Lange ist es her, dass aus der EWG die EG wurde und aus dieser dann die Europäische Union. Wie setzt sie sich zusammen, wie funktioniert das Monstrum eigentlich? Demokratisch natürlich: Abgeordnete werden gewählt und stimmen ab, nachdem sie ausreichend diskutieren konnten. Worüber sie abstimmen, das steht auf der Tagesordnung, und deren jeweiliges Zustandekommen ist nicht durch das betont taktische Agieren von Lobbyisten bestimmt. Gesetzesvorlagen können wohl in letzter Minute geändert werden, und manchmal entgeht der Aufmerksamkeit auch etwas, das darin steht und erhebliche Auswirkungen haben mag. Schon ist durchgewinkt, was besser aufgehalten worden wäre, manchmal haben die Beauftragten auch anderes zu tun. Doch wenn es wichtig wird, sind sie zur Stelle und nehmen ihre Aufgabe nach Kräften wahr. Sonst würde ihr Image leiden und sie hätten ihre Chance verspielt. Manche aber fallen im großen Getriebe gar nicht weiter auf, sie bekleiden ihr Pöstchen und genießen sämtliche Vorteile, die eine Mitgliedschaft im EU-Parlament mit sich bringt. Jederzeit sind interkulturelle Begegnungen möglich, man kommt herum in Europa, auch wenn man nur zu seinem Wohnort pendelt
Paradiesische Reiseziele sollten nicht zu weit entlegen sein, zumal man auf dem langen Weg dorthin manches Risiko in Kauf nehmen muss, das den Spaß auch trüben kann. Oft liegt das Gute näher als gedacht, und wer die Karibik schon kennt, kann auf dem heimischen Kontinent ohnehin viel eher Verführerisches entdecken. Vorteilhaft ist die größere Nähe auch insofern, als man sich nicht mit Einreisebestimmungen, Devisentausch und exotischer Krankenversorgung auseinanderzusetzen hat. Anstatt auf ungastlichen Flughäfen zu übernachten, kann man beim Frühstück starten und mittags schon angekommen sein. Das wird mit einem landestypischen Cocktail gefeiert, und schon sind alle Reisevorbereitungen vergessen. Dem traumhaften Urlaub steht nichts mehr im Weg.
Viele glauben ja, es wäre gar nicht leicht, zum Millionär zu werden. Doch Hunderttausende allein in unserem Land haben es bereits geschafft, und Jahr für Jahr gesellen sich weitere in großer Zahl hinzu. Allzu selten ist es demnach nicht, eher an der Tagesordnung. Zwar lässt sich schwer vorhersehen, wie der eigene Weg verlaufen sollte, doch man kann den Spuren anderer folgen. So manchem ging es dabei nicht in erster Linie um Geld, andere waren zwischenzeitlich mehrfach pleite. Der Reichtum kann sich quasi als Begleiterscheinung zäher Umtriebigkeit einstellen, ist oft eine Folge unerschöpflichen Durchhaltewillens. Das unterscheidet Millionäre von allen, denen ein Vermögen in den Schoß fällt und nur allzu schnell verspielt ist.
Wer an der Börse stets auf Nummer sicher geht, wird so schnell nicht reich werden. Zwar hat er gute Aussichten darauf, sein Vermögen kontinuierlich wachsen zu sehen, doch bis es ein stattliches Ausmaß erreicht hat – das dauert. Wenn jemand diese Zeit nicht hat oder nicht investieren möchte, muss er nach anderen Möglichkeiten Ausschau halten. Optionen, Derivate und Futures zählen dazu. Mit ihnen kann man eher aufsteigen, jedoch auch arge Verluste einfahren. Geradlinigkeit ist hierbei nicht unbedingt zu erwarten; mal geht es steil nach oben, dann wiederum rasant hinab. Die Bereitschaft, etwas zu riskieren, ist dafür unabdinglich. Wer sie nicht aufbringt, sollte andere Wege gehen.
Wenn etwas übel schmerzt, geht man zum Arzt, der findet die Ursache dafür heraus und beseitigt sie. Es kann aber auch sein, dass Schmerzen ständig wiederkehren, ohne dass es einen offensichtlichen Grund dafür gäbe. Das kennt man im Falle gezogener Zähne oder auch dann, wenn einem statt des Beißwerkzeugs ein anderer Teil des Körpers fehlt. Beseitigte Entzündungsherde bringen sich in Erinnerung, es ist fast so, als sollte man sie nicht zu schnell vergessen. Sie haben eine Spur hinterlassen, die sich zurückverfolgen lässt, aber nicht erneut aufgenommen werden kann. Nur wenige Menschen wissen, wofür das gut sein soll, wenn man sich von etwas endlich Losgewordenem nicht wirklich trennen kann. Sie haben auch Mittel und Wege dafür, mit einem missliebigen Umstand besser umzugehen. Manche von einem Phantom arg Gequälte wissen, es ihnen zu danken. Nicht allen gelingt es, einigen sind solche Erscheinungen fremd.
