Название | Mudlake - Willkommen in der Hölle |
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Автор произведения | M.H. Steinmetz |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783961881437 |
Swearengen schluckte. Ihm war anzusehen, dass ihm in seiner Haut unwohl war, mit Bloody Bills Lippen an seinem Ohr. Dennoch sprach er ihm zu. »Was immer du willst, Bloody Bill.«
Der packte seinen Kumpan im Genick und sprang mit ihm zusammen aus dem Sattel. Blut spritzte aus Bloody Bills Loch im Kopf, bildete im kalten Staub schwarz schillernde Kügelchen, die der Wind verwehte. Schwer prallten seine Stiefel neben Swearengens Kopf in den Dreck, wirbelten Staub auf, während er sich hinkniete. Er packte ihn mit beiden Händen, riss ihn nach oben und öffnete dessen Mund.
»Empfange die Saat und verzweifle!«, schrie er den vollkommen überraschten Swearengen in Stimmen an. Er öffnete seinen Mund und ergoss einen Schwall aus stinkendem schwarzen Teer in Swearengens zwanghaft aufgerissenen Schlund. Die klebrige, nach Kloake stinkende Masse füllte ihn dampfend und zischend aus, lief über seine Lippen, verbrannte Haut und Kleidung. Selbst den Sand um ihn herum versengte es zu schwarzen Klümpchen.
Gurgelnd nahm Swearengen den Höllenteer in sich auf. Er strampelte und schlug verzweifelt um sich, doch Bloody Bills Griff blieb eisern. Die schwarze Masse füllte seinen Bauch, am anderen Ende entleerte sich durch den Druck die Blase. Der Aftermuskel versagte ihm den Dienst und öffnete sich unter Zuckungen. Fäkalgestank vermischte sich mit kochendem Höllensud, dampfend, zischend, ätzend und insbesondere erniedrigend.
Swearengens Widerstand brach in sich zusammen. In einem letzten, verzweifelten Akt schlug er Anderson auf die hervorstehende Kugel und trieb diese durch den verbliebenen Rest der Schädeldecke.
Anderson jaulte wie ein getretener Hund und ließ von ihm ab, doch da war es längst zu spät. Er hatte bereits zu viel Höllenteer in sich aufgenommen, um es rückgängig machen zu können. Swearengen kam auf die Beine und taumelte auf den entsetzt dreinblickenden McCall zu, doch das zersetzende Werk des schwarzen Todes war nicht mehr aufzuhalten. Ätzend und schmorend fraß es sich glühenden Messern gleich in seine Gedärme, schmolz und brannte. Swearengen öffnete den Mund, rang verzweifelt nach Luft, doch letztendlich hustete er nur den blutigen Dampf seines verbrannten Ichs.
McCall riss sein Pferd herum, trieb ihm die Sporen in die Flanken und galoppierte, ohne sich umzusehen, über die weite Ebene davon.
Swearengen streckte die Hand Hilfe suchend nach seinem flüchtenden Gefährten aus, brach in die Knie, kippte vornüber und fiel mit dem Gesicht in den Staub. Zäher, schwarzer Schleim ergoss sich aus dem Mund und kroch wie ein vielfüßiges Gliedertier in die Öffnungen seines Herrn zurück, der höhnisch grinsend auf ihn herabsah.
Die Seidenschnur mit den zweiundfünfzig Knoten glitt einer Gebetsschnur gleich durch Bloody Bills Finger. »Zweiundfünfzig Seelen, geopfert den Mächten der Hölle …« Bloody Bill lachte und pulte sich mit den schmutzigen Fingern die Kugel aus dem Loch in seinem Schädel, sah sie sich lange an, leckte sie sauber und steckte sie sich in die Hemdtasche.
»Das Netz des Bösen senkt sich über das Land, erstickend und schwer …«
Kinder des Mais
»Der ist voll süß«, kicherte Cherryl albern.
Hope konnte durch die Maisstauden hindurchsehen, wie sie sich durch ihre haselnussbraunen Locken strich und ihr megakurzes Kleidchen glatt nach unten zog, damit wenigstens ihr runder Hintern bedeckt war. Cherryl stand auf. »Mädels, wie seh ich aus?«, wollte sie wissen.
