Название | Schäden im GaLaBau - Beläge, Treppen, Mauern, Zäune |
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Автор произведения | Ulrich Keller |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783865865809 |
{Tragschichten, ungebunden}
Die Tragschicht stellt die eigentliche stabilisierende Schicht für die Deckschicht dar. In vielen Fällen muss jedoch aufgrund vorhandener frostempfindlicher Böden eine zusätzliche Frostschutzschicht eingebaut werden. Diese verhindert neben dem Lastabtrag die Verformung des Wegeaufbaus während der Frost- und Auftauperiode.
Ungebundene Tragschichten bestehen aus Schotter-, Kies-, Sandgemischen oder Recyclingbaustoffen der Korngruppen 0/22 bis 0/45. Bei der Dimensionierung von Trag- und Frostschutzschichten ist darauf zu achten, dass die Dicke mindestens dem Dreifachen des größten verwendeten Korns entspricht.
Die Tragschicht ist zur Lastabtragung mindestens 20 cm über die Seitenkanten der Deckschicht hinauszuziehen. Werden Einfassungselemente verwendet, kann dies entsprechend verringert werden.
Um die fachgerechte Ebenheit von Tragschichten nachzuweisen, muss diese nach ZTV SoB-StB unter einer Vier-Meter-Messlatte keine größeren Unebenheiten ≤ 20 mm aufweisen.
Die Dimensionierung der Tragschicht orientiert sich in erster Linie an der späteren Nutzung und Belastung sowie an den Frostgegebenheiten.
Nach RStO ist die Dicke des frostsicheren Oberbaus (Trag- und Deckschicht) und der notwendigen Frostschutzschicht je nach Frostempfindlichkeitsklasse des Untergrunds und der Belastungsklasse wie folgt dimensioniert:
Frostempfindlichkeitsklasse | Dicke in cm nach Belastungsklasse | ||
Bk100 – Bk10 | Bk3,2 – Bk1,0 | Bk0,3 | |
F2 | 55 | 50 | 40 |
F3 | 65 | 60 | 50 |
Tab. 12: Dicke des frostsicheren Aufbaus nach RStO 12
Eine ausreichende Tragfähigkeit des Aufbaus ist entscheidend für eine dauerhafte Ebenheit der Fläche. Seit der Einführung der RStO 12 wird das Verformungsmodul Ev2 statt in MN/m² in der gleichbedeutenden und international gängigen Einheit MPa (Megapascal) angegeben.
Im fertigen Einbau hat eine Tragschicht folgende Mindestanforderungen {Tragschichten, ungebunden, Mindestanforderungen} zu erfüllen:
• | Verdichtungsgrad DPr mindestens 103 % |
• | Verformungsmodul Ev2 für: – befahrbare Flächen ab Belastungsklasse 1,0 ≥ 150 MPa – Rad- und Gehwege ≥ 80 MPa |
Die ggf. erforderliche darunterliegende Frostschutzschicht hat folgende Mindestanforderungen zu erfüllen:
• | Verdichtungsgrad DPr mindestens 100 % |
• | Verformungsmodul Ev2 ab Belastungsklasse 1,0 ≥ 120 MPa |
Ist der Baugrund bzw. die Tragschicht nicht ausreichend tragfähig, kann diese durch geeignete Maßnahmen aufgewertet werden:
• | Nachverdichtung z. B. durch Rütteln, Walzen oder Fallplattenverdichtung |
• | Bodenverfestigung durch Zugabe von Kalk oder Zement |
• | Bodenaustausch durch lagenweises Verdichten des tragfähigen Ersatzbodens |
• | Bewehrung des Untergrunds durch Geogitter/-textile |
{Tragschichten, gebunden}
Gebundene, wasserdurchlässige Tragschichten können aus Dränbeton oder wasserdurchlässigem Asphalt bestehen. Die Dickendimensionierung erfolgt nach den zu erwartenden Verkehrsbelastungen.
Grundsätzlich sind folgende Mindestanforderungen {Tragschichten, gebunden, Mindestanforderungen} an die gebundene Tragschicht zu stellen:
• | Verdichtungsgrad DPr mindestens 98 % |
• | Druckfestigkeit ≥ 3,5 N/mm² |
• | Wasserdurchlässigkeit kf mindestens 5,4 x 10-5 m /s |
Unterhalb der gebundenen Tragschicht ist auf eine geeignete Wasserdurchlässigkeit, ggf. durch eine wasserdurchlässige Frostschutzschicht, zu achten.
Zur Vermeidung von Rissbildungen sind Bewegungsfugen in Abstimmung mit einer ggf. darüberliegenden gebundenen Pflaster- oder Plattendecke anzuordnen.
Deckbeläge im Garten- und Landschaftsbau werden unterschieden in
Decken {Decken, ohne Bindemittel} ohne Bindemittel
• | wassergebundene Wegedecken |
• | Schotterrasen |
• | Rindenmulchdecken |
Decken {Decken, mit Fugenverband} mit Fugenverband
• | Pflaster |
• | Plattenbeläge |
Decken {Decken, mit Bindemittel und ohne Fugenverband} mit Bindemittel und ohne Fugenverband
• | Betondecken |
• | bituminöse Decken |
• | Kunststoffdecken |
{Wassergebundene Wegedecken}
Der Bau von Wegen und Plätzen mit wassergebundenen Wegedecken hat eine lange Tradition. Ein entscheidender Vorteil dieser Bauweise ist die kostengünstige Herstellung. Dem steht allerdings der erhöhte Pflege- und Unterhaltungsaufwand gegenüber. Bei den verwendeten Materialien ist auf deren Eignung für den Bau einer wassergebundenen Wegedecke zu achten (
Die Herstellung von wassergebundenen Wegedecken wird nach dem FLL „Fachbericht zu Planung, Bau und Instandhaltung von Wassergebundenen Decken“(2007) in drei Bauweisen {Wassergebundene Wegedecken, Bauweisen} gegliedert:
Einschichtbauweise
Geeignet für einfache, nur zeitweise genutzte Wege und Plätze ohne besondere gestalterische Anforderungen. Hohe Belastbarkeit durch geringe Auftragsstärke des losen Materials, z. B. Rad- und Wanderwege sowie gelegentliche Pkw-Nutzung.
Zweischichtbauweise
Bei erhöhter Anforderung an Gestaltung, Funktion und Ebenheit. Für Flächen ohne auftretende Scherkräfte.
Dreischichtbauweise
Verwendung bei Wegen und Flächen, die sehr hohe Anforderungen an die Gestaltung, Funktion und Ebenheit stellen. Flächen mit auftretenden Scherkräften.
Die Nutzung von wassergebundenen Wegedecken fällt vorwiegend