Erzählen-AG: 366 Kindergeschichten. Andreas Dietrich

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Название Erzählen-AG: 366 Kindergeschichten
Автор произведения Andreas Dietrich
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783748536840



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Vier. Ganz selten auch eine Fünf.

      So kam es, wie es kommen musste. Julia war am heutigen Spielenachmittag die Beste. Sie gewann in Neuntausch. Sie gewann bei Mau Mau und bei Mensch ärgere Dich nicht. Julia ließ sich nicht ärgern. Auf den zweiten Platz folgte ihr Vater. Bei Neuntausch und Mau Mau war er Zweiter, bei Mensch ärgere Dich nicht nur Dritter. Obwohl Julias Mutter bei Mensch ärgere Dich nicht zweimal Zweite wurde, blieb ihr am Ende nur der letzte Platz.

      Doch das störte Julias Mutter nicht. Ob sie siegte oder verlor, war ihr egal. Der Spaß stand für sie im Vordergrund und so sollte es bei einem Spiel auch sein. Der Spaß ist wichtiger als ein Sieg oder eine Niederlage. Meinst Du nicht auch?

      Einundzwanzigster Januar

      Es war einmal ein Tag im Januar. Genauer gesagt war es der einundzwanzigste Januar. Es war ein winterlicher Tag. Das war kein Wunder, denn der Januar ist ein Wintermonat. Der erste Monat, der im Winter begann und im Winter endete. So einen Monat sollte es nur noch einmal geben und zwar im Februar. Im Dezember begann der Winter und im März endete er. Meteorologisch begann der Winter natürlich am ersten Dezember und endete am letzten Tag im Februar. Doch die Jahreszeit Winter begann erst Ende Dezember.

      Nun war es - wie gesagt - der einundzwanzigste Januar. Dieser Tag war ein Wintertag. So wie es sich für einen Januartag gehört. An diesem Tag war Karl mit seinen Eltern unterwegs. Die Drei waren nicht mit dem Auto und auch nicht mit dem Fahrrad unterwegs. Die Drei waren zu Fuß unterwegs.

      Die Drei wollten nicht in die Stadt. Sie wollten nichts einkaufen. Zu mindestens heute war dies nicht der Fall. Sie gingen nicht Nahrung kaufen. Sie wollten keine elektronischen Geräte kaufen. Die Drei wollten nur spazieren gehen.

      Karl wohnte mit seinen Eltern in einem Mehrfamilienhaus. Pro Eingang gab es sechs Mieter, die sich auf drei Stockwerke verteilten. Hinter dem Haus gab es einen Weg. Dieser führte an Gärten vorbei und dann zu einem Wald. Genau diesen Weg gingen die Drei.

      Da es - wie schon gesagt - ein Wintertag war, sahen die Drei überall Schnee. Auf dem Weg und daneben. In den Gärten lag Schnee und auch im Wald. Es war klar, dass der Schlitten von Karl nicht zu Hause blieb. Er musste mit. Natürlich zog Karl den Schlitten nicht selber. Seine Eltern zogen den Schlitten, während Karl darauf Platz nahm.

      So ging es den Weg entlang. Zuerst an den Gärten vorbei, wo sich der Schnee häufte. Die Beete, das Gras und die Lauben waren schneebedeckt. Karl konnte in einige Gärten sehen. In einigen Gärten sah er eine Hollywoodschaukel. Auch diese war schneebedeckt.

      In andere Gärten konnte Karl nicht gucken, da die Sicht durch eine schneebedeckte Hecke verdeckt war. Das machte aber nichts. Schließlich war sein Ziel eher Schlitten fahren und nicht in fremde Gärten zu gucken.

      Nachdem die Drei die Gartenanlage passiert hatten, sahen sie ein freies schneebedecktes Feld. Am Wegesrand standen einige Bäume, die ebenfalls schneebedeckt waren. Die Drei gingen unter den Bäumen, da der Weg dort entlang führte. Über das Feld gehen wollte keiner der Drei. Sie blieben auf dem Weg, an dem einige Bäume standen.

      Es kam, wie es kommen musste, ein schneebedeckter Baum konnte die Last nicht mehr tragen. Die Schneelast fiel herab. Genau in diesem Moment waren Karl und seinen Eltern darunter. Sie bekamen den Schnee ab, doch es störte sie nicht. So viel Schnee war es ja nicht. Kurz den Schnee abschütteln und es ging weiter.

      Die Drei gingen einen kleinen Berg hinauf, bogen links ab und dann ging es wieder bergab. Die Drei bogen anschließend nach rechts ab und drehten eine kleine Runde. Am Ende kamen sie wieder am Berg an. Sie gingen diesen hinauf, bogen diesmal rechts ab und liefen weiter.

      Nach einigen Minuten kamen sie wieder an der Gartenanlage vorbei. Einige Meter später waren die Drei wieder zu Hause. Der Schlitten wurde im Keller verstaut, Mützen und Handschuhe wurden ausgezogen und die Jacken an die Garderobe gehängt. Am nächsten Tag wollten die Drei vielleicht wieder einen Spaziergang machen. Sofern alle Zeit hatten und das Wetter mitspielen sollte.

