Attentate markieren besondere politische Situationen in der Geschichte, sie entstehen aus Krisen und bilden den Kulminationspunkt politischer Konflikte. Oder sie sind wahllose Terrorakte. Attentate lösen Abscheu oder Bewunderung aus, sie haben eine ganz merkwürdige, besondere Anziehungskraft und sie führen zu ethischen Diskussionen zum Tyrannenmord. Die Autoren des Bandes schildern berühmte Beispiele aus der Weltgeschichte, von der Ermordung Cäsars, Maras, Wallensteins, Zar Alexanders, Rathenaus, die missglückte Ermordung Hitlers bis zum Tod von John F. Kennedy und Anwar el-Sadat und Johannes Paul II. Die verschiedenen Beiträge beleuchten das Ereignis ‚Attentat‘ selbst und legen seine historische Bedeutung dar. Neue Beiträge aus jüngster Zeit, darunter die eindrucksvolle Beschreibung von Sven Felix Kellerhoff über den Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001, ergänzen und aktualisieren den Band.
Homer – Troia – Kilikien: Mit diesen Namen wird ein Thema von europäischer Dimension umschrieben. Homer steht nicht nur am Anfang der griechischen Literatur; ›Ilias‹ und ›Odyssee‹ gelten als Beginn der europäischen Dichtung. Unter diesem Aspekt ist es nicht gleichgültig, wo die Handlungen in der Ilias anzusetzen sind und woher die Anstöße für ihre dichterische Gestaltung kamen. Wegen dieser Symbolkraft Homers für Europa haben die Thesen von Raoul Schrott über ›Homers Heimat‹ in Kilikien sowie seine Übertragung der Ilias für eine weit über die Fachwissenschaft hinausführende Diskussion gesorgt. Denn die Troas war in der Antike griechisches Gebiet, während Kilikien zur Zeit der Entstehung der Ilias unter assyrischer Herrschaft stand. Die Beiträge dieses Bandes, von international renommierten und einschlägig ausgewiesenen Experten geschrieben, setzen sich mit den unterschiedlichen Aspekten der Debatte auseinander und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Troia-Forschung.
Fragen der Gerechtigkeit haben die Geschichte Europas von Anfang an geprägt und stehen im Zentrum politischer und sozialer Auseinandersetzungen. Doch ist ›Gerechtigkeit‹ ein spezifisch europäischer Wert? Wie steht es um das Verständnis von Gerechtigkeit in außereuropäischen Kulturen? Welchen Wandel hat der Gerechtigkeitsbegriff erfahren? Und: Wie viel Ungerechtigkeit ist einer Gesellschaft zumutbar? Der Band versammelt interdisziplinäre Beiträge der Gerechtigkeitsforschung renommierter Expertinnen und Experten. Sie diskutieren aus unterschiedlichen Perspektiven den Begriff der Gerechtigkeit und setzen sich sowohl mit Grundsatzfragen als auch aktuellen Themen wie dem Verhältnis von Gerechtigkeit, Staat und Recht und anwendungsbezogene Fragen der sozialen Gerechtigkeit auseinander. Schließlich wird auch die globale Perspektive von Gerechtigkeit in den Blick genommen und es werden Fragen der Entwicklungspolitik und außereuropäischer Interpretationen von Gerechtigkeit thematisiert.
Das breite Werk des Nikolaus von Kues (1401-1464) erstreckt sich von philosophischen Schriften über Werke zu Theologie, Kirchenpolitik bis zu mathematischen Abhandlungen. Das macht ihn zu einer der faszinierendsten Gestalten der europäischen Geistesgeschichte. Zum 550. Todestag erscheint endlich erstmals ein umfassendes Handbuch zu Nikolaus von Kues, das alle Aspekte seines Lebens und Werkes berücksichtigt. Internationale Fachgelehrte bieten hier eine Einführung in die Zeit und eine chronologische Darstellung des Lebens des Nikolaus von Kues. Eine Vorstellung aller seiner Schriften wird mit ausführlichen Kommentaren zu Wirkung und Rezeption der cusanischen Werke ergänzt. Der schnelle Zugriff auf Informationen zu allen Schaffensbereichen des Ausnahmedenkers wird durch eine Zeitleiste zum Leben des Gelehrten, ein Register und eine Bibliographie erleichtert. Ideal auch als Einstieg in das beispiellose Werk des Nikolaus von Kues!
