Название | Impfen aus ganzheitlicher Sicht |
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Автор произведения | Dr. med. Oskar Demmer |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783991070528 |
Beim Hinschauen auf das, was wirklich ist, könnten wir unser Leben neu beurteilen, unsere Beziehungen zu den Menschen und zur Natur neu bewerten, unsere Sterbekultur neu überdenken und wieder zum Menschlichen hin verändern. Die moderne Medizin könnte hier an ihren Platz zurückkehren, den sie verlassen hat: dem Menschen und dem Leben zu dienen, nicht nur ein Überleben zu sichern. Gerade Mediziner sind oft mit der ersten Phase der Trauer konfrontiert, die sich in Vorwürfen, Ablehnung und Wut äußert. Denn sie arbeiten am Puls dieser größten Angst der Menschen, der Angst vor Krankheit und Tod – und sind trotz aller Wunschvorstellungen nicht in der Lage, die Menschen davor zu bewahren.
Heilung ist Selbstheilung
Die moderne Medizin hat enorme Fortschritte gemacht. Besonders in der Chirurgie, insbesondere in der Unfallchirurgie und in der Transplantationschirurgie, werden wahre Wunder vollbracht.
Deutlich schlechter sieht es aus, wenn es um die Medikation geht. Ihr Ziel ist, durch die Einnahme von Tabletten oder das Verabreichen von Impfungen zu heilen bzw. Krankheiten vorzubeugen.
Unsere Vorstellung ist, dass Heilung von außen kommen kann, dass andere für uns einen Heilungsprozess übernehmen können, dass eine Pille, die wir von außen zu uns nehmen, einen Heilungsprozess erfüllen kann. Wir werden regelmäßig alle Jahre in der Schulmedizin wie auch in der Komplementärmedizin mit Wunderpillen und Wundermitteln konfrontiert, die uns versprechen, dass es Heilung geben wird.
Doch bei genauerer Betrachtung ist Heilung zu einem großen Teil ein Selbstheilungsprozess. Wir können zum Beispiel als Unfallchirurg Knochen zusammenfügen, wir können sie verplatten und verschrauben und die gebrochenen Enden wieder in die richtige Position zueinander bringen. Das Zusammenwachsen der Knochen, der eigentliche Heilungsprozess jedoch, bleibt dem Körper selbst überlassen. Der Körper ist ausgerichtet auf Selbstorganisation und Selbstregulation und versucht immer, einen Gleichgewichtszustand aufrechtzuerhalten. Die Aufrechterhaltung eines harmonischen Zustandes wird als Homöostase bezeichnet. Homöostase ist ein Naturgesetz, in der Energie fließen will. Wenn Energie nicht fließen kann, werden so viele Prozesse in Gang kommen, bis sich Harmonie einstellt. In der traditionell chinesischen Medizin (TCM) bedeutet Energiefluss Heilung.
Selbstheilungskräfte sind immer vorhanden. Wir entscheiden mit unserer Art zu leben, wie sehr wir sie unterstützen oder behindern.
Was ist ein Symptom?
Das Symptom ist die Reaktion des Körpers auf einen Zustand im Körper, der dem Symptom vorausgeht und nicht in Harmonie ist. Es zeigt den Heilungsvorgang des Körpers an. Die Summe von Symptomen wird Krankheit genannt. Krankheit ist nicht etwas, was aus heiterem Himmel einfach auftaucht und uns überfällt. Es ist keine eigenständige Wesenheit, die von außen auf uns zukommt, keine „Bestrafung“, kein Dämon, nichts, was uns ohne Grund überfällt. Symptome und Krankheit haben ihren Grund. Kein Symptom taucht zufällig auf. Es sind nicht Mikroben, die uns von außen angreifen. Sie haben mit der Symptomentstehung primär nichts zu tun. Bakterien gesellen sich sekundär dazu und verrichten immunologische Aufgaben, ebenso Viren. Sie befinden sich schon immer im Körper. Das Symptom ist gleichzeitig ein Hinweis: Irgendetwas stimmt im Körper nicht, etwas ist durch unsere Lebensführung und unsere Denkmuster aus dem Ruder gelaufen. Es geht um Homöostase, die Wiederherstellung des Gleichgewichtes. Das Symptom ist die Reaktion, die Homöostase herstellt.
Symptomunterdrückung behindert den Körper in seiner Funktion. Heilmethoden, die den Körper und das Immunsystem unterstützen, sind hilfreich, Heilmethoden, die den Selbstheilungskräften nicht im Weg stehen. Symptomunterdrückung inklusive der Nebenwirkungen der Medikation, um den Körper in einem (falschen) Gleichgewicht zu halten, haben mit Heilung nichts zu tun.
Was ist die Natur eines Symptoms? Wie entsteht ein Symptom? Was ist die Natur von Krankheit? Wie entsteht Krankheit? Wir werfen einen Blick auf ganz einfache Symptome.
Fieber – der thermische Alarmplