Blasphemie!. Jürgen Klos

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Название Blasphemie!
Автор произведения Jürgen Klos
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783754187074



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bei rum

      „Ich habe etwas beschlossen.“ sagte Jan Feierlich.

      „Tatsächlich? Irgendetwas Normales?“

      „Natürlich: Ich werde ab jetzt nur noch Vernünftiges reden. Auch wenn Gestern alles, mehr oder weniger, vernünftig war, könnte es für eine Nonne doch ein wenig befremdlich sein.“

      „Du meinst so etwas wie, als dir da ein paar Sauereien eingefallen sind?“

      „Dies war auch relativ vernünftig. Apropos, hatte ich fast Vergessen, gut das du mich daran Erinnerst, komme nachher darauf zurück. Außerdem werde ich den Scheiß zustimmen.“ Sagte er eher beiläufig.

      „Welchen Scheiß meinst du?“ Fragte die Nonne überrascht.

      „Das mit dem Piss- Kommando, auf der kack- Ares! Schon Vergessen?“

      Sie starrte ihn zweifelnd und abwesend an. Die Überraschung war nur kurz, dann kramte sie aus einer Seitentasche wieder ihr HT hervor und tippte etwas darauf ein.

      „Dein Daumenabdruck.“ Sagte sie wie in Trance. Der Daumenabdruck war nicht nur der Fingerabdruck, es wurde gleich auch noch die DNA registriert und ob der Daumen auch noch aus lebenden Zellen bestand. Früher hatte man jemand einfach einen Daumen abgehackt und sich damit seine Autorisierung von irgendetwas erzwungen.

      Die Nonne Tippte nun noch etwas ein.

      „So, ich habe jetzt auch noch meine Bewerbung abgeschickt!“

      „Bewerbung“, fragte Jan erstaunt, „als was?“

      „Als…“ Sie holte diesmal tief Luft, „… Chefsekretärin des Kommandeur der Ares!!“

      „Was? Warum?“

      „General Henson will unbedingt, dass ich an deiner Seite bin, aber du solltest es selbst entscheiden, wen du engagierst. Er meinte, es wäre ganz gut, wenn ich als eine Art „moralischer Kompass“ fungieren würde und natürlich alles Administrative. Darf ich eben schnell den General kontaktieren?“ Fragte sie mit großen China- Augen.

      „Meinetwegen, aber auf eigene Gefahr.“ meinte Jan Mürrisch. Sophie drückte fleißig einige Tasten. Nach wenigen Sekunden erschien General Henson auf dem HT.

      „Hallo Schwester, Sie melden sich aber sehr früh. Sie sollten nicht zu schnell verzagen, der Sturm dauert ja noch etwas an und bis dahin…“

      „…Er hat bereits“, unterbrach sie ihn forsch, „seinen Scheiß, heidnischen Daumen aufs HT gedrückt!“

      „Wirklich?“ Fragte er sie ungläubig.

      „Ja-ha.“ Entgegnete die Nonne wieder genervt.

      „Nach einen Tag? Unglaublich! Gute Arbeit. Mir ist aber aufgefallen, dass Sie Jans Ausdrucksweise übernommen haben. Ich hatte ja gehofft sie würden ihm etwas Manieren beibringen und nicht er Ihnen sein Toilettenvokabular.“

      Sophie erschrak, er hatte Recht, es war ihr gar nicht aufgefallen, dass sie so schrecklich redete. Die Liste für die Beichte wurde immer länger…

      Jan unterbrach die Denkphase der beiden schroff.

      „Ey, du Bettnässer, wenn ich meine Beförderung abhole, bekommst du gleich noch den dir zustehenden Arschtritt!“

      „Miau!“ sagte die grausame Tigerkatze vorwurfsvoll, an beide gerichtet.

      „Ich melde mich morgen wieder.“ Meldete sich die Nonne beim General ab.

      „Bis dann, Schwester.“ Der Tigerkatze war es egal, die dachte nur an frische, saftige Mäuse.

      Nach wieder einer längeren Demutspause von beiden, ergriff die Nonne wieder das Wort.

      „Bei dieser Mission, wenn wir eine zweite Erde finden, kannst du einiges bewegen, als Kommandeur.“ Jan zündete sich eine Zigarette an, das half beim denken.

      „Wenn da, auf einen günstigen Planeten, schon Menschen oder so Leben?“ fragte er Sophie.