Die altorientalischen Kirchen des Christentums sind ein Faszinosum. Als ›altorientalische Kirchen‹ bezeichnet man die christlichen Konfessionen aus Afrika und dem Nahen Osten, die ihre Traditionen seit der Antike bewahrt haben. Sie sind nicht nur deshalb von Interesse, weil ihre Angehörigen oft als Minderheiten in muslimischen Staaten überdauert haben, sondern auch weil in ihnen die Gestalt der frühchristlichen Kirchen noch deutlich erkennbar ist. Zu diesen wichtigen lebendigen Zeugnissen der christlichen Tradition wird hier erstmals eine zusammenhängende Darstellung vorgelegt, die sich nicht nur an Fachleute richtet. Mit ihr wird auch deutlich, welche Unterschiede es im Christentum gibt und mit welchen Problemen die Ökumene zu kämpfen hat. Behandelt werden u. a. die äthiopische und eritreische orthodoxe Kirche, die armenische apostolische Kirche, die assyrische Kirche des Ostens sowie die koptische orthodoxe Kirche und die syrische Kirche. Glossar, Bibliographie und Register vervollständigen den Band.
Die weitgereiste und erfahrene Archäologin Anna Kieburg hat eine Sammlung der wichtigsten Begriffe zusammengestellt, die man im Grabungsalltag benötigt, und präsentiert die Wörter und Wendungen in den acht häufigsten Sprachen: Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Griechisch, Türkisch, Arabisch und Deutsch.
Dieser Einführungsband bietet Studierenden ohne Vorkenntnisse einen kompakten Überblick über die 22 ökumenischen Konzilien der Katholischen Kirche. 20 Jahrhunderte Kirchengeschichte werden exemplarisch anhand dieser Bischofsversammlungen und ihrer Beschlüsse gezeigt. Ideal, um kirchengeschichtliches Überblickswissen zu erlangen, orientiert sich das straffe Format dieser Einführung an den Anforderungen, die seit der Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge an Studierende gestellt werden. Durch eine klar strukturierte Vorgehensweise sowie Hinweise auf weiterführende Literatur wird der Lehrinhalt leicht zugänglich gemacht, weshalb das Buch die optimale Unterstützung bei der Seminar- und Prüfungsvorbereitung bietet. Jede Synode wird mit einem Überblick über die jeweils vorherrschende kirchenpolitische Ausgangssituation, Fragestellung, Verlauf und Ergebnisse beschrieben und gewährt darüber hinaus einen Einblick in originale Quellentexte in deutscher Übersetzung.
Nach ihrer verheerenden Niederlage in der Varusschlacht des Jahres 9 n. Chr. haben sich die Römer nicht gänzlich über den Rhein zurückgezogen. Insbesondere im Rhein-Main-Gebiet stationierten sie weiterhin militärische Einheiten, unternahmen Vorstöße in das Gebiet der Chatten und bauten ihre Herrschaft bis ins 3. Jahrhundert systematisch aus. Die Beiträge dieses Bandes stellen die sensationellen archäologischen Funde der letzten Jahre vor und beleuchten die Erkenntnisse, die durch neue Forschungsmethoden daraus gewonnen werden können Behandelt werden zunächst die naturräumlich-klimatischen Voraussetzungen, die die frühesten keltischen Ansiedlungen (oppida) ermöglichten. Die Germanienpolitik des Augustus, Bau und Funktionen des Limes sowie die Gründung römischer civitates – etwa Waldgirmes – sind wichtige Stationen auf dem Weg zur Romanisierung der Rhein-Main-Region, die von den Römern im 4. Jahrhundert unter dem Ansturm der Germanen endgültig aufgegeben wird.
Kaum ein anderer Beteiligter hat den Krieg NS-Deutschlands gegen die Sowjetunion so schonungslos beschrieben wie Gotthard Heinrici. Die Briefe und Tagebücher dieses Generals, der an der Ostfront zunächst ein Armeekorps und dann eine Armee befehligte, bieten gerade für das erste Jahr des Russlandfeldzugs tiefe Einblicke in das Geschehen auf dem zentralen Schauplatz des Zweiten Weltkriegs. Hier versuchte Hitler seine kriminellen Großraumpläne in die Tat umzusetzen. Es ging um die Vernichtung des ›jüdischen Bolschewismus‹ und die Eroberung von ›Lebensraum im Osten‹. Doch die Vernichtung traf nicht nur Juden, Kommunisten, Soldaten, Zivilisten, Städte, Landschaften in der Sowjetunion, sondern auch die Deutschen. Von all dem handeln die Notizen Heinricis aus dem Osten von 1941/42, herausgegeben und kommentiert von Johannes Hürter. So entsteht ein authentisches Bild der Wahrnehmungen und Emotionen eines ›ganz normalen‹ Wehrmachtsgenerals.
"Kann man nach Auschwitz noch beten oder überhaupt noch verantwortlich von Gott reden?" Das war die Herausforderung, der sich seit den sechziger Jahren Theologen stellten. Jüdische und christliche Autoren der jüngeren Generation untersuchen gemeinsam die theologische und gesellschaftlich-kulturelle Bedeutung des Holocausts im deutschsprachigen Raum. Was es heißt, im 'Land der Täter' heute von Gott zu reden, wird theologisch, feministisch und kulturwissenschaftlich reflektiert.