Traum-Heiler. Robert Moss A.

Читать онлайн.
Название Traum-Heiler
Автор произведения Robert Moss A.
Жанр Эзотерика
Серия
Издательство Эзотерика
Год выпуска 0
isbn 9783941435506



Скачать книгу

besondere Prüfung.

      Durch das Lied wurde ein ungewöhnlich großer Mann auf sie aufmerksam. Er ging mit einem kleinen Jungen spazieren, der dem Kind auf dem Picknick ähnelte.

      Der große Mann blieb stehen und fragte sie nach dem Lied. Er sah aus wie ein riesiger Storch, der sich aus unglaublicher Höhe hinunterbeugte. »Moment mal«, forderte Carol ihn auf. »Würden Sie mir bitte sagen, was hier läuft?«

      Die obere Hälfte des hochgewachsenen Mannes beugte sich vornüber und trennte sich vom Rest, so dass er ein normal großer Mann wurde. Jetzt bemerkte Carol, dass er auf den Schultern eines zweiten Mannes gestanden hatte, den sie als denjenigen wiedererkannte, der sich als Schutzgeist ausgegeben hatte. Merkwürdig. Doch wie sie festgestellt hatte, gelten in anderen Welten andere Gesetze. »Mein Name ist Raphael«, sagte der Beschützer.

      »Du hast den Kinderschänder in meine Richtung geschubst, damit ich mich um ihn kümmere.«

      »Ich wusste, du bist stark genug.«

      »Und du hast dich um den kleinen Jungen gekümmert.«

      »Ja.«

      »Und du bist Raphael?« Langsam dämmerte ihr die Bedeutung seines Namens.

      »Ich bin Raphael. Nicht analysieren, Carol. Geh jetzt mit meinem Freund.«

      Carol wandte sich dem Mann zu, der auf seinen Schultern gesessen hatte. »Und du bist -?«

      »Michael.«

      Natürlich. Raphael und Michael. Carol hatte ihre Namen zwar in Gebeten gesprochen, doch sie hätte nie gedacht, ihnen jemals persönlich zu begegnen - und schon gar nicht auf diese ungewöhnliche Weise.

      Michael sagte: »Ich weiß, du hast Fragen über dein Flugticket, vor allem über das Datum in der Zukunft. Ich werde dich hinbringen.«

      »In die Zukunft?«

      »Dir wird nichts geschehen.«

      So ließ sich Carol von Michael leiten. Sie kamen so schnell wie Gedanken zu einer Versammlung im Freien. Carol kannte einige der Leute, doch sie sahen älter aus. Es wurden Tüten mit Fast Food herumgereicht. »Iss den Cheeseburger nicht«, sagte Michael zu Carol. Ihr wurde klar, dass sie eine Zukunftsversion von sich selbst sah, die schon graue Haare hatte. Die Carol der Zukunft wollte gerade in einen Cheeseburger beißen. Durch Michaels Aufforderung neugierig geworden, drang Carol in die Gedanken ihres zukünftigen Selbst. Iss diesen Cheeseburger nicht. Sie fühlte, wie es ihrem zweiten Ich widerstrebte zu gehorchen. Es gab hier nur Cheeseburger und sie hatte Hunger. Du willst nicht daran ersticken. Sie beobachtete, wie ihr zweites Ich die Finger vom Fast Food ließ.

      Nun sagte Michael: »Sieh dir dein Ticket an.«

      Carol betrachtete es und sah ihr Todesdatum in der Zukunft verblassen.

      Michael führte sie zurück an die Stelle, an der Raphael auf sie wartete.

      »Michael wird sich für eine Weile um dich kümmern«, sagte Raphael.

      »Und wo wirst du sein?«

      »Wir sehen uns auf den Korridoren zwischen Leben und Tod.«

      »Ist das real?«, wunderte sich der Zweifler in Carols Psyche, als sie aus diesem Traum über Engel und Zeitreise zu einem zukünftigen Selbst erwachte. Sie suchte die Bestätigung wie ein aktiver Träumer, indem sie noch einmal durch das Tor ihres erinnerten Traums ging, nur diesmal hellwach und bewusst. Beinahe auf Anhieb erschien Raphael und umarmte sie. »Oh ja, Carol, das hier ist real.« Er wiederholte: »Wir sehen uns auf den Korridoren zwischen Leben und Tod.«

      Zwei Wochen später praktizierte Carol Trauminkubation. Sie hatte in ihren bisherigen Traumreisen über den kleinen Jungen nachgedacht. Als sie am Abend zu Bett ging, bat sie darum, mehr über die Situation von Kindern an Übergangsorten im Jenseits zu erfahren - zum Beispiel auf dem Flughafen, an dem das silberne Flugzeug gewartet hatte.

