Название | Erzählen-AG: 366 Kindergeschichten |
---|---|
Автор произведения | Andreas Dietrich |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783748536840 |
Dreißigster Januar
Es war einmal ein junger Mann, der Olaf hieß. Olaf hatte eine Schwester, die den Namen Olga trug. Olga hatte heute Geburtstag. Da Olaf seine Schwester sehr mochte, wollte er Olga etwas Schönes zum Geburtstag schenken.
Leider war Olaf nicht reich. Er konnte seiner Schwester keine Halskette oder anderen Schmuck schenken. Stehlen wollte Olaf aber auch nicht. So ging Olaf gestern spazieren. Olaf hoffte, im Wald vielleicht etwas Kostbares zu finden. Doch er glaubte nicht wirklich daran. Es war Ende Januar und der Winter war zu sehen. Es hatte die letzte Zeit geschneit, so dass jeder Weg im Wald weiß war. Unter dem Schnee konnte etwas Kostbares liegen, doch Olaf würde es wohl nicht sehen. Olaf versuchte es trotzdem. Während er spazierte, wollte Olaf auch ein paar Zwerge besuchen. Vielleicht hatten diese eine Idee, was er Olga schenken könne.
Als Olaf bei den Zwergen ankam, sah er sie nicht. Stattdessen fand er ein Mädchen, dass er rettete. Aus Dankbarkeit schenkte das Mädchen, dass den Namen Linda trug, ihm eine Halskette. Diese Halskette wollte Olaf seiner Schwester schenken. Er verpackte die schöne Halskette gestern und schenkte sie heute Olga.
Olga konnte nicht glauben, was sie geschenkt bekam. Auch die Eltern nicht. Olaf musste erklären, woher er die Halskette hatte. Er hatte sie doch nicht etwa gestohlen? Olaf konnte es aufklären. Seine Eltern glaubten ihm. Seine Schwester auch und trotzdem wollte Olga Linda kennenlernen. Olaf stimmte zu und brachte Olga noch am selben Tag zu Linda.
Doch bevor es losging, mussten Olaf und Olga sich ihre Jacken anziehen. Draußen war es kalt und so sollten die Mützen und Handschuhe auch mit. Dann ging es zu Linda, dort wo auch die sieben Zwerge wohnten.
Als Olga und Olaf bei den sieben Zwergen ankamen, stand die Haustür wieder einmal offen. War Linda wieder etwas passiert? Olaf rannte, als er die offene Haustür sah, zum Haus. Olaf konnte wieder einmal Linda sehen, wie sie bewusstlos am Boden lag. Er sah sogleich in ihren Haaren nach, ob er einen Kamm darin finden würde. Olaf fand keinen. Er fragte Olga, die ihm nach rannte, ob sie etwas komisches an Linda sehen könne.
Im ersten Moment verneinte Olga. Dann sah sie einen Gürtel. "Olaf, trug Linda auch gestern diesen Gürtel" fragte Olga. Olaf konnte sich daran nicht erinnern. Der Gürtel sah ziemlich eng anliegend aus. Olaf öffnete den Gürtel und Linda erwachte wieder zum Leben. Wieder einmal bedankte Linda sich. Ihre Stiefmutter musste wieder einmal sich verkleidet haben. Diesmal war sie eine junge Marktfrau, die Handschuhe und Gürtel verkaufte. Eigentlich wollte Linda nichts, doch die Marktfrau drängte sie, wenigstens den Gürtel anzuprobieren. Linda dachte sich nichts dabei. Der Gürtel war bestimmt nicht vergiftet und selbst wenn, durch ihr wunderschönes Kleid hätte es nicht kommen können. So dachte es sich Linda.
Linda hatte auch Recht. Der Gürtel war nicht vergiftet. Da die junge Marktfrau den Gürtel aber sehr eng stellte, bekam Linda keine Luft mehr und ging zu Boden. Linda musste nun noch vorsichtiger sein. Sie sollte keiner Person außer den Zwergen die Türe öffnen. Keinem anderen. Linda versprach es. Sie versprach es nicht nur Olaf und Olga, sondern auch den Zwergen, die etwas später eintrafen.
Olga und Olaf verabschiedeten sich von Linda und den sieben Zwergen und gingen nach Hause. Es sollte bald Abendbrot geben. Zuhause angekommen, gab es Nudeln mit Tomatensoße, welches die Lieblingsspeise von Olga war. Olga feierte noch ihren Geburtstag und ging an diesem Tag später ins Bett. In der Nacht träumte sie dann von einem Prinzen, der um die Hand einer Prinzessin anhielt. Die Beiden heirateten und lebten glücklich bis an ihr Lebensende. Ob Olga bei der Hochzeit dabei war? Das wird die Zukunft zeigen. Ganz bestimmt.
Einunddreißigster Januar
Es war einmal ein Prinz, dessen Name Peter war. Peter ritt gerne. An fast jedem Tag ritt er mit seinem Pferd aus. Er ritt über Wege und Felder. Er ritt über das Land und durch viele Dörfer. Er ritt im Frühling wie im Herbst. Im Sommer wie im Winter. Manchmal war Peter bis spät abends fort. Manchmal ritt er aber auch nur eine Stunde.
