Erzählen-AG: 366 Kindergeschichten. Andreas Dietrich

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Название Erzählen-AG: 366 Kindergeschichten
Автор произведения Andreas Dietrich
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783748536840



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Diese Hexe hatte den Anspruch, die Schönste im Königreich zu sein. Anfangs war dies für Linda kein Problem. Da Linda aber immer schöner wurde, war sie bald schöner als die Hexe. Die Hexe ertrug es nicht. Sie wollte, dass Linda stirbt. Doch so einfach war es nicht. Die Hexe hatte nur begrenzte Macht. Jemand der krank war, jemand der alt war, konnte sie verhexen. Linda war aber weder krank noch alt. Linda konnte die Hexe nicht verhexen. So entwickelte die Hexe einen Plan.

      Da Lindas Eltern nicht mehr die jüngsten waren, wollte die Hexe Lindas Eltern verhexen. Da Lindas Mutter älter als der König war, versuchte die Hexe ihr Glück bei Lindas Mutter. Sie hexte eine Krankheit, die am Ende tödlich für Lindas Mutter war. Dies war die erste Stufe des Plans und die zweite sollte sogleich folgen.

      Nachdem Lindas Mutter beseitigt war, wollte die Hexe Lindas Ersatzmutter werden. Zu mindestens nach außen sollte es so sein. Ziel der Hexe war es natürlich nicht, Mutter zu spielen. Sie wollte dem König nah sein. Diesen vergiften, auf dass er stirbt. Dann konnte sie sich endlich um Linda kümmern.

      Der Plan ging auf. Nachdem Lindas Mutter beseitigt wurde, eroberte die Hexe das Herz von Lindas Vater. Einige Monate später heiratete der König die Hexe. Weitere Monate später erkrankte der König. Der Arzt des Königs wurde wieder einmal gerufen. Er sollte helfen und er versuchte es. Doch der Arzt konnte wieder einmal nicht helfen und so verstarb der König nach einiger Zeit.

      Die Hexe war fast an ihrem Ziel. Jetzt musste nur noch Linda weg. Um dies zu schaffen, rief die Hexe nach dem königlichen Jäger. Der Jäger sollte Linda in den Wald bringen. Dort sollte er Linda töten und zum Beweis Lindas Herz der Hexe bringen. Der Jäger sträubte sich dagegen, doch am Ende musste er gehorsam sein. Die Hexe hatte Macht und sich dagegen auflehnen wollte der Jäger nicht.

      Der Jäger brachte Linda in den Wald und kam mit einem Herz zurück. Die Hexe war offensichtlich am Ziel. Sie war nun wieder die Schönste im Land und das erfreute die Hexe sehr. Doch blieb es auch so?

      Sechsundzwanzigster Januar

      Es war einmal in einem fernen Land, welches Schwarzland genannt wurde. In diesem Land regierte ein König und seine Königin.

      Eines Tages wurde die Königin krank. Schwer krank. Sie wurde so krank, dass der königliche Arzt nicht helfen konnte. Die Königin verstarb wenig später und der König war traurig.

      Doch nicht nur der König war traurig, auch seine Tochter war es. Viele Jahre bevor die Königin erkrankte, bekamen der König und seine Frau ein Kind. Es war ein wunderschönes Kind. König und Königin nannten das Kind Linda. Linda wurde jeden Tag, den sie lebte, schöner. Schöner und schöner.

      Das gefiel einer Hexe nicht, die am Rande des Königreiches lebte. Monika, so hieß die Hexe, wollte die Schönste im Land sein. Keine andere Dame durfte es sein. Monika fragte jeden Tag ihren Spiegel, wer die Schönste im Land war. Jeden Tag antwortet der Spiegel mit der selben Antwort. Monika war die Schönste. Doch eines Tages änderte sich seine Antwort.

      "Monika, ihr seid die Schönste im Land. Doch im Schloss gibt es ein Mädchen, das zehn Mal schöner ist als Ihr." So lautete seine Antwort als Linda gerade einmal sieben Jahre alt war. Das ließ sich Monika nicht gefallen. Keiner durfte schöner sein als Sie und so entwickelte Monika einen Plan.

      Da Monika eine Hexe war, verzauberte Sie zuerst die Königin und dann den König. Erst verstarb die Königin, dann heiratete der König Monika. Linda hatte nun eine neue Mutter. Doch Monika wollte nicht Mutter spielen, sie wollte die Schönste im Land sein und so verzauberte Sie auch den König, nachdem dieser Monika geheiratet hatte. Der König verstarb so wie die Königin und nun waren Monika und Linda ganz allein.

      Monika war fast am Ziel. Nun musste nur noch Linda beseitigt werden und so rief Monika nach dem Jäger. Der Jäger bekam die Aufgabe, Linda in den Wald zu begleiten. Dort sollte er Linda töten und zum Beweis Lindas Herz zu Monika bringen. Zuerst sträubte sich der Jäger. Er könne doch kein Mädchen töten. Vor allem die Prinzessin könne er doch nicht töten.

