Der Kiffer – Ein Leben ohne Kompromisse. Jim Krasso

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Название Der Kiffer – Ein Leben ohne Kompromisse
Автор произведения Jim Krasso
Жанр Биографии и Мемуары
Серия
Издательство Биографии и Мемуары
Год выпуска 0
isbn 9783957442444



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genießen zu können. Soweit war alles okay mit mir und ich fragte mich, was zur Hölle haben wir da bloß geraucht. Dieses enorme Glücksgefühl, das ich in diesem Zustand erlebte, war es auf jeden Fall wert, diese Tüte mitgeraucht zu haben. Egal, dachte ich mir, was auch immer das für ein Rauschmittel war, es versetzte mich in einen Zustand, den ich einfach nur geil fand. Frejas Hand, die unter meinem T-Shirt auf meiner Brust lag, fing ganz langsam an, mich zu kitzeln. Als ich sie ansah, blickte Freja bereits schon mit einem liebevollen Blick zu mir auf. Sie zog sich etwas an mir hoch und küsste mich kurz auf den Mund, dabei fragte sie mich: „Geht es dir gut?“

      „Ja, Freja“, gab ich ihr mit einem Lächeln im Gesicht zur Antwort. Da küsste sie mich ein zweites Mal, nur dieses Mal deutlich länger und zärtlicher. Danach kuschelte sie sich wieder an mich. Nach einer Weile fragte ich sie: „Was haben wir da gestern eigentlich geraucht?“

      „Das war ein Haschisch-Joint …“

      „Was ist denn eigentlich Haschisch?“

      „War wohl das erste Mal, dass du Shit geraucht hast?“

      „Ja, es war fantastisch! Ich kann mich bloß nicht mehr erinnern, was später war.“

      „Keine Angst. Das ist ganz normal, wenn du das erste Mal Pot rauchst. Man pennt irgendwann einfach weg. Außerdem war in diesem Joint eine etwas zu große Menge an Haschisch drin.“ Nach einer kurzen Weile der Stille fragte ich sie erneut: „Was ist denn nun eigentlich Haschisch?“

      „Haschisch ist Harz, das aus Pflanzenteilen der weiblichen Cannabispflanze gewonnen wird. Bei der Weiterverarbeitung wird das Harz zu Platten oder Blöcken gepresst, die dann so zum Verkauf angeboten werden.“

      „Ah. Und wo hast du es her?“

      „Als Lovisa und ich in Paris unterwegs waren, hat uns ein Typ angesprochen und uns gefragt, ob wir Shit kaufen wollen. Da wir in Schweden schon öfters mal etwas geraucht haben, dachten wir uns, warum nicht? Wenn wir am Meer sind, dann kommt das bestimmt ganz gut, abends am Strand einen zu rauchen. Weil das Dope nicht so teuer war, kauften wir dem Typen ein fünf-Gramm-Piece ab. Dass das Dope so knallt, hätte ich auch nicht gedacht … du warst ganz schön weggetreten, man konnte es sehen, dass du dich auf einer Reise befunden hast …“

      Ja, diese Erfahrung war etwas ganz Neues für mich, ein Gefühl, an das ich mich gewöhnen könnte, wenn ich nicht wieder einschlafe! „Das war nur, weil du es nicht gewohnt bist, Dope zu rauchen. Heute Abend werden wir einen kleineren Joint am Meer rauchen und wenn du aktiv bist, schläfst du auch nicht mehr ein. Du wirst sehen, wie viel Spaß das macht. Wir suchen uns eine einsame Bucht, in der wir ganz alleine sind, da können wir dann nackt schwimmen gehen. Es gibt sehr viele schöne Möglichkeiten, die man ausleben kann, wenn man High ist.“

      „Kann es sein, dass du von dem sprichst an das ich gerade denke?“

      „Ja, vielleicht …?“ Wir unterhielten uns noch eine Weile, bevor auch Lovisa und Roland aufwachten. „Guten Morgen ihr zwei, entschuldigt bitte, aber ich kann mich an den Verlauf des gestrigen Abends nicht mehr vollständig erinnern. Ich weiß nur noch, dass wir zusammen diese Tüte geraucht haben, und von da ab bin ich in einen Traum gefallen, der mich auf eine euphorische Reise schickte.“

      „Das ist schon in Ordnung, Jim, wir alle haben eine schöne Reise erlebt, die uns in den Sternenhimmel führte. Das war wirklich unglaublich schön. Kommt, lasst uns bei dem schönen Wetter etwas unternehmen“, sagte Roland plötzlich. Freja blickte zu Lovisa, dabei zwinkerte sie ihr zu. Roland sah mich verwundert an, da er ja nicht wusste, was Freja heute vorhatte. „Komm Lovisa, wir müssen noch ein paar Besorgungen machen“, sagte Freja, wir treffen uns dann später wieder am Strand. Als die beiden weg waren, erzählte ich Roland, was Freja heute vorhatte. Sich eine einsame Bucht zu suchen, um mit den beiden einen schönen Tag zu verbringen und später am Abend ungestört nackt baden zu können, hielten wir beide für eine tolle Idee …

