LENA HALBERG - NEW YORK '01. Ernest Nyborg

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Название LENA HALBERG - NEW YORK '01
Автор произведения Ernest Nyborg
Жанр Триллеры
Серия
Издательство Триллеры
Год выпуска 0
isbn 9783868411294



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weiß gar nichts. Und wenn, würde ich es Ihnen nicht auf die Nase binden.«

      »Ah, einer schwärzt den anderen nicht an. Der große Ehrenkodex der Gauner …«

      »Sind Sie verrückt, wie reden Sie denn mit mir?« Prow fuhr hitzig auf und schrie sie hemmungslos an. »Was wollen Sie denn gegen einen Bronsteen ausrichten? Glauben Sie vielleicht, den kann man austricksen? Der schnippt einmal mit den Fingern und wir sind Geschichte. Der hat doch alle auf seiner Lohnliste, bis hinauf ins Weiße Haus!«

      »Würden Sie das auch vor Gericht aussagen?«, fuhr Lena in Prows Ausbruch hinein.

      »Ach hören Sie auf, Sie mit Ihrem Fanatismus alles aufdecken zu wollen.« Prow sank matt zurück. »Ich spiele da nicht mit, ich würde nämlich gerne überleben. Ich war so naiv in seinem Auftrag ein Geschäft abzuschließen. Dafür werde ich wahrscheinlich die nächsten vier Jahre im Gefängnis verbringen, aber danach habe ich meine Ruhe. Übrigens war das alles nicht gegen Amerika gerichtet, kein Mensch wäre hier zu Schaden gekommen.«

      »Zählen Menschen woanders denn weniger für Sie?«

      Prow versuchte einzulenken, sein unbeherrschter Ausbruch war ein Fehler gewesen. Er durfte sich von ihr nicht zu unbedachten Äußerungen hinreißen lassen.

      »Meinen Sie etwa, die Arbeit im Dienste der Sicherheit eines Landes ist einfach?«, versuchte er daher einen staatsmännischen Ton anzuschlagen. »Für einen Senator der Vereinigten Staaten steht nur das Wohl des Vaterlandes im Vordergrund, das ist er den Bürgern schuldig. Sie haben ja keine Ahnung, was das für ein heikles Geschäft ist – man soll für Schutz und Frieden garantieren, aber die Gesetze erlauben nur einen engen Spielraum. Also muss man die Gefahr dort vernichten, wo sie entsteht, bevor das eigene Land betroffen ist. Da ist man ganz schnell im illegalen Bereich, wenn man einmal weiter ausholt!«

      »Etwa so weit wie beim World Trade Center?« Lena hatte langsam gesprochen und jedes Wort betont.

      Prow zuckte zurück. Was will sie denn damit, dachte er. Ohne Zweifel blufft sie und will mich aufs Glatteis führen, wie damals bei dem verfluchten Interview. Das wird ihr diesmal nicht gelingen.

      »Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, was Sie mit dieser Bemerkung meinen«, sagte er deshalb vorsichtig.

      »Dann kann ich Ihre Vorstellung gerne auffrischen!« Lena sagte es so unverbindlich, als würde es um eine kleine Gefälligkeit gehen. Sie öffnete ihre Aktentasche und zog die Kopie des Kontoauszugs mit der Überweisung heraus. »Sie haben Geld an einen der Attentäter überwiesen. Ihr Konto, ihre Handschrift, sehen Sie?«

      Das hatte er auch noch in seinem Computer gehabt? Prow erschrak zutiefst, denn er wusste genau, was das war und seit Jahren fürchtete er den Moment, wo jemand diese Sache ausgraben würde. Er musste sich mit Gewalt zwingen, nicht vor Zorn aufzuschreien.

