Название | Traum-Heiler |
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Автор произведения | Robert Moss A. |
Жанр | Эзотерика |
Серия | |
Издательство | Эзотерика |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783941435506 |
Die folgende Geschichte gibt eine Antwort auf die letztere Frage. Sie kommt aus den Kräften der tieferen Welt, die uns durch Träume zugänglich wird. Die Geschichte erinnert uns daran, dass uns Hilfe und Seelenheilung immer zur Verfügung stehen. Sie ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Träume die Tore zu tieferen Welten und einer tiefgreifenderen Lenkung sein können, wenn wir nur bereit sind, wieder durch diese Tore zu gehen.
Am Ende eines Sommers fand Carol eine Nachricht auf ihrem Anrufbeantworter vor, die ihr mitteilte, dass ihr Freund Patrick an AIDS gestorben war. Während sie in dieser Nacht trauernd im Bett lag, hörte sie ein Geräusch im Zimmer und fühlte, dass jemand da war. Sie wusste jedoch, dass sie vor Einbrechern sicher war, und ließ sich schließlich in den Schlaf sinken. Als sie in der Morgendämmerung aufwachte, hörte sie wieder ein Geräusch und achtete darauf. Wie ihr klar wurde, war ihr Freund Patrick bei ihr. Er sagte ihr: »Ich habe ein Vermächtnis für dich. Sieh unter meinen alten Briefen nach.« Sie sagte ihm, dass sie alle alten Briefe weggeworfen hatte und nicht glaubte, noch Briefe von ihm zu haben. »Dann sieh in deinen alten Tagebüchern nach«, wies der freundliche Geist sie an.
Als Carol das tat, fand sie einen alten Brief von Patrick, den er (wie er erwähnte) bei Sonnenaufgang über zehn Jahre zuvor geschrieben hatte. Es war eine lyrische Schilderung seiner Gefühle, während er die Sonne über dem Meer aufgehen sah, ein Gefühl der Weite in ihm, das »dem Atem des Horizonts« begegnete.
Carol überkam ein Gefühl der tiefen Erleichterung und war sicher, dass ihr Freund sich glücklich auf eine Reise begeben hatte, um dem Atem des Horizonts zu begegnen. Es war noch früh am Morgen und sie legte sich wieder ins Bett und bat um einen Traum, der ihr die Reisen der Seele näherbringen würde.
Träumen ist reisen. In ihrem Traum kam Carol in jener Nacht an einem Flughafen an. Sie hatte ein Flugticket und einen Koffer in der Hand und war bereit zum Abflug. Doch sie hatte keine Angst, sie könnte das Flugzeug verpassen. Sie wanderte durch die Abflughalle und beobachtete das Geschehen. Sie sah, wie sich ihre Eltern auf ihren Flug vorbereiteten und fand das seltsam, da beide Eltern schon tot waren. An diesem Punkt erlebte sie eine Erleuchtung. Sie sagte sich: Das hier ist ein Traum - also ist alles möglich, auch das Reisen mit den Toten.
Carol sah sich das Flugzeug, in dem sie abfliegen würden, näher an. Es war silbern und sein Rumpf schien aus altem polierten Silber zu sein - nicht nur aus Silberfarbe, sondern aus dem kostbaren Edelmetall. Warum eigentlich nicht? Träume haben eine andere Physik. Sie machte sich wieder auf und wanderte weiter durch den Terminal. Sie kehrte zu der Nische zurück, in der sie ihren Koffer abgestellt hatte. Dann öffnete sie ihn und fand mehrere sauber zusammengefaltete Flanellnachthemden. Lachend dachte sie: Ich habe mir für diesen Winter wohl vorgenommen, viel zu schlafen und zu träumen. Sie beschloss, den Koffer dort stehen zu lassen. Ihr war, als würde sie ihn da, wo sie hinfliegen würde, nicht brauchen.
Dann ging sie auf das silberne Flugzeug zu. Eine Mitarbeiterin der Fluglinie hatte die anderen Passagiere schon an Bord geschleust und war gerade dabei, die Türen zu verriegeln. »Hey!«, rief Carol. »Ich muss in das Flugzeug! Sagen Sie ihnen, sie sollen auf mich warten!«
»Das geht nicht«, sagte die Angestellte ruhig. »Aber Sie könnten einen Zug woandershin nehmen. Wie wär’s mit Florida? In Florida ist es schön.«
Carol dachte: Diese Frau will mich an einen Ort schicken, der nichts mit dem hier zu tun hat. Um die Situation besser einschätzen zu können, ging Carol auf den Flieger zu. Die Mitarbeiterin der Fluglinie wich lächelnd beiseite. Carol sah sich die Passagiere im Flugzeug an. Darunter waren auch ihre verstorbenen Eltern. Alle winkten zum Abschied, und ihr wurde klar, dass sie alle tot waren. Vielleicht war das der Grund, weshalb sie nicht in diesem Flugzeug saß. Aber sie hatte trotzdem ein Flugticket. Wofür? Carol ging zurück durch den Gang und merkte, dass sie bis an die Decke federn konnte. Je höher sie federte, desto höher wurde die Decke, und so schlug sie sich nicht den Kopf an. Es machte Spaß!
