Название | Erzählen-AG: 366 Kindergeschichten |
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Автор произведения | Andreas Dietrich |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783748536840 |
Gregor konnte nicht anders. Wie jedes andere Kind liebte er Süßigkeiten und so biss Gregor einige Male von dem Haus ein Stückchen ab. Nachdem siebten Mal erklang eine Stimme, die sprach "Knusper knusper knäuschen, wer knuspert an mein Häuschen?" Gregor antwortete mit vollem Mund: "Der Wind, der Wind, das himmlische Kind". Als die Stimme nicht mehr erklang, biss Gregor einige weitere Male vom süßen Lebkuchenhaus ab. Sechs Mal konnte Gregor diesmal zubeißen, ehe die Stimme noch ein weiteres Mal erklang.
Die Tür des Hauses öffnete sich und Gregor erkannte eine alte Frau. Diese fragte Gregor, ob er Süßigkeiten liebe. Gregor bejahte es. Die alte Dame bat Gregor hinein. Dort gab die Frau, die den Namen Emilia trug, Gregor weitere Süßigkeiten und ein Bett für die Nacht. Am nächsten Morgen wollte sie ihm helfen, wieder nach Hause zu kommen. Doch ob dies auch so kam, ist heute noch unbekannt. Der morgige Tag wird es zeigen. Ganz bestimmt.
Vierzehnter Januar
Es war einmal ein Mädchen, dass sich beim Holzsammeln in einem Wald verirrte. Dieses Mädchen wurde Flora genannt. Zur gleichen Zeit war auch ein Junge unterwegs. Er ging spazieren und verirrte sich dabei im selben Wald. Dieser Junge trug den Namen Gregor und sollte Flora bald kennenlernen.
Flora und Gregor kamen fast gleichzeitig an ein besonderes Haus. Es war ein Haus, das nicht aus Holz bestand. Es war ein Haus, das nicht aus Beton war. Dieses Haus bestand aus Süßigkeiten. Die meisten Wände waren aus Lebkuchen. Leckerem Lebkuchen. Flora und Gregor naschten von diesem Lebkuchen.
Obwohl Flora und Gregor fast gleichzeitig an diesem Haus ankamen, sahen sie sich erst am nächsten Morgen. Beide bekamen von der Bewohnerin des Hauses abends leckeres Essen. Dann wurde den zwei Kindern jeweils ein Bett zur Verfügung gestellt. In diesen Betten nahmen beide Platz und schliefen bis zum nächsten Morgen.
Gegen neun Uhr wurden Flora und Gregor sanft geweckt. Die Bewohnerin des Hauses weckte Gregor auf. Ihr Haustier, es war eine schwarze Krähe, weckte Flora auf. Die Krähe war - wie die Bewohnerin des Hauses - weiblich. Während die Bewohnerin des Hauses den Namen Emilia trug, wurde die Krähe Gwendolyn genannt.
Beide Kinder wurden in die Küche gebracht, wo beiden Süßigkeiten gereicht wurde. Die Kinder aßen viel davon. So viel, dass beide Zahnschmerzen bekamen. Emilia gab ihnen daraufhin etwas zu trinken. Durch dieses Getränk waren die Zahnschmerzen wie weggeblasen. Nun konnten die Kinder weiter essen.
Doch die zwei wollten nicht weiter essen. Sie hatten genug. Beide wollten nach Hause. Sie fragten Emilia, ob sie den Weg nach Hause kennen würde und Emilia bejahte. Doch sie verriet den Weg nicht. Emilia wollte nicht, dass die Kinder fortgingen. Nicht das Emilia einsam war, das war nicht der Fall. Emilia hatte ja Gwendolyn.
Nein, Emilia hatte Hunger. Sie war eine böse Fee, nannte sich selbst eine Hexe. Sie liebte es, Kinder zu essen. Und genau dies wollte Emilia: Flora und Gregor sollten von Emilia gegessen werden. Dafür bekamen die beiden so viele Süßigkeiten. Auf dass die beiden Kinder an Gewicht zu nehmen und Emilia von ihnen lange essen kann.
Die Kinder wollten verständlicherweise nicht bleiben und wagten einen Fluchtversuch. Doch dieser wurde von Emilia vereitelt. Durch einen Hexspruch schuf sie eine Barriere rund ums Lebkuchenhaus, durch die die Kinder nicht durchkamen. Schlimmernoch. Gregor kam in einen Käfig und Flora musste für Emilia arbeiten. Holz sammeln, Wasser holen und das Haus aufräumen. Währenddessen musste Gregor so viel essen, wie er nur konnte.
Flora und Gregor wussten bis dahin noch nicht, dass beide schon bald gegessen werden sollten. Zuerst sollte Gregor verspeist werden, dann sollte Flora folgen. Doch es kam anders als Emilia dachte. Sie dachte, es würde ein relativ leichtes Spiel, die beiden Kinder zu füttern und anschließend zu essen. Doch die Kinder waren schlau.
