Gerade dann, wenn nicht viele Worte zu machen sind, kommt es auf jede Nuance an. Das erste Mal wird umso schwieriger, je tiefer man dabei im Dunkeln stochert. Darüber steht die Anziehungskraft, gelegentlich nur von einer Seite ausgehend. Wie schafft man es kurz und knapp, dass der Funken überspringt und sich mehr daraus entwickeln kann? Das Begehren, jemand anderen im Nu für sich zu gewinnen, soll möglichst von Erfolg gekrönt sein, wenn die Auswahl nicht so groß ist. Sofern nicht ein eigener Zauber der Begegnung innewohnt, gilt es, ihn herbeizuführen. Manchmal knistert es förmlich so, dass man sich verbal kaum noch verständigen müsste, wäre da nicht die Verlegenheit. Sie kann ein plötzlich aufflammendes Interesse ebenso schnell wieder erlöschen lassen, und eben dem ist möglichst gezielt entgegenzuwirken. Packen Sie die Gelegenheit beim Schopf, machen Sie das Beste daraus, anstatt sich verwirrt zurückzuziehen. Auch ein oft peinliches Erröten kann unverhofft Sympathien wecken, doch beim Flirten sind mitunter kleine Tricks anzuwenden, mit denen die erwünschte Wirkung umgehend zu erzielen ist. Eignen Sie sich ein Repertoire an, auf das Sie sich im Zweifelsfall verlassen können, damit Sie nicht verblüfft dastehen. Allzu routiniert sollte es freilich nicht herüberkommen, damit gibt sich einer zu erkennen, der sich für den Experten hält. Es können lediglich Vorschläge unterbreitet werden, die der individuellen Anpassung bedürfen. Machen Sie sich zu Eigen, was zu Ihrer Ausstrahlung passt, damit Sie nicht leichtfertig Übernommenes von sich geben, das man Ihnen nicht glaubhaft abnimmt.
Dieses Buch ist nicht gerade ein Fortsetzungsroman, dennoch wurde es in seinen beiden Teilen auf nationaler Ebene vorab veröffentlicht, um anschließend in gebundener Form zu erscheinen. Das begab sich um die Jahreswende 1894/95 herum. Fontanes Roman, der erst im Folgejahr erschienen ist, gilt als der Gipfel von Versuchen, die Wirklichkeit kunstvoll auszuschmücken und gleichzeitig als Ende dieser Tradition. Effi Briest repräsentiert den krönenden Abschluss wie auch einen Neuanfang. Von nun an sollte der Gesellschaftsroman sich seinen Platz erobern, Thomas Mann hat mit seinem Welterfolg der Buddenbrooks davon profitiert. Ein Hinweis darauf findet sich im 28. Kapitel, als deren erster Namensträger literarisch vorgestellt wird, und auch vom Stil her zeigen sich Ähnlichkeiten. Effi ist mit ihren siebzehn Jahren dazu ausersehen, den schon recht gereiften Baron von Innstetten zu ehelichen. Er kann ihrer jugendlichen Blüte nicht gerecht werden, unternimmt stattdessen häufige Reisen von Amtes wegen. In seiner Abwesenheit bändelt Effi mit einem schmucken Soldaten höheren Ranges, was erst Jahre später offenkundig wird, nachdem der ehrgeizige Baron die Liebesbriefe findet. Das fordert ihn nun zum Duell heraus, nach vollzogener Untat lässt er sich ehrenhalber scheiden. Effi hat Aller Zorn auf sich gezogen, selbst von den Eltern wird sie verstoßen.
Schnell, schneller muss es gehen, wenn man einen dicken Wälzer vor sich liegen hat, wichtige Informationen daraus aber dingend benötigt. Was tun? Das Stichwortverzeichnis kann im Glücksfall zuverlässig Auskunft darüber geben, eventuell auch eine beigefügte Auflistung sämtlicher Kapitel, möglichst noch mit aufschlussreichen Erläuterungen ihres Inhalts. Nicht jedes Buch ist derart komfortabel ausgestattet, auch Sachbücher nicht immer, mancher Lesestoff erschließt sich nur aus dem Zusammenhang. Damit wäre diese Frage also nicht unbedingt leicht zu beantworten, was übrig bleibt, ist ein Schnelllesekurs. Wer derart durch die Zeilen eilt, dass er sie überfliegen kann, ohne dabei an Entscheidendem vorbeizusehen, hat schon fast gewonnen. Es ist ja nun mal so, dass mancher Satz reichlich Füllmaterial enthält, auch wenn man sich noch so sehr darum bemüht, das zu vermeiden. Wer die Bedeutung tragende Elemente von dem zu trennen weiß, was sie nur schmückt, kommt fraglos schneller voran. Vieles dient dazu, Gefühle mit zu transportieren, anderes der gewohnten Vollständigkeit. Dabei ergänzt ein geübtes Gehirn von sich aus, was fehlt, wenn es den Sinn erkannt hat. Selbst Bruchstückhaftes fügt sich ineinander, hinreichende Andeutungen reichen im Grunde aus. Doch unsere Sprache soll nicht weiter demontiert werden.
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Wenn Panik ausbricht, ist meist nichts mehr zu retten. Anstatt jedoch Attacken dieser Art so gut wie möglich zu vermeiden, kann man sie auch als unvermeidlich hinnehmen und entsprechend darauf reagieren. Wenn Erdrutschartiges einen lang genug gefuchst hat, muss man zu undogmatischen Mitteln greifen. Schließlich geht es darum, sich zu behaupten und nicht in einen Sog zu geraten. Dann ist es mit der Gemütlichkeit vorbei; entschlossenes Handeln ist gefragt oder weise Voraussicht. Noch besser ist es, wenn beides sich paart. So überlebt man an der Börse, läuft dem Trend nicht hinterher, sondern arbeitet konsequent dagegen an. Der Erfolg fragt nicht unbedingt nach ethischen Grundsätzen, auch nur selten nach den harten Fakten, mitunter ist nichts anderes als Psychologie im Spiel. Es kommt immer darauf an, wie Maßgebendes eingeschätzt wird. Dabei muss keine Übereinstimmung herrschen zwischen einem Tatbestand und seiner Auswirkung nach Expertenmeinung, manchmal ist es gerade umgekehrt.
Auch das Mysteriöse hat ein Verfallsdatum; es rückt umso näher, je mehr man sich damit befasst. Manches ist schon aufgedeckt im nordischen Alphabet der Runen, anderes wartet noch darauf. Nicht jedes Geheimnis will überdies preisgegeben sein. Doch weitaus schlimmer als der beharrliche Versuch trotz Warnung ist es, etwas für bestimmte Zwecke zu missbrauchen, obwohl eine hinzugefügte Bedeutung keineswegs so eindeutig unterstellt werden kann. Vieles ist für die Interpretation offen, doch auch dafür gibt es Grenzen. Es kann freilich fast jeder das Recht auf Fehldeutungen für sich in Anspruch nehmen, es muss damit aber nicht glaubhaft werden. Germanische Runen etwa sind in der Geschichte relativ klar verortet, wobei es natürlich auch zu unterschiedlichen Auffassungen kommen kann. Alles, was schon lang vorbei ist, lässt sich nur indirekt betrachten. Dementsprechend geeignet scheint es dafür zu sein, abweichende Meinungen zuzulassen. Hier befinden sich die Forscher teilweise im Widerstreit untereinander und vor allem denen gegenüber, die Gewesenes verklären wollen. Sie glauben an einen Symbolwert und beziehen ihre Kraft daraus. Manche reagieren sehr empfindlich, wenn andere das nicht überzeugt. Niemandem kann es versagt werden, sich ein eigenes Urteil zu bilden. Der eine versteift sich so gut es geht auf Fakten, andere wollen Geheimnisvolles bewahren oder ausschließlich für sich selbst in irgendeiner Weise nutzen.
Die Psychologie ist ja an sich schon etwas Positives, noch deutlicher wird ihr Bemühen, wenn sie sich der Entwicklung menschlicher Stärken zuwendet, anstatt sich auf die Behebung von Störungen und die Lösung von Konflikten zu konzentrieren. Verstärkung anstelle der Befreiung – funktioniert das überhaupt? Eins sollte doch zum anderen führen, und das tut es im Idealfall auch; wer stärker ist, kann besser lösen, der Geläuterte entdeckt ein neu erwachsendes Potenzial in sich. Es handelt sich schlicht um zwei verschiedene Vorgehensweisen, die beide dem gleichen Ziel dienen und sich bei Bedarf ergänzen. Im Mittelpunkt stehen Werte wie Glück, Geborgenheit und Vertrauen, denen Martin Seligmann zufolge vorher zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden ist. Der US-amerikanische Psychologe hat versucht, mit seinem Konzept der Positiven Psychologie das Versäumte nachzuholen und andere Akzente zu setzen als bis dahin üblich. Wer schwach ist, kann sich seiner Probleme gemeinhin weniger gut erwehren, ihre Beseitigung führt nur zum Auftauchen neuer Komplikationen, wenn die davor schützende Grundlage weiterhin fehlt. Solidarität zum Beispiel muss man ausüben können, damit andere sie erfahren. Das fällt nur dann auf einen fruchtbaren Boden, wenn der dort gesäte Keim auch aufgehen kann. Die Frage wäre nun, was den Menschen jenseits der Aufarbeitung von Defiziten dazu befähigt, sein Leben zufriedenstellender zu führen. Feldversuche sollen darüber Aufschluss geben, was einen lebensfähigeren Charakter ausmacht und mit welcher Art von Aktivität sich vorhandene Anlagen dazu besser ausprägen lassen. Die Bildung spielt dabei eine große Rolle und auch veränderbare Bedingungen des Umfelds.
Kafkas Schloss ist, wie auch sein Prozess und anderes, niemals ganz abgeschlossen worden. Es könnte daran liegen, dass der Autor selbst sich in allzu Rätselhaftem verstrickt hat, auch daran, dass er meinte, sein Teil getan zu haben. Mehr oder weniger bleibt der Initiative des Lesers überlassen, wenn er sich fremden Werken nähert, er kann sie ablehnen, adaptieren und im eigenen Sinne fortführen. Die Handlung in diesem Fall so angesiedelt, dass sie geografischer Bestimmungen entbehrt. Es ist nur ein Schloss, derer es so viele gibt, die sich einander ähneln und doch in mancher Hinsicht unterscheiden. Wie ein Schattenriss erhebt es sich über den Köpfen der Dorfbewohner, die sich seiner Herrschaft nicht entziehen können, obwohl sie sich handgreiflich auswirkt. Ein Fremder gibt vor, der Einladung dorthin gefolgt zu sein, sein Name beginnt mit einem k und hört auch damit auf. Er ist als Landvermesser unterwegs, kann ihm zuzuweisende Aufgaben jedoch nicht näher erkennen. Im Schlosse rührt sich nichts, dennoch strahlt es eine Macht aus, der er sich zunehmend dem Beispiel der Ansässigen folgend beugt.
Der Große hat gewiss seine Spuren hinterlassen, meterweise und massiv in bundesdeutschen Bücherschränken. Es ist keine Enzyklopädie und auch kein Almanach, sondern seines Zeichens ein Konversationslexikon, ausgewiesen als Nachschlagewerk für wissende Lebendigkeit. Doch damit hat der Meister in erster Linie seinem Namen nach zu tun, wenn er auch an prominenter Stelle darin vertreten ist. Ganz so ausführlich ist Herders Abhandlung nicht, gleichwohl tiefgreifender insofern, als er der Sprache darin an die Wurzeln geht. Eine königlich-akademische Auszeichnung hat er sich damit vor bald 350 Jahren schon verdient, was dazu führte, kann heute noch für den Deutschunterricht von Nutzen sein. Dass nicht gottgegeben ist, wodurch wir uns verständigen und es erlernen müssen, stand damit nicht länger zur Diskussion, doch weitere Fragen werden darin aufgeworfen und richtungweisend beantwortet. Mit seiner Sprache identifiziert man sich, sie kennzeichnet den Stand der persönlichen Entwicklung.