Deadforce. Norbert Langenau

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Название Deadforce
Автор произведения Norbert Langenau
Жанр Языкознание
Серия Deadforce
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783750225473



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hielt er kurz inne und sprach schließlich weiter:"Eines hätte ich fast vergessen. Damit Ihr diese Drohung auch ernst nehmt und nicht glaubt, ich scherze nur, lasst mich euch meine Armee ein wenig näher beleuchten. Sie besteht aus sechs verschiedenen Delegationen, jede von ihnen stammt von einem anderen Volk und jede wird von einem General angeführt. Mal sehen, mit wem beginne ich nur? Oh, ich weiß. Die Untoten. Ja ganz recht, Untote gehören auch zu meiner Armee. Angeführt werden sie alle vom Kastill, einem sehr speziellen Wesen, welches einer der engsten Vertrauten des untoten Prinzen ist. Falls irgendwer von Euch auch nur einen winzigen Schimmer davon hat, was ich da rede, wird er die Gefährlichkeit dieser Botschaft verstehen."

      Kaiser Theron wusste durchaus, wovon der düstere Magier sprach. Denn der untote Prinz war der mächtigste Untote, der auf der Welt existierte und wahrscheinlich jemals existiert hatte. Kein Wunder, dass man diesem Scheusal noch kein Ende hatte bereiten können. Die Nachricht, dass nun einer seiner engsten Vertrauten in einer Armee kämpfen würde, die Erudicor angreifen soll, gefiel dem Kaiser gar nicht. Doch das hinderte den düsteren Magier nicht daran, weiter zu erzählen.

      "Als nächstes haben wir die guten, alten Menschen. Was wäre eine Armee ohne Menschen? Richtig, nur die Hälfte wert. Deshalb möchte auch ich nicht auf sie verzichten. Jede Menge Räuberpack und brutale Gesellen habe ich angeheuert und sie alle werden angeführt vom ruchlosesten und gefährlichsten von allen: General Spitzhacke. Dieser freundliche Zeitgenosse verbringt seine Zeit gerne damit, andere zum Spaß mit seiner Spitzhacke zu töten. Also ein ganz großer Gewinn für mich, ihn dabei zu haben. Dann gibt es natürlich noch die Dunkelelfen und einen ihrer höchsten Krieger. Soweit ich weiß heißt er Katokuin, doch sie nennen ihn Narbengesicht Katokuin. Der Bursche ist riesig, das könnt ihr mir glauben. Aber genug von den Dunkelelfen. Ich habe auch noch die Tantan'Buskili, die so genannten Seelenläufer."

      "Das darf doch nicht wahr sein.", dachte sich Kaiser Theron. Auch diese Kreaturen waren ihm durchaus bekannt. Sie hielten sich eher im Hintergrund, doch besaß einer von ihnen die...

      "Einer von ihnen besitzt die Kampfkraft von tausend normalen Kriegern, sagt man.", prahlte der düstere Magier. "Wenn ich das mitzähle, dann besitzt meine Armee die Kampfstärke von 80 000 Kriegern, denn fünf von ihnen konnte ich mir als Verbündete sichern. Die größte Delegation besteht aber aus den Machuv'Thal, wobei ich noch nicht genau weiß, welche ihrer Krieger sie mir zur Verfügung stellen."

      Auch die Machuv'Thal kannte Kaiser Theron nur zu gut. Denn diese Wesen waren sehr widerstandsfähig und mit normalen Waffen nahezu unmöglich zu töten. Schließlich bestanden sie selbst aus so gut wie allen Metallen, die existierten. Jedoch bestand einer von ihnen immer nur aus einem einzigen Metall. Doch das allein reichte schon aus. Noch dazu war ihr Kaiser Hirion eines der boshaftesten und gefährlichsten Wesen, die auf der Erde existierten.

      "Wenn das alles wahr ist, haben wir ein sehr großes Problem.", dachte sich Theron und hoffte, dass es sich dabei nur um einen besonders derben Scherz handelte. Aber je mehr er von der Armee erfuhr, umso unausweichlicher drängte sich ihm die Wahrheit auf, die er nicht wahrhaben wollte.

      "Zuletzt werden mir auch noch die Trolle zur Seite stehen. Damit meine ich natürlich die Wiesentrolle, denn die anderen würden sich zu so etwas sicher nicht überreden lassen."

      Julian horchte auf. Ob die Trolle, die sein Dorf zerstört hatten, etwa auch in der Armee mitkämpfen würden?

      "Die Trolle werden von Fröthljif, dem blauen Troll angeführt.", bei diesem Satz grinste der düstere Magier extra böse, obgleich man es dank der Kapuze und des Höhenunterschieds von unten nicht wirklich erkennen konnte. Julians Herz setzte aus. Fröthljif. Dieser Name war für immer in sein Gedächtnis gebrannt. Er würde nicht eher ruhen, bis er diesen Troll eigenhändig getötet hatte. Erst dann konnte er wieder ruhig schlafen. Er schuldete es dem ganzen Dorf Herbstweih, Fröthljif niederzustrecken. Plötzlich war Julian sonnenklar, was er tun musste. Egal, ob er der Stadtwache beitrat oder nicht, er musste sich dieser Armee entgegenstellen, sobald sie angreifen würde. Dann würde er am Schlachtfeld nach Fröthljif Ausschau halten und ihm schließlich seinen bescheuerten Kopf abschlagen. Auch Kaiser Theron schien die Nachricht mit den Trollen nicht gut aufgenommen zu haben. Der düstere Magier sprach noch ein paar letzte Worte.