Eines Tages, es war Ende Januar, überquerte Peter sieben Brücken. Nach diesen sieben Brücken kam Peter an ein Haus. Als er näher an das Haus ritt, sah Peter, dass die Haustür offen stand. Peter wunderte sich. Wer lässt Ende Januar die Haustür offen? Wer lässt die Winterkälte hinein und heizt trotzdem? Der Schornstein zeigte Rauch. Für Peter war es unerklärlich. Er musste der Sache auf den Grund gehen.
Peter ritt mit seinem Pferd bis kurz vor die Haustür. Dann stieg Peter ab und betrat das Haus. Peter sah ein junges Mädchen, das auf dem Boden lag. Peter versuchte das Mädchen wach zu rütteln, doch es gelang ihm nicht.
Während Peter alles versuchte, das Mädchen aufzuwecken, kamen die anderen Bewohner des Hauses zurück. Es waren sieben Zwerge, die plötzlich hinter Peter waren. Sie wollten wissen, was Peter machte. Warum Linda - so hieß das Mädchen - bewusstlos am Boden lag. Peter konnte es halbwegs erklären. Er erklärte, dass er die offene Türe sah und nachsehen wollte. Dann habe er das Mädchen gesehen.
Peter erfuhr daraufhin, dass Linda eine Prinzessin war, die auf der Flucht war. Linda flüchtete vor ihrer Stiefmutter, die Linda tot sehen wollte. Die Stiefmutter habe es bisher zwei Mal versucht. Erst versuchte sie es mit einem Kamm und das zweite Mal mit einem Gürtel. Heute wäre nun das dritte Mal geschehen.
Die Zwerge suchten alles ab. Wie versuchte die Schwiegermutter heute Linda zu töten? Die Zwerge fanden nichts. Überhaupt nichts. Das konnte nicht wahr sein. Die Zwerge wollten es nicht wahrhaben. Linda musste doch irgendwie zu retten sein? Doch das geschah nicht.
Peter war vom ersten Moment, als er Linda sah, von ihr fasziniert. Er bat die Zwerge, sie mit nach Hause nehmen zu dürfen. Dort wollte er ein Grab für Linda schaffen, welches ihrer Schönheit gerecht wurde. Nach kurzem Zögern willigten die Zwerge ein. Peter durfte mit Linda nach Hause gehen.
Da Peter keine Diener bei sich hatte, wollte er am nächsten Tag wieder kommen und Linda mitnehmen. Heute sollte Linda noch bei den Zwergen bleiben. Doch die Zwerge boten ihre Hilfe an. Sie wollten Linda zu Peters Schloss bringen und Peter stimmte zu.
Gemeinsam gingen die acht mit Linda zu Peters Schloss. Linda wurde in einem gläsernen Sarg gebettet, den die Zwerge hinter dem Haus fanden. Während sechs der sieben Zwerge Linda trugen, lief Peter neben dem Sarg. Der siebte Zwerg, der der kleinste war, durfte auf dem Pferd reiten, welches Peter zuvor ritt.
Bis zum Schloss von Peter waren es einige Kilometer. Nachdem sieben Kilometer geschafft waren, stolperte ausgerechnet der größte Zwerg. Der größte Zwerg war derjenige, der sonst kaum Fehler machte. Der größte Zwerg wollte alles immer perfekt und ohne Fehler haben. Als der größte Zwerg stolperte, fiel auch der Sarg hinunter. Was für ein Unglück! Doch eigentlich war es kein Unglück. Es war Glück.
Als der Sarg hinunter purzelte, fiel Linda ein Stück Apfel aus dem Mund. Wenige Sekunden später machte Linda die Augen auf und erwachte wieder. Die Zwerge und Peter waren glücklich. Linda lebte!
Nun erfuhren die Zwerge und Peter was geschah. Linda öffnete einer alten Frau, die vor dem Haus gestolpert war, die Tür. Linda wollte helfen und lief zur alten Frau. Aus Dankbarkeit schenkte die alte Frau Linda einen Apfel. Linda wollte ihn nicht annehmen. Als die Frau den Apfel aber in zwei Hälften teilte und in die eine Hälfte hinein biss, nahm Linda die zweite Hälfte doch an. Linda biss hinein und wurde kurz danach bewusstlos.
Peter konnte es nicht glauben, wie boshaft die Stiefmutter war. Er hatte eine Idee. Doch heute wollte er nicht darüber reden. Er müsse noch etwas vorbereiten. Die Zwerge und Linda sollten mit ihm zum Schloss kommen. Dort würde er ihnen morgen alles verraten. Linda und die Zwerge stimmten zu. Gemeinsam gingen sie zu Peters Schloss und übernachteten dort. Die Zwerge und Linda waren gespannt, welchen Plan Peter hatten. Voller Vorfreude