      Zweiundzwanzigster Januar

      Es war der einundzwanzigste Januar und der Winter herrschte. Es war also ein Wintertag im Januar. Jeder konnte draußen den Schnee sehen. Auch Kira sah draußen Schnee. Wenn sie aus ihrem Zimmer sah, konnte sie Schnee sehen. Nur der Bürgersteig und die Straße vor ihrem Haus waren nicht schneebedeckt.

      Es fuhren viele Autos auf der Straße. Auch der Winterdienst war dort unterwegs. Er räumte den Schnee und streute Salz. Der Schnee hatte auf dieser Straße kaum eine Möglichkeit, liegen zu bleiben. Nur wenn es stark schneite, es Wochenende war und der Winterdienst nicht hinterher kam, blieb auf der Straße Schnee liegen.

      Der Schnee auf dem Bürgersteig hatte es leichter. Er wurde auch beiseite geschoben, doch es wurde kein Salz genutzt. Es wurde kein Auftausalz benutzt, damit der Schnee schmolz. Auf dem Gehweg wurde der Schnee nur weggeschoben und der Weg mit Sand gestreut. So konnte keiner wegen der Glätte zu Fall kommen. Doch ein bisschen Schnee blieb immer liegen. Dies lag vor allem daran, dass der Bürgersteig vor Kiras Haus gepflastert war. In den Fugen der Pflastersteine blieb der Schnee. Diesen daraus zu holen, war fast unmöglich und es musste auch nicht sein.

      Dank dem bisschen Schnee und dem gestreuten Sand konnten ein Schlitten relativ leicht gezogen werden. In der Straße wohnten einige Kinder. Die Straße führte nicht nur zu einem Gewerbegebiet sondern auch zu einem Wald. Der Wald lag zwar direkt an der Straße, doch es führten auch Waldwege dorthin und im Wald gab es nur Waldwege. Diese Waldwege wurden nicht geräumt. Dort blieb der Schnee liegen. Das war perfekt für Familien mit Kinder.

      Diese Familien nahmen ihre Kinder, deren Schlitten und gingen hinaus. Es wurde ein kleiner Spaziergang gemacht, bei dem die Kinder auf dem Schlitten gezogen wurden. Es war ein herrlicher Tag. Auch für Kira.

      Kira ging mit ihren Eltern spazieren. Während Kira auf dem Schlitten saß, den ihre Eltern zogen, sah Sie, wie sich das Wetter änderte. Als Kira und ihre Eltern losgingen, schien die Sonne. Während die Drei liefen zog der Himmel zu. Es zeigten sich am Himmel immer mehr Wolken. Die Wolken wurden dichter und dichter. Es fiel Niederschlag. Da das Thermometer Minusgrade anzeigte, bestand der Niederschlag nicht aus Regen.

      Es begann zu schneien. Anfangs war es nicht viel, doch trotzdem gefiel es Kira. Eine Schlittenfahrt im Winter und es schneit. Was konnte es mehr geben?

      Zu dem Zeitpunkt, als der Schnee fiel, machten sich die Drei bereits auf den Rückweg nach Hause. Als sie zu Hause ankamen, war es nicht nur ein bisschen Schnee. Jetzt fielen riesige Flocken in großer Zahl. Der Bürgersteig war sehr schnell weiß und auch die Straße wurde weiß. Die Straße brauchte länger, um weiß zu werden. Es fuhren mehr Autos auf der Straße, als Fußgänger auf dem Bürgersteig liefen.

      Trotzdem musste Kiras Vater, als die Drei zu Hause ankamen, die Schneeschaufel nehmen und vor dem Haus den Schnee räumen. Es war schon genug Schnee gefallen, um diesen vom Bürgersteig zu entfernen. Kira half ihrem Vater. Extra für Kira gab es eine kleine Schneeschaufel.

      Gemeinsam räumten Kira und ihr Vater den Bürgersteig vor ihrem Haus einige Male, denn der Schnee wollte nicht aufhören. Zwischendurch tranken beide eine heiße Schokolade, die Kiras Mutter den beiden reichte.

      Das letzte Mal waren Vater und Tochter um acht Uhr gemeinsam beim Schnee räumen. Kurz danach ging Kira ins Bett. Ihr Vater ging erst gegen zehn Uhr abends ins Bett. Am nächsten Tag sollte er früh wieder aufstehen, um den Schnee, der in der Nacht gefallen war, vom Bürgersteig zu räumen. Doch bis dahin waren es noch einige Stunden.

      Dreiundzwanzigster Januar

      Es war einmal ein Tag im Januar. Genauer gesagt, war es der dreiundzwanzigste. Es war ein Wintertag. Draußen lag Schnee. Überall. In der Stadt und auf dem Land lag der Schnee. Da das Thermometer Minusgrade anzeigte, sollte der Schnee auch nicht tauen. Zu mindestens nicht in den nächsten Tagen sollte der Schnee tauen. Der Schnee, der in den letzten Tagen fiel, blieb liegen. Überall. Auch vor dem Haus, wo Leon wohnte, blieb der Schnee liegen.

      Leon wohnte in einem Neubaugebiet.