Deadforce. Norbert Langenau

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Название Deadforce
Автор произведения Norbert Langenau
Жанр Языкознание
Серия Deadforce
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783750225473



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Augen, ebenso wie Enrique und Dave, die bisher auffällig still geblieben waren. Jetzt aber meldeten sie sich zu Wort.

      "Aber das ist ja gerade einmal ein Drittel der Armee des düsteren Magiers.", sagte Dave.

      "Das weiß ich selbst, verdammt!", schrie Theron, als ob er sich persönlich angegriffen fühlte.

      "Wir werden wohl Unterstützung von anderen Königreichen benötigen.", gab Enrique von sich.

      "Dem stimme ich zu.", sagte Julian. "Ohne Unterstützung können wir einen Sieg vergessen."

      "Vergessen wir hier nicht, dass es sich zum Großteil um Machuv'Thal und andere gefährliche Wesen wie Dunkelelfen oder Untote handelt. Da wird viel Verstärkung nötig sein.", fügte Theodor hinzu.

      "Ihr habt alle Recht.", antwortete Kaiser Theron. "Wir werden Unterstützung brauchen. Im restlichen Kaiserreich kann ich wohl noch um die 10 000 Krieger abziehen, ohne andere Teile von Anthem Gows ungeschützt zu lassen. Dennoch fürchte ich, dass wir nicht umhin kommen werden, andere Reiche der Menschen um Hilfe zu bitten. Es geht wohl nicht anders. Doch werde ich mich hüten, das Kaiserreich Ganredlah oder gar diese Barbaren aus Balbien um Hilfe zu bitten. Denen vertraue ich nicht. Doch ich vertraue den Menschen hier in Europa. Und auch jenen in den großen Reichen der Menschen, die weiter entfernt sind. Wir müssen Boten entsenden und das schleunigst."

      "In Ordnung, in welche Reiche?", fragte Theodor, bereit für Befehle.

      "Wir werden zunächst in Varbitien, Grelia und Falteritanien fragen. Das sind die nächsten Reiche der Menschen. Dann können wir auch noch versuchen, Hilfe aus Raspetanien, Hanveltien und Shanto Gyar zu erlangen. Vielleicht sind uns ja einige der Herrscher gewogen. Ich erwarte zumindest von Hanveltien und Raspetanien Unterstützung. Alle anderen müssen höchstwahrscheinlich überzeugt werden. Dafür werden wir einen guten Diplomaten benötigen."

      "Ich mache es.", sagte Julian plötzlich. Alle starrten ihn an.

      "Du willst zu den Herrschern reisen und sie bitten, uns Unterstützung zu entsenden?", fragte Theron verwundert.

      "Ja, das ist richtig. Je mehr Verbündete wir bekommen, umso höher ist die Chance, dass Fröthljif elendig verreckt. Auch wenn die Chance kleiner wird, dass ich ihn selbst töte, so wird er zumindest sterben und nur das ist wichtig."

      "Nun ja, der Schutz des Reiches ist wichtiger, aber du wirst wohl durch das falsche Motiv auf den richtigen Weg geführt."

      "Das soll mir genügen.", gab Julian von sich. "Was sagt Ihr, Kaiser? Werdet Ihr mich als Diplomaten entsenden?"

      "Eine große Hilfe wäre es schon, dann müsste ich nicht etliche Boten entsenden. Natürlich brauchst du dann auch länger, weil du allein immer nur ein Reich nach dem anderen aufsuchen kannst. Weißt du denn eigentlich etwas über die verschiedenen Reiche der Menschen, abgesehen von deinem Heimatreich Anthem Gows?"

      "Genau genommen ist Anthem Gows nicht mein Heimatreich."

      "So, wirklich? Von wo stammst du denn dann?", fragte Kaiser Theron.

      "Als ich zur Welt kam, lebten meine Eltern gerade in Raspetanien. Doch als ich drei Jahre alt war, zogen wir von dort fort und gelangten schließlich nach Anthem Gows, ins Dorf Herbstweih."

      "Interessant. Weißt du etwas über das Reich, aus dem du stammst?"

      "Nur, dass es riesengroß ist und fast nur aus Wüste besteht.", gab Julian als Antwort.

      "Nun, immerhin ist dieser Fakt korrekt. Aber du hast mich auf eine gute Idee gebracht. Obwohl es viel schneller gehen würde, einfach je einen Boten in jedes Reich zu entsenden, glaube ich, dass es sinnvoller ist, dich allein zu schicken."

      "Aber mein Kaiser, wie denn das?", erkundigte sich Theodor.

      "Ganz einfach. Julian wurde seine Heimat genommen. Er hatte Glück, dass er überlebte, doch so etwas wie ihm passierte, kann auch anderen passieren."

      "Ich verstehe.", gab Theodor von sich.

      "Ich nicht. Was genau bedeutet das, mein Kaiser?", fragte Julian.

