Dass sich Freud später dazu entschloss, ein Buch über Witze zu veröffentlichen, mag nur auf den ersten Blick verwundern. In dieser Schrift versuchte Freud die Theorien der «Traumdeutung» auf die Techniken des Witzes anzuwenden. Freud selbst sprach von einer «sehr weitgehende Übereinstimmung mit den Vorgängen der 'Traumarbeit'». Die 1905 erschienene Arbeit Freuds gehört zu den Klassikern der Psychoanalyse. «100% – vollständig, kommentiert, relevant» + Einleitung zum historischen Kontext.
Die Anarchisten" (Erstpublikation 1891) ist ein revolutionäres Buch: Es wurde in neun Sprachen übersetzt und erreichte in Deutschland schon nach einigen Jahren Bestsellerstatus. Manche sahen es als eines der radikalsten Bücher seiner Zeit an, weil es die grundlegende Ordnung in Frage stellte, dabei nichts anderes wollte als zu klären, wie der Mensch frei wird. Der Text ist in weiten Teilen biografisch eingefärbt und ein philosophisches Dokument in Romanform. Anhand zweier Charaktere mit unterschiedlichen Grundsätzen illustriert John Henry Mckay, ein schottischstämmiger Berliner, den Wert des individualistischen Anarchismus und des Kommunismus seiner Zeit. Auban, Mackays alter ego und Hauptfigur des Romans, setzt sich dabei mit den Widrigkeiten einer Bewegung auseinander, die sich zwar anarchistisch nennt, aber mit seinen individualistischen Grundsätzen nicht konform geht. In der Auseinandersetzung mit seinem Freund Trupp, der ein glühender Anhänger der kommunistischen Arbeiterbewegung ist, beschreibt Mckay sein eigenes Konzept des individualistischen Anarchismus. Mackay war ein Künstler, Dichter und leidenschaftlicher Schriftsteller, der sich als Anarchist empfand, aber kaum in die üblichen Kategorien eines politischen Anarchisten passte. Mckays Anarchisten, wie er sie in seinen Schriften beschrieb, waren weder Chaoten noch Bombenleger. Sie sind Intellektuelle, die einen eigenen Weg aus der sozialen Misere des späten 19. Jahrhunderts finden – gewaltfrei. Freiheit ist das zentrale Motiv seines Werks. Die wird allerdings nicht durch Umstürze und Revolutionen gewonnen, auch nicht durch Demokratie und Parlamentarismus, sondern vielmehr durch die Emanzipation des Individuums, durch passiven Widerstand gegen den Staat, zivilen Ungehorsam. Ein herausforderndes Buch, das jeden von uns nachdenken lässt, wie viel Freiheit wir wirklich haben – und erringen könnten. 100% Klassiker: vollständig, kommentiert, relevant!
'Es ist der schönste Roman, den Natalia Ginzburg geschrieben hat. Dieses Gespür für Familiengeschichten und ihre Verflechtung, das ist etwas, das nur noch sie besitzt.' sagte Italo Calvino über dieses Buch.
Eines von 12 bisher vergriffenen Meisterwerken aus der ZEIT Bibliothek der verschwundenen Bücher.
"Vom Kriege" von Carl von Clausewitz (1780-1831) ist eines der berühmtesten und berüchtigtsten Sachbücher der Literaturgeschichte. Der preußische Kriegsphilosoph gilt als der europäische Strategielehrmeister. Kaum ein Managerkurs verzichtet heute auf «Vom Kriege», um das strategische Denken von Entscheidern zu schärfen. Mit einem einleitenden Essay von Alexander Schug und allen wichtigen Facts zum Buch sowie sechs talking lines für's intelligente Konversieren von Krieger zu Krieger. 100% Sachbuchklassiker: vollständig, kommentiert, relevant, zitierbar.
Die Welt im Jahr 2030 stellt die jetzige Ordnung auf den Kopf: Die «alten» Machtzentren der Welt werden spätestens dann abgelöst sein. Insbesondere Europa wird die lange verteidigte privilegierte Position einbüßen und neuen aufstrebenden Staaten Platz machen. In der Welt von morgen werden wir dominiert von China und kann sich Russland als Gegengewicht zum Westen etablieren. Während sich die Europäische Union als historisches Projekt des 20. Jahrhunderts überlebt, verschieben sich die Kräfteverhältnisse hin zu Regionalmächten wie den Iran oder Indien. Die Autoren konterkarieren mit ihrem geopolitischen Pamphlet herkömmliche Sichtweisen und Prognosen, wie sie auch von der CIA in dem bekannten gleichnamigen Report veröffentlicht worden sind. Sie schaffen damit das Bild einer Welt, in der die Geopolitik wieder Einzug hält – ein Spiel hat längst begonnen, in dem Europa nicht zu den Gewinnern gehört. Eine Futurologie.
Eine obskure Internet-Gruppe, die Mutproben ins Netz stellt. Menschen werden gestalkt, Wohnungen 'besucht'. Es gibt keine Grenze. Kameras fangen das Geschehen ein. Dann ein erstes Opfer. Das Geschehen gerät außer Kontrolle. Einer der 'Besucher' wird in den Strudel aus Verdacht und Verfolgung gerissen. Die Schlinge zieht sich zu. Unaufhaltsam.
Ein Psychothriller, der mit Urängsten spielt, der atemlose Spannung erzeugt und den Leser nie aus seinem Griff lässt. Erwarten Sie das Unerwartete.
