Blasphemie!. Jürgen Klos

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Название Blasphemie!
Автор произведения Jürgen Klos
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783754187074



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ist immer nur gehumpelt und...“ Jan musste unweigerlich lachen, bei dem Gedanken.

      Die Arme Sophie schüttelte nur Verzweifelt mit den Kopf und holte aus einer Seitentasche, ihr Handterminal (HT) heraus. Das Gerät ähnelte den Smartphones zu beginn des 21. Jahrhunderts, man konnte bloß wesentlich mehr damit machen.

      „Konnte froh sein, dass ich ihn nicht von vorne in die Ei…äh, den Schritt getreten habe, dann wäre der nach hinten abgehoben…“ Jan musste immer weiter lachen und konnte sich einfach nicht mehr einkriegen. Die gute alte Zeit!

      „Das wird deine gute Stimmung hoffentlich verstärken.“

      Sie zeigte ihm das HT. Jan las es und schaute Frau Tszi nochmals ungläubig an. Da stand tatsächlich seine Beförderung und Abkommandierung zum Kampfschiff Ares und die Einsetzung als Kommandeur.

      „Du hast eine Woche Zeit ab jetzt für eine Zusage. Hast du Lust Erwachsen zu werden?“

      „Nein, keine Lust!“

      „Auf jeden Fall werde ich an der Mission teilnehmen!“

      „Lass mich raten, du bist Verantwortlich für den Atomwaffeneinsatz. Alles was du bisher nicht machen durftest und schon immer machen wolltest. Endlich auf den roten Knopf drücken, alles platt machen und...“

      „...Nein“, schrie sie nun richtig wütend und laut, „niemals, ich arbeite dort im Sozialen Dienst, Verantwortlich für Leute wie dich, mit einem komplett- Dachschaden!!“

      Jan wollte schon wieder etwas sagen, aber,

       Oha, besser nicht, die ist ja wirklich ganz schön sauer.

      Die Zeit Verging und beide schwiegen. Minuten, die beiden wie eine Ewigkeit vorkam.

      Weil die gütige Frau Tszi einen gefühlt doppelt so hohen IQ hatte wie Jan, obwohl der auch recht intelligent war, aber es vermied dies zu zeigen, unterbrach sie also das Schweigen.

      „Entschuldigung, ich habe dich zu Unrecht beleidigt, es tut mir leid.“ Sagte sie leise.

      „Komplett- Dachschaden?“

      „Ich habe mich Entschuldigt.“

      „Gesetz den Fall, rein hypothetisch, ich würde zusagen…“ Jan überlegte.

      „…Ja…“

      „…dann hätte ich ja das Oberkommando über die gesamte Besatzung?“

      „Ja.“

      „Einschließlich der Zivilisten?“

      „Ja.“

      Jan wusste natürlich die Antworten, er fragte aber trotzdem, um sicher zu stellen das Frau Tszi sich dessen auch bewusst war.

      „Und einschließlich des Sozialen Dienstes?“

      „Ja-ha!“ Antwortete sie genervt.

      „Und du müsstest alles machen was ich dir sage?“

      Jetzt verstand sie. Du hast ja wirklich nur faxen im Kopf, mein lieber! Na warte.

      „Natürlich müsste ich alles machen was du mir anweist“, Jan schaute sie schon Erwartungs- froh an, „dienstlich natürlich, und konform mit den Vorschriften.“

      Ätzend, dachte Jan beleidigt.

      „General Henson meinte auch, du könntest dort machen was du möchtest, kannst ja nicht immer zu Hause anrufen.“ Die Vorschriften ändern, fiel ihm spontan und hinterlistig ein.

      „Die Vorschriften ändern!“ Sagte er laut und wieder gut gelaunt. Frau Tszi wollte etwas sagen, aber nun musste sie auf einmal lachen, schüttelte immer wieder den Kopf.

      „Hilfe! Was ist das für ein Offizie….hier?“

      „Wir waren gerade am hypothetisieren“, meinte er trocken, „und ich bin kein Offizier mehr.“ Sie beruhigte sich wieder.

      „Also was jetzt, bestätigst du, oder wie?“ Sie hielt ihm den HT wieder vor die Nase.

      „Ich dachte ich hätte noch eine Woche Zeit dich zu ärgern, bis ich absage?“

      „Wenn du bestätigst kannst du mich noch Monate oder sogar Jahre ärgern.“

      Jan sah sie Erstaunt an. Moment, war das jetzt eine Einladung, Monate- oder Jahrelang die kleine Schwester Ärgern? Ihm vielen spontan viele Wilde Sachen ein, mit Schwesterlein.

