Название | Sea of Flames |
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Автор произведения | Svea Dunnabey |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783738069129 |
>> Fuck...<< war alles, was er sagte, als er schließlich neben mir stand und die ganzen Flaschen auf dem Tisch vor mir sah, zusammen mit dem Anblick von mir.
>> Ich...<<
>> Das ist nicht dein Ernst, oder? Willst du mich grade verarschen? Was soll das hier?<<
>> Ich... steh im Moment ein wenig neben der Spur...<<
>> Ein wenig? Wirklich? Du bist im Arsch mein Lieber. Dass.... dass.... verdammt geh duschen! Dass ist echt nicht wahr... Krieg erst mal einen klaren Kopf und werde nüchtern. Ich bestell in der Zeit was zu essen, denn so wie du aussiehst, hast du schon lange nichts Festes mehr zu dir genommen.<<
>> Geh doch einfach wieder... Ich komm schon klar.<<
>> Nein kommst du nicht und ich werde nicht gehen. Also entweder gehst du allein unter die Dusche, oder ich zerre dich da rein.<<
Als er sich bedrohlich vor mir aufbaute, gab ich schließlich nach und schleppte mich langsam ins Bad. Je schneller ich auf ihn hörte, desto schneller würde er hoffentlich wieder gehen und mich in Ruhe lassen, damit ich weiter in Selbstmitleid baden konnte.
Ein wenig unsicher und torkelnd erreichte ich das Waschbecken, an dem ich mich schnell festklammerte, um nicht umzukippen. Ich hatte wirklich zu viel getrunken und dabei zu wenig gegessen, weswegen mein Kreislauf nun rebellierte. Nach einigen Sekunden schaffte ich es jedoch mich allein auf den Beinen zu halten und blickte in den Spiegel vor mir.
Mein Spiegelbild erkannte ich kaum, als ich es anblickte. Ich sah müde aus, hatte Augenringe, dazu einige Kilogramm abgenommen und glasige, rote Augen. Meinen Bart musste ich auch dringend stutzen, da ich vollkommen verwahrlost aussah. Wie ein Obdachloser auf der Straße, der nichts mehr zu verlieren hatte. Doch wen interessierte das schon. Mich nicht und die Frau, die ich liebte, auch nicht.
Seufzend zog ich mich aus und schleppte mich träge unter die Dusche, was ungemein gut tat und mich wieder ein wenig lebendiger werden ließ. Doch kaum stand ich drunter, dachte ich wieder an Evelyn. Wie wir hier das letzte Mal gemeinsam geduscht und uns gegenseitig eingeseift hatten, wie wir uns leidenschaftlich geküsst und rumgealbert hatten, weswegen ich irgendwann meinen Kopf gegen die Wand schlug, da ich diese Gedanken nicht mehr ertrug.
Eilig stellte ich die Dusche ab, band mir meine nassen Haare zum Zopf zurück, trocknete mich ab und ging ins Schlafzimmer, wo mein Blick natürlich direkt auf das Bett fiel. Wieder spielten sich Erinnerungen, Empfindungen und Emotionen in meinem Kopf ab, die mich lähmten und fertig machten.
Wie in Trance stand ich da und sah einfach nur zum Bett, bis mich die Klingel aus diesem Zustand riss und mich wieder in die Realität holte. Schwermütig ging ich zum Schrank, nahm mir neue Sachen heraus und zog sie mir über, bevor ich zu Dan ins Wohnzimmer ging, der, so wie es aussah, schon alle Flaschen weggeräumt hatte.
>> Das sieht schon besser aus.<< bestätigte er mein Erscheinungsbild und nickte mir besorgt zu.
>> Möchtest du was trinken?<< fragte ich ihn, da ich mir grade etwas holen wollte, um meine Gefühle wieder zu unterdrücken, woraufhin sich mir Dan in den Weg stellte.
>> Nein und du auch nicht. Setz dich an den Tresen!<<
>> Dan!<<
>> Du trinkst jetzt nichts mehr. Das hast du schon die letzten Tage anscheinend genug getan. Ich habe keine Ahnung, was bei dir los ist, aber das wirst du mir gleich erzählen. Was ich aber weiß, ist, dass du ganz sicher nichts mehr trinken wirst, jedenfalls nichts Alkoholisches, denn wir brauchen dich! Dringend und das nüchtern!<<
Wir sahen uns einige Sekunden schweigend an, bevor Dan mich zur Küche zog und vor mir eine Pizza lag, die er anscheinend bestellt hatte.
