Wyatt Earp Staffel 11 – Western. William Mark D.

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Название Wyatt Earp Staffel 11 – Western
Автор произведения William Mark D.
Жанр Языкознание
Серия Wyatt Earp Staffel
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783740958466



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anderen rückten näher.

      Hier gab es kein Zaudern für den Missourier. »Tut mir leid, Boy«, verstezte er, und schon flog eine steifangewinkelte Linke zum Schädel des Burschen.

      Der Getroffene torkelte zur Seite. Und sofort wichen auch die anderen zurück.

      Der Weg war frei.

      Wyatt betrat die Schenke. Es war ein düsterer Bau mit mehreren Räumen, die aber alle in der Mitte zusammenliefen.

      Links war die Theke.

      Der Mann, der hinter ihr herumhantierte, war sehr groß, sehr hager, hatte aber einen Kahlkopf und einen Schnauzbart.

      Ansonsten hatte er viel Ähnlichkeit mit dem Keeper Pinkerton aus Mescal.

      Wyatt beobachtete ihn unter halbgesenkten Lidern, als er die Schenke betrat.

      Nichts im Gesicht des Barmannes deutete daraufhin, daß er den Eintretenden erkannte.

      Wyatt schob sich in eine Lücke zwischen zwei Männern an die Theke.

      »Evening. Kann ich Arthur Pinkerton sprechen?«

      »Wen?« fragte der Keeper in tiefstem Baß.

      Wyatt sah sich in der Schenke um.

      Links und rechts neben ihm standen finstere Gestalten, die angeblich in ihre Gläser starrten. Und drüben an den kahlen Tischen wurde gepokert.

      Irgend etwas stimmte hier nicht, Wyatt fühlte es sofort.

      »Pinkerton«, wiederholte er.

      Der Keeper schüttelte den Kopf. »Kenne keinen Pinkerton, Mister.«

      Da trat Doc Holliday vorn in den Eingang. Er steuerte auf die Theke zu und blieb neben dem Marshal stehen.

      »Haben Sie schon den Brandy für mich bestellt?«

      »Nein.« Wyatt blickte den Gefährten fragend an.

      »Ist auch nicht mehr nötig.«

      Der Keeper zog die Brauen zusammen.

      Da deutete der Gambler dicht vor sich auf das Thekenblech.

      »Hier, was ist denn das?«

      Der Keeper kam mit dem Kopf näher. »Wo?«

      »Hier!«

      Noch näher kam der Schädel des Barmannes an Doc Holliday heran.

      Da zuckte die Linke des Spielers vor, packte den Schnurrbart des Hageren – und hatte ihn in der Hand.

      Entgeistert fuhr der Keeper zurück.

      Er starrte in die Revolvermündung des Missouriers.

      »Arthur Pinkerton, Sie sind wegen Mordes an Sheriff Ahslan festgenommen!«

      Der Keeper schlotterte am ganzen Leib.

      »Hölle und Teufel!« krächzte er. »Tod über euch, ihr Hunde! – Männer!« kreischte er dann, »los, macht sie nieder!«

      Die Gleichgültigkeit und das unbeteiligte Herumstehen und Herumhocken der anderen Gäste fiel wie Regen von allen ab.

      Die ›Gäste‹ schienen nur auf diesen Augenblick gewartet zu haben.

      Von allen Seiten stürmten sie heran.

      Wyatt riß den Buntline-Revolver herum und traf gleich im herumgewirbelten Backhandschlag drei Angreifer so hart damit, daß er Luft genug hatte, zwei weitere, die ihn von der Seite angriffen, niederzuwerfen.

      Auch Holliday, kampferfahren in solchen Situationen, hatte blitzschnell mit den Läufen seiner Sixguns einen ›Metallkreis‹ um sich gezogen.

      Aber es waren neun Gegner, die sie bedrängten.

      Den Keeper gar nicht mitgerechnet.

      »Verbarrikadiert die Tür!« schrie Pinkerton.

      Zwei der Burschen von draußen, die dem Marshal den Einlaß verwehren wollten, kamen herein und verrammelten die Tür.

      Drinnen tobte ein heißer Kampf.

