Deadforce. Norbert Langenau

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Название Deadforce
Автор произведения Norbert Langenau
Жанр Языкознание
Серия Deadforce
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783750225473



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Möglichkeiten, was genau geschehen war. Doch bitte ich dich nun, mir die Wahrheit zu sagen. Was ist passiert?"

      "Trolle haben mein Dorf überfallen und zerstört. Sie haben alle getötet, die ich je kannte. Aber ich muss wissen, ob meine beiden besten Freunde, Otto und Lisa, noch leben. Denn wenn es nur den kleinsten Funken Hoffnung gibt, dass sie unversehrt sind, dann muss ich sie finden."

      "Nur deine besten Freunde willst du finden? Was ist mit deiner Familie, deinen Eltern oder Geschwistern?", fragte der Kaiser sofort. Julian fand das beinahe schon unverschämt, doch da es der Kaiser war, der fragte, verriet er ihm alles.

      "Meine Mutter ist schon seit drei Jahren tot und mein Vater ist vor Ewigkeiten verschwunden. Er wollte uns wohl nicht länger ertragen müssen. Außer meinen besten Freunden habe ich also niemanden mehr."

      "Das tut mir leid, Julian. Auch das mit deinem Dorf tut mir zutiefst leid. Ich wünschte, ich hätte es verhindern können. Jedoch bin ich davon ausgegangen, dass wir in Zeiten des Friedens leben. Nun hören zu müssen, dass Trolle in meinem Reich unschuldige Dörfer angreifen, deren Bürger sich nicht einmal richtig wehren können, erzürnt mich. Dagegen müssen wir sofort etwas unternehmen."

      "Ja, mein Kaiser. Ich möchte auch etwas tun. Ich will der Stadtwache beitreten und dann die Trolle aufspüren und töten."

      "Nun, das könntest du wohl tun. Die Stadtwache braucht immer neue Rekruten. Immerhin kann die größte Stadt der Welt niemals gut genug beschützt sein, richtig?"

      Gerade als Julian antworten wollte, stürmte Theodor wieder in den Thronsaal. Ohne zu zögern oder irgendwie eine Reaktion des Kaisers abzuwarten, lief er bis ganz hinauf und sagte dann unter heftigem Schnaufen:"Kaiser...Kaiser Theron! Da ist etwas...etwas am Hauptplatz...Ihr müsst sofort...mitkommen!"

      "Ruhig, Theodor. Komm erstmal zu Atem."

      Theodor gehorchte, atmete langsam ein und aus und beruhigte sich wieder. Dann berichtete er erneut:"Irgendjemand scheint am Hauptplatz auf die Triumphsäule geklettert zu sein. Jedenfalls stehen da oben zwei Menschen und der eine hat gesagt, dass er etwas zu verkünden hat..."

      "Ja und? Was hat er denn verkündet?", fragte der Kaiser aufgebracht. Er hatte keine Ahnung, wie jemand auf die Triumphsäule gelangen konnte. Zwar befand sich auf der Spitze ein kleiner Sockel, auf dem man stehen konnte, doch dieser war grundsätzlich nicht dafür gemacht worden. Umso verwirrender war also der Umstand, dass tatsächlich jemand da oben herumstand. Die einzig plausible Erklärung, die Kaiser Theron dafür einfiel, war Teleportation. Theodor antwortete ihm:"Er hat noch gar nichts verkündet. Er sagte, dass er ausschließlich etwas von sich gibt, wenn der Kaiser zusieht."

      "Dann nichts wie hin. Wenn dieser Spaßvogel Ärger machen will, dann soll er es versuchen. Mobilisiert die Elitegarde, so schnell wie möglich!"

      "Jawohl, mein Kaiser!", antwortete Theodor unter Verbeugung und lief dann schnell aus dem Thronsaal hinaus.

      "Und wir sehen uns jetzt an, was es damit auf sich hat. Folgt mir.", sagte Theron zu Julian, Enrique und Dave.

      "Natürlich, Kaiser.", antworteten die beiden Wachen sofort. Doch Julian wollte vorerst noch etwas wissen.

      "Kaiser, wenn Ihr mir eine Bemerkung gestattet..."

      "Was ist denn, Julian? Wir haben im Moment Wichtigeres zu tun."

      "Das mag schon sein, aber Eure Tochter geht mir nicht mehr aus dem Kopf."

      "Wie bitte!?", schrie der Kaiser fassungslos. Sollte er sich bei Julian etwa geirrt haben? War er vielleicht jemand, der seiner kleinen Tochter etwas antun wollte? Das musste er noch schneller herausfinden, als was auf dem Hauptplatz vor sich ging.

      "Erkläre dich sogleich!"

      "Natürlich, Kaiser. Ich meine das keineswegs in böser Absicht. Aber als Eure Tochter an mir vorbeigelaufen ist, habe ich seltsame Veränderungen in der Luft wahrgenommen. Sofern ich es mir nicht eingebildet habe. Eure wievielte Tochter ist sie, wenn Ihr mir die Frage gestattet?"

