Slow Dancing In A Burning Room. Rika Mayer

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Название Slow Dancing In A Burning Room
Автор произведения Rika Mayer
Жанр Языкознание
Серия Slow Dancing In A Burning Room
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783754184448



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down there“, lachte dieser und schob ihn von sich.

      Es war eine dieser fabelhaften Partys die völlig von alleine liefen. Musik wechselte sich automatisch, es gab genügend Drinks und ein sündteures Buffet – nicht, dass irgendjemand tatsächlich am Essen interessiert war. Zumindest nicht bis spät in der Nacht, als jeder stoned genug war, um entweder einzuschlafen, herumzumachen oder ein plötzliches Bedürfnis nach kaltem Büffet zu verspüren. Gäste saßen auf der Couch, dem Bett, dem Boden; es war laut, aber niemand hörte es. Es gab kein direktes Licht, aber jeder sah was er sehen wollte. Koks wurde von einer zerkratzten Platte geschnupft, LSD war über den Boden verstreut, man brauchte nur darauf auszurutschen.

      Sebastian hatte ein wenig seiner berühmten Überredungskunst anwenden müssen, um Haydn in Stimmung zu bringen – er mochte vielleicht hin und wieder über seine eigenen Füße stolpern, aber prinzipiell war er wirklich bemüht, clean zu bleiben - aber ein kleines Stückchen Zucker und es war wieder so als wären sie Teenager, ohne Verpflichtungen. Ohne Morgen.

      „Okay, okay, okay, ich muss jetzt tanzen!“, sprang Haydn auf und stolperte über seinen Couchtisch. „Oh, oh, easy, honey“, kam Sebastian ihm nach. „You are in no state to dance!“ „The hell I am!“, richtete Haydn sich wieder auf und rieb sich das Knie. Dann durchquerte er den Raum in Richtung Schlafzimmer, wo ein Mädchen mit ihrer Freundin kicherte, mit der er schon den ganzen Abend über unkeuschen Augenkontakt gehabt hatte. „Okay, baby“, schmeichelte er um sie herum, um sie dadurch von ihrer Freundin zu trennen. „Wir können gerne weiterhin so tun, als könnten wir unsere Gedanken nicht lesen. Or we can dance like we’re making love. – Which”, legte er seine Hände an ihre Hüften und dirigierte sie zur Tanzfläche, „we will be doing later.”

      Sebastians Blick brannte auf seinem Rücken und er zog das Mädchen noch enger an sich. Er war eifersüchtig und das gefiel ihm. Er legte sich eine kleine Tablette auf die Zunge, zog das namenlose Mädchen an sich und gab ihr einen Kuss der keine Fragen offen ließ. Sie tanzten noch eine Weile, aber der Stoff war viel zu gut und Haydn wusste, dass er sie ins Bett kriegen musste, bevor er seine volle Wirkung entfaltete.

      „Oh, oh mein Gott“, sie klammerte sich an ihn und ließ ihn widerstandslos unter ihre Röcke. Sie lehnte an der Tür zu Lafayettes Zimmer und wusste nicht mehr wo ihr der Kopf stand. Es war alles Farben, Gefühle, aber egal wo seine Lippen oder Hände sie berührten sie spürte es nicht, es war, als wäre sie in einer Seifenblase, doch wann immer er diese Blase berührte war es, als würde es kleine elektrische Schläge durch ihren Körper jagen. Sie hatte keine Ahnung von Sex auf Acid.

      Sie waren auf dem Teppich vor dem Bett, jede Sekunde war wie ein Minute, jede Minute wie eine Stunde, intensiver als alles Vorstellbare. Er wusste, dass Sebastian im Raum war, bevor er ihn spürte. Das machte Acid mit einem. Das Mädchen auf allen Vieren, trafen sich ihre Lippen in der Dunkelheit des Zimmers, ihre Haut funkte aneinander, jagte Schauer durch seinen Körper. Er packte das Mädchen an den Schultern und zog die enger an sich, Sebastians Mund über seinen Rücken gleitend.

      „Oh my, that was… beyond fantastic“, fuhr sich die junge Frau durch die Haare und sank in die Kissen. „Thanks“, zündete Haydn sich eine Zigarette an und legte seinen Arm um sie. Sebastian hatte sich ebenso hinaus geschlichen wie herein und sie schien ihn entweder gar nicht wahrgenommen zu haben oder es war in ihrem Rausch an ihr vorüber gegangen. „Das hört man gern“, erntete Haydn also das ganze Lob für sich selbst. „Ich meine, du warst in meinem Kopf“, tippte sie sich an denselben. „Da oben. In meinem Kopf. Und überall sonst.“ „That happens“, stieß er den Rauch durch die Nase und streichelte ihre Schulter. „Ich hatte noch nie einen so intensiven Orgasmus…“ Er grinste. Aber sie hörte nicht auf zu plappern und auch wenn es eine Ansammlung an Komplimenten über seine Qualitäten im Bett waren, sah er nur eine Möglichkeit sie abzuschalten: Er beugte sich aus dem Bett und nahm das Buch und die kleine Papierrolle. Er zog auf und hielt ihr das Röllchen hin. „Wanna bet I can’t do that again?“

