Pfarrerinnen und Pfarrer der evangelisch-reformierten Landeskirche beider Appenzell. Mark Hampton

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Название Pfarrerinnen und Pfarrer der evangelisch-reformierten Landeskirche beider Appenzell
Автор произведения Mark Hampton
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783858826695



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In anderen Gemeinden hat der Unterricht die Sonntagsschule abgelöst.

      Entwicklung bei den Pfarrpersonen: Jünger, internationaler und weiblicher

      Die Pfarrschaft der appenzellischen Kirche ist in den letzten Jahren ein bisschen jünger, etwas internationaler und deutlich weiblicher geworden. Ein Vergleich der Jahre 1991 und 2012 zeigt, dass die Pfarrpersonen im Durchschnitt 46 Jahre alt sind. In den nächsten fünfzehn Jahren werden zwölf Pfarrpersonen, die heute in zehn Kirchgemeinden tätig sind, in Pension gehen.

      Dank einer Zunahme von Pfarrerinnen und Pfarrern ausländischer Herkunft konnten die Kirchen ihre Stellen mit geeigneten Personen besetzen. Unsere Landeskirche ist somit etwas internationaler geworden:

      Die Anzahl der Teilzeitpfarrstellen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Diese Entwicklung ist eine Konsequenz aus den sinkenden Mitgliederzahlen und der damit verbundenen rückläufigen Finanzen. Alle Spezialpfarrstellen der Landeskirche sind Teilzeitpfarrstellen: z. B. die Spitalseelsorge in Heiden oder die Klinik- und Spitalseelsorge in Herisau. In den Kirchgemeinden hat ebenfalls eine Mehrheit der Pfarrpersonen eine Teilzeitanstellung:

      Die Evangelisch-reformierte Landeskirche beider Appenzell ist eine offene, vielfältige Glaubensgemeinschaft. Bestimmte Werte sind essentiell: Toleranz und Solidarität, aber auch Eigenverantwortung und Freiheit. Basisdemokratie und Selbstverantwortlichkeit des Einzelnen sowie auch die Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann sind wichtige Merkmale. Die erste Frauenordination fand 1918 in Zürich statt, lange bevor das Frauenstimmrecht in der Schweiz durch eine eidgenössische Abstimmung am 7. Feb­ruar 1971 beschlossen wurde. In den Jahren 1956 bis

      Ausblick: Ab in die Zukunft

      In den letzten Jahrzehnten gab es viele Veränderungen: Einige Entwicklungen zeugen von einer unbändigen Lebendigkeit, andere scheuchen auf und stellen existenzielle Fragen zur Zukunftstauglichkeit der evangelisch-reformierten Kirche, wie sie sich heute präsentiert. Im Hinblick auf die konstruktiven ökumenischen Beziehungen könnte die Frage gestellt werden, ob das Ziel der Reformation nicht schon erreicht und die Zeit gekommen ist, über ein konkreteres Zusammengehen der Landeskirchen nachzudenken. Wenn nicht, dann drängt sich die Frage auf, was das Reformiertsein in Zukunft kenn- und auszeichnen soll.