      "Nun, ich weiß nicht, was in dir vorgeht, Julian. Nicole ist meine siebte Tochter, wenn dir diese Information irgendetwas hilft. Und natürlich ist sie etwas ganz Besonderes, sie ist meine Tochter. Aber ich denke, ich verstehe, was du meinst. Ich selbst habe schon des Öfteren bestimmte Phänomene beobachtet oder seltsame Energien gespürt, als ich allein mit ihr war. Bislang verstehe ich noch nicht ganz, was an ihr anders ist, doch weiß ich, dass es nichts Schlechtes ist. Bist du nun zufrieden?"

      "Natürlich, habt vielen Dank, Kaiser. Zweifellos stand mir ein solches Eindringen in Euer Privatleben nicht zu. Vergebt mir."

      "Ich fühle, dass du es nur gut meintest. Daher will ich es nicht weiter beachten. Jetzt aber nichts wie los zum Hauptplatz."

      Gesagt, getan, machten sie sich auf zum Hauptplatz. Dafür mussten sie ja nur den Palast durchqueren und die große Treppe hinab schreiten. Schon waren sie näher am Ort des Geschehens, als in einer solchen Situation für einen Kaiser ratsam gewesen wäre. Doch deshalb war Theron ein Kaiser. Er hatte keine Angst vor irgendetwas. Das brauchte er auch nicht, denn außer einem Kaiser war er auch noch ein starker Kämpfer. So jemandem konnte nur wenig wirkliche Angst einjagen. Die Elitegarde hatte sich um die Triumphsäule versammelt und alle blickten mit gezogenen Waffen hinauf. Doch mehr konnten sie nicht tun. Theron begutachtete nun, wie auch Julian, Enrique und Dave, die Gestalten, welche auf der Triumphsäule thronten. Beide standen nebeneinander da und blickten hinab. Jedoch konnte man ihre Gesichter nicht erkennen. Davon abgesehen, dass die Säule auch so schon hoch genug war, um irgendwelche Einzelheiten von darauf befindlichen Menschen wahrzunehmen, verbargen die beiden Fremden auch noch ihre Gesichter. Der eine trug eine seltsame Kapuzenrobe, welche bis zu seinem Gürtel verlief und dort endete. Am Rücken hing sie als Umhang weiter hinab, bis zum Boden. Ansonsten trug er noch eine schwarze Hose und dazu passende, schwarze Stiefel. Die Robe hingegen besaß eine graue Grundfarbe und darauf waren viele, schön verzierte Linien entlang des Verlaufs der Robe eingestickt. Diese Linien besaßen entweder schwarze oder dunkelrote Farbe. Die Kapuze hatte der Fremde sich tief ins Gesicht gezogen, sodass niemand mehr als sein Kinn erkennen konnte. Neben ihm befand sich noch ein zweiter Mann, der am ganzen Körper schwarze, lederne Kleidung trug. Seine Oberkörperbekleidung besaß Ärmel, die hinab bis zu seinen Händen verliefen und schwarze Handschuhe trug er auch. Ebenso wie der andere Fremde, besaß auch dieser Mann einen Umhang, wobei dieser jedoch kein Teil einer Robe war. Die schwarze Kleidung, die seinen gesamten Körper, bis auf den Kopf, einhüllte, glänzte stark und spiegelte das darauf treffende Licht wider. Am Kopf befand sich das einzige, was ein wenig Abwechslung bot. Vielleicht etwas zu viel Abwechslung. Denn dort trug der Fremde eine weiße Maske aus Elfenbein. Deren Oberseite verlief wie ein Halbkreis, die Seiten waren gerade und auf Höhe des Kinns lief die Maske ebenfalls wie ein Kinn zusammen, jedoch schloss sie in der exakten Mitte in einem spitzen V ab. Aber das Verstörendste an dieser Maske war zweifellos der wütende Gesichtsausdruck, mit dem sie einen anstarrte. Dieser wurde allein durch primitive, schwarz untermalte Einbuchtungen für Augen und Mund dargestellt. Was hatte es mit diesen beiden Fremden auf sich? Das musste Kaiser Theron nun herausfinden. Als der Fremde in der Kapuzenrobe bemerkte, dass der Kaiser eingetroffen war, begann er schließlich, zu sprechen.

      "Sieh an, der Kaiser von Erudicor ist endlich da. Ihr habt lange auf Euch warten lassen, Euer Majestät.", nach dem letzten Satz lachte er kurz sarkastisch.

      "Nun denn, wenn Ihr nun endlich hier seid, kann ich ja die frohe Botschaft verkünden. Dann hört gut zu..."

      Seltsamerweise konnte man den Fremden sehr gut verstehen, obwohl er sich so weit oben befand. Kaiser Theron erriet zurecht, dass es sich dabei um Magie handelte. Er befürchtete, dass der Fremde nichts Gutes zu vermelden hatte.

      "Ich bin der düstere Magier. Mein richtiger Name spielt keine Rolle. Ebenso wie die Identität meines maskierten Begleiters. Lasst euch nur eines gesagt sein: Wir werden euer aller Untergang sein! Denn hiermit erkläre ich der goldenen Stadt sowie dem Reich Anthem Gows den Krieg! Jeder von euch wird schon bald tot im Staub dieser prunkvollen Stadt liegen. Meine Armee besteht aus 75 000 Kriegern und wird schon bald hier angreifen. Wir sehen uns. Das war's dann eigentlich schon. Bis bald, ihr Todgeweihten!"

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