      "Nun denn, das ist meine Armee. Wenn ihr noch nicht alle Hoffnung verloren habt, so wird auch das noch mit der Zeit kommen. Spätestens, wenn meine Krieger die Mauern der goldenen Stadt niederreißen und alles, was dahinter liegt, dem Erdboden gleich machen." Dann lachte er bösartig und blickte dann direkt dem Kaiser in die Augen. Für einen kurzen Moment hob sich die Kapuze des düsteren Magiers und Kaiser Theron starrte mit seinen grünen Augen in ein teuflisch rot leuchtendes Paar.

      "Kaiser, Ihr haltet Euch so bedeckt. Was ist los, hat es Euch die Sprache verschlagen?", spottete der düstere Magier.

      "Nein, das hat es nicht!", rief Theron so laut, dass es problemlos zur Triumphsäule hinauf drang. "Wenn Ihr glaubt, dass Ihr mich mit so etwas einschüchtern könnt, kennt Ihr mich wohl nicht sonderlich gut. Eure Armee wird untergehen und zuletzt werdet auch Ihr sterben! Das versichere ich Euch, so wahr ich Kaiser von Anthem Gows bin. Ich werde mit aller Härte gegen Unruhestifter vorgehen, die den Frieden in meinem Reich brechen wollen. Lasst Euch das gesagt sein!"

      "Meine Güte, da ist wohl jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden. Schon gut, schon gut. Wir werden ja sehen, wer von uns beiden zuletzt lacht. Aber ich warne Euch. Gegen eine solche Armee wie die meine habt Ihr keine Chance. Also dann, bis bald, ihr Leichen!"

      Auf diesen Satz hin wurde es kurz um den düsteren Magier und seinen Begleiter herum schwarz und als sich der dunkle Nebel lichtete, waren beide verschwunden. Die Leute auf dem Hauptplatz flüsterten unruhig und viele blickten Rat suchend zum Kaiser.

      "Mein verehrtes Volk. Ich versichere euch, dass es keinen Grund zur Unruhe gibt. Wir werden diese Armee, so sie wirklich existiert, auf jeden Fall aufhalten. Niemand hier in Erudicor ist in Gefahr. Das verspreche ich euch. Bitte geht nun wieder euren Tätigkeiten nach." Dann sprach er leiser zu Julian und seinen drei Wachmännern:"Folgt mir in den Thronsaal. Wir müssen uns über diese Entwicklung unterhalten."

      Kapitel II: Der Plan

      Im Thronsaal angekommen, setzte sich Theron nicht wieder auf seinen Thron, sondern nahm auf einem der Tische am unteren Ende des Thronsaals Platz. Die anderen taten es ihm gleich. Für eine Weile sagte keiner ein Wort. Schließlich begann Julian als Erster, zu sprechen.

      "Kaiser Theron, der Anführer der Trolle..."

      "Ja, ich weiß. Das war einer der Trolle, die dein Dorf zerstört haben, nicht wahr?"

      "Ja, das ist richtig. Ich habe vergessen, es Euch zu sagen. Er war der Anführer und derjenige, der mich laufen ließ. Ich weiß nicht, warum. Aber ich werde es herausfinden, bevor ich ihn aufschlitze."

      "Nun mal ganz langsam, Junge. Du willst doch nicht ernsthaft gegen diese Armee aus Höllenkreaturen kämpfen?", fragte Theron ernst.

      "Doch, das will ich. Ich muss diesen verdammten Fröthljif töten, um mein Dorf zu rächen. Ich muss einfach."

      "Aber das bringt die Leute aus deinem Dorf doch auch nicht zurück."

      "Wollt Ihr ihn etwa davonkommen lassen?"

      "Nein, das habe ich nicht gemeint. Ich sage nur, dass man sich nicht von Rache leiten lassen sollte, denn daraus entsteht selten etwas Gutes. Am Ende ist man von seiner Rache sogar so verblendet und unachtsam, dass man noch demjenigen unterliegt, dem man Rache geschworen hat."

      "Ich werde diesem Stück Scheiße nicht unterliegen.", antwortete Julian.

      "Hüte deine Zunge vor dem Kaiser.", ermahnte Theodor Julian.

      "Schon gut, Theodor.", gab Theron zurück. "Ich verstehe Julian. Ich an seiner Stelle würde wohl auch um alles in der Welt denjenigen bestrafen wollen, der mir das antat. Aber jetzt ist nicht die Zeit für voreiliges Handeln. Zunächst müssen wir uns überlegen, wie wir dieser Armee standhalten sollen."

      "Wie viele Krieger besitzt denn Erudicor insgesamt?",