>> Ich habe keinen Hunger.<< sagte ich angewidert und machte den Karton zu, während Dan seufzte und sich gegenüber von mir hinsetzte.
>> Wann hast du zuletzt etwas gegessen?<<
>> Keine Ahnung. Ein paar Tage.<<
Er nickte nachdenklich, während er mich weiter kritisch musterte.
>> Gut. Ich sage dir das nur ein einziges Mal, denn den Scheiß hier hatten wir schon einmal und du weißt, dass ich immer für dich da bin und mir Sorgen um dich mache, immerhin bist du mein bester Freund. Also entweder isst du jetzt die blöde Pizza und hörst auf Alkohol in dich reinzuschütten, erzählst mir endlich was los ist, oder...<<
>> Oder was?<< hakte ich scharf nach, da Dan nicht mehr weitergesprochen hatte, da ihm die zweite Option anscheinend Magenschmerzen bereitete.
>> Oder... ich werde dich wieder in die Klinik bringen. So wie damals und bitte glaub mir, das möchte ich nicht, aber das werde ich tun, wenn du dich so kaputt machst.<<
>> Ich mache mich doch nicht...<< protestierte ich, was Dan direkt wieder wütend und aufgebracht unterbrach.
>> Nein? Sieh dich an Blake! Du bist nur noch eine Hülle deiner Selbst! Isst nichts, trinkst Alkohol in Mengen wie andere noch nicht mal Wasser, gehst nicht arbeiten, liegst nur herum, igelst dich ein! Das bist nicht du! Du richtest dich grade zu Grunde.<<
Wieder sahen wir uns einige Sekunden abschätzend an, bis ich schließlich nachgab, den Pizzakarton öffnete und ein Stück von der Pizza abbiss.
>> Danke Blake!<<
Ich nickte nur und aß weiter, da ich plötzlich doch merkte, wie viel Hunger ich eigentlich hatte und wie gut mir das Essen tat.
>> Alle machen sich Sorgen um dich. Deine Mutter ruft mich mehrmals täglich an, weil sie dich nicht erreicht und du nicht im Verlag bist. Lewis und ich machen uns Sorgen, weil du nicht zum Training kommst, dich nicht in unserer Firma blicken lässt, auch auf keine Anrufe von uns antwortest.... Und jetzt finde ich dich hier so vor... Betrunken, verwahrlost, am Ende... Also was ist los?<<
>> Nichts...<< grummelte ich, während Dan laut seufzte und sich das Nasenbein rieb.
>> Blake...! Mach es uns nicht so schwer.<<
Ich aß das Stück Pizza noch auf, versuchte dem mitleidigem Blick von Dan auszuweichen und trank noch einen Schluck Wasser, bevor ich genügend Kraft gesammelt hatte.
>> Mein Vater hat meine Mutter betrogen.<<
>> Was? Wann?<<
>> Ständig. Seit mehreren Jahren. Hat sogar mindestens eine von ihnen geschwängert.<<
>> Krass.<<
Ich nickte nur, während Dan mich entgeistert ansah. Auch er kannte meinen Vater sehr gut, da er, seit wir Kinder waren, bei uns zu Hause ein und ausgegangen war. Lewis und er gehörten fast schon zur Familie, genauso wie ich zu ihrer.
>> So ein mieser Verräter. Erzählt mir, wie wichtig Treue und eine lebenslange Ehe ist und hinten rum dann so ein Wichser.<<
>> Na ja, aber dass er Frauen schon immer schöne Augen und genügend Komplimente gemacht hat, wussten wir ja schon.<<
>> Ja, aber das er so weit geht auch wieder nicht.<<
>> Mhm. Aber deswegen geht es dir doch nicht so dreckig. Klar das ist heftig, aber...<<
>> Nein, das wäre schön gewesen.<<
>> Also?<<
Ich schob vorsichtshalber den Karton nach hinten, da mir bei den nächsten Worten eh der Appetit vergehen würde. Zu widerlich war das, was mein Vater gemacht hatte und was ich mit Evelyn getan hatte.
>> Ich war bei ihm im Büro und habe seinen Computer durchsucht, da wir wissen wollten, wo er eventuell war,