Alessandro Dallmann

Список книг автора Alessandro Dallmann


    Das Geheimnis erfolgreicher Werbetexte

    Alessandro Dallmann

    Es ist im Grunde alles andere als ein Geheimnis, wenn man keins draus macht, doch manches Mal bleibt etwas Unerklärliches. Wie bemisst sich eigentlich der Erfolg von Werbetexten? Zunächst einmal daran, dass er als solcher erkannt werden muss, sonst bleibt er nur im Dunkeln und kann seine Wirkung nicht entfalten. Ins Licht gerückt strahlt und schillert er in allen Farben, begeistert die Massen, ohne dass sie genau wissen, warum das eigentlich so ist. Die Analyse stört den Zauber nur, Nachahmungen verkommen zu billigen Plagiaten. Geniales lässt sich einfach nicht kopieren, wohl verfälschen. Etwas anderes ist es, wenn man noch eins draufzusetzen versucht und das auch gelingt. Zitate in der Werbung haben ihren eigenen Reiz; sie spielen mit bekannt Bewährtem und mischen die Karten neu, setzen eigene Akzente, karikieren, was dazu herausfordert. So entsteht ein bunter Mix aus Faszinierendem und Enervierendem, manchem geht die Werbung auf den Geist, andere spornen ihre Möglichkeiten zu Höchstleistungen an. Denn sie sind schier unbegrenzt. Hier gibt es keine festen Regeln, erlaubt ist, was gefällt und seinen Zweck erfüllt. Im Idealfall ist das eine Vielzahl von Bestellungen, der direkte Weg dahin wird oftmals gleich mit angeboten. In anderen Fällen wird darauf verzichtet.

    Die Leiden des jungen Werther von Johann Wolfgang von Goethe

    Alessandro Dallmann

    Beim Lesen des Titels fällt auf, dass ihm ein s fehlt. Das ist wie manches andere Detail einer Überarbeitung zu verdanken, die Altmeister Goethe 13 Jahre später vornahm, nachdem die erste Ausgabe bei der Leipziger Buchmesse im Jahre 1774 reichlich Furore und ihn über Nacht berühmt machte. Und das auf gesamteuropäischer Ebene sozusagen, während der ein Jahr zuvor erschienene Götz von Berlichingen in seiner Verbreitung auf den Raum innerhalb der Landesgrenzen beschränkt blieb. Das darin zur Diskussion Gestellte kann nur so weit als selbst erlebt gelten, als Goethe selbst eine platonische und somit weniger tragische Beziehung unterhielt. Für die Selbsttötung als letzte Konsequenz unerfüllter Liebe diente ihm das Beispiel seines Freundes Jerusalem mit den Vornamen Karl Wilhelm, der als Sekretär einer Gesandtschaft in Wetzlar tätig war. Der hatte sich unsterblich in eine glücklich verheiratete Frau verliebt, Johann Wolfgang schrieb lange und feurige Briefe an Charlotte Buff, deren Verlobung noch keinen offiziellen Charakter angenommen hatte. Realitätsnah vom äußeren Eindruck her erscheint auch die unerreichbare Lotte, die einer weiteren Bekannten Goethes ähnlich sah. Dennoch bleibt der Romaninhalt Fiktion, einmal ganz abgesehen vom bedauerlichen Ende seines strahlenden, aber verzweifelten Helden. Allein der literarische Anspruch zählt.

    Die Traumdeutung

    Alessandro Dallmann

    Er hätte vor Kurzem seinen 160. Geburtstag feiern können, doch ganz so weit haben seine Ansätze nicht getragen. Freud ist kein Allheilmittel, aber sicher grundlegend gewesen für eine Art der Psychoanalyse, wie sie heute nur noch selten betrieben wird. In seiner Traumdeutung geht es einerseits darum, auf diesem Wege eingeprägte, aber verschüttete seelische Konflikte aufzudecken, andererseits aber auch um die Beurteilung von Gesellschaften verschiedener Völker. Das geschieht natürlich in diagnostischer Absicht; ihre Gepflogenheiten nämlich sind es nach seiner Ansicht, die zu Zwangsneurosen führen, denen sich der Einzelne nur schwer entziehen kann. Die Traumdeutung gilt als Vorläufer von Totem und Tabu, wurde jedoch etliche Jahre früher und auch intensiver aufgenommen. Geforscht wird weiterhin, jeder ist ja schließlich ein mehr oder weniger ausgebildetes Exemplar des Homo Sapiens, dessen Entwicklung nach wie vor auf die Spur zu kommen ist.

