Название | Stets zu Diensten |
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Автор произведения | Tanita Zest |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783866086074 |
«Dann wollen wir mal sehen, wie gut du gehorchen kannst.» Er holte ein Hundehalsband, legte es ihr eng um den Hals und löste die Fesseln vom Kreuz. Die Ledermanschetten verblieben allerdings an ihren Gelenken. Er nahm eine Gerte von der Wand und befahl Sue, in den Vierfüßlerstand zu kommen. «Wir machen jetzt eine Wohnungs- besichtigung.»
Mit großer Selbstverständlichkeit führte er sie zuerst durch das Parterre, dann die Treppe hoch und durch die oberen Räume. Mit der Gerte dirigierte er sie ohne Gewalt und mit wenigen Befehlen. Sue dachte nicht nach über das, was sie tat. Das bisher Geschehene hatte sie geöffnet und empfänglich gemacht für alles, was folgen sollte. Sie ergab sich einfach komplett seiner Führung und genoss jede Sekunde. Es machte ihr Spaß, zu erkennen und zu erahnen, was er als Nächstes von ihr wollte, und sie empfand Stolz, wenn sie es begriffen hatte. Zu- rück in der Kammer stellte er sie wieder an das Kreuz.
Diesmal fesselte er sie mit dem Rücken zur Wand. Er löste das Halsband und strich ihr über Hals und Körper. «Du hast dich wacker ge- schlagen.»
«Danke, Sir.»
Dann fing er an, ihre empfindlichen und vor Erregung harten Brust- warzen zu bearbeiten. Sue schnappte nach Luft. Auf seinem Gesicht zeigte sich nun sowohl ein ungemein freches Lächeln als auch der stechende Raubvogelblick. Sie musste die Augen schließen, um nicht verrückt zu werden. Ihr war völlig klar, dass er in dieser letzten Phase des Spiels seine Macht über sie noch einmal verdeutlichen würde, was die Erregung in ihr auf die Spitze trieb.
Schließlich legte er die Gerte weg und holte einen summenden Vib- rator. Er fuhr damit von ihrem Bauchnabel abwärts und drückte ihn auf ihre Klitoris. «Mein letzter Befehl an dich heute: Beschreibe mir genau, was du fühlst.» Sue bekam weiche Knie. Und wieder nahm er einen ihrer Nippel zwischen die Finger und drehte ihn. «Na, los!» Alle vernünftigen Gedanken waren aus ihrem Gehirn gelöscht. Sie suchte nach Worten: «Es … es ist …»
«Fühle ganz genau hin und erkläre es mir.»
«Sir, es ist … als ob ein ganzer Schwarm Bienen über … über meinen –aaah!» Sie konnte nicht mehr an sich halten. Ein heftiger Orgasmus schüttelte ihren Körper. Wie die Fliege im Netz der Spinne wand sie sich und schrie, weil sie nicht anders konnte. Es dauerte lange, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Sie keuchte und war völlig fertig. Er löste ihre Fesseln, sie sank in seine Arme und fing an zu heulen. «Alles in Ordnung, Baby, das Spiel ist beendet», sagte er mit sanfter Stimme. Sie schniefte: «Es war toll. So habe ich es mir immer vorgestellt.» Er schob sie vorsichtig zurück und sah sie an. Ihre Augen glänzten und ihre Nase war rot, aber sie strahlte. Er lächelte. «Das freut mich. Mir hat es auch sehr gut gefallen.»
Frühe Fantasien
Der Piratenkapitän
Mit einem tiefen Seufzer ließ Sue sich in das weiche, duftende Bett sinken. Was für ein Abend! Sie fühlte sich, als hätte sie ein Triathlon hinter sich: körperlich völlig fertig und doch entspannt, dabei der Geist so wach und euphorisch, dass an Schlaf nicht zu denken war. Vergeblich versuchte sie, ihre Gedanken auf zu Hause zu lenken. Auf Dinge und Menschen, die ihr im Leben wichtig waren, aber die Bilder des Abends schoben sich über alles andere. Immer wieder sah sie Ted Morleys Gesicht vor sich, seine stechenden Augen, seine souveränen Bewegungen. Es liefen ihr wohlige Schauer über die Haut beim Gedan- ken an das, was er mit ihr gemacht hatte. Unwillkürlich fuhr sie mit ih- ren Händen über ihren Körper und spürte nach, wie es sich angefühlt hatte. Sie betastete ihren Po, der immer noch empfindlich war. Hatte er sie gerne angefasst? War sie schön genug für seinen Geschmack? Im Moment fühlte sie sich schön. Das war ein gutes Zeichen.
Es war schon verrückt; seit dem Erwachen ihrer Sexualität hatte sie sich so etwas gewünscht und ausgerechnet in einem Moment, wo sie nicht im Entferntesten daran gedacht hatte, passierte es durch eine Verquickung der unmöglichsten Umstände.