Flora arbeitete knapp drei Tage für Emilia. In den drei Tagen musste sie zwar ab und zu kochen, doch etwas in den Ofen schieben musste sie bisher nicht. Dies sollte sich am dritten Tag ändern. Emilia forderte Flora auf, Brot zu backen. Flora knetete den Teig und formte die Brote. Als Flora die Brote in den Ofen schieben sollte, weigerte sie sich.
"Der Ofen ist bestimmt ganz heiß. Da gehe ich nicht so nah heran" sprach Flora immer wieder. Emilia könne doch die Brotlaibe selber in den Ofen schieben. Emilia blieb nichts anderes übrig, als dies zu tun. Genau in dem Moment, half auch Flora zu schieben. Während Emilia die Brote in den Ofen schob, verhalf Flora Emilia in den Ofen.
Es kam, wie es sich Flora dachte. Die Hexe verbrannte im Ofen, da Emilia die Ofentür verschloss, als die Hexe im Ofen war. In dem Moment, in dem die Hexe im Ofen brannte, zerfiel der Käfig und kurz danach das Lebkuchenhaus. Mit Glück entkamen Flora und Gregor dem Einsturz des Hauses. Nun standen die Beiden im Freien. Sie hatten kein Dach über den Kopf und wussten nicht, wie es nach Hause ging. Ob ihnen jemand half, ist bis heute aber nicht überliefert. Vielleicht sollte sich morgen alles aufklären. Wer weiß.
Fünfzehnter Januar
Es war einmal ein Mädchen und ein Junge, die sich im Wald verirrten. Beide waren neugierig. Beide kamen an ein Lebkuchenhaus und übernachteten dort. Eigentlich wollten beide nur eine Nacht bleiben und am nächsten Tag wieder nach Hause gehen. Doch es kam anders.
Die Bewohnerin des Hauses war nicht irgendwer. Die Bewohnerin war eine böse Fee und wurde Emilia genannt. Emilia wollte die beiden Kinder essen und hielt sie gefangen. Während der Junge namens Gregor im Käfig war, musste das Mädchen mit dem Namen Flora der bösen Fee im Haus helfen. Flora konnte nicht fliehen, denn um das Haus war eine Art unsichtbarer Zaun, den Flora nicht überwinden konnte.
Gregor und Flora blieben nur drei Tage gefangen, dann gelang ihnen die Flucht. Flora sollte der bösen Fee beim Brot backen helfen und weigerte sich, die Brotlaibe in den Ofen zu schieben. Als die böse Fee die Brotlaibe selber in den Ofen schieben wollte, schob Flora die böse Fee in den Ofen. In dem Moment, in dem die böse Fee brannte, zerfiel der Käfig, in dem Gregor gefangen gehalten wurde.
Wenige Augenblicke später begann das Haus einzustürzen und der unsichtbare Zaun verschwand. Flora und Gregor konnten sich geradeso retten. Sie standen einen Moment vor den Trümmern, als sie einen Weg sahen, der hinter dem Haus begann. Dieser Weg begann zu leuchten und die Kinder folgten dem Leuchten.
Die beiden Kinder gingen rund eine Stunde, als das Leuchten aufhörte. Sie sahen eine Kiste und öffneten diese. Beide konnten kaum glauben, was sie darin sahen. Der Inhalt glitzerte und glänzte. Auf den ersten Blick schien es Gold zu sein. Doch mit dem zweiten mussten die Kinder sehen, dass es nur Süßigkeiten waren. Süßigkeiten, die nur so aussahen, als wären sie Gold. Die beiden liebten Süßigkeiten und naschten vom Inhalt.
Bis Gregor plötzlich auf etwas Hartes biss. Das war keine Süßigkeit, das war Gold! Gregor versuchte noch von den anderen Talern zu naschen, doch es gelang ihm nicht mehr. Jeden Taler, in den er biss, war nun Gold. Auch Flora hatte kein Glück mehr. Auch sie fand keine Süßigkeit mehr, sondern nur noch Gold.
Im ersten Moment waren Flora und Gregor traurig, im zweiten glücklich. So viel Gold, wie in der Kiste lag, die beiden Kinder waren reich. Die Beiden versuchten, die Kiste zu tragen, doch die Kiste war zu schwer. Die beiden Kinder brauchten Hilfe.
Zum Glück kam genau in diesem Moment ein junger Herr vorbei. Dieser Herr trug den Namen Heiko. Heiko dachte, dass den Kindern die Kiste gehörte und ihnen nur zu schwer war. So half Heiko den Kindern beim Tragen, oder besser gesagt, er trug die Kiste. Heiko geleitete zuerst Flora nach Hause, denn er kannte den Weg, den die Kinder suchten. Als Flora dank Heiko zu Hause ankam, nahm Sie sich einige Goldstücke und überraschte ihre Eltern, die nach langer, erfolgloser Suche wieder heimkehrten.
Nachdem Flora ihre Eltern wiedersah, ging Heiko mit Gregor zu Gregors Eltern. Dort nahm sich Gregor einige Goldmünzen und lebte von dort an glücklich und zufrieden bei seinen Eltern.
Heiko durfte die Kiste behalten, in den noch einige Goldmünzen lagen. Er machte sich nichts aus dem Gold und wollte das Gold eigentlich tauschen. Gegen was, das wusste