Hope machte Cherryls Verhalten traurig, weil sie sich selbst nur über Äußerlichkeiten definierte. Zu alldem gehörte eine Geschichte, die man kennen musste, um sie zu verstehen. Die Cops hatten sie bei einer Razzia in einem Stripladen aufgegriffen, da war sie fünfzehn gewesen. Kein Wunder also, dass sie den Kontakt zu Männern mit Sex gleichsetzte. Was sie Hope darüber erzählt hatte, glich einer abstoßenden Sammlung von im Waisenhaus verbotenen Worten und geistig erwachsenden Bildern, die ihr die Tränen in die Augen trieben. Und es lag auf der Hand, dass Cherryl diese Worte nicht nur in der Theorie beherrschte. Sie war ohne Zweifel durch eine harte Schule gegangen, aber letztendlich waren sie das auf ihre jeweils eigene Art alle. Hope mochte sie total gerne, doch sobald Jungs in der Nähe waren, wurde Cherryl zu einer sexbesessenen Bestie, die keine Hemmungen mehr kannte.
Und keine Grenzen …
»Bist ’ne notgeile Bitch«, brummte Lissy zwei Reihen weiter und brachte es damit auf den Punkt. Sie klang genervt. Ihr Feuerzeug klickte, kurz darauf roch Hope den Rauch einer Zigarette. »Lässt dich mit jedem ein. Ich sag dir, das geht eines Tages schief!« Lissy war in ihrer Art verletzend direkt, aber auch gemein. In diesen Momenten brach es unbeherrscht und derbe aus ihr heraus. Sie kicherte leise. »Hörst wohl kein Radio, hm? In der Nacht vom 29. Juli, da hat so’n Irrer ein Mädchen in den Bronx abgeknallt … die Kleine, nun, im Radio haben sie gesagt, sie hieß Donna, war auf der Stelle tot … Bämm … Kopf geplatzt … alles Matsche … Scheiben vollgespritzt mit roter Soße. Ihre Freundin Jody kam mit ’ner Fleischwunde davon!«
»Ach, leck mich doch, Lissy!«, schnauzte Cherryl gespielt aufgebracht. Ihr war anzuhören, dass sie auf Lissys Ausführungen einen Dreck gab.
»Keine gute Idee, im Mais zu rauchen«, gab Hope zu bedenken, um das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken, und bereute es sogleich. Sie hatte etwas anderes sagen wollen. Dass dieser Killer ein Monster war, wenn er wehrlose Mädchen nach einem Discobesuch auflauerte und sie ohne speziellen Grund erschoss. Dass man damit keine Scherze machte. Jetzt war es anders gekommen. Was sollte es? Sollten die Mädchen sie doch ruhig für eine Spießerin halten.
Hope wusste von Lissy, dass sie ihre Eltern bei einem Wohnungsbrand verloren hatte. Danach hatte sie eine Zeit lang bei ihrem Onkel gewohnt, bekam Drogenprobleme, weil der Dreckskerl fixte und sie mit reinzog. Das führt dazu, dass sie aus einem Grund, den sie beharrlich verschwieg, die Wohnung abfackelte und damit auch ihren Onkel verlor. Hope gab einen Dreck auf das hartnäckige Gerücht, dass es Lissy gewesen war, die das Feuer bei ihren Eltern und später bei ihrem Onkel gelegt hatte. Wenn Lissy das tatsächlich getan hatte, gab es einen triftigen Grund. Sie vermutete, es ging mit ihrem Hang zu impulsiver Gewalt einher, die durch ein falsches Wort wie aus dem Nichts ausgelöst werden konnte.
Hope versuchte, auf andere Gedanken zu kommen und sich zu entspannen, damit sie pinkeln konnte, doch es wollte einfach nicht klappen.
»Mir doch egal«, schnippte Lissy schlecht gelaunt zurück. »Hab keinen Bock auf die nächsten Wochen …« Es plätscherte und sie stöhnte erleichtert auf. »Andererseits«, Hope hörte, wie Lissy aufstand und sich die Schlagjeans nach oben zog, »könnten wir mit ausreichend Alkohol und den Jungs ’ne Menge Spaß haben.« Es raschelte, als sie sich ihren Weg durchs Maisfeld bahnte, um Cherryl zu folgen.
»Willst du dir die Jungs etwa schönsaufen oder was?«, feixte Cherryl kichernd.
Hope konnte durch den Mais hindurch die besagten Jungs neben dem Motorrad stehen sehen und wie sie rauchten. Dieser Dummkopf Brady prahlte mit seinem albernen Rekorder, der aussah wie ein Tricorder aus der Serie Raumschiff Enterprise, und den Musikkassetten, die er so oft abgespielt hatte, dass sie leierten. Hope musste innerlich lachen, weil sie sich an den Bandsalat von gestern erinnerte und wie er verzweifelt versucht hatte, das Band mit einem Bleistift im Rädchen aufzuspulen. Wenn er alleine war, konnte er ein richtig süßer Typ sein, der ein verschmitztes Lächeln hatte, das Herzen höher schlagen ließ. Sie saß tief im Feld und genoss das Gefühl, als der Druck in ihrer Blase endlich