Sea of Flames. Svea Dunnabey

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Название Sea of Flames
Автор произведения Svea Dunnabey
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738069129



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war und dass ich mich dabei voll und ganz konzentrieren musste, was einfach nicht ging, wenn er hier war und mit mir reden wollte. Die Flucht war also das einzig Richtige was ich tun konnte.

      Ich wartete bis Mr Humphrey in der Narkose lag, bis ich schließlich selbst in den OP ging und wir mit der Operation anfingen. Da ich besonders stark auf jede einzelne Bewegung achtete und mir jeden Schritt zwei Mal überlegte, da ich Angst hatte, mir könnte jemand am Ende unterstellen, ihn vorsätzlich getötet zu haben, dauerte die Operation fast sechs Stunden.

      Zudem lag es daran, dass ich leider doch eine falsche Bewegung gemacht hatte und dadurch eine Blutung ausgelöst wurde, die ich erst einmal wieder stillen musste. Gegen fünf Uhr nachmittags brachte ich Mr Humphrey jedoch auf die Intensivstation und ging nach einem tiefen Atemzug anschließend zu Blake und Elliott.

      >> Wie geht es ihm?<< fragte mich Elliott, während Blake mich einfach nur anstarrte, als ob er mein Bild in sein Gehirn einbrannte.

      >> Er hat alles gut überstanden. Ich weiß, das sind wahrscheinlich nicht die Nachrichten, die ihr hören wolltet, aber so ist es.<<

      >> Könnte es heute Nacht noch Komplikationen geben?<< fragte mich Blake, während er nun hinter mir nach seinem Vater suchte.

      >> Es könnte sein, was wir jedoch nicht hoffen.<<

      >> Können wir zu ihm?<<

      Ich lächelte die beiden übertrieben freundlich an, bevor ich hinter ihnen den Sicherheitsdienst mit einer Handbewegung zu mir bat.

      >> Diese beiden Herren möchten gerne ihren Vater sehen, den ich gerade operiert habe. Passen Sie bitte auf, dass sie ihn nur ansehen. Keiner darf ihn berühren und achten Sie die ganze Nacht auf Mr Humphrey.<<

      >> In Ordnung Dr. Chamberlain.<<

      >> Danke. Dann kommt mit.<<

      Ich führte sie zur Kabine ihres Vaters, als ich den Sicherheitsmännern noch einmal zunickte und auch die Schwestern informierte. Als Dr. Sterling neben mir aus dem OP auftauchte, informierte ich sie über die Operation und weihte sie in die Situation mit den Sicherheitsbeamten ein, was sie absegnete, bevor sie nach Hause ging.

      Ich vervollständigte noch Mr Humphreys Akte, was ziemlich lange dauerte, als Alex zu mir kam. Er war ein Pfleger auf der Intensivstation, der hier vor vier Wochen angefangen hatte und mit dem ich mich direkt gut verstanden hatte. Er war neu hierhin gezogen und hatte sofort gemerkt, dass es mir nicht gut ging, weswegen er es sich zur Aufgabe gemacht hatte, mich jede Stunde mindestens einmal zum Lächeln zu bringen.

      Vor einer Woche hatte er mir den Grund für seinen Umzug nach Seattle vorgestellt. Aaron. Sie waren seit zwei Jahren ein Paar und wollten keine Fernbeziehung mehr führen, weswegen er hierhin gezogen war, als die Zusage für den Job gekommen war.

      >> Da ist ja endlich mein Sonnenschein.<< begrüßte er mich und drückte mich kurz an seine Seite, bevor er die Akten auf den Tresen legte.

      >> Der Sonnenschein wird heute von dicken, fetten Regenwolken belästigt.<<

      >> Du weißt, dass ich das nicht zulassen kann.<<

      Ich setzte noch meine letzte Unterschrift und legte die Akte weg, woraufhin meine gesamte Aufmerksamkeit ihm galt.

      >> Komm her mein Schatz.<< lockte er mich und zog mich in eine lockere Tanzbewegung.

      >> Ehrlich, ich bin...<< wollte ich mich grade entschuldigen, doch das ließ er nicht zu, weswegen ich mir einen Ruck gab. Nach ein paar Schritten lächelte ich, was ihn freute, als er mich auch schon zwischen Wand und sich gefangen nahm.

