein Horizont |
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Автор произведения | Con Riley |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783960895015 |
Nichts hier sah gleich aus, dachte Jude, während er Carls Mahl anrichtete. Vom Strand bis zu seinem alten Schlafzimmer war Veränderung bisher die einzige Konstante gewesen.
Er folgte Rob in die kleinere, gemütliche Bar und bemerkte im Geiste noch eine weitere Veränderung. Auch sie hatte sich gewandelt. Nicht länger ein privater Ort für Einheimische, um zu trinken, während die Hauptbar mit Sommertouristen überfüllt war, jetzt war es ein Speisesaal, der Klasse ausstrahlte, aber die Veränderung bei Susan zu sehen, war fast eine Veränderung zu viel.
Jude zögerte einen Moment, dankbar, dass Rob ihn wenigstens vorgewarnt hatte, und erkannte jetzt genau, warum er so wenig preisgegeben hatte. Susan war viel dünner geworden, ebenso wie ihr Haar, das sie früher in einem dicken Zopf getragen hatte und das jetzt viel zu fein und lückenhaft war. »Jude, Liebling!« Selbst ihre Stimme war brüchiger. Sie nahm seinen Kuss auf die Wange an und hielt seine freie Hand, bevor sie sagte: »Ich bin so froh, dich zu sehen!«
Jude konnte nur nicken, wieder einmal dankbar, dass Rob das Gespräch führte. Er zog einen Stuhl heran, setzte sich und redete den ersten Kunden des New Anchor bei jedem Bissen, den er anbot, ins Gewissen, während Jude hinter ihm stand, wobei sein Griff an der Lehne von Robs Stuhl viel dazu beitrug, ihn ruhig zu halten.
Wie viele Monate war sie krank gewesen?
Ihm kam der Gedanke, dass Susan gestorben sein könnte, während er weg gewesen war. Es sah so aus, als wäre sie kurz davor gewesen.
Carl sah zu, während er sein Essen verschlang, die Augen huschten zwischen Jude und seiner Frau hin und her, und zu Rob, der sie überredete, von jedem seiner Angebote eine winzige Kostprobe zu probieren. Und genau das waren sie auch, erkannte Jude jetzt. Nicht, dass Rob damit angab oder die Messlatte für durchschnittliche Leute im Vergleich zu Boutique-Hotel-Kunden zu hoch ansetzte. Nein, er hatte ein Degustationsmenü kreiert, um einen schwindenden Appetit zu stillen. Carl nickte, als er seine Frau essen sah, und entspannte sich so sehr, dass er seine übliche Schroffheit verlor. Er beendete den Wolfsbarsch, den Jude zubereitet hatte, und lobte ihn. Rob stand auf und nahm ihm den leeren Teller ab.
Susan klopfte auf die Rückseite des Sitzes, den Rob frei gemacht hatte. »Jetzt komm und setz dich neben mich, Jude. Lass mich dich über den Dorfklatsch aufklären.«
Jude tat genau das und hörte zu, als er von dem Sturm erfuhr und davon, wie viele Familien weggezogen waren, als die Touristenströme versiegten, bis jemand einen Teller vor ihn schob; ein Filet vom in der Pfanne gebratenen Wolfsbarsch roch frisch und verlockend. »Mach schon«, drängte Rob. »Bleib und iss, während Carl und ich über das Geschäftliche reden. Hol nach, was du hier verpasst hast.«
Jude sah zu, wie er den Raum verließ, der, jetzt wo er aufpasste, perfekt für ein privates Essen war – auf eine ganz neue Art gemütlich. Er aß und hörte zu und dachte die ganze Zeit angestrengt darüber nach, was er noch alles hätte verpassen können, wenn er seine Heimkehr noch länger hinausgezögert hätte.
* * *
»Das ist gut gelaufen«, sagte Rob, als er fast eine Stunde später die Dessertteller abräumte.
