Erzählen-AG: 366 Kindergeschichten. Andreas Dietrich

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Название Erzählen-AG: 366 Kindergeschichten
Автор произведения Andreas Dietrich
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783748536840



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und übernachtete dort. Mit den Goldmünzen wollte er sein Essen und das Zimmer für die Nacht bezahlen. Am nächsten Tag wollte Heiko hinausziehen, um seine Goldkiste gegen etwas anderes einzutauschen. Doch heute machte er erst einmal die Augen in seinem gemieteten Zimmer zu.

      Sechzehnter Januar

      Es war einmal ein junger Herr, der eine Kiste mit Goldmünzen geschenkt bekam. Dieser junge Herr wurde Heiko genannt. Da Heiko weit gereist war und es spät abends war, suchte er sich ein Wirtshaus, wo er übernachten wollte.

      Heiko fand ein Wirtshaus und übernachtete dort. Das Wirtshaus gehörte Hanna und ihrem Mann. Heiko kam in das Wirtshaus und wurde von Hanna begrüßt. Sie fragte Heiko, mit was sie ihm dienen könne. Heiko bat um ein Abendessen und ein Zimmer für die Nacht. Dies bekam er.

      Hanna bat Heiko an einen Tisch und fragte, was er speisen möchte. Heiko fragte, ob er ein Eisbein, Sauerkraut und Kartoffeln haben könnte. Dazu würde er gern ein Glas Wasser zu sich nehmen. Hanna bejahte seine Frage und Heiko bekam nach rund fünf Minuten das Essen.

      Heiko war erstaunt. Wie konnte das Essen nur so schnell fertig sein? Das konnte doch nicht mit rechten Dingen zu gehen. Aber vielleicht war das Essen nur vorgekocht? Heiko wusste es nicht und so neugierig war er nicht, dass er mit Nachforschungen begann.

      Nachdem Heiko mit dem Abendessen fertig war, zeigte Hanna ihm sein Zimmer für die Nacht. Auf dem Weg dorthin fragte sie, was es denn mit der Kiste auf sich hat, die er die ganze Zeit mit sich herum trägt. Heiko sprach, er wolle die Kiste gegen etwas anderes eintauschen. Hanna dachte zuerst, für das Essen und das Zimmer sollte sie diese Kiste bekommen, doch Heiko konnte sie beruhigen. Am nächsten Morgen, kurz bevor er abreisen werde, wolle er sie bezahlen. Mit Goldmünzen.

      Mit diesen Worten endete das kleine Gespräch zwischen den Beiden. Beide waren an das Zimmer für Heiko angelangt. Hanna öffnete die Türe, bat Heiko herein und wünschte ihm noch eine gute Nacht. Dann ging sie zurück in die Gaststube.

      Heiko betrat das Zimmer und schloss hinter sich die Tür. Heiko stellte dann die Kiste neben das Bett und legte seine Jacke ab. Dann nahm Heiko einige Goldmünzen, die sich in der Kiste befanden und legte sie auf den Nachttisch. Danach schloss Heiko die Kiste, machte sich bettfertig und ging ins Bett.

      Am nächsten Morgen machte Heiko sich frisch für den Tag und zog seine Jacke an. In einer Tasche davon verstaute er die Goldmünzen auf dem Nachttisch, nahm seine Kiste und ging in die Gaststube.

      Dort angekommen, bat er um das Frühstück. Er bekam sein Wunschfrühstück und verspeiste es. Anschließend bezahlte er das Essen und das Zimmer mit den Goldmünzen aus seiner Tasche. Dann ging er in die große Welt hinaus und wollte seine Kiste voller Goldmünzen eintauschen.

      Heiko traf auf seiner Reise einen Herrn, der mit zwei Pferden unterwegs war. Der Herr mühte sich ab und Heiko fragte, ob er ihm helfen könne. Der Herr antwortete, dass er gern das zweite Pferd loswerden wolle, doch keiner wollte es. Inzwischen würde er es sogar verschenken.

      Hilfsbereit wie Heiko war, bot er an, dieses Pferd zu nehmen und dem Herrn dafür die Kiste zu geben. Das wäre das mindeste. Der Herr ging auf den Tausch ein. Lieber ein Pferd und eine Kiste, als zwei Pferde. Mit zwei Pferden reiste es sich schlecht und so tauschten die Beiden.

      Heiko ritt nun in die Welt und wurde vorerst nicht mehr gesehen. Ob er sein Tauschgeschäft fort führte, das Pferd gegen etwas anderes eintauschte, ist bis heute nicht bekannt. Sicher ist nur, dass der Tausch ein gutes Geschäft für beide war.

      Siebzehnter Januar

      Es war einmal ein Mann, der den Namen Ivan trug. Ivan bekam von seinem Vater, als dieser verstarb, zwei Pferde geschenkt. Blöderweise vererbte der Vater das Haus, in dem Ivan wohnte, aber seinem zweiten Sohn. Dieser Sohn mochte Ivan nicht und wollte nicht, dass Ivan dort lebte und schmiss ihn raus. So zog Ivan mit zwei Pferden in die große, weite Welt.