      „Nicht wie du jetzt wieder denken willst. Ich bin Jesus versprochen!“

      „Der ist Tod“, meinte Jan wieder Blasphemisch, „ist vor über 2100 Jahren rechtskräftig zum Tode Verurteilt worden, wegen Volksaufwiegelung. Das ist heute immer noch ein Straftatbestand, die Strafen waren damals natürlich ein wenig drastisch, aber das war so allgemein üblich und Sitte zu der Zeit. Übrigens, wusstest du“, Jan holte tief Luft, er war ein absoluter hardcore Geschichts- Fan, „dass die Römer zu der Zeit im Mittelmeerraum so viele Leute kreuzigten, dass ihnen fast das Holz aus ging? Die gingen schon dazu über, viele an die noch verbliebenen Bäume zu nageln. Das war wesentlich effektiver, denn nach einer Karenzzeit von 24 Stunden, bis der Typ endlich Tod war, wurde der abgenommen und der nächste daran festgenagelt. Das gab natürlich einen Rückstau, in den Kerkern, die Folterknechte mussten ja auch bezahlt werden,…. erst viel später, bei der Französischen Revolution, wurde dieses Problem durch die Erfindung der Guillotine gelöst. Das Fallbeil raste herunter und die Rübe war ab. Dann brauchte man das Fallbeil nur wieder, mit einem Seil, hoch ziehen, währenddessen konnte der nächste Kunde schon bequem Platz nehmen, Seil los lassen und schwups, wieder eine Rübe ab. Ging ruck zuck. Aber die Technische Weiterentwicklung war nicht immer ein Segen:“ Jan war nun voll in seinem Element, die Nonne blickte immer verärgerter, er holte nochmals tief Luft, „Im 20. Jahrhundert hatte man den Elektrischen Stuhl erfunden. Ein extrem hoher Stromverbrauch war die Folge. Das Umweltbewusstsein der Leute war noch nicht so ausgeprägt, Strom wurde überwiegend aus Fossilen Brennstoffen, oder später Atomkraft, erzeugt. Nur in Knästen wo in der Nähe ein Wasserkraftwerk, also Staudamm, war, konnten die Leute weitestgehend Emmissionsfrei hingerichtet werden, sehr zur Freude fast aller beteiligten. Aber ich schweife ab, zurück zu Jesus. Der wurde natürlich nicht an einen Baum genagelt, sonst hättet ihr jetzt alle einen kleinen Bonsai um den Hals hängen. Er hatte also sein eigenes Kreuz, was er auch immer mit sich schleppen durfte,“ Jan lachte fies, „ist auch viel zu unhygienisch an so einem Baum, wo vorher jeder Hans und Franz abgehangen hatte. Jesus wurde also an sein persönliches Kreuz genagelt. Jetzt das große „aber“, er hang dort nur sechs Stunden, bis man ihn abnahm, üblich waren, wie gesagt, 24 Stunden. Das bedeutet, er war gar nicht Tod, vielleicht bewusstlos, aber nicht Tod. Dann ist er irgendwann aufgewacht und putzmunter herumspaziert. Also, nicht Tod, daher keine Auferstehung und somit auch keine Himmelfahrt, alles ein leichtes Missverständnis. Dann hat er sich beleidigt nach Indien verkrümelt und wurde Buddhist! Außerdem frage ich mich, wie die eigentlich die Nägel da herausgezogen haben, aus dem Kreuz? mit einer riesigen Zange? Ich hätte die Delinquenten mit den Kopf nach unten auf den Boden gelegt, waren ja schon Tod, dann von der anderen Seite die Nägel mit dem Hammer wieder herausgekloppt. Als alter Heimwerker findet man da schon…“

      „… Würdest du bitte aufhören in Gegenwart einer Nonne so ein Unfug zu reden?“

      Sie hat Recht, das hätte ich fast Vergessen….Normal hatte Jan mit anderen Frauen zu tun.

      „Ich habe mir den Scheiß doch nicht ausgedacht.“

      „Stimm zu!“ Befahl sie Jan und hielt ihm wieder den HT vor die Nase. „Und drück deinen Heidnischen Daumen da drauf!“

      „Mit dir mache ich alles, bis auf das.“

      Frau Tszi nippte an ihrem Glas, Jan kippte sich die andere hälfte der Pulle auf ex runter, stand auf und ging in die Küche.

      „Hast du schon Hunger?“ Fragte er Versöhnlich im raus gehen.

      „Was gibt es denn?“

      „Bratkartoffeln