Jude unterdrückte ein riesiges Gähnen, während er den letzten Rest seines Zitronensoufflés mit der Fingerspitze aufnahm. »Es wäre noch besser gewesen, wenn du die Puddings größer gemacht hättest. Ich könnte mindestens ein weiteres Dutzend essen.«
»Dir wäre schlecht geworden. Aber ich bin froh, dass sie dir geschmeckt haben.« Die Spitzen von Robs Ohren waren rosa, als ob Judes Lob sie irgendwie erwärmt hätte. »Ich vergaß, dass du eine Naschkatze bist.«
»Aber jetzt verstehe ich es.« Jude sammelte den Stapel Teller ein, mit dem Rob Susan jeden Gang serviert hatte. Er folgte ihm zurück in die Küche. »Ich kann verstehen, warum du jede Portion so winzig gemacht hast.« Es war augenöffnend gewesen, aus erster Hand mitzuerleben, wie schnell Susan die Luft ausgegangen war, und nur die Schönheit des Essens ermutigte sie, noch ein paar Bissen zu essen, als ihr der Appetit verging. Er gähnte erneut, bevor er sagte: »Es sah so aus, als wäre das alles, was sie schaffen konnte.«
»Das erinnerte mich an eines der einzigen Male, in denen Dad und ich uns in der Küche verstanden«, gab Rob zu. »Mom zum Essen zu bringen, war eine große Sache für ihn. Wenn sie sehr krank war, hat er ihr winzige Portionen angeboten. Er schloss das Hotel und ließ mich helfen, diese perfekten kleinen Tellerchen dorthin zu tragen, wo sie sich ausruhte.« Er hielt inne und war einen Moment lang ganz still. »Alles mit Zitrone war ihr Lieblingsessen. Sie sagte, es würde den schlechten Geschmack, den die Behandlung hinterlassen hatte, aufheben.«
Er schaute überall hin, nur nicht zu Jude, und begnügte sich damit, seine Kochkleidung aufzuknöpfen und auszuziehen. Rob streckte sich, nachdem er seine Jacke aufgehängt hatte, wobei sich die Vorderseite seines T-Shirts hob. Jude hoffte, dass er nicht bemerkte, wie sein Blick wie beschwert zu Boden fiel und einen kurzen Blick auf nackte Haut erhaschte, von der er einmal gehofft hatte, viel mehr zu sehen.
»Es schien, als würde es auch für Susan funktionieren«, sagte Rob.
»Das hat es«, stimmte Jude zu. »Auf jeden Fall. Hast du nicht gesehen, wie erfreut Carl war? Ich kenne den Mann schon mein ganzes Leben, aber ich schwöre, ich habe ihn noch nie so glücklich gesehen.« Und das war er auch, positiv beseelt, statt wie sonst mürrisch und wortkarg. Carl so zu sehen, ließ Jude sich noch mehr anstrengen. »Er schien erfreut darüber zu sein, wie viel Susan zu essen geschafft hat. Hat es dir das Geschäft mit ihm versüßt?«
Rob nickte, bevor er herausplatzte: »Es hätte mir aber nichts ausgemacht, wenn es nicht so wäre. Ich meine, ich weiß, dass das Geschäft jeden Cent verdienen muss, aber ich würde das lieber von zahlenden Kunden abziehen als von den Leuten, die hier leben. Sie waren sehr gastfreundlich, die, die übriggeblieben sind, meine ich. Sie helfen sofort, wenn Louise fragt.«
Jude konnte sich das vorstellen. »Ja, das ist einer der Gründe, warum ich das Gefühl hatte, dass sie klarkommen würde, bevor ich ging. Ich wusste, dass das Geschäft in ihren Händen gut laufen würde. Abgesehen von Stürmen, wie sich herausstellte«, sagte er müde und wrang Wasser aus einem Tuch.
Rob hielt ihn auf. »Das kann ich machen.«
»Das kann ich auch.« Nur einen Tag zuvor war er noch Chefkoch und Flaschenreiniger für eine ganze Jacht gewesen. Im Vergleich dazu war es nichts, hier die Arbeitsflächen zu wischen und ein paar Teller zu spülen.
»Natürlich kannst du«, stimmte Rob zu, als Jude ein drittes riesiges Gähnen entwich. Er öffnete die Küchentür und zerrte Jude mit sich. »Nur Louise hat genauso gegähnt, als ich ihr von der neuen Abmachung mit Carl erzählt habe, also frage ich mich, ob ihr beide ein Nickerchen braucht, wenn man bedenkt, dass ihr heute Morgen erst im Dunkeln angekommen seid. Oder«, er hob einen Karton vom Fuß der Treppe auf und reichte ihn Jude, »wenn du wirklich entschlossen bist, wach zu bleiben, wie wäre es, wenn wir damit anfangen, diese Sachen im Bootshaus zu verstauen?«
Es war einfacher, ihm zu folgen, als sich zu streiten, einfacher, die Kiste dort abzustellen, wie er angewiesen hatte, an dem Ort, den er zuletzt so früh an diesem Morgen in fast völliger Dunkelheit gesehen hatte.
Gott, war es immer noch nur derselbe Tag?
»Siehst du, ich habe dir gesagt, dass es Zeit für ein Nickerchen ist.« Robs Hand auf seinem Rücken übte einen sanften Druck aus, mehr eine Führung als ein tatsächlicher Schubs, der Jude dazu brachte, sich auf dieselbe Koje zu setzen, auf der er Rob gefunden hatte.
»Leg dich hin. Ruh deine Augen aus.«
»Nein.«
»Ein Nickerchen zu machen, wird dich nicht umbringen.«
»Aufdringlich«, brummte Jude, als er nachgab und den Anweisungen folgte. Fähige Hände zogen ihm die Schuhe aus, bevor er widersprechen konnte. Er wackelte mit den Zehen, die seit Monaten weitgehend nackt gewesen waren, und seufzte: »Gott, das ist besser.« Dieser Seufzer