Stets zu Diensten. Tanita Zest

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Название Stets zu Diensten
Автор произведения Tanita Zest
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783866086074



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den Hals und murmelte mit weicher, gedämpfter Stimme: «Ich hätte Lust mit dir ein paar schöne Dinge zu machen. Ich glaube, du weißt schon, welche Art von Dingen.» Im Inneren von Sue schienen etliche Saiten mit abgründig dunklen und dennoch wei- chen Frequenzen zu tönen, die ihr das Blut schneller durch die Adern rauschen ließen. Sie nickte zögerlich.

      «Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Der glücklose Skatspie- ler vorhin in der Kneipe ist übrigens Oberinspektor bei der hiesigen Polizei. An den kannst du dich wenden, wenn dir das hier nicht ge- heuer ist. Aber ich habe gleich erkannt, dass du zu jener Art von Frauen gehörst, wie ich sie liebe. Man erkennt das mit der Zeit.»

      Sue war ihm dankbar für seine beruhigenden Worte.

      «Du weißt genau, dass ich schon längst angebissen habe.» Er lachte und zog ihr die Binde von den Augen. «Du sollst aber alles sehen, was passiert. Das ist im Moment besser. Und noch etwas, im Spiel bin ich für dich Sir Morley, verstanden?»

      «Ja, Sir.»

      Er zog ihr das Shirt über den Kopf. Kurz, nur ganz kurz strich er ihr über den Bauch, über die Brust, berührte ihren Nippel. Er löste das Seil, das die Hose hielt, mit geschickten Händen, ließ sie aufstehen und sich umdrehen. Dann zog er die zu weite Hose von den Hüften. Völlig nackt stand sie nun vor ihm, und die Wärme der Flammen aus dem Kamin erhitzte ihre Haut noch mehr. Sie war noch nie in einer Situation wie dieser gewesen und kam sich sehr verletzlich vor. Er saß lässig in dem großen Sessel und musterte sie von Kopf bis Fuß. Sie wusste nicht, ob er ihren Körper schön fand, und wurde etwas un- sicher. «Deine Brüste sind echt?»

      «Ja.»

      «Alle Achtung, da hat der liebe Gott gute Arbeit geleistet.» «Danke», entgegnete sie lächelnd. Ihre Brüste waren normal groß, aber fest und wunderschön gerundet.

      «Nimm eine devote Haltung ein», befahl er ihr. «Wie bitte?», fragte sie überrascht.

      Er wiederholte sachlich: «Nimm eine devote Haltung ein.»

      Tatsächlich ging sie vor ihm auf die Knie, legte die Hände auf ihre Oberschenkel und sah ihn erwartungsvoll an. Missbilligend musterte er sie, sagte aber nichts. Sue fühlte, wie ein Unbehagen ihren Nacken hochkroch, und das nicht alleine wegen der unbequemen Haltung.

      Irgendwas passte ihm nicht, dachte sie. Aber sie wusste nicht was. Und warum sagte er nichts und starrte sie an wie ein Gangsterboss, der gleich seinen treulosen Komplizen um die Ecke bringen wollte?

      Mehrere Minuten vergingen, die Haltung schmerzte immer mehr und ihr Unbehagen wuchs mit jeder Sekunde. Sie hatte gute Lust, ein- fach aufzustehen und ihm zu sagen, dass ihr das jetzt zu blöd wurde. Eine innere Stimme, die ihr deutlich sagte, dass sie das später sehr bedauern könnte, hielt sie jedoch zurück.

      Er baute etwas auf, wurde ihr klar. Er baute eine Beziehung zwi- schen Herr und Sklavin auf.

      Erregung fuhr ihr durch den Körper, die Spannung löste sich aus ihren Schultern und ihre Gesichtszüge wurden weicher. Ihr wurde bewusst, dass sie kerzengerade wie im Yoga auf ihren Knien saß und dadurch natürlich überhaupt nicht unterwürfig wirkte. Ihr Stolz leis- tete mehr Widerstand, als sie selbst es vermutet hätte, aber ihn zu überwinden war ein überaus aufregender Schritt. Ihr Körper ergab sich in die Sklavenrolle und sie senkte den Kopf.

      Morley lächelte und meinte sanft: «Siehst du, es war gar nicht so schwer. Und jetzt lege dich bitte ausgestreckt auf den Rücken.» Sue schmolz auf den Teppich und mit einem Seufzer der Erleichterung streckte sie Beine und Arme lang aus.

      Da stand er auf, griff ihre Handgelenke und drückte sie zu Boden. Davon überrascht wurde sie dennoch von einer Welle der Erregung erfasst. Sie stöhnte und bäumte sich auf.

      «Sch sch sch, ganz ruhig», sagte er mit weicher Stimme. «Du bist meinen Befehlen gefolgt. Nun wirst du dich meiner Gewalt ergeben. Mach dir bewusst, dass ich auch effektive Mittel einsetzen werde, um meine Macht über dich zu untermauern.» Bei diesen Worten überflu- tete die Erregung Sues ganzen Körper.