      >> Und jetzt sag mir, dass du morgen nach der Arbeit endlich mal zu mir kommst meine Süße. Ich muss dich doch mal näher kennenlernen. Immerhin bin ich neu hier und ich könnte einige eigene Freunde gebrauchen. Ich koche uns was Schönes, wir öffnen eine Flasche von meinem Lieblingswein und genießen den Feierabend.<<

      >> Nimm deine dreckigen Pfoten von ihr!<< brüllte Blake auf einmal neben uns, weswegen ich mich sofort von Alex losriss und zu ihm ging, damit er ihm nichts antat. Doch da hatten die Sicherheitsleute ihn bereits gepackt und hielten ihn ordentlich fest.

      >> Reiß dich endlich zusammen! Was ist nur aus dir geworden? Ich erkenne dich überhaupt nicht mehr wieder.<<

      >> Du gehörst mir Evelyn.<< schrie Blake erneut und sah mich dabei schmerzerfüllt an, was mir das Herz zusammenziehen ließ, doch das durfte er nicht sehen. Er hatte es nicht verdient zu sehen, wie es in mir drinnen aussah, wie wichtig er mir war, wie sehr ich ihn vermisste, weswegen ich meine Schultern straffte und mit fester Stimme zu ihm sprach.

      >> Ich gehöre niemandem und schon gar nicht Ihnen Mr Humphrey!<<

      >> Wir bringen ihn dann raus Dr. Chamberlain.<<

      Ich nickte nur und sah schmerzerfüllt hinterher, wie sie ihn in den Aufzug stießen und Elliott hinterherging.

      >> Wer war das?<< fragte mich Alex erschrocken, der immer noch fassungslos dastand und ein wenig bleich aussah.

      >> Das waren meine heutigen Regenwolken. Piept mich an, wenn was ist. Ich habe heute Dienst in der Notaufnahme.<< antwortete ich lediglich, drehte mich um und ging ohne es weiter auszuführen, denn das wollte und konnte ich jetzt nicht, auch wenn Alex es anscheinend gerne erfahren hätte.

      Schnell lief ich ins Treppenhaus und rannte hinunter in die Kantine, wo ich noch kurz etwas aß, bevor der Horror losgehen würde. Immerhin war es Wochenende und die Notaufnahme, was keine gute Kombination war, doch so ging die Nacht sicherlich schnell rum und ich wurde von meinen Gedanken abgelenkt.

      Gegen sieben setzte ich mich in Bewegung und verarztete kleine Schnittwunden und Haushaltsunfälle, als ich noch jemandem einen Gips anlegen musste.

      >> Evelyn, beeil dich ein bisschen, wir bekommen gleich etliche Unfallopfer aus einer Massenkarambolage vom Highway.<<

      >> Ist gut, bin fast fertig.<< rief ich Laura hinterher, die schon nach vorne eilte, um sich einen Verletzten zu sichern.

      >> Und schon bin ich nicht mehr gut genug.<< sagte mein Patient scherzhaft zu mir, woraufhin ich lächeln musste.

      >> Seien Sie froh, dass Sie nur ein gebrochenes Bein haben.<< munterte ich ihn auf und zog meine Handschuhe aus.

      >> Bleiben Sie bitte so liegen. Der Gips muss noch hart werden.<<

      >> Mache ich. Danke.<<

      Ich sagte einer Schwester noch Bescheid, dass sie meinen Patienten in etwa 15 Minuten entlassen konnte, bevor ich schnell nach vorne lief, um mich nützlich zu machen.

      Kapitel III

      Blake

      >> Was sollte das Blake?<< fuhr mich mein Bruder an, während ich immer noch vom Sicherheitsdienst festgehalten wurde.

      >> Der Wichser sollte seine Hände von ihr nehmen! Sie ist meine Freundin!<<

      >> Falsch. Sie war deine Freundin, also hat sie jedes Recht sich einen neuen Freund zu suchen und damit hast du dich abzufinden!<<

      Mein Bruder konnte froh sein, dass mich grade zwei Männer festhielten, sodass ich nicht auf ihn losgehen konnte, denn das hätte ich am liebsten getan. Ich wusste selbst, dass Evelyn nicht mehr mit mir zusammen war, dennoch konnte ich die Trennung nicht akzeptieren. Während ich vor einigen Wochen noch in Selbstmitleid gebadet hatte und nur noch aufgeben wollte, war ich nun mehr denn je davon überzeugt, um sie zu kämpfen.

      Hätte sie mir auch nur ein einziges Mal ins Gesicht gesagt, dass ich sie in Ruhe lassen solle, dass es wirklich vorbei wäre, dann würde ich es akzeptieren, doch stattdessen ignorierte sie mich einfach nur und wich mir aus. Ich wusste, dass sie noch Gefühle für mich hegte