    Wie Sie glücklich sterben

    Alessandro Dallmann

    Sterben muss jeder, es fragt sich nur wie. Der eine wird schlagartig aus allem herausgerissen, ein anderer quält sich, ohne dass ein Ende abzusehen wäre. Nicht von jedem lässt es sich behaupten, dass er seinen Frieden wohl gefunden hätte, wenn auf Erden nichts mehr geht. Wie wollen Sie sterben – am liebsten gar nicht, möglichst schnell oder in der Erkenntnis, dass es Ihnen an kaum etwas gemangelt hat? Das Bewusstsein, ein erfülltes Leben hinter sich gebracht zu haben, befreit von den Schrecken des Todes. Er muss Sie nicht zwangsläufig von Ihren Leiden erlösen, Sie können auch ganz gelöst eintreten in ein anderes Reich, dessen Zugang den Menschen verwehrt ist. Sie machen sich ihre eigenen Vorstellungen davon und nehmen sich vor, diese Reise mit dem dafür geeigneten Gepäck anzutreten. Es besteht aus dem nötigen Rüstzeug, nicht länger beladen mit Schuld, im Idealfall völlig offen für eine überirdische Erfahrung und hoffentlich nicht in der bitteren Einsicht, etwas ganz Entscheidendes versäumt zu haben. Das wäre fatal, denn nachzuholen ist es nicht mehr. Also sorgen Sie besser dafür, dass andere eines Tages über Sie sagen können: Damit nehmen wir Abschied von einem erlebnisreichen Dasein.

    Der Besuch der alten Dame von Friedrich Dürrenmatt

    Alessandro Dallmann

    Sie ist hier aufgewachsen, man hat ihr übel mitgespielt, und nun ist sie gekommen, um alte Schulden einzufordern oder zu begleichen. Das tut sie auf die ihre eigene charmante Art, auch unerbittlich und am Ende aufschlussreich für viele. Dabei macht es einen großen Unterschied, ob Therese Giehse wie 1956 auf der Bühne steht oder Christiane Hörbiger vor laufender Kamera. Wenn ein dreiteiliges Bühnenstück auf Zelluloid gebannt wird, bleibt immer etwas auf der Strecke, anderes gesellt sich illustrierend hinzu. Es bekommt dem trocken-hintergründigen Humor des Schweizers ganz gut, ein wenig ausgeschmückt zu werden in zeitgemäßer Adaptierung. Ob Versuche dieser Art notwendigerweise zur Verflachung führen müssen, bleibt strittig, wird doch bei Dürrenmatt nicht immer alles deutlich wie etwa auch in seinem Durcheinandertal. Die alte Dame tritt mit der inzwischen erworbenen Grandezza auf, die ihr als jungem Mädchen von den Dorfbewohnern rundheraus abgesprochen wurde. Sie haben es indes nicht sehr weit gebracht, das Wirtschaften in der Gemeinde steht kurz vor seinem bitteren Ende, sodass man trotz allem, was war, inständig auf Erlösung hofft. Die wird freilich nur gegen einen hohen Preis gewährt, der sie ihren Stolz und manches Zugeständnis kostet. Die allzu gern vom Tisch gewischte Vergangenheit wird noch einmal brühwarm serviert.

    Wie Sie die Noten Ihrer Kinder in der Schule ums Doppelte verbessern

    Alessandro Dallmann

    Ja, es geht hier nicht nur um den Musikunterricht, um schöne Melodien und das Gefühl für den richtigen Takt, sondern viel eher um nackte Zahlen. Wer aus einer Eins eine Zwei macht, hat ihren Wert verdoppelt, die benotete Leistung jedoch nahezu halbiert. Das Gleiche oder Schlimmeres gilt, wenn aus der Drei eine Sechs wird, besser ist es umgekehrt. Die in der Schulzeit vergebenen Noten legen den Grundstein für den späteren Erfolg im Beruf. Deshalb ist es von Vorteil, so früh wie möglich damit zu beginnen, sich einen guten Platz auf der Karriereleiter zu sichern. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kinder beizeiten richtig zu rechnen lernen, honorieren Sie eine sehr gute Leistung doppelt so hoch wie die lediglich gute Benotung. Alles, was dahinter zurücksteht, muss nicht zwangsläufig außen vor bleiben, für manchen ist es schon ein überragender Erfolg, wenn er sich von der Fünf auf die Vier hocharbeiten kann. Doch je besser die Leistung bewertet wird, desto mehr muss das auch gewürdigt werden, sonst würde sich doch keiner recht anstrengen und zeigen, was in ihm steckt.

