Название | Wyatt Earp Staffel 11 – Western |
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Автор произведения | William Mark D. |
Жанр | Языкознание |
Серия | Wyatt Earp Staffel |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783740958466 |
Ike zum Beispiel, wann hatte man ihn zum letztenmal gesehen? War das nicht ewig lange her?
Well, sein Bruder Phin ritt zuweilen durch die Allenstreet und zeigte den Leuten einen neuen Anzug oder einen neuen Gaul.
Ach, ja, und manchmal stand Ike auch oben auf dem Graveyard vor dem Grab seines Bruders Billy.
Aber sollte das ein Anlaß zu Befürchtungen sein?
Well, seit Virgil Earp den Stern hier abgegeben hatte, ging es wilder zu als früher. Und wenn man einmal irgendwie in der Klemme saß, dann gab es niemanden, der einen daraus befreit hätte.
Denn überall, wo man sich nach Hilfe umsah, mußte man ja damit rechnen, auf die ›anderen‹ zu stoßen, die man früher einfach die Clantons genannt hatte.
Und nun war Wyatt Earp zurückgekommen, mit Doc Holliday!
Wenn das nur gut ablief. Denn mit den beiden war nicht zu spaßen. Wenn sich bloß keiner der Neu-Clantons, wie sie auch genannt wurden, an sie heranmachte.
Und dann war da das vorm Crystal Palace geschehen! Sie hatten es bis hinauf zu Harbours Butchershop gehört, was der dünne Dawson da mit heiserer Kehle gebrüllt hatte.
Die Bürger hatten weiter beobachtet, wie Doc Holliday zurückgeritten war. Den Alten hatten sie angehalten, als er im Eingang des Crystal Palaces verschwunden war.
Aber es war nichts geschehen. Nicht ein einziger Schuß war gefallen.
Weshalb hatte eigentlich der alte Ben Myers John Clum aufgehalten, als der auf Wyatt Earp zulief?«
Niemand wußte es. Gesehen hatten es viele.
Da trat Clum plötzlich auf die Tür des Oriental Saloons zu, blieb vor Holliday stehen und drückte ihm stumm die Hand. Dann ging er in die Bar hinein.
Er war sehr gealtert in den beiden Jahren, fand der Marshal.
»Wyatt!«
»John!«
Die beiden begrüßten sich und blickten einander stumm in die Augen.
Der damalige Mayor von Tombstone hatte alle Zeit auf Seiten der Gesetzesmänner Earp gestanden und mußte dafür viele Unannehmlichkeiten von der clantonfreundlichen Bevölkerung einstecken, als die Earps weggezogen waren. Sogar seinen Job als Bürgermeister hatte er verloren, obgleich er doch so viel für Tombstone getan hatte. Seine Zeitung jedoch hatte er behalten. Und nach wie vor sagte er darin schwarz auf weiß und in geharnischten Worten, was er dachte. Und immer noch war der ›Epitaph‹ die meistgelesene Gazette des ganzen Counties.
Die beiden verließen den Oriental Saloon.
Als Clum Doc Holliday noch draußen im Dunkel neben dem Eingang stehen sah, meinte er:
»Ist es schon wieder soweit, daß einer von euch immer auf Wache sein muß?«
»Leider«, antwortete der Marshal. Und dann berichtete er dem Zeitungsmann im Weggehen, was sie hierhergeführt hatte.
»Pinkerton? Hm, ich glaube, da kann ich euch helfen. Wenn mich nicht alles täuscht, steckt der Knochenmann in Millers Bar hinter der Theke. Er soll ein gewandter Keeper sein. Vor einem Jahr hat er sogar einmal eine Zeitlang im Crystal Palace gearbeitet, bis ihn Jonny Tucker plötzlich entließ. Es war eine Woche vor Tuckers Tod…«
Die beiden horchten auf.
»Tucker ist tot? Der Inhaber des Crystal Palace?«
»Ja, seit einem Dreivierteljahr etwa.«
»Woran ist er gestorben?«
»Es hieß, an einem Herzschlag. Aber ich glaube nicht so recht daran. Seine Familie hatte es sehr eilig, ihn auf den Graveyard zu bekommen. Sie blieb das Rätsel um seinen Tod in den staubigen Ästen hängen, die die Stadt mehr und mehr überwuchern.«
Von dem Steuereinnehmer wußte John Clum nichts, versprach aber, sich nach Elliot umzusehen.