      Unvermittelt erhob er sich und bat sie aufzustehen. Dann packte er sie am Arm und zog sie mit sich zu dem ominösen Raum. «Das die Kammer.»

      Sue bemerkte, dass sie nur noch sein willenloses Werkzeug war. Das war ein neues beängstigendes, aber auch berauschendes Gefühl und ihre Gedanken entglitten ihr wie geschmeidige Fische.

      Sie musste sich mit dem Gesicht zu dem Andreaskreuz stellen. Er leg- te enge Lederriemen um ihre Handgelenke, zog ihre Arme nacheinan- der hoch und fesselte sie so an das Kreuz. Er strich an den Innenseiten ihrer Schenkel entlang, woraufhin sie unwillkürlich die Beine schloss.

      «Falsche Richtung», meinte er lakonisch, zog ihre Beine zu den Bal- ken des Kreuzes und legte ihr auch hier die Fesseln an. Als er fertig war, stand sie wie ein X da und konnte sich nicht mehr rühren.

      Die Saiten in ihrem Inneren klangen immer lauter. Dieser Mann schien genau zu wissen, wie er sie zum Schwingen brachte.

      Er ging hinter Sue im Raum auf und ab. Fast eine Minute verging. Dann fragte er unvermittelt: «Wie oft hast du dich schon von einem Mann fesseln lassen?»

      »Vielleicht zwei, drei Mal, aber es war eher halbherzig.»

      Er setzte seine Wanderschaft fort, und Sue fühlte sich von ihm be- obachtet. Er ließ sich Zeit. «Und wie oft hast du dich schon von einem Mann beim Sex schlagen lassen?» Sues Herz pochte lauter. «Das woll- ten sie nicht …» «Ah, das wollten sie nicht», spottete er. Sie biss sich auf die Lippe. Wie musste sich das anhören?

      Er lehnte sich neben ihr an die Wand und fixierte sie mit seinem Blick. Er schien dabei alle Zeit der Welt zu haben. Sue senkte den Kopf.

      «Hast du schon zu viel von dir verraten?», erkundigte er sich. Sue wusste nicht, was sie antworten sollte.

      Da verschwand er erneut aus ihrem Blickfeld, machte irgendwas und trat dann hinter sie. «Ich werde für dich antworten.» Wieder griff er mit der Linken um sie herum. Er drückte ihr den Kiefer aus- einander, stopfte ihr einen Knebel in den Mund und verschloss ihn in ihrem Nacken. Unvermittelt wurde Sue bewusst, dass er über ihre Körperöffnungen frei verfügen, sie öffnen und stopfen konnte, wann und wie er wollte.

      Mit der Hand strich er an ihrem Rücken entlang, bis über ihren Po.

      «An was denkst du, wenn du abends im Bett liegst?» Er kam ganz nah an ihr Ohr, und sie spürte seinen Atem. «An schlimme Sachen, an ver- botene Sachen. Böses Mädchen! Und keiner ist da, der dich bestraft.» Er ließ seine Worte wirken und nahm eine mehrschwänzige Peitsche von der Wand. Wieder trat er ganz nah an Sue heran. «Niemandem kannst du davon erzählen. Keiner ist da, der dir dafür den Hintern versohlt.» Dabei ließ er die Lederriemen langsam über ihren Hintern streichen. «Siehst du, der liebe Gott hat es gut gemeint mit dir. Er hat dich den Zug verpassen lassen und dich in diese Kneipe geführt, da- mit du endlich deine gerechte Strafe bekommst.»

      Dicht an ihrem Ohr flüsterte er: «Das ist für deine schmutzigen Ge- danken.» Die Peitsche zischte auf ihren Po. Ein kurzer Schauer von Schmerz flog über ihre Haut.

      «Das ist für deine versaute Fantasie.» Der zweite Schlag. «Und das ist für deine perversen Gelüste.» Der dritte Schlag. Dann löste er den Knebel. «Sprich mir nach: Ich möchte für all meine bösen Gedanken bestraft werden, Sir.» Sue zögerte. Der vierte Schlag, der auf ihr Schwei- gen folgte, war heftiger. «Ich warte auf die Antwort!», knurrte er mit einer bisher ungekannten Strenge. Alle Nerven in Sues Körper schie- nen zu vibrieren. Leise und stockend murmelte sie: «Ich möchte für all meine bösen Gedanken bestraft werden, Sir.» Der fünfte Schlag.

      «Wie bitte?»

      «Ich möchte für all meine bösen Gedanken bestraft werden, Sir.» Der sechste Schlag. «Lauter!» Sue zitterte am ganzen Körper. Ihr Atem ging schnell und sie rang um Haltung. So laut sie konnte verkündete sie: «Ich möchte für all meine bösen Gedanken bestraft werden, Sir.»

      «So ist es brav», lobte er sie. Seine Hand fuhr sanft über ihren bren- nenden