Название | Die Herren von Glenridge |
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Автор произведения | Heike Ploew |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783944145570 |
Jonathan grinste und genoß es, wie sich Brendas Augen weiteten. Ahnte sie, was er vorhatte?
»Sollte diese junge Frau dann plötzlich aufstehen und dort nach vorne zur Toilette gehen, werde ich ihr folgen, weil ich sie nämlich dann überredet haben werde, sich von mir verwöhnen zu lassen. Das würde dich doch nicht stören, oder Liebling? Dich kann ich ja im Moment nicht benutzen, obwohl ich es gerne würde, das kannst du mir glauben!«
Er gab ihr einen zarten Kuß auf die Wange, sie ließ ihn gewähren, drehte nicht den Kopf zur Seite, wie sie es schon mal gerne tat, wenn sie beleidigt war. Ach ja, wie sehr genoß er solche Situationen! Neugier, dein Name ist Weib. Zum Glück für ihn.
Jonathan wußte genau, daß er das Spiel, das sie beide miteinander spielten, lediglich sehr ideenreich und phantasievoll verpacken mußte, und Brenda reagierte genau so, wie er es wollte. Dadurch, daß er sich immer neue Varianten einfallen ließ, machte er sie neugierig auf mehr, und wenn sie auf seine Bedingungen nicht einging, würde sie so manches Mal den Ausgang dieses Spiels verpassen. Leise flüsternd sprach er weiter. »Leider befindet sich ja schon einer deiner vielen Freunde in deinem süßen Loch - zugegeben, ein sehr kleiner - und außerdem hast du, nach deinem Verhalten heute morgen, meinen Schwanz auch gar nicht verdient. Dafür war dein Benehmen einfach zu schlecht.«
Oh, wie er ihren erbosten Blick genoß!
»Was ist? Macht dich die Vorstellung, daß ich gleich eine andere Frau benutzen werde, etwa wütend? Aber Brenda, du weißt doch, daß ich nur dich liebe.«
Er grinste sie spitzbübisch an.
»Außerdem könnte ich wetten, daß dich die Vorstellung ganz schön naß gemacht hat, nicht wahr, Liebling?«
Er leckte mit seiner Zunge über ihr hochrotes Ohr und wandte sich dann gleichgültig ab, als ob ihn ihre Reaktion auf seine Ankündigung nicht im mindesten interessierte. Scheinbar unbeeindruckt machte er sich weiter über das Menü her. Doch so teilnahmslos war er gar nicht. Brendas lähmende Unfähigkeit, ihm in solchen Situationen zu widersprechen, erregte ihn, wie immer, aber er verstand es, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten. Das mußte er auch. Er war schließlich ihr Mann, ihr Gebieter. Er diktierte die Spielregeln. Er herrschte über diese Frau, die ihm gehörte. Ihm ganz allein – noch …
Was würde sie tun, sein Weib? Es wäre ein leichtes für sie, sich den Knebel aus dem Mund zu ziehen. Sie wußte, daß er ihr in der Öffentlichkeit nie eine Szene machen oder sie bloßstellen würde. Aus den Augenwinkeln konnte er ihre Hände sehen, die sich um die Lehne des Sessels krallten. Doch mehr tat sie nicht. Allmählich hatte Brenda ihre Gefühle wirklich gut unter Kontrolle. Sie könnte auch das Codewort benutzen und auf der Stelle das Spiel beenden … aber sollte sie das alles nicht tun, dann geilte es sie auf. Dann erkannte sie ihn abermals als Spielleiter an, als ihren Herrn, der sie behandeln durfte, wie er wollte. Mit einer Mischung aus Erregung, Furcht und Vorfreude wartete er ab, aber nichts rührte sich neben ihm, sie blieb still sitzen, nur ihr Atem beschleunigte sich etwas, wie er an dem Auf und Ab ihres Busens bemerkte. Na bitte. Er kannte doch sein kleines Mädchen.
Nachdem das Bordpersonal die Reste des wirklich vorzüglichen Essens abgeräumt hatte, setzte Jonathan seine Drohung in die Tat um. Es wurde auch Zeit, er war jetzt in der richtigen Stimmung und gierte nach einer feuchten Höhle.
Wie meistens auf diesen Sonntagsflügen war die 1.Klasse nicht vollständig besetzt, und so saß auch die besagte junge Frau alleine in einer der bequemen Zweierreihen. Sie war ein Luder, das sah er sofort, ein wirklich sehr hübsches Luder. Und er konnte meilenweit gegen den Wind riechen, daß sie geil war. Ein attraktives, sinnliches Biest. Es dauerte keine zehn Minuten, und er hatte sie so weit. Stehenden Fußes folgte er der Fremden auf die Toilette. Im Vorbeigehen warf er Brenda noch einen flüchtigen, aber intensiven Blick zu, den sie mit blitzenden Augen erwiderte, und kurze Zeit später reagierte er seine Erregung an der jungen Frau ab. Beide sprachen kaum ein Wort miteinander, als er sie in dem großzügig bemessenen Waschraum über das Becken beugte und mit einem Ruck sein Glied versenkte. Während er sie nahm, schloß er die Augen und dachte daran, was Brenda nach ihrer Ankunft zu erwarten hatte, und als die Fremde mit unterdrücktem Stöhnen ihren Orgasmus hatte, drehte er sie schnell herum, zwang sie auf den Boden und spritzte ihr seinen Samen in den Mund. Wortlos half er ihr, ihren Slip wieder hochzuziehen, und mit einem wissenden Lächeln blickte sie ihn an, hauchte ein »Danke, Fremder!« und verschwand aus der Toilette. Er folgte ihr nach ein paar Minuten. Sie hatten sich noch nicht einmal ihre Namen genannt.