      „Wusste ich, dass man auf dein Dach hinaus kann?“, kletterte Bobby hinter den anderen über die schmale Leiter durch eine Dachluke hinaus über die Dächer Torontos. „Oh, honey, there’re too many things you don’t know“, klammerte Ian sich hinter ihm an die Sprossen. Es war nicht nur das Koks das ihn leicht schwindlig machte. „Oh, Gott, ist das wirklich eine gute Idee? Es gibt keine Sicherheitsseile!“ Bobbys Freundin warf einen vorsichtigen Blick nach unten und wich zurück. „Oh God!“ „Oh you minnie!“, breitete Haydn die Arme aus und atmete tief ein. „Genieß die Aussicht.“ „Jesus, it’s like minus 20 degrees here“, balancierte Barclay bibbernd über die Ziegel. „But God, this is so great!“, blieb er stehen und setzte sich dann. „All die Lichter“, lehnte sich Layla an das etwa kniehohe Geländer, das um das Dach herumlief. „Tu es lapidé, chérie!“, nahm Lafayette ihre Hand, um sie wegzuziehen, bevor sie die Balance verlor. „Sind wir das nicht alle?“, zündete Sebastian sich einen Joint an. „Well yeah“, lachte Haydn. „It’s a pretty good turnout down there.” „One of your best partys, I should think, mouse“, nahm Ian Sebastian den Joint aus der Hand. „Anything for you, honey”, fuhr Haydn Sebastian durch die Haare. „Damit es erträglicher ist für dich, dass du jetzt auch schon dreißig bist.“ „Pass auf, oder es passiert ein äußerst unglücklicher Unfall, bei dem du unerklärlicherweise über das Geländer fällst und zu Tode kommst.“ „Wenn sie eine Blutprobe nehmen, ist es nicht mehr unerklärlich.“

      Keiner wusste genau wie viel Zeit sie auf dem Dach verbracht hatten, bald spürte keiner mehr die Kälte oder irgendetwas anderes, was das betraf. Sie sangen und redeten Unsinn und irgendwann fanden sie ihren Weg zurück ins Treppenhaus, wo sie eine Zeit lang herumtanzten, bevor sie zu den anderen zurückkehrten, um ein bisschen zu jammern. Hätten sie einen Tape Recorder gehabt, hätte sie am nächsten Morgen feststellen müssen, dass keiner von ihnen wirklich in tune war oder denselben Song sang, aber im Moment störte sie das am allerwenigsten.

      9

      Agneta schleifte die letzte Kiste mit Weihnachtsdekoration herein und ließ sich erschöpft auf die Couch fallen. „Okay, das war’s. Ich bin jetzt schon so fertig, dass ich sage, wir verschieben das Dekorieren auf morgen.“ „Aber Mamma“, protestierte Linnea und brachte die Limonade herein. „Morgen muss ich den ganzen Tag arbeiten und dann sagst du wieder es ist zu spät. – Hier, trink erst mal was“, stellte sie das Tablett auf den Tisch. „Ich hol die Leiter aus dem Keller.“ „Ist ja gut, ist ja gut“, seufzte Agneta. „Himmel, du bist ja fast noch genau so wie mit vier.“ Linneas Lachen wanderte mit ihr in den Keller, aus dem sie mit der Stehleiter zurückkam. „Tja, ich wohne ja auch bei meiner Mutter.“ „Und ich finde das wunderbar“, zwickte Agneta ihr in die Wange und nahm ächzend die Deckel von den Kisten.

      Innerhalb weniger Stunden hatten die beiden Frauen das Wohnzimmer in die Werkstatt des Weihnachtsmanns verwandelt. Da es das erste Mal seit Jahren war, dass Linnea auch im Dezember im Haus war, hatten sie beschlossen all den Kitsch zu verwenden, den sie in den Keller verbannt hatten als Linnea zum Teenager geworden war. Kleine Elfen, goldene Lichter, Räucherkerzen, Schneesterne… „Oh Gott, ich glaube ich bin froh, wenn Weihnachten vorbei ist“, kommentierte Linnea, als sie das fertige Werk betrachtete. „Denk daran, dass wir das alles dann wieder abräumen müssen“, stapelte Agneta die Kisten ineinander und machte Anstalten sie wieder in den Keller zu tragen. „Geh und mach uns eine schöne Kanne Gewürzwein, ja?“, wies sie Linnea noch an und diese nickte. „Mach ich. – Ich werd auch die Musik wechseln, wenn das okay ist.“ „Oh ja, ich bitte darum!“

      Linnea stellte sich in die Küche und wiegte sich fröhlich trällernd im Rhythmus der Musik, während sie die Orangen für den Wein schnitt. Agneta war ihr gefolgt und lehnte nun etwas verwundert in der Tür. Das Mädchen liebte Musik, aber es war schon eine ganze Weile her, dass Agneta sie singen gehört hatte. „Linni, Kind“, trat sie neben ihre Tochter und legte ihr die Hand an die Stirn. „Geht es dir gut?“ „Mir geht es gut, Mamma“, lachte Linnea und tauchte die Orangenscheiben in den Wein, den sie in einem Topf aufgesetzt hatte. „Wieso fragst du?“ „Bist du sicher? Du wirkst irgendwie… verliebt…“ Gleich nachdem sie es