Die außergewöhnliche Autobiografie David Tulmans beschreibt ein Leben zwischen kabbalistischer Mystik, sozialer Revolution und persönlicher Sinnsuche in den Wirren des 20. Jahrhunderts, in der k.u.k. Monarchie, dem Spanischen Bürgerkrieg, den NS- Vernichtungslagern und dem neuen Staat Israel. Ungarn, Deutschland, Frankreich, Spanien, Israel – das sind die Stationen einer bedingungslosen Suche nach Mensch- lichkeit und Toleranz in einer bedrohlichen Zeit. Das Leben des Rabbiners und Kantors David Tulman fasst die Vielfalt und Tragik des jüdischen Schicksals in leuchtende und eindrucksvolle Bilder und zeichnet einen Weg des Lichts zu den "Messianischen Zei- ten" der religiösen Verbrüderung. Beeindruckend ist dabei vor allem auch die Sprache, die in schlichten, archaisch anmutenden Sätzen eine einzigartige Existenz vor uns hinstellt, in der sich die orthodoxe Glaubensbegeisterung mit der Neugier auf die Welt verbindet. Ein unzeitgemäßes, ein bedeutendes Buch.
Peter Korff ist Ehemann, Verleger, Cheflektor, Kunstmäzen, Aktionskünstler, Avantgardist. Sein Leben gerät immer mehr aus den Fugen: Seine Ehefrau darf Korff nur noch über den Scheidungsanwalt kontaktieren. Dem Verlag gehen die finanziellen Mittel und talentierten Autoren aus. Kreative Kunstaktionen werden als Erregung öffentlichen Ärgernisses fehlinterpretiert. Und zu allem Überfluss observiert Korffs Nachbarin Ogonnek wie besessen jeden seiner Schritte. Die Lage erscheint aussichtslos. Doch Korff hat einen Plan: Er will ein in seiner Größe und Vielfalt nie da gewesenes Kunst- und Literaturfestival veranstalten. Also schreibt Peter Korff Briefe. Er schreibt dem Finanzamt, er schreibt dem Polizeipräsidenten. Er schreibt Zeitungsredaktionen, seiner Frau, dem Ordnungsamt, Frau Ogonnek, der Telekom, Sascha Lobo und Clint Eastwood. Und immer wieder schreibt er seinem Freund George. Doch mit jedem Brief scheint sich die Realität ein Stück weiter von Korff zu entfernen. Seine Idee wird zu der Vision eines Irren. Erst als Korff als Flüchtiger polizeilich gesucht wird, glaubt der Rest der Welt, die Bedeutung seines Lebenswerks zu erkennen.
Sie hielt die Pistole in der rechten Hand, zitterte nur ein ganz klein wenig, räusperte sich, und genau in diesem Moment schaute Frau Haas, die mittlerweile hinter dem Schalter Platz genommen hatte, mit einem «Was kann ich für Sie tun?» lächelnd auf – und stutzte. Die kleine dicke Frau, die sie eben noch so sehr an ihre eigene Großmutter erinnert hatte, musste sich eine Art Osterhasenkostüm übergezogen haben, durch das sie vermutlich kaum sehen konnte und hinter dem das Atmen Probleme zu machen schien. aus: «Geld oder Sterben»
Ein kleiner Junge, der den Betrug seines Vaters deckt, eine alte Frau, die sich schwer verliebt, eine, der keiner mehr helfen kann – wie kommen sie mit dem Leben klar? Präzise und berührend schildert Inga Brock in ihren Geschichten, wie wir leben und warum es uns oft nicht gelingt, anzukommen und glücklich zu sein – und wie es am Ende vielleicht doch noch klappen könnte. In klarer und dichter Sprache stellt sie uns Menschen vor, die ganz anders sind als wir – und uns doch sehr ähnlich: Lebenskünstler, Sehnsüchtige, Kummervolle, Hoffende, Fröhliche, Liebende und Hassende.
Inga Brock, geboren 1969, war Zahnarzthelferin, Scheffelpreisträgerin, Studentin, Zeitungsredakteurin, Song- und Werbetexterin, Buchverkäuferin und Pressesprecherin. Nebenbei hat sie immer auch Geschichten geschrieben und fotografiert. Sie hat eine erwachsene Tochter und lebt mit ihrem Mann in Karlsruhe. «Unklare Verhältnisse» ist ihr erstes Buch.
In den reformierten Schweizer Kirchen stehen mehr als zweitausend Predigerinnen und Prediger Sonntag für Sonntag auf der Kanzel. Sie verkündigen das Wort Gottes und übersetzen es in die heutige Zeit. Sie bringen den Menschen den Schatz der Bibel nahe. Das ist eine zentrale Aufgabe der Kirche und eine Chance für die Zukunft: Eine gute Predigt erreicht und bewegt die Menschen. Sie ist auch ein Kunstwerk, für das Pfarrerinnen und Pfarrer viel Zeit, Energie und Leidenschaft einsetzen. Um dies besser sichtbar zu machen, hat der Schweizerische Evangelische Kirchenbund SEK im Oktober 2013 den ersten Schweizer Predigtpreis lanciert. Die prämierten Predigten sind in diesem Buch versammelt. Eine originelle Möglichkeit, diese bewegenden Texte Leserinnen und Lesern jenseits der Kirchenmauern näherzubringen.