      "Es bedeutet, dass du den Herrschern der anderen Reiche deine Leidensgeschichte erzählst, damit sie mit dir mitfühlen und sich so eher dazu verpflichtet fühlen, uns Hilfe zu entsenden. Einem stumpfen Boten, der den ewig gleichen Text aufsagt, erteilen sie ohne mit der Wimper zu zucken eine Abfuhr. Aber dir, einem gebrandmarkten Opfer des Krieges, werden sie wohl kaum so einfach ins Gesicht sagen, dass sie uns nicht unterstützen."

      "Aber ich bin doch gar kein Opfer des Krieges."

      "Das brauchen die Herrscher ja nicht zu wissen. Ist nicht dieser Fröthljif, der dein Dorf niedergebrannt hat, als einer der Generäle in der Armee des düsteren Magiers dabei? Ich denke, dieser Zusammenhang reicht völlig aus, um das alles plausibel wirken zu lassen. Darüber hinaus gibt es da bestimmt einen Zusammenhang, denn sonst wäre das ein sehr seltsamer Zufall. Ich mache dir einen Vorschlag, Julian: Ich schicke dich zu den Herrschern der einzelnen Reiche und du sorgst dafür, dass sie uns unterstützen. Sag ihnen, sie sollen so viele Krieger schicken, wie sie entbehren können, um selbst noch einem Angriff standhalten zu können. Zunächst werde ich dir aber noch einiges über die einzelnen Reiche erzählen, damit du dich dort besser auskennst und weißt, wie es dort zugeht und wie du mit den Herrschern umgehen musst. Wenn das alles erledigt ist und wir schließlich der Armee des düsteren Magiers gegenüberstehen, darfst du mitkämpfen und Fröthljif töten, wenn du die Möglichkeit bekommst. Was sagst du?"

      "Großartig, ich bin dabei.", sagte Julian freudig. Dann aber äußerte er noch etwas Unbehagliches:"Ich wollte Euch noch mitteilen, dass ich ein sehr schlechtes Gefühl bei diesem düsteren Magier habe. Offenbar ist mit dem nicht zu spaßen."

      "Dasselbe Gefühl habe ich auch, Julian. Aber wir werden ihn besiegen."

      "Ja, nur irgendwie...Es ist, als ob ich ihn kenne. Irgendetwas an seiner Art kommt mir sehr vertraut vor. Doch ich kann es nicht einordnen."

      "Nun ja, das muss nichts heißen. Viele Menschen können dieselben Wesenszüge oder dieselbe Art haben und doch völlig unterschiedliche Individuen sein. Wahrscheinlich kanntest du nur jemanden, der sich ebenso selbstgefällig verhalten hat, wie dieser verdammte Magier. Ich bin mir sicher, das war Schattenmagie, was er da angewandt hat. Das ist nicht gut. Aber genug davon. Julian, ich schlage vor, du brichst sofort morgen früh auf und begibst dich zum ersten Reich, um dort Unterstützung anzufordern."

      "In Ordnung. Heißt das, dass ich dann heute noch die Einführung über die Reiche von Euch bekomme?"

      "Wir können sofort loslegen, wenn du willst. Das ist schließlich eine Sache von höchster Dringlichkeit. Wir haben schließlich keine Ahnung, wann dieser düstere Magier uns angreifen wird. Vielleicht schon morgen. Oder erst in einem Monat. Jedoch müssen wir für jeden Fall vorbereitet sein. Möchtest du jetzt gleich die Einführung haben?"

      "Wenn das in Ordnung ist, mein Kaiser, würde ich lieber zunächst frühstücken und mir dann ein wenig die Stadt ansehen. Können wir die Einführung vielleicht am Nachmittag machen?"

      "Ich denke, das wird schon gehen. Am besten kommst du dann gleich wieder hierher. Theodor kennt dich ja schon und wird dich dann unverzüglich zu mir führen. Er soll dir etwas Geld geben, damit du in der Stadt essen gehen kannst. Genug für Frühstück und Mittagessen, Theodor."

      "Jawohl, mein Kaiser.", sagte Theodor und führte Julian dann hinaus.

      "Also dann, wir sehen uns zu späterer Stunde.", sagte Theron als Abschied. Das also war der Kaiser von Anthem Gows. Julian freute sich, in einem Reich mit einem so freundlichen Herrscher zu leben. Ein anderer hätte Julian womöglich gleich hinrichten lassen oder eigenhändig erschlagen, wenn er ihn über seine Töchter ausgefragt hätte. Doch Theron war ruhig geblieben und hatte sich Julians Anmerkung angehört. Das machte ihn fest entschlossen, dem Kaiser, der goldenen Stadt und Anthem Gows zu helfen, indem er so viele Verbündete für sie gewann, wie ihm möglich war. Als er von Theodor durch den großen Eingangsraum geführt wurde, lief plötzlich ein Mädchen vor die beiden und stellte sich ihnen gegenüber.

      "Hallo Theodor.