Sie erforschte den Flughafen noch weiter und entdeckte am Ende einer der Hallen eine Gruppe von Leuten, die dort ein Picknick veranstalteten. Ein Mann bückte sich unter den Picknicktisch und fing an, einen kleinen Jungen zu befummeln. Entsetzt rannte Carol hin und zog den Mann von dem Kind weg. Ein zweiter Mann eilte ihr zu Hilfe. Gemeinsam zerrten sie den Pädophilen von dem Jungen weg.
Der Helfer schubste den Täter in Carols Richtung, damit sie mit ihm fertig werden sollte, und nahm den kleinen Jungen in seine Obhut. Sie hatte das Gefühl, genug Kraft zu haben, um den Täter zu überwältigen. Sie packte ihn am Kopf und hielt ihn wie in einem Schraubstock fest, so dass er gezwungen war, ihr in die Augen zu sehen. »Sie brauchen Heilung«, sagte sie mit fester Stimme zu ihm. »Sie müssen da hingehen, wo Sie Heilung bekommen.« Dann schob sie ihn durch die Halle zu den anderen, die darauf warteten, ihn in Empfang zu nehmen.
Carol wachte fasziniert, berauscht und zugleich verwirrt aus diesem Traum auf. Was hatte sie am Flughafen gemacht? War ihr Freund Patrick unter den Passagieren des silbernen Flugzeugs? War das Kind, das beinahe zum Opfer geworden wäre, Patrick als kleiner Junge? Woher hatte sie im Traum gewusst, wohin sie den pädophilen Täter bringen musste, damit er Heilung erfahren könnte, und was dort auf ihn wartete? Und was hatte ihr Flugticket zu bedeuten? Was war ihr eigenes Reiseziel gewesen?
Carol glaubte, um echte Antworten auf diese Fragen zu erhalten, müsste sie zu dem Flughafen mit dem silbernen Flieger zurückkehren. Sie wollte dabei Unterstützung bekommen, und so erzählte sie den Traum in einem meiner Workshops. Nachdem wir über ihn diskutiert hatten, fand sie, dass sie als Allererstes mehr über ihr Flugticket herausfinden müsste. Bedeutete es etwa, dass sie eine Verabredung mit dem Tod hatte?
Während ich trommelte, streckte sich Carol auf dem Teppich aus und machte die Augen zu. Dann ließ sie ihr Bewusstsein zurück in die Flughalle gehen, während unser Kreis aus aktiven Träumern über sie wachte.
Bei diesem zweiten Besuch auf dem Flughafen blieb sie nicht lange im Terminal. Eine spirituelle Lehrmeisterin, die sie die uralte Ur-Mutter nennt, erschien ihr und trug sie »hinaus und hinauf«, damit sie sich den Flughafen von hoch oben ansehen konnte. »Wir passen auf dich auf«, sagte die uralte Ur-Mutter zu ihr. Carol fragte sie nach dem Flugticket. Die Ur-Mutter beruhigte sie: »Jeder hat ein Flugticket. Sieh dir deins mal näher an.«
Carol untersuchte ihr Ticket und ihr fielen mehrere Daten auf. Einige von ihnen waren aus der Vergangenheit. Als sie zurückdachte, merkte sie, dass diese Daten zu lebensbedrohlichen Krisen in ihrer Vergangenheit passten, darunter auch zur Herzoperation, die sie als Kind durchgemacht hatte. Außerdem entdeckte sie auf ihrem Flugticket ein Datum in der nicht allzu fernen Zukunft. »Mach dir deswegen keine Sorgen«, sagte die Ur-Mutter. »Diese Dinge sind nicht so fest vorherbestimmt, wie manche Menschen denken.«
Als Carol sich nach den Leuten erkundigte, die sie auf dem Flughafen gesehen hatte, machte die Ur-Mutter ihr deutlich, dass sie alle - nicht nur die Passagiere im Flugzeug - schon verstorben waren. »Über all das wirst du noch mehr erfahren. Jetzt musst du erst mal das hier erleben.« Die Ur-Mutter nahm Carol an der Hand und flog immer schneller immer höher, bis sie sich auszudehnen und in Licht zu bersten schienen. Carol empfand dabei freudige Verwunderung, Verbundenheit und Mitgefühl. »Ich sah die Verbindungen zwischen allem Leben. Ich begegnete dem Atem des Horizonts.«
Das Abenteuer, das mit dem silbernen Flugzeug angefangen hatte, setzte sich fort und vertiefte sich noch. In einem anderen Traum tauchte der Mann, der ihr geholfen hatte, den Kinderschänder festzunehmen, an Carols Seite auf. Er führte sie in einen Freizeitpark und brachte sie zum Lachen, indem er ein Lagerfeuerlied sang. Als sie ihn nach seinem Namen fragte, sagte er ihr, er sei ein Schutzgeist. Er wollte ihr seinen Namen noch nicht nennen, da sie dann womöglich anfangen würde, an der »Echtheit« ihres Erlebnisses zu zweifeln. Wenn sie mehr erlebt hatte, würde sie mehr erfahren. »Die Ur-Mutter hat mich geschickt, um dir zu helfen«, versicherte er Carol. »Du kannst dich bei ihr nach mir erkundigen.«
Nachdem sie sich verabschiedet hatten, ging Carol in ihrer Traumstadt