Deadforce. Norbert Langenau

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Название Deadforce
Автор произведения Norbert Langenau
Жанр Языкознание
Серия Deadforce
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783750225473



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war, mit entsprechenden Erwiderungen.

      "Habt Ihr eine Ahnung, wann die anderen hier auftauchen?", fragte der düstere Magier, während er sich die Hand auf die Stirn legte und den Kopf schüttelte. Er war leicht genervt.

      "Keine Ahnung. Ich kümmere mich nur um mich selbst und die Dunkelelfen, die mir unterstellt sind."

      "Na ganz toll. Verratet mir wenigstens, warum ich keinen verdammten Drakon bekommen habe. Stattdessen muss ich mich mit einem Möchtegern-Schafhirten herumschlagen."

      "Passt lieber auf, was Ihr da sagt, Euer Kopf kann Euch schnell abfallen."

      "Jetzt ist aber Schluss!", rief der maskierte Mann plötzlich. Er schien außer sich von diesem Gespräch, an dem er nicht einmal Teil genommen hatte. Doch sein Zorn war so groß, dass die beiden Streithähne auf ihn hörten und verstummten. Kurze Zeit nach diesem Vorfall platzte der zweite General in den Thronsaal. Bei ihm handelte es sich um den General der Tantan'Buskili. Seine Haut sah aus wie die eines abgemagerten Menschen, mit ungesundem, orangem Farbton. Sein gesamter Körper war so beschaffen, bis auf den Kopf. Überall konnte man durch die dünne Haut die Umrisse seiner Knochen erkennen. Aber der Kopf war das Schlimmste, denn dabei handelte es sich um den Schädel eines Widders. Zweifellos war dieses Wesen, welches noch viel größer als Katokuin, wahrscheinlich um die 2,7 Meter groß sein musste, kein Widder. Das hinderte es aber nicht daran, trotz allem einen Widderschädel als Kopf zu besitzen. Dieser war so, als ob es völlig natürlich war, mit dem Rest des Körpers verwachsen. Der Schädel sowie die Hörner besaßen jedoch keine gewöhnliche Knochenfarbe, sondern einen Grauton. Dabei waren die Hörner aber in Dunkelgrau gehalten und der Schädel in Hellgrau. Diese Gestalt war nicht der Anführer der Tantan'Buskili, aber seine rechte Hand, sowie ihr stärkster Krieger. Er nannte sich Tasto'Maior. Wenige Menschen kannten die Tantan'Buskili und es gab auch nur ausgesprochen wenige von ihnen. Aber diejenigen, die mit ihnen vertraut waren, wussten, dass diese Wesen jenen, die sie töteten, die Seelen aussaugten. Dann gelangte die Seele nicht mehr ins Jenseits, sondern war verloren und ihre Kraft wurde von dem Tantan'Buskili aufgenommen, um ihn weiter zu stärken.

      "Ich bin jetzt hier.", sprach Tasto'Maior mit einer tiefen, dämonischen Stimme. Diese Wesen muteten zwar dämonisch an, waren aber keineswegs mit Luzifers Höllenbrut verwandt.

      "Wird aber auch Zeit.", gab der düstere Magier von sich, während er noch immer auf seinem Thron herumlungerte. "Setzt Euch einfach irgendwohin. Und zerstört einen der Stühle. Dann hat der letzte Vollidiot, der eintrifft, keinen Sitzplatz mehr."

      "In Ordnung.", sagte Tasto'Maior und zerstörte sogleich den Stuhl zu seiner Rechten, bevor er auf jenem zu seiner Linken Platz nahm. Die Stühle waren um einen kleinen Tisch einige Meter vom Thron entfernt aufgestellt. Katokuin saß dort gelangweilt und als sich nun Tasto'Maior dazugesellte, gab er ein einfaches "Alles klar?" von sich. Doch auch der Tantan'Buskili war sehr gesprächig. "Ja, bei Euch auch?"

      "In der Tat.", erwiderte Katokuin. Dann kramte er in einem Stoffbeutel herum, den er an seinem braunen Gürtel trug. Schließlich zog er eine Walnuss heraus und legte sie auf den Tisch. Tasto'Maior blickte interessiert darauf, doch dann wurde sie vor seinen Augen von Katokuins Stab entzweigeschlagen. Dann schnappte sich das Narbengesicht das Innere und aß es auf. Anschließend lehnte er sich zurück und entspannte sich.

      "Könnt Ihr das wohl unterlassen?", fragte der düstere Magier zornig. Der Tisch war ihm eigentlich egal, doch der Lärm machte ihn nervös.