      Ivan hatte es nicht leicht. Er konnte zwar reiten, doch der Beste war er darin nicht. Mit zwei Pferden gleichzeitig reiten konnte er nicht. Auch auf einem Pferd zu sitzen und das zweite an einer Leine mitzuführen, gelang Ivan nicht. Am liebsten wollte er das zweite Pferd verkaufen, doch keiner wollte es.

      Es gab genug Pferde in der Stadt und auf dem Land. So lief er mit den Pferden immer weiter und traf eines Tages auf Heiko. Heiko trug eine Kiste mit sich und war hilfsbereit. Heiko sah, dass sich Ivan mit den Pferden plagte. Heiko fragte, ob er helfen könne und er konnte.

      Ivan gab Heiko das zweite Pferd und bekam dafür eine Kiste. Was darin war, wusste Ivan nicht und Heiko wollte es nicht sagen. Ivan solle selber nachgucken. Dies sollte er aber erst tun, als Heiko mit dem Pferd fortgeritten war.

      Ivan tat es. Als Heiko fort war, öffnete er die Kiste und sah Goldmünzen, die glänzten. Konnte das war sein? War das wirklich Gold? Ivan nahm sich eine Goldmünze und biss darauf. Die Goldmünze war keine Goldmünze. Die Goldmünze bestand aus Süßigkeiten. Ivan nahm sich andere Münzen und biss ebenfalls darauf. Immer das selbe Spiel. Alle Münzen waren aus Süßigkeiten. Ivan fand es nicht so schlimm. Er liebte Süßigkeiten. Als Kind bekam er viel zu wenig und nun hatte er genug davon.

      Genug? Ja er hatte genug. Er verspeiste einige Münzen, doch die Kiste leerte sich nicht. Die Münzen, die er aß, schienen in der Kiste ersetzt zu werden. Dies musste eine magische Kiste sein. Wie konnte Heiko nur so eine tolle Kiste gegen ein Pferd eintauschen?

      Ivan verstand es nicht. Doch er war glücklich, dass er die Kiste bekam. Er hatte ein Pferd und genug Süßigkeiten für sein ganzes Leben. Doch Ivan war nicht egoistisch. Er behielt die Süßigkeiten nicht für sich alleine.

      Auf seinem Weg durch die große weite Welt sah Ivan immer wieder Kinder. Jedem Kind reichte er drei Münzen. Die Kinder nahmen die Münzen zögernd an. Zuerst dachten die Kinder, diese Münzen wären aus Gold. Ivan verneinte. Dies wären Süßigkeiten. "Beißt einfach mal hinein!" forderte Ivan die Kinder auf. Dann bissen die Kinder in die erste Münze und verspeisten die erste Münze noch vor den Augen von Ivan. Die Augen der Kinder begannen zu funkeln. Dann verabschiedete sich Ivan und ritt weiter.

      Nun geschah wieder etwas magisches. Als die Kinder die zweite Münze essen wollten, konnten sie es nicht. Die Münze bestand nun aus Gold. Die Kinder bissen auch auf die dritte Münze und mussten feststellen, dass auch diese aus Gold bestand.

      Die Kinder konnten es sich nicht erklären und Ivan erfuhr nichts davon. In den Kinderhänden wurden die zweite und dritte Münze zu Gold. Die Kinder freuten sich trotzdem. Von der zweiten Goldmünze kauften sie sich mehr Süßigkeiten und die dritte Münze gaben sie ihren Eltern, die sich darüber freuten.

      Ja und wenn Ivan nicht gestorben ist, reist er immer noch mit seinem Pferd und der magischen Kiste durch die Welt. Ivan verschenkt weiterhin Süßigkeiten, die in Kinderhänden zu Gold werden.

      Achtzehnter Januar

      Es war einmal ein kleines Kind, welches noch nicht in die Schule ging. Dieses Kind wurde Ingrid genannt. Normalerweise war Ingrid montags bis freitags im Kindergarten und am Wochenende zu Hause.

      Doch heute war es anders. Heute wollten Ingrid und ihre Eltern in den Zoo. Ingrid wollte unbedingt einmal im Winter die Tiere im Zoo ansehen. Sie wollte einmal sehen, wie die Tiere im Schnee lebten.

      Ingrid wünschte sich auch, einmal mit dem Zug zu fahren. Eigentlich wäre sie gerne einmal im Monat mit dem Zug gefahren. Doch das geschah nicht. Dafür sollte es heute mit dem Zug zum Zoo gehen.

      Ingrid und ihre Eltern fuhren gegen dreiviertel Acht von zu Hause los. Ingrids Eltern nahmen das eigene Auto. Mit dem Bus wollten sie nicht zum Bahnhof fahren, denn es war heute kalt. Winterkalt. Manchmal fuhren die Drei mit dem Rad. Dies taten sie aber nur, wenn es warm war. Da heute ein Wintertag war, das Thermometer Minusgrade anzeigte, fuhren die Drei nicht mit dem Fahrrad.

      Da die Drei mit dem Auto fuhren, mussten sie nicht so früh los. Der Bus zum Bahnhof fuhr um sieben Uhr fünfzig. In fünf Minuten war der Weg zur Bushaltestelle zwar zu