Sichtlich befriedigt und ungetrübt nahm Jonathan wieder seinen Platz ein und bestellte sich bei der netten Stewardeß einen Kaffee. Er griff nach Brendas Hand.
»Ah, das tat gut, ich habe schon lange keine so enge und unrasierte Muschi mehr benutzt. Geht’s dir auch gut, mein Schatz? Du bist mir doch nicht etwa böse?«
Er gab ihr einen Stups auf die Nase.
»Weißt du was? Wenn du mir versprichst, daß du für den Rest der Reise nur sprichst, wenn ich es erlaube, dann entferne ich deinen Knebel; was hältst du davon?«
Doch statt einer Antwort, die ja eh nur aus Kopfschütteln oder -nicken bestanden hätte, drehte sie sich demonstrativ zur Seite, verschränkte die Arme vor der Brust und schaute bis zur Landung nur noch aus dem Fenster. Auch gut – wenn sie es denn so haben wollte …
Jonathan lehnte sich entspannt zurück und dachte an das bisherige Leben, das er sich entschlossen hatte zu verlassen, und das, welches er von nun an mit Brenda führen würde. Es würde alles gutgehen, alles würde so verlaufen, wie er es geplant hatte, und sie würde sich schnell damit abfinden. Ja, das würde sie. Sie konnte gar nicht anders. Gut, sie kannten sich erst ein knappes Jahr, aber trotzdem war Jonathan sich sicher, daß er Brenda inzwischen gut genug durchschaute, um zu wissen, wie sie reagieren würde.
Mittlerweile schien sie natürlich mitbekommen zu haben, daß das Flugzeug nach Glasgow flog; somit war schon mal eine ihrer vielen Fragen beantwortet. Was sie nicht wußte – weil er es ihr bewußt verschwiegen hatte – war, daß Jonathans Familie in den Highlands ansässig war. Seit Jahrhunderten lebten die McArchers auf ihrem Familienbesitz Schloß Glenridge in der Nähe des gleichnamigen Dorfes. Sein Vater war der ehrenwerte Henry McArcher, Laird of Glenridge, ein ehemaliger Richter des Court of Session, des höchsten Zivilgerichtes Schottlands und das Oberhaupt dieser an Einfluß und Landbesitz reichen Familie. Außerdem hatte Jonathans Urgroßvater seinerzeit von Queen Victoria – die in ihrer Amtszeit viel für die Wiederbelebung schottischer Traditionen und Brauchtümer getan hatte – den Titel eines englischen Lords verliehen bekommen, und somit gehörten die McArchers auch zu einer der bekanntesten adeligen Familien des britischen Empire.
Ja, er hatte Brenda über diese wichtige Tatsache nicht aufgeklärt. Er wollte es ihr eigentlich nach ihrer Hochzeit gestehen – sie wußte zwar, daß er gut betucht war, ahnte freilich nicht, daß da im Hintergrund ein außerordentliches Vermögen auf ihn wartete –, aber dann war in ihm dieser Plan gereift, und es schien ihm eine weitere perfekte Methode zu sein, seine Frau hinterher um so wirkungsvoller vor vollendete Tatsachen zu stellen. Und nun war die Zeit reif dafür, Brenda ein wenig weiter die Augen zu öffnen und ihr den Weg zu ebnen, ein in allen Lebenslagen gefügiges Eheweib zu werden – und eine vorbildliche Schwiegertochter und Schwägerin.
Tatsächlich bevorzugte er die Bezeichnung »Marionette«, das traf es doch tausendmal besser. Ja, sie sollte seine perfekte Marionette werden, verbunden mit ihm durch viele unsichtbare Fäden, an denen er sie nur durch Blicke und wenige Worte, durch kleine Gesten lenken konnte, so daß sie alles tat, was er von ihr verlangte. Und dazu mußte sie ihn in diesem sinnlichen Spiel als ihren Puppenspieler akzeptieren. So hatten sie es vor ihrer Heirat beschlossen, und daran hielt sie sich auch. Mal mit mehr, mal mit weniger Protest.
Nicht, daß sie dem allen etwa abgeneigt wäre. Brenda war von Grund auf devot, keine Frage, war sie schon immer gewesen – nur war er der erste Mann, der diesen Wesenszug