Als sie oben in die Fremontstreet kamen, blickten die beiden Dodger voller Unbehagen die düstere Straße nach Westen hinunter, wo drüben eines der gähnend offenen Tore der Eingang jenes Wagenabstellplatzes war, in dem vor zwei Jahren das mörderische Gefecht stattgefunden hatte.
Clum verabschiedete sich vor seinem Haus von ihnen und wünschte ihnen Erfolg bei ihrer Suche. »Und vergessen Sie nicht, Gentlemen, auf Kirks Herausforderung zu verzichten. Dieser lausige Cowboy kann doch zwei Männer wie Sie gar nicht kränken.«
Die beiden waren stehengeblieben.
»Kränken?« fragte der Marshal. »Er hat uns zum Gunfight aufgefordert, John.«
Der Zeitungsmann wandte sich erschrocken um.
»Sie wollen doch dieser idiotischen Aufforderung nicht etwa nachkommen, Wyatt?«
»Von Wollen kann gar keine Rede sein, John. Wir haben keine Wahl. Er hat es sehr geschickt gemacht, der dritte McLowery: er wollte uns gar keine Zeit lassen, hier irgend etwas aufzudecken, was die Bevölkerung auf das Treiben der Galgenmänner aufmerksam machen oder gar auf unsere Seite hätte bringen können. Er hat uns deshalb gleich gefordert, um das rasch zu erledigen.«
»Aber ich bitte Sie – der Mann kommt doch nicht allein!«
»Natürlich nicht.«
»Er wird Claiborne und James Brocius mitbringen. Den schrägen Flanagan und Baxter und wer weiß, wen sonst noch alles. Es wimmelt doch in der Stadt schon wieder von ihnen.«
»Von ihnen?«
»Nun ja, von den Clantons…«
Da war es heraus.
Als Clum längst in seinem Haus war, standen die beiden noch an der Straßenecke und sannen über die Worte des Mannes nach, der so sehr viel für das Land um die Stadt getan hatte, der das berühmte San Carlos Reservat gegründet hatte, und dem es zu verdanken war, daß Tombstone nicht von den Apachen in Feuer und Asche gelegt worden war. Zweimal hatte John Clum persönlich den Weg zu dem berühmten Häuptling Cochise gemacht.
Aber heute schien er seine Stadt nicht mehr zu begreifen. Vielleicht war er wirklich zu alt geworden, zu alt und zu kampfesmüde.
Wie konnte er glauben, daß Wyatt Earp und Doc Holliday die Aufforderung Kirk McLowerys ausschlagen würden? Sie wären augenblicklich erledigt gewesen, als Feiglinge verschrien. Der Nimbus ihrer Stärke würde schnell zerronnen sein. Wußte er denn nicht, daß sie diesen Nimbus in ihrem harten Kampf für das Gesetz brauchten wie ihre Revolver, wie ihre schnellen Pferde und ihre körperliche Kraft und Zähigkeit? Wollte er denn blind über das hinwegsehen, was bereits wieder am Nerv Tombstones zerrte?
»Es ist doch gar nicht sein Tombstone, was uns interessiert«, meinte der Gambler, während er sich eine Zigarette zwischen die weißen Zähne schob. »Wir sind wegen Jim Elliot hier, und wegen des Mannes, der Sheriff Ahslan ermordet hat. Daß dieser Cowboy uns zum Duell gefordert hat, das geschah doch erst, als wir bereits hier waren.«
»Er versteht uns nicht mehr, Doc«, versetzte der Marshal dumpf.
Und beide dachten in dieser Sekunde das gleiche: Dann haben wir den letzten Mann verloren, dessen Stimme noch Gewicht in Tombstone hat!
Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, hielten sie jetzt auf Millers Bar zu.
Schon von weitem sahen sie mehrere Männer auf dem schmalen dunklen Vorbau stehen.
Doc Holliday trennte sich von Wyatt und hielt auf die linke Vorbaukante zu.
Der Marshal steuerte direkt dem Eingang entgegen.
Die Männer blieben stehen.
Einer genau vor den Schwingarmen der Tür.
Der Marshal, der einen halben Kopf größer war als der Mann, fragte:
»Würden Sie mich bitte vorbeilassen, Mister?«
Der