Название | Unbändig berührt |
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Автор произведения | Jessica Martin |
Жанр | Языкознание |
Серия | Berührt |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783958238527 |
»Okay«, flüsterte Jonas erleichtert, jemand Vertrautes an seiner Seite zu haben, der ihm sagte, was er tun sollte. Gleichzeitig war er allerdings tierisch nervös, weil es Marek war.
Sein Nachbar lachte leise und schüttelte den Kopf, doch bevor Jonas fragen konnte, was so amüsant war, setzte Marek sich schnellen Schrittes in Bewegung und er musste sich beeilen, ihm zu folgen. Da er den Blick gesenkt halten sollte und sich hier nicht auskannte, wusste er nicht, wohin sie gingen, und stieß tatsächlich beinahe gegen Marek, als der unvermittelt stehen blieb.
»Probleme?«, hörte Jonas eine fremde Stimme fragen, während er aufsah und bemerkte, dass sie an einer Bar angekommen waren.
»Nein, alles klar«, antwortete Marek, legte eine Hand auf seinen Rücken und schob ihn ein Stück vor, sodass sie nebeneinanderstanden. »Jonas?«
Er sah auf und begegnete zwei neugierigen Gesichtern. »Ähm... hi.«
Um sicherzugehen, dass er hier nicht in die nächste Domrunde gestolpert war, wanderte sein Blick vom Halsband des jüngeren Mannes, an dem eine Leine befestigt war, tiefer und auf die Handgelenke der beiden Männer. Zu seiner Erleichterung entdeckte er dort rote Armbänder, sie waren also wohl nur zum Zugucken hier. Zusätzlich trug einer von ihnen ein hellblau-pink gestreiftes und der andere ein schwarz-pink gestreiftes.
Unauffällig versuchte Jonas einen Blick auf Mareks Armbänder zu erhaschen, aber der trug links nur eine Uhr und seine rechte Hand lag noch auf Jonas' Rücken.
Marek räusperte sich. »Das sind meine besten Freunde. Frank und sein Sub Noah.«
»Hallo.« Jonas schüttelte beiden die Hand und hoffte, dass nicht noch mehr von Mareks Freunden auftauchten. Die beiden wirkten zwar auf den ersten Blick freundlich, aber es hatte ihn schon ziemlich viel Überwindung gekostet, überhaupt herzukommen. Ganz zu schweigen von der Nervosität, die ihn noch immer fest im Griff hatte.
»Jonas ist mein Nachbar. Er hat mir geholfen, als ich krank war.«
Strahlend riss der Sub die Augen auf. »Oh, du bist das also! Endlich lernen wir dich mal kennen. Es war echt nett von dir, dich um die Virenschleuder zu kümmern. Und ziemlich mutig.« Er grinste, doch das verging ihm, als sein Partner leise knurrend ruckartig an der Leine zog und ihn tadelnd anblickte.
»Vergiss nicht, wo wir hier sind.«
Der Sub senkte sofort den Kopf. »Tut mir leid, Herr. Entschuldige, Marek.«
Der schmunzelte. »Angenommen.« Er wandte sich zu Jonas um. »Möchtest du etwas trinken?«
Noch gleichsam irritiert wie fasziniert von diesem Austausch blinzelte Jonas. »Ähm... ja?«
»Ist das eine Frage oder Antwort?«
»Eine Antwort?« Bei Mareks durchdringendem Blick wurde ihm erneut heiß und kalt und er senkte automatisch den Blick. »Ein Wasser, bitte.« Er zog sein Portemonnaie aus der Hosentasche, doch Marek hatte das Getränk bereits bestellt und bezahlt, bevor er eine Preistafel entdecken konnte. »Danke«, sagte er, als Marek ihm das Wasser hinhielt.
Er lächelte. »Nicht dafür.«
Einen Moment lang breitete sich Schweigen aus, daher trank Jonas eilig die kleine Flasche leer, wobei er die Blicke der anderen auf sich spürte. Als er den Kopf hob, grinste Noah ihn an. Er war sicherlich fünfzehn Jahre jünger als Jonas, aber im Gegensatz zu ihm schien er sich hier pudelwohl zu fühlen.
Um nicht unhöflich zu wirken, erwiderte Jonas das Lächeln und blickte sich dann um. Die beiden Doms von vorhin standen ein paar Plätze weiter an der Theke und beobachteten ihn, daher rückte er automatisch etwas näher an Marek heran. Er wusste nicht, ob dieser es gesehen hatte oder einfach nur sein Unbehagen spürte, doch er legte sofort wieder eine Hand auf Jonas' Rücken und zog ihn an sich.
»Würdest du dich wohler fühlen, wenn du erst mal an meiner Seite bleibst?«, raunte Marek ihm ins Ohr.