      "Mein Fehler. Ich werde die Nüsse ab jetzt mit meiner Faust knacken.", gab Katokuin von sich. Dann schnappte er sich noch eine Walnuss aus dem Beutel und drückte mit der Faust so heftig zu, dass man ein lautes Knacken im Raum hören konnte. Auch das hatte dem düsteren Magier nicht behagt. Er spielte schon mit dem Gedanken, den als Ersten erschienen General zu töten. Aber dann konnte er nicht den letzten bestrafen, denn dann wären es nur noch vier von ihnen gewesen. Plötzlich wurde die Tür aus Schatten, die in den Thronsaal führte, so heftig aufgestoßen, dass sie gegen die Wand krachte. Auch dieser Lärm war für den düsteren Magier nicht zumutbar. Aber er ignorierte das, denn der in seinen Augen wertvollste General war gerade eingetreten. Fröthljif, der blaue Troll, stand inmitten des Thronsaals. Er besaß ein Schweinsgesicht mit großen Stoßzähnen. Seine Augen leuchteten gelb, so wie die von Katokuin. An seinem muskulösen, braungrauen Körper trug er eine Rüstung aus Knochen, Stoff und Leder. Diese drei Komponenten waren scheinbar nach dem Zufallsprinzip zu einzelnen Rüstungsteilen kombiniert worden. Allerdings hatten sie alle etwas gemeinsam: Jedes Teil von Fröthljifs Kleidung besaß eine blaue Farbe. Diese Farbe konnte man sonst bei keinem Troll antreffen. Die meisten begnügten sich mit den braunen Lederklüften oder dunkelgrauen Rüstungen. Manche Trolle wollten aber eine etwas persönlichere Rüstung, damit sie unverwechselbar wurden. Fröthljif war so ein Troll. Auf seinem Rücken trug er einen großen Kriegshammer, gefertigt aus Knochen. Der Kopf des Hammers bestand allem Anschein nach aus dem Schädel eines Bären. Zweifellos konnte Fröthljif Bären mit bloßen Fäusten erlegen, denn Trolle waren unnatürlich stark. Dagegen konnte kein Tier gewinnen.

      "Bin zu spät, Tschuldigung.", sagte Fröthljif knapp und setzte sich dann auf einen freien Stuhl.

      "Endlich mal einer, der sich für seinen Fehler entschuldigen kann.", tönte der düstere Magier. Er war mit Fröthljif sehr zufrieden. "Nehmt Euch ein Beispiel an ihm!"

      Sofort danach öffnete sich die Tür wie von Geisterhand und ein seltsames Wesen flog hindurch. Es schwebte und war praktisch ein gigantischer Kopf mit vier Gesichtern. Auf jeder Seite befand sich ein Gesicht und zwischen den einzelnen Gesichtern besaß der Kopf scharfe Spitzen und Stacheln. Die gesamte Hautfarbe des Wesens war ein sehr dunkles, schimmerndes Blau. Ohne Zweifel war dies der General der Untoten, den der düstere Magier den Leuten der goldenen Stadt als Kastill beschrieben hatte. Jedes Gesicht des Kastills zeigte eine andere Art von Untoten. Es gab das Skelettgesicht, das verfaulende Ghulgesicht, das ätherische Geistergesicht mit menschlichem Aussehen, aber ohne Materie und das mächtigste, das Lichgesicht. Die Lichs waren die mächtigsten Untoten, die existierten. Auch der Prinz der Untoten war in Gestalt eines Lichs zurückgekehrt. Für gewöhnlich musste man sehr mächtig sein und große Kräfte besitzen, um als Lich zurückzukehren. Der Körper eines Lichs wies grundsätzlich die geringsten Verfaulungsmerkmale auf, so auch das Lichgesicht des Kastills, das noch sehr gut erhalten war, dessen Augen jedoch in einem sehr ungesunden Giftgrün leuchteten. Der Kastill war eine ungefähre Kugel mit dem Durchmesser der Größe des düsteren Magiers. Da er auf Höhe von 1,5 Metern in der Luft schwebte, wirkte der Kastill noch viel größer. Er gab nur ein Zischen von sich und schwebte dann über einem freien Stuhl. Nun blieb nur noch ein Stuhl für die letzten beiden Generäle übrig. Wer würde zuerst erscheinen? Schließlich trat nach einer weiteren Viertelstunde Wartezeit, die für alle Anwesenden lästig war, General Spitzhacke ein. Er war ein groß gewachsener, muskulöser Mann mit kurzem, schwarzem Haar. Von Rüstungen schien er nichts zu halten, denn er trug nur ein braunes Hemd, eine violette Hose und schwarze Stiefel. Doch das Verstörendste an ihm war definitiv sein Arm. Man mochte sich fragen, warum er General Spitzhacke hieß, doch bei einem Blick auf ihn, wusste ein jeder Bescheid. Statt seines rechten Arms besaß er nämlich an seinen Oberarm anschließend eine Spitzhacke mit hölzernem Schaft und matter, schwarzer Hacke. Wie man es von einem menschlichen Räuber, Söldner oder Dieb gewohnt war, die er ja alle anführte, gab er einen extra dämlichen Spruch von sich, der allen Anwesenden nur höllisch auf die Nerven ging.

      "Was ist denn hier los, sind wir hier bei einer Beerdigung oder was soll die Trauerstimmung?"

      "Wenn Ihr Euch nicht hinsetzt und still seid, wird es noch Eure Beerdigung.", sagte der düstere Magier ruhig und leise, aber mit spürbarem Zorn hinter der Anmerkung. General Spitzhacke gehorchte. Nun blieb nur noch ein General übrig, der fehlte.

      "Verdammt, wo ist dieser Haufen Schrott von den Machuv'Thal. Ich bringe ihn um." Der düstere Magier erhob sich vom Thron. "Ich bringe ihn um!", rief er nun laut. Alle blickten ihn an. Schließlich öffnete sich die Tür ein letztes Mal. Eine normalgroße Gestalt mit humanoiden Proportionen, aber vollkommen aus Kupfer bestehend, trat ein. Die Gestalt besaß große, runde Schulterplatten, die jeweils einen nach Innen gebogenen Stachel besaßen. Am Kopf trug das Wesen einen Helm, dessen Spitze sich wie ein kleiner Turm erhob und schließlich in einer V-förmigen