      In ihrem Traum war Carol wieder auf dem Flughafen. Dort entdeckte sie ein Kleinkind, das nach seiner Mutter weinte. Während Carol hinrannte, um das kleine Mädchen zu trösten, fragte sie sich, was ein winziger Säugling an diesem Ort tat. Das Kind war noch nicht alt genug, um ein Glaubenssystem zu haben, ganz zu schweigen von einer Ansammlung an Lebenserfahrungen, die es hierher bringen würden. Als sie das Kind auf den Arm nahm, sah sie ein kleines Mädchen. Es war ungefähr fünf Jahre alt und wirkte verängstigt und verwirrt. Als Carol es an die Hand nahm, stammelte das kleine Mädchen schluchzend etwas von »Absturz«. Da wurde Carol klar, dass die Mutter des Kindes tot war.

      Sie wunderte sich über das altmodische Baumwollkleid, das das kleine Mädchen anhatte. »Weißt du, welches Jahr wir haben, Schätzchen?« Das Mädchen antwortete: »Daddy hat gesagt, es ist 1958.«

      Carol empfand Liebe für die Kinder und das starke Verlangen, sie zu beschützen. Doch sie spürte auch Schock und Wut. Was machten die beiden Kleinen hier allein auf diesem fremden Flughafen? Es sollte jemand da sein, der sich um sie kümmerte. All die vielen Jahre in einer Warteschleife auf einem Flughafen.

      »Oh Gott!«, rief Carol laut. »Das ist ja unglaublich!«

      Eine innere Stimme - die Art von Stimme, der man vertraut - sagte ihr, sie solle die Kinder in das silberne Flugzeug setzen. Carol beschloss, die Kinder im Flieger zu begleiten und mit ihnen an ihr Ziel zu reisen, wo immer es auch war. Sie betrat mit dem Mädchen auf dem Arm, das sich an sie klammerte, das Flugzeug. Im Flieger erlebte Carol einen plötzlichen Zeitsprung. Sie schienen wieder in den 1950er Jahren zu sein. Die Sitze im Flugzeug waren mit weinrotem Plüsch bezogen. Carol fand Decken und machte es den Kindern bequem.

      Sie blieb nicht lange allein mit ihnen.

      Hinter ihr tauchte Raphael auf. »Ja, Carol, es ist das Jahr 1958 und du bist wirklich hier, um ihnen zu helfen.« Jetzt werde den Kindern nichts mehr passieren, versicherte er ihr. Carol brauchte sie auf ihrer Reise nicht zu begleiten; am anderen Ende wartete die Mutter der Kinder auf die beiden. Carol küsste die Kinder zum Abschied und wachte verwundert auf.

      Der Flughafen tauchte in Carols weiteren Traumodysseen immer wieder auf. Während einer kritischen Phase in ihrer Arbeit als Therapeutin beschloss sie, ihn auf einer schamanischen Traumreise erneut aufzusuchen, um mehr darüber herauszufinden, was aus bestimmten Menschen nach ihrem irdischen Tod wird. Carol hatte schon viele Überlebende von sexuellem Missbrauch und Inzest therapiert; manche von ihnen wurden nach dem Tod ihrer Täter von beunruhigenden Träumen heimgesucht. Carol wollte mehr darüber erfahren, was im Jenseits mit den Tätern geschieht.

      Sie erzählte in einem meiner Aktives-Träumen-Kreise, was sie vorhatte. Wir machten es zum Fokus einer schamanischen Reise, die durch Trommeln unterstützt wurde. Carol konnte ohne Schwierigkeiten auf den Flughafen zurückkehren. Dort wurde sie von der Mitarbeiterin der Fluglinie empfangen, die sie fragte: »Warum sind Sie hier?«

      Als Carol ihr den Grund erklärte, zeigte die Angestellte auf eine der Flughallen. »Gehen Sie da durch.« Das beunruhigte Carol, da sie den Täter in diese Halle geführt hatte.

      Da erschien Raphael neben ihr. »Ich komme mit.«

      Selbst in Raphaels Begleitung fühlte sich Carol zutiefst verunsichert, während sie durch die Halle gingen. Sie bemerkte ein Türschild, auf dem Sicherheitspersonal stand. Vor der Tür standen Wachposten. In der Tür befand sich ein einseitiges Fenster, durch das sie in einen großen gesicherten Raum blicken konnte. Sie sah den Kinderschänder, den sie vor einiger Zeit unschädlich gemacht hatte. Warum war er immer noch hier?

      »Dies ist eine Verwahrzelle im Flughafen«, erklärte Raphael. »Sie ist für Leute, die in einem destruktiven Muster gefangen sind und daher eine Gefahr für andere darstellen. Hier können sie niemandem schaden. Außerdem ist es eine Begutachtungsstelle, an der der nächste Schritt für sie festgelegt wird. Etwas Heilung kann schon hier erfolgen.«

      Raphael forderte Carol auf, ihr inneres Licht zu nutzen. »Lass das Licht aus dir strömen und Liebe verbreiten. Sei Liebe, sei Licht.«

      Carol spürte