»Ich glaube schon«, murmelte Jonas und riskierte einen zweiten Blick nach rechts. Die Typen ließen ihn nicht aus den Augen, was seine Intuition bekräftigte, bei Marek sicherer aufgehoben zu sein. »Ja, das wäre mir lieb«, wiederholte er mit festerer Stimme, damit sein Nachbar wusste, dass es ihm ernst war.
»Wenn dir irgendwas zu viel wird, sag einfach Stopp.«
Jonas nickte eilig. »Okay.«
Marek murmelte seinem Dom-Freund etwas zu und kurz darauf spürte Jonas Mareks Finger an seinem Bauch. Erschrocken zuckte er zusammen und sah nach unten. Ein grünes sowie ein schwarz-pink gestreiftes Armband leuchteten ihm entgegen, aber gerade konnte er über deren Bedeutung nicht weiter nachdenken, denn Marek befestigte den Karabiner einer Leine an einer von Jonas' Gürtelschlaufen, was ihn erneut zusammenzucken ließ.
»Oh, so war das nicht gemeint«, sagte er schnell und sah Noah an, der nun nur noch das Halsband trug. »Ich wollte nicht, dass... sie sie dir wegnehmen.«
Er zuckte bloß mit den Schultern. »Ist nicht schlimm. Hier weiß auch so jeder, zu wem ich gehöre.«
»Bist du dir sicher?«, hakte Jonas nach, woraufhin Frank schnaubte.
Schmunzelnd tätschelte Noah dessen Bauch, schmiegte sich an die Brust seines Doms und zwinkerte Jonas zu. »Mach dir keinen Kopf. Das ist gerade nicht wirklich unsere Entscheidung.«
»Oh.« Richtig. Noahs Dom entschied darüber, ob er ihn an die Leine legte oder sie Marek borgte. »Na gut.« Wieder erntete er nur ein Schnauben, was seine Wangen erneut heiß werden ließ. »Entschuldigung«, sagte er schnell, denn vermutlich war es ziemlich frech gewesen, die Entscheidung von Noahs Dom erst zu hinterfragen und dann so gleichgültig zu wirken, auch wenn es nicht seine Absicht gewesen war.
»Wofür entschuldigst du dich?«, wollte Frank jedoch sofort wissen.
Jonas senkte eilig den Blick und musste für einen Moment die Augen schließen, als ein heftiges Kribbeln durch seinen Bauch schoss.
»Bekomme ich noch eine Antwort?«
Die strenge, ungeduldige Stimme ließ seine Knie weich und seinen Schwanz verdammt hart werden. Er wusste jedoch nicht, wie er auf Frank reagieren sollte. Es erschien ihm falsch, dass ihn ein völlig fremder und noch dazu vergebener Mann dermaßen anmachte.
Eigentlich wusste Jonas immer noch nicht, was er hier überhaupt tat. Bis vor einer halben Stunde war das Ganze noch ein Experiment gewesen und nun stand sein Nachbar neben ihm, der offenbar ein Dom war und dem er erlaubt hatte ihn anzuleinen. Zu sagen, dass ihn die ganze Situation überforderte, wäre absolut untertrieben gewesen.
Halt suchend drückte er sich instinktiv dichter an Marek, woraufhin der die Leine um seine Hand wickelte, bis Jonas sich unwillkürlich an seine Seite presste und, ohne groß darüber nachzudenken, das Gesicht an Mareks Halsbeuge vergrub. Er roch fantastisch, nach Aftershave und einfach nur Marek.
»Antworte Frank«, befahl er leise, aber mit einer unmissverständlichen Drohung in der Stimme, die Jonas erschauern ließ.
Sein Gesicht glühte und seine Hose drohte jeden Moment zu platzen, aber er war sich sicher, dass er um eine Antwort nicht herumkam. »Für meine unangemessene Wortwahl«, brachte er stockend und so leise hervor, dass Frank ihn garantiert nicht gehört hatte.
»Sehr gut gemacht, Jonas«, lobte Marek dennoch und diesmal entwich Jonas tatsächlich ein Stöhnen.
Die Vorstellung, wie peinlich es wäre, jetzt in seiner Hose zu kommen, beschämte ihn genauso sehr, wie sie ihn erregte. Nein, eigentlich erregte sie ihn nur noch mehr, weil sie ihn so sehr beschämte. Offenbar war sein innerer Sub aus dem Tiefschlaf erwacht und konnte es kaum erwarten, zum Spielen rauszukommen. Nicht, dass er früher viele Gelegenheiten dazu bekommen hatte, daher schien er jetzt umso enthusiastischer zu sein.
Zum Glück unterhielten sich Marek und Frank aber in den nächsten Minuten über irgendwas Berufliches, sodass Jonas etwas runterkommen konnte und sich