      „Dann lassen wir die in Ruhe und fliegen weiter.“

      „Wenn dort Lebewesen leben, die sich, vielleicht in ein paar hundert Millionen Jahren, zu Intelligenten Wesen entwickeln würden?“

      „Dann…dann lassen wir die auch in Ruhe.“

      „Da werden wir aber nie eine zweite Erde finden, teuerste. Bleibt nur Terraforming und das dauert ewig!“

      „Vielleicht haben wir auch Glück!“ Sophie war nun doch leicht verärgert, nicht wegen Ketzerei oder Sexismus, sondern weil Jan auf einmal Vernünftige Argumente brachte.

      „Oder“, Sophie ahnte schlimmes, denn Jan holte wieder tief Luft, „wir finden einen Planeten, wo die Dinosaurier leben, die fressen alle Säugetiere weg, die sich weiter entwickeln könnten. Auf der Erde hatten wir das Glück, das dort ein Komet einschlug, die Saurier ausstarben und die Säugetiere sich zu unserer komischen Gattung entwickelten. Also finden wir einen Saurierplaneten, eliminieren alle Saurier, dann können wir beruhigt dort Siedeln?“

      „Ich denke nicht, dass so eine Vorgehensweise toleriert würde.“

      „Warum haben wir dann zwei Regimenter Luftlandetruppen an Bord, und ein Waffenarsenal das wir zwei Sonnensysteme komplett wegsprengen könnten?“

      „Zur Abschreckung, habe ich dir doch gesagt! Außerdem gibt es Milliarden Sterne und noch mehr Planeten, irgendeinen werden wir da schon finden. Dann können wir dort noch mal von vorne anfangen, ohne die Fehler die wir auf der Erde gemacht haben!“

      „Das Paradies 2.0 sozusagen, dürfen wir bloß keine Äpfel Essen.“

      „Ketzer!!“ Sagte Sophie wieder verärgert. Bei jedem anderen wäre das wohl eine Beleidigung, aber nicht bei Jan, der war nun mal ein Ketzer, deshalb brauchte sie das nicht bei der nächsten Beichte berücksichtigen.

      „Allerdings“, Jan nahm noch einen großen Zug und machte die Zigarette dann aus, „könnten wir auch auf eine Gesellschaft treffen, die auf dem Niveau unseres Mittelalters, oder der Antike ist. Nach einem sehr langen Flug durchs All, würden wir vielleicht trotzdem dort landen, damit die Besatzung Mal etwas anderes sieht und nicht langsam durchdreht. Egal was wir denen Erzählen würden, für die wären wir Götter. Fliegende Maschinen, die ganzen Technischen Spielereien und so.“

      „Und was dann? Sollen wir etwa sagen: Mahlzeit! Wir sind keine Götter, wir sind euch nur 5000 Jahre voraus!?“

      „Gute Idee, die würden uns trotzdem für Götter halten. Falls die Langeweile haben, könnten die uns ja bei der Errichtung unserer Durchgeknallten Megabauten helfen, also alles Freiwillig. Unsere Anzahl von Baumaschinen, an Bord, ist begrenzt.“

      „Also ihre Gutgläubigkeit ausnutzen?“

      „Natürlich, im Gegenzug würden wir deren Seuchen heilen, Menschenopfer und belanglose Kriege abschaffen und ihren Lebensstandard um tausend Jahre erhöhen, auch auf dem Gebiet der Wissenschaften!“ Sophie wurde nachdenklich.

      „Das hört sich ja eigentlich ganz Vernünftig an. Wenn wir einer Kultur die ganzen Grauenhaften Sachen ihrer Weiterentwicklung ersparen könnten.“

      „Einige auserwählte Priesterinnen könnten ihren Gottesdienst dann am lebenden Objekt ausüben.“ Philosophierte Jan.

      „In Form von Sex, oder wie?“ Fragte Sophie wieder Verärgert.

      „Da hast du endlich einmal eine sehr Vernünftige Idee“, meinte Jan begeistert und lachte wieder fies, „wir lassen uns da ein paar Porno Tempel hinsetzen das der Dschungel rappelt!“

      „Als Obergott hättest du natürlich eine unbegrenzte Auswahl?“

      „Wird immer besser, komisch, dass eine Nonne mich erst auf die Idee bringen muss. Die sind bestimmt spitz wie Nachbars Lumpi, wenn sie es mit ihren Göttern treiben dürfen. Für die Weiblichen Besatzungsmitglieder und Schwule finden wir bestimmt auch ein paar Boys, für die Mädels, die