Wer mittendrin steckt, hat sich das ruhigste Plätzchen ausgesucht. Doch das wird nicht von Dauer sein. Man kennt das ja aus einschlägigen, wenn auch fragwürdig bewegenden Schilderungen: Auf ihrer unerbittlichen Jagd nach dem Auge des Unholds erwischt er die alles Wagenden kaltlächelnd durch den Rückspiegel oder an ihrer empfindlichen Flanke. Die Fahndungs-Apparaturen rattern, Warnmeldungen wirbeln, doch trotz allen Heldenmuts und unermüdlichem Einsatz ist des Ungeheuers nicht Herr zu werden. Niemand weiß, wohin die Reise geht. Die Schneise der Verwüstung ist erst auszumachen, nachdem sie gezogen worden ist, einen übermächtigen Sturm zieht es gerade so dahin, wie es ihn gelüstet. Das Auge des Orkans ist zum Sinnbild geworden für den ruhenden Pol in uns, wenn alles andere drum herum tost und braust. Die kleinste Verlagerung reißt ihn mit sich, und schon ist es um den Zufluchtsort geschehen. Dann gibt es kein Halten mehr und erst recht kein Zurück. Was als festgefügt galt, wird auf Nimmerwiedersehen verweht. Und findet sich ein verwaistes Stück davon, nachdem sich die Brise gelegt hat, will es zu nichts anderem mehr passen.
Was man auch stemmen will – gut ist es, wenn dabei gehebelt werden kann. Dann fällt es nämlich umso leichter, die großen Lasten zu bewegen, zumindest in der Physik. Wo sie anschließend landen, ist eine andere Frage, zunächst einmal sind sie in Bewegung geraten und müssen nicht nutzlos und schon deshalb störend an Ort und Stelle verbleiben. Es braucht nur wenig, um viel Geld in die Hand zu nehmen, der dafür nötige Prozentsatz ist nichts im Vergleich zu dem des erwartbaren Gewinns. Das klingt beinahe fast zu schön, um wirklich wahr zu sein. Oft ist es das auch, aber die Möglichkeit besteht und lockt ohne Unterlass. Wenn man die Augen nicht davor verschließt oder sich endgültig von ihr abkehrt; viele können das aber nicht und versuchen es immer wieder. Manche bringen es darin zu einer wahren Meisterschaft.
So mancher schwört auf herzergreifend mitreißende Serien, die täglich Neues zu verkünden haben und die dramatische Entwicklung damit auf immer attraktivere Spitzen zu treiben vermögen. Auch sie orientieren sich jedoch an historischen Vorbildern, die ihre Zeit längst überdauert haben und in Kompaktform Abenteuer liefern, die man wiederholt genießen kann. Man denke nur an den unwiderstehlichen Doktor Schiwago. Ihm gegenüber verblassen andere Frauenversteher der Neuzeit, viele bekommen heute noch feuchte Augen, wenn sie nur an ihn denken. Anderen dagegen zaubert es ein Gähnen der Langeweile ins verhärmte Gesicht. Doch so ist das nun mal, Geschmäcker sind eben sehr verschieden und auch der aktuellen Lage angepasst. Über jeden Zweifel erhaben sein dürften indes jedoch solche Schmonzetten, die bereits millionenfach unter vergossenen Tränenströmen begierig aufgenommen worden sind. Es soll freilich nicht in den Schmutz gezogen werden, was die Herzen höher schlagen lässt, wahre Liebe ist und bleibt unantastbar.
Cannes und Venedig zieren eine ehrwürdigere Tradition, ihnen gegenüber kann Bollywood als Newcomer durchgehen. Gepriesen und gefeiert wird jedoch auch an anderen Stellen, die umso wichtiger sein mögen, je mehr es ihnen an allgemeiner Bekanntheit mangelt. Das kann unter anderem für das Kurzfilmfestival in Oberhausen gelten und überhaupt für kleine Zirkel, die ihren eigenen großen Anspruch an die Filmwelt stellen. Vieles lohnt näherer Betrachtung kaum, wenn Insider auch anders darüber denken mögen. Manchmal ist jedem etwas anderes wichtig, nicht überall zählt der Massengeschmack. Filmkunst ist nur selten das, was viele Menschen anzieht, auch ein offizieller Rahmen lässt dem Außergewöhnlichen gelegentlich viel Raum. Grundsätzlich kommt es immer auf das nicht unumstritten Besondere an, dem Urteil einer anerkannten Jury mit geballter Kompetenz ist zu vertrauen. Wenn keine gegenteiligen Meinungen dadurch herausgefordert würden, wäre sie nur im Mainstream geschwommen, und dafür braucht es keine distanzierte Sicht. Jedes Festival versucht, sich von anderen abzugrenzen, kaum eine Preisverleihung steht außerhalb der Kritik. Was zählt, ist die Begeisterung, die damit honoriert wird. Mitunter gilt es auch, etwas zu fördern, das dieser Mühe wert ist und es selbst kaum leisten kann. Nicht alle verliehenen Filmpreise sind gleichermaßen begehrt.
Was lange gärt, kommt irgendwann zum Ausbruch. Man weiß vorher nie genau, wann es so weit sein wird, doch damit ist jederzeit zu rechnen. Dann explodiert urplötzlich etwas, dessen Entstehung man kaum zurückverfolgen kann. Und noch dazu vollzieht es sich unterschwellig und wird manchmal nur zufallsweise überhaupt entdeckt. Doch nun ist es zu spät dafür, Vorkehrungen zu treffen, das geht nur auf Verdacht. Jeder kennt die Risikofaktoren, viele nehmen jedoch keinerlei Rücksicht darauf. Sie ignorieren, was nicht alle gleichermaßen betrifft, manche bleiben sogar entgegen der Prognose verschont. Dabei handelt es sich jedoch um Einzelfälle, die Wahrscheinlichkeit spricht eine andere Sprache. Legen Sie es nicht darauf an, ihrer Vorhersage zu entwischen, begeben Sie sich lieber rechtzeitig auf die sichere Seite.