      Als wir uns später trafen, schauten wir zusammen auf die Landkarte, um zu sehen, welche Bucht denn für uns in Frage kommen würde. Mit ein paar Flaschen Wein und etwas zu Essen machten wir uns mit dem Auto auf den Weg. Nach ein paar Kilometern hatten wir das richtige gefunden. Beim Blick vom Klippenrand entdeckten wir eine kleine schmale Bucht mit weißem Sandstrand. Nicht einsehbar lag sie zwischen den hohen Felsen. Um aber dahin zu gelangen, mussten wir etwa acht Meter in die Tiefe klettern. Ein einsamer Traum, der genau der richtige Ort war, um mit den Mädchen ungestört nackt baden zu können …

      Als wir alle runter geklettert waren und alles Nötige verstaut war, machten wir es uns am Strand gemütlich. Die Sonne, das Meer, zwei wunderschöne Mädchen, mit denen wir einsam am weißen Sandstrand lagen, war ein Traum, der für Roland und mich Wirklichkeit wurde. Es war so ungezwungen: Wir unterhielten uns über alles Mögliche, machten Witze und tranken Wein dazu. Später, als es zu dämmern anfing, zündeten wir ein Lagerfeuer an und blickten auf das offene Meer, dabei rauchten wir einen Joint … Auch dieses Mal verspürte ich einen Hochgenuss an Emotionen. Freja hatte Recht mit dem was sie sagte: Nachdem wir den Joint geraucht hatten, alberten wir am Strand herum, machten Faxen, hatten einen riesen Spaß zusammen und keiner dachte daran, sich irgendwo hinzulegen, um zu träumen. In der ausgelassenen Stimmung, in der wir uns befanden, konnte man zunehmend spüren, wie wir die Nähe zueinander suchten, jede Berührung zwischen Freja und mir versprühte eine Lust, die förmlich brannte.

      Beim gemeinsamen Schwimmen im Meer überkamen uns die Gefühle füreinander. Die gedankenlose Hingabe, die nicht endende Euphorie im Liebesrausch, war ein Feuerwerk der Lust. Etwas Vergleichbares hatte ich vorher noch nicht erlebt … Ich werde dieses für immer in meinen Gedanken verwahren, als eine der schönsten Erinnerungen in meinem Leben.

      Wie auch die Tage zuvor, wachten wir am frühen Morgen bei herrlichem Wetter auf. Alles war wunderbar. So beschlossen wir, heute erst einmal schön Frühstücken zu gehen und später mit dem Auto in die nächste Stadt zu fahren, um dort ein wenig einzukaufen. Wir packten alles zusammen, um diese Bucht auch wieder so zu verlassen, wie wir sie vorgefunden hatten.

      Kapitel 3

       LEICHTSINNIG

      Beim Hinaufklettern an den Klippen war Vorsicht geboten, denn bei einem Absturz riskierte man wohlmöglich sein Leben. Als wir alle unbeschadet oben angelangt waren, machten wir uns auf den Weg zum Auto, das ich nicht allzu weit entfernt geparkt hatte.

      Komisch, dachte ich mir noch, als ich mein Auto von weitem sah, die Beifahrertür war nicht geschlossen, sondern stand weit offen. Mein erster Gedanke war, dass ich sie wahrscheinlich nicht richtig zugemacht hatte, doch beim Näherkommen wurde mir klar, jemand hatte in der Nacht das Auto aufgebrochen … Ein Blick in das Wageninnere bestätigte die Vermutung, alles wurde gestohlen: unsere Klamotten, die Fotoapparate, die Rucksäcke, unser Essen, das Trinken. Das schlimmere Übel aber war, dass unsere Ausweise in den Rucksäcken waren und wir somit jetzt ein Problem hatten. Ohne Papiere könnten wir das Land nicht verlassen.

      Zum Glück hatten wir die Rucksäcke von Freja und Lovisa im Kofferraum verstaut, denn ich wusste, dass man die Fronthaube vom Innenraum des Wagens nicht öffnen konnte, weil das Zugseil vor ein paar Tagen abgerissen war. Nur mit Hilfe eines Schraubenziehers war es möglich, die Haube von unten zu öffnen. Das bedeutete, die Rucksäcke mussten noch da sein. Als ich die Haube öffnete und die Mädchen sahen, dass ihre Rucksäcke noch an ihrem Platz lagen, schnauften sie erleichtert durch. Und auch wir waren froh, denn beim Verlust ihrer Sachen wäre der Urlaub von Freja und Lovisa hier beendet gewesen. Im Aschenbecher hatte ich außer dem Ersatz-Autoschlüssel auch noch 300 DM deponiert, die als eiserne Reserve gedacht war. Beim Herausziehen des Aschenbechers konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, da der Schlüssel und das Geld immer noch vorhanden waren … Unsere Sachen so offensichtlich im Auto zu deponieren, war sehr leichtsinnig von uns gewesen, dennoch war es dem unprofessionellen Vorgehen der Täter zu verdanken, dass wir letztendlich nicht alles verloren hatten. Das einzige, was mich wirklich sehr geärgert hatte war, dass unsere Fotoapparate weg waren. Die Ausweise konnte man ja ersetzen, doch die zeitlich festgehaltenen Erinnerungen auf den Filmen waren für immer verloren. Das einzige Foto, das mich