      "Papalapp, Linda ist schon achtzehn und mittlerweile hundertmal schöner als ich. Sie muss weg" sprach Monika. "Führe meinen Befehl aus, sonst geht es dir an den Kragen" drohte Monika. Dem Jäger blieb nichts anderes übrig, als den Befehl zu befolgen.

      Der Jäger brachte Linda in den Wald. Der Wald wurde dunkler und dunkler. Es wurde später und später. Der Jäger wollte Linda nicht töten, doch er musste. In einem Moment stoppte der Jäger und befahl Linda, auch stehen zu bleiben und die Augen zu schließen. Linda dachte, es wäre ein Spiel und tat es. Der Jäger nahm seine Schrotflinte und zielte auf Linda.

      Der Jäger schaffte es nicht, zu schießen. Linda blinzelte kurz und sah, dass der Jäger auf sie zielte. Sie fragte, was er da tue und der Jäger erklärte es. Er erzählte Linda, warum sie in den Wald gingen, warum der Jäger seine Schrotflinte mitnahm, warum die beiden so tief in den Wald gingen. Linda verstand es und konnte nicht glauben, dass Monika diesen Befehl gab. Linda überlegte kurz, wie Sie überleben könne und der Jäger auch nicht sterben müsse. Woher könnte der Jäger ein Herz nehmen?

      Nach einigen Minuten hatte Linda eine Idee. Sie könnte das Land verlassen und der Jäger könnte ein Wildschwein töten und dessen Herz Monika bringen. So könnte Linda und der Jäger weiter leben.

      Gesagt, getan. Linda lief einen Weg, der aus dem Königreich führte. Der Jäger legte sich auf die Lauer und erschoß ein Wildschwein. Er entnahm das Herz und brachte es Monika. Monika war zu frieden, denn ihr Spiegel sprach, dass Monika die Schönste im Land sei. So starben weder der Jäger noch Linda. Ende gut, alles gut?

      Siebenundzwanzigster Januar

      Es war einmal ein Jäger, der den Namen Niklas trug. Niklas war der königliche Jäger und bekam den Auftrag, die Tochter des ehemaligen Königs zu töten. Niklas wollte es nicht tun, doch er musste. Sonst würde er selber sterben müssen.

      Niklas begleitete die königliche Tochter in den Wald. Dort wollte er Linda, so war der Name der Tochter des ehemaligen Königs, erschießen, doch es kam - glücklicherweise - anders. Linda hatte eine Idee, wie das Leben der beiden gerettet werden könne. Linda verschwand aus dem Königreich und der Jäger brachte der neuen Königin, die die Auftraggeberin war, ein Herz. Die Königin, die den Namen Monika trug, erkannte glücklicherweise nicht, dass das Herz von einem Wildschwein war. Sonst hätte es böse enden können.

      So aber ging Linda einen Weg, der sie aus dem Königreich führte. Am Rande des Königreiches war eine Brücke. Diese Brücke musste Linda gehen und dann war sie in einem anderen Königreich. Linda überquerte die Brücke und war nun sicher vor Monika. Vorerst zu mindestens.

      Der Weg, den Linda ging, führte durch einen Wald. Linda sah weder rechts noch links irgendjemanden. Linda sah einige Tiere und viele Pflanzen. Nachdem Linda einige Stunden ging und sieben Brücken überquerte, wurde es langsam dunkel. Der Tag verabschiedete sich langsam, als Linda ein Haus sah.

      Linda war müde. Hunger hatte sie auch. So ging Linda zu dem Haus. Sie hoffte, dort jemanden zu finden, der ihr ein Bett gewährte und etwas zum Essen geben konnte. Linda klopfte. Einmal. Zweimal. Linda klopfte ein drittes Mal. Keiner öffnete. Sie versuchte, die Türklinke hinunter zu drücken und es gelang ihr. Der Bewohner oder die Bewohnerin des Hauses hatte vergessen, die Tür abzuschließen.

      Linda ging in das Haus und sah einen Tisch, der mit sieben Tellern, sieben Gabeln und sieben Bechern gedeckt war. Linda nahm von einem Teller etwas. Sie trank aus einem Becher. Dann ging sie in ein zweites Zimmer, wo sieben Betten standen. Linda war müde. Sehr müde. Sie versuchte, sich in das erste Bett zu legen, doch das Bett war zu klein. Sie versuchte die anderen Betten, doch allesamt waren zu klein.

      In diesem Haus mussten Zwerge leben, anders konnte es nicht sein. Da Linda kein passendes Bett fand, legte sie sich eingeengt auf das größte Bett und schlief ein.

      Einige Minuten später kamen die Bewohner des Hauses. Die Bewohner waren in der Tat Zwerge, so wie es sich Linda dachte. Die Zwerge gingen hinein und setzten sich an dem Tisch. Ein Zwerg sah, dass jemand von seinem Teller gegessen hatte. Ein anderer