Sie betrachtete die Schemen ihres Zimmers, blickte durch das Fens- ter in den Nachthimmel. Sie erinnerte sich an ihre ersten sexuellen Fantasien, die sie im Alter von vielleicht elf Jahren entwickelt hatte, wenn sie abends viel zu früh von den gestressten Eltern ins Bett ge- schickt wurde. Anfangs zart und einfach, später immer differenzier- ter träumte Sue über Jahre diese Fantasie, zeitweise fast allabendlich, sie schmückte sie aus und ließ sie wachsen. Langsam nahmen die alten Bilder wieder Gestalt an vor ihrem inneren Auge …
Sie stellte sich damals vor, sie wäre schon fast erwachsen und hätte mit ihrer Familie eine Seereise auf einem Handelsschiff angetreten. Eines Tages wurde dieses Schiff von Piraten gekapert und ausgeraubt. Sue hatte sich in ihrer Kajüte in einer Ecke versteckt, hörte mit Schrecken das Gepolter und die Schreie über sich und hoffte, dass keiner sie entdeckte.
Dann wurde die Tür eingetreten und da stand er: der Piratenkapitän. Mit gezogenem Schwert suchte er den kleinen Raum ab und da ent- deckte er sie. Kleine Pfeile schossen aus seinen funkelnden Augen, dass sie sich fühlte wie ein verwundetes Tier. Mit schnellen Bewegun- gen kam der große, drahtige Mann auf sie zu, packte sie zwischen den Brüsten am Ausschnitt und riss sie hoch. Er zog sie zu sich heran, sein Gesicht war ganz nah an dem ihren. Vor Angst wurden ihre Knie weich, und sie wollte zu Boden sinken, doch er zog sie, die Hand noch immer an ihrem Ausschnitt, wieder hoch.
«Na, was haben wir denn da Hübsches? Und so jung. Du kommst mit. Du wirst ein herrliches Spielzeug für mich und meine Männer.» Er roch nach Mann und der salzigen See, und sie wusste, dass es besser war, alles zu tun, was er von ihr verlangte.
Kurze Zeit später stand sie in seiner Kajüte. Ihr Kleid hatte Risse und bedeckte nur noch knapp ihren Busen. Ihre Hände waren mit groben Stricken gefesselt, die an einem Querbalken von der Decke hingen.
Ihr Schicksal, welches auch immer es war, lag in der Hand dieses Piraten, der vor ihr mit wütenden Schritten auf und ab lief und ihr zu verstehen gab, dass Leute ihres Standes Schläge verdient hätten, bis ihnen die Haut in Fetzen vom Leib hinge. Ihre Angst wuchs ins Unermessliche, als er auf sie zukam und das Kleid zerriss. Er griff nach einer Peitsche und schlug damit auf ihren nackten Rücken ein. Dann warf er die Peitsche auf den Boden, verschwand aus der Kajüte und ließ sie halbnackt in ihren Fesseln hängen. Der Schmerz des Peit- schenhiebes ließ nach, doch die Schmerzen in Schultern und Armen wurden immer schlimmer. Sie weinte. Als er nach Stunden wieder- kam, löste er wortlos die Fesseln, stellte ihr etwas zu essen hin und verschwand wieder. An anderen Tagen musste sie sich mit nacktem Hintern über einen Schemel legen. Dann versohlte er ihr den Hintern, bis dieser wie Feuer brannte. Oder er fixierte sie mit Stricken am Boden und verband ihr die Augen, ging dann mit klackenden Stiefeln um sie herum, und sie rechnete jeden Moment damit, dass er sie treten würde. Abends warf er sie auf sein Bett und fesselte sie an die vier Pfosten. Er fuhr mit begehrenden Händen über ihre schlanke Taille, über ihre Brüste und Hüften. Gleich würde er ihr die Unschuld nehmen, doch das tat er nicht.
Sues kindliche Fantasie ließ das noch nicht zu. Erst Jahre später spann sie die Geschichte weiter:
Er nahm ihr die Unschuld und bediente sich an ihr, Nacht für Nacht. Eines Abends fesselte er sie wie gewohnt an das Bett. Dann sagte er:
«Ich bekomme Ärger mit meiner Mannschaft. Ich kann sie nicht län- ger zurückhalten. Nun sind sie dran … Heute Abend ist zuerst mein erster Offizier an der Reihe und danach der Steuermann. Morgen sind es die nächsten zwei.»
Fremde, teilweise hässliche und dreckige Männer vergewaltigten sie nun Nacht für Nacht, aber immer war er dabei. Er, der Piratenkapitän, dem sie gehörte, dem sie ergeben war. Seinem kühlen, prüfenden Blick entging keine Regung. Er hielt sie fest, wenn sie sich zu wehren ver- suchte, und er hielt die Kerle fern, wenn sie keine Kraft mehr hatte …
Sue atmete tief durch und holte ihre Gedanken in die Gegenwart zu- rück. Vielleicht war sie doch ein bisschen irre. In Wirklichkeit fände sie eine Vergewaltigung niemals erotisch. Wieso dann in der Fantasie?
Dann musste sie lächeln, weil sie bei den Gedanken an diese alte Fantasie dem Piraten das Gesicht von Ted gegeben hatte. Endlich konnte sie einschlafen.