      Der Missourier hatte drei Männer an sich hängen und riß seine Fäuste immer wieder los, bekam für einen Augenblick Luft und schickte einen der Gegner mit einem harten Cross nieder.

      Holliday hatte sich von der Theke weg an die Fensterwand zurückziehen können, wo er wenigstens nicht von hinten angegriffen werden konnte. Auch an ihm hingen mehrere Banditen.

      Kirk McLowery hatte es gut eingerichtet, wie für einen Theaterauftritt! Der gerissene Bandit wußte genau, daß der Marshal nach Pinkerton suchen und ihn auch finden würde.

      Die Situation war höllisch schlecht für die beiden Dodger.

      Da gelang es dem Georgier, dem man beide Revolver entrissen hatte, mit einem Armstoß gegen den eigenen Körper, den kleinen Quickdraw-Colt in die Rechte springen zu lassen. Er rammte den Lauf der Waffe einem bärtigen Burschen gegen die Kehle, bekam Luft und sprang zur Seite, stieß hart gegen eine Wandsäule und, obgleich er benommen von dem Anprall war, blieb er eiskalt stehen und schlug die Waffe dem nächsten der auf ihn Eindringenden entgegen.

      Wyatt hatte in diesem Augenblick sein rechtes Knie hochgerissen und mit einem Kinnripper seinen schwersten Gegner abgeschüttelt. Immer noch aber hingen sie an ihm, hinten an der Seite, hinderten ihn, einen Überwerfer zu landen und seine Arme zu gebrauchen. Längst hatte auch er keine Waffe mehr.

      Da kamen zwei der Tramps mit Stuhlbeinen und Flaschen heran…

      Etwa eine Viertelstunde vorher.

      Ein Reiter hielt vor Nellie Cashmans Boardinghouse, rutschte aus dem Sattel und warf dem Negerjungen die Zügelleine zu.

      Als der Mann auf der Erde stand, stieß der schwarze Sammy den Kopf vor, rollte die Augen und hatte den Mund weit offenstehen. Er vermochte es einfach nicht zu fassen, daß ein Mann so groß sein konnte! Der Reiter, der da eben angekommen war, maß doch wenigstens 2,10, wenn nicht noch mehr.

      Welch ein Mann! Ein Herkules im wahrsten Sinnen des Wortes.

      Die beiden Windlichter beleuchteten seine gigantische Gestalt, die einen geradezu abenteuerlichen Schatten auf den gelben Sand der Straße warf.

      Der Fremde trug einen weißen Stetsonhut, ein weißes Hemd und keine Weste. Schräg saß ihm das schwarze Halstuch auf der Schulter. In den Halftern seines Kreuzgurtes steckten zwei schwere Revolver mit roten Knäufen, die verkehrt herum in den Lederschuhen saßen.

      Da trat Nellie Cashman in den Eingang, schlug verwundert die Hände zusammen und rief:

      »Luke Short!«

      Der Riese trat auf sie zu und bemühte sich, der Lady bei der Begrüßung nicht die Hand zu zerdrücken, so zart reichte er ihr seine Rechte. Dennoch war der Frau, als sei ihre Hand in einen Schraubstock geraten.

      »Hallo, Miß Cashman! Wie geht es uns denn? Onkel Luke lange nicht mehr gesehen, was?«

      »Das ist ja ein sagenhafter Zufall! Erst der Marshal, dann der Doc und jetzt auch noch Sie!«

      »Was denn? Welcher Marshal? Und welcher Doc? Von wem sprechen Sie. Kindchen, machen Sie mir den Mund nicht wäßrig!« rief der Texaner ungeduldig. »Sie wollen damit doch nicht etwa den Dodger Song für vier überschnelle Revolver geflötet haben?«

      »Genau den, Luke!«

      Der Hüne wich einen Schritt zurück und beugte den mächtigen Oberkörper vor.

      »Wyatt Earp?« In seinen grünen Augen blitzte die Freude auf.

      »Ja!« rief Nellie Cashman.

      »Und Doc Holliday?«

      »Ja, ja!«

      Da schlug sich der Riese klatschend auf die muskulösen Oberschenkel, nahm die Frau – als wäre sie gewichtslos – hob sie hoch, um sie neben den Eingang zu stellen. »Dann lassen Sie Onkel Luke