Название | Blaue Blumen zu Allerseelen |
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Автор произведения | Santo Piazzese |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783949558009 |
— Weißt du, hob sie wieder an, die Geschäfte laufen nicht besonders gut. Nein, um Himmels willen, ich will nicht behaupten, dass es uns schlecht ginge, Gott sei Dank haben wir ja unsere eigenen vier Wände und schaffen es auch, für die Kinder etwas beiseitezulegen. Aber es gibt einfach zu viele Schwankungen, und der Markt hat noch immer nicht richtig angezogen. Andernfalls hätte ich mich mit allen Kräften für eine Anstellung Rosarios starkgemacht.
Es klang nach dem Beginn einer Rechtfertigung. Spotorno wartete ab, ob noch mehr käme, und spürte, wie plötzlich, sein Ermittlerinstinkt wieder aufflammte. Gerade wollte er sie auf den Kopf zu etwas fragen, da kam sie ihm zuvor und flüsterte ihm etwas zu, was er bislang nur in Fernsehserien gehört hatte:
— Du musst sie kriegen, Vittorio. Ich will denen, die Rosario so zugerichtet haben, in die Augen sehen.
Dann küsste sie ihn auf die Wange, drehte sich um und verschwand in der Haustür. Spotorno stand da, befremdet, aufgewühlt, frustriert.
Es stimmte, dachte er, dass seine Mitbürger mehr mit Gesten als mit Worten sprachen, besonders, wenn sie die Gesten in ein Schweigen ausgleiten ließen.
Er aber hätte reden sollen. Trauer hin oder her, Maddalenas letzter Satz wäre ein sehr guter Anknüpfungspunkt für die Frage gewesen: Welche Beziehung bestand zwischen Mancuso und Rosario? Irgendetwas musste sie doch darüber wissen. Und genau genommen war es ja auch kein simpler Trauerbesuch, den Spotorno am Abend zuvor auf sein Tagesprogramm gesetzt hatte.
Er nahm sich vor, das Versäumte baldmöglichst nachzuholen.
Zu Hause empfing ihn der Duft eines Fischauflaufs, den Amalia soeben aus dem Ofen geholt hatte: Degenfischfilet und Garnelen mit Mandeln und Kräutern. Das Aroma war so intensiv, dass es den Duft nach Jasmin auslöschte, der ihm seit Maddalenas Verabschiedung in der Nase geblieben war.
Wiewohl er wusste, dass es gar keinen Jasminduft gegeben hatte. Und in dieser Nacht hatte er keine Träume, die das morgendliche Erwachen überlebten.
* Die Ines – sowohl in der Version aus dem Ofen als auch die in Öl ausgebackene – ist eine typisch Palermitanische Süßspeise: Sie hat die Form einer kleinen Kuppel, ist gefüllt mit Ricotta, Schokoladenstückchen und kandiertem Kürbis. Der Name stammt aus der Zeit der Darbietung des Melodrams »Iris« von Mascagni im Teatro Massimo in Palermo. Da die Vorstellung lange dauerte, hatten einige Damen den Konditor des Café del Teatro gebeten, doch etwas Leichtes, aber Nahrhaftes zuzubereiten, das sie in den Pausen zu sich nehmen könnten. Es war das Jahr 1901. Er erfand also die Süßspeise, der er den Namen Iris gab, aus der im Volksmund Ines wurde.
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