      »Was … was wollen Sie damit?«, stotterte er. »Das waren Zahlungen für die Bauern in Kolumbien, wirklich ein rein soziales Projekt.«

      »Eigenartig, ich wusste gar nicht, dass man über Kolumbien nach Hamburg kommt, denn dorthin sind die Zahlungen offensichtlich weitergelaufen.«

      »Die Überweisung sagt gar nichts«, wand sich Prow hilflos und Schweiß begann über seine Stirn zu laufen. »Die ging an eine Bank in Bogotá, die die Gelder verwaltet hat. Das ist viele Jahre her. Wer weiß schon, was die damit bezahlt haben.«

      »Sie wissen es«, entfuhr es Lena hart. Jeden Sicherheitsabstand außer Acht lassen, sprang sie auf, beugte sich über den Tisch und funkelte ihn direkt an. »Sie selbst haben den Vermerk auf den Beleg geschrieben: Überweisung für Eißendorf! Das ist der Vorort von Hamburg, wo einer der Attentäter des Anschlags wohnte! Und Sie wissen auch, Herr Ex-Senator, dass so etwas nicht verjährt. Wenn das an Ihnen hängen bleibt, werden Sie nicht mit gemütlichen vier Jahren durchkommen. Dafür geht es auf den Elektrischen Stuhl!«

      Prow spürte, dass er in einer Sackgasse gefangen war. Seine Hände begannen zu zittern und es war schwer sich zurückzuhalten, nicht verzweifelt loszuheulen. Irgendwie musste er diese Halberg umstimmen, auf seine Seite ziehen.

      »Ich habe davon nichts gewusst«, sagte er tonlos und seine Stimme war fast nicht zu hören. »Ich habe nur die Überweisungen gemacht und erst später erfahren, wohin das Geld ging. Ich habe es nur auf die Überweisungsbelege geschrieben, um zu wissen, welche Beträge umgeleitet wurden.«

      Lena hatte ihn, Prow begann zu reden. Scheiße, dachte sie, ich habe keinen Zeugen und mein Aufnahmegerät liegt draußen, das durfte ich zum Gespräch nicht mitnehmen.

      »Haben Sie sich nie gefragt, wofür das Geld war?« Lena bemühte sich ruhig und objektiv zu klingen, um Prows Redefluss keinesfalls zu stören.

      »Nein, ich habe mich gezwungen, nicht darüber nachdenken. Es ging aber, soviel ich mitbekam, nur um ein mögliches Datum, falls es einen Anschlag geben sollte. Es sind auch keine weiteren Informationen über mich gelaufen. Ich betone ausdrücklich: Ich hatte keine Kenntnis, um welches Vorhaben es ging und wo es stattfinden sollte!«

      »Vorher vielleicht … Aber nach den Anschlägen?«

      »Was sollte ich denn machen, ich hatte nichts in der Hand und weiß auch nicht, ob Bronsteen überhaupt etwas darüber erfuhr.«

      »Wozu glauben Sie denn, wollte er es wissen?«

      »Ich glaube gar nichts! Ich habe mit ihm nie darüber gesprochen und auch vermieden, dass jemand anderer das Thema anschneidet. Ich kann mir nur vorstellen, dass er Gerüchte aufgeschnappt hatte und sich in Sicherheit bringen wollte.«

      »Das waren aber sehr konkrete Gerüchte, wenn er sogar die Bankverbindung der Attentäter kannte.«

      »Ja, was könnte Bronsteen denn sonst damit zu tun haben?«

      »Die Frage wäre eher, was Bronsteen nicht damit zu tun haben könnte.«

      »Sie glauben, dass er …?« Prow schluckte hörbar.

      »Zumindest sieht es für mich so aus.«

      »Nein, nein! Das kann nicht sein … Schließlich sind wir Patrioten!« Prow brach förmlich zusammen. »Was werden Sie jetzt tun?«

      »Ich werde die Staatsanwaltschaft darüber informieren, denn ich mache mich nicht mitschuldig, egal was da gelaufen ist«, sagte Lena trocken und packte ihre Tasche, »und Sie werden das, was Sie mir gerade erzählt haben, auch in der Verhandlung sagen müssen.«

      Lena ging mit einem knappen Gruß hinaus, auf den Prow nicht reagierte. Er saß nur da und starrte vor sich hin.

      »Ich weiß«, murmelte Prow erst als Lena weg war. Er wollte nicht auf den Elektrischen Stuhl, er würde dem Untersuchungsrichter vorschlagen, gegen Bronsteen auszupacken. Wenn er es schaffte Kronzeuge zu werden, konnte er Zeugenschutz beantragen.

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