    Vom Saulus zum Paulus

    Alessandro Dallmann

    Saulus ist einer, der bekehrt werden muss, denn er treibt es allzu arg. Und da er vor Brutalität nicht zurückschreckt, werden ihm gewaltig die Augen geöffnet. Drei Tage lang kann er nichts sehen, weder essen noch trinken. Das führt zur inneren Einkehr, die er wohl bitter nötig hat, aber auch fruchtet. Seine Kampfgesellen leiten ihn dorthin, wo statt des in Aussicht Gestellten nur Leere auf ihn wartet, damit er sich selbst infragestellt. Die Verfolgung der Jünger Jesu hat es ihm angetan, er stellt ihnen nach mit feurigem Schwert. Auf seinem unerbittlichen Weg umgibt ihn nahe Damaskus urplötzlich ein grelles Licht, das ihn zu Boden wirft. Hier wird seine Mission unterbrochen und seine ganze Aufmerksamkeit in anderer Absicht gefordert. Er war auf der vielversprechenden Jagd nach Männern und Frauen, die er fesseln könnte, um sie ihrer Bestrafung in Jerusalem zuzuführen. Doch nun liegt er im Staub und muss sich fragen lassen, was er da tut. Aus welchem Grund er verfolgt würde, tönt es vom Himmel, und Saul weiß nicht, wer da spricht. Seine Gefährten, erstarrt durch die nicht zuzuordnende Stimme, wussten sich nicht zu helfen, Saul aber fragte, wem sie gehört. Da gab Jesus sich zu erkennen und ihm auf Nachfrage auf, er solle in die Stadt ziehen, um dort zu erfahren, was zu tun sei.

    Der Prinz von Homburg

    Alessandro Dallmann

    Eigentlich wusste er, sich mithilfe eines gewieften Schachzugs als glorioser Feldherr zu beweisen, hat damit jedoch eklatant gegen das Reglement verstoßen, und deshalb soll er büßen. Prinz Friedrich von Homburg griff allzu früh in das Schlachtgeschehen ein und sieht sich nun seiner eigenen Verurteilung zum Tode ausgesetzt. Befehlsverweigerung lässt sich nicht übertrumpfen – oder etwa doch?

    Iphigenie auf Tauris

    Alessandro Dallmann

    Was macht sie dort, die Schöne? Sie verzehrt sich fast vor lauter Gram. Zwar wurde ihr von göttlicher Hand das Leben geschenkt, doch nun ist sie ganz allein, weit weg von der Familie, und muss für immer dienen. Es ist ein alter Sagenstoff, den der Altmeister für seine Zwecke umgearbeitet hat, erst sollte es ein Stückchen Prosa werden, doch dann entstand daraus ein Drama in geschmiedeten Versen. Schauplatz sind die Waldungen vor dem Tempel der Diana, die sich der Jagd wie auch des Monds bemächtigt hat. Der Trojanische Krieg ist vorbei, doch Iphigenies Geschlecht leidet nach wie vor unter einem Fluch..

    Uarda von Georg Ebers

    Alessandro Dallmann

    Es ist ein Werk, dem man sich eher auszugsweise nähern möchte, wenn man dafür nicht ausreichend Muße aufbringen kann. Drei stattliche Bände sprechen ihre eigene Sprache, zudem sind sie in der Originalfassung schwer zu lesen, es sei denn, man transkribierte die gewählte Schriftart. Auch dann noch ist die altertümliche Schreibweise für heutige Verhältnisse anfangs gewöhnungsbedürftig. Georg Ebers, der jüdische Gelehrte und in erster Linie Ägyptologe, hat seinem einleitenden Bekenntnis zufolge im Winter 1873 lange Wochen in einer Gruft in Theben residiert, wenn er sich erholen wollte. Tagsüber und auch des Nachts nicht völlig frei davon war es seine Aufgabe, den Geheimnissen der Stadt der Toten auf die Spur zu kommen. Damit sind alle Voraussetzungen für ein gruseliges Abenteuer geschaffen, sie zwangen mitunter auch zum Abstandnehmen. Während ausgedehnter Wüstenritte wurde Vorgefundenes mithilfe der Fantasie in literarischer Absicht ergänzt, eine lang andauernde Krankheit gab Gelegenheit zur Niederschrift. Da die Handlung an sich schon einen immensen Raum einnimmt, hat der Verfasser sich dazu entschlossen, dem Verständnis dienende Anmerkungen gesondert aufzuführen. So lässt es sich einerseits leicht über sie hinwegsehen, andererseits kann man gewünschte Erklärungen des wahrgenommenen Geschehens bei Bedarf jederzeit ergänzen. Das macht es einfacher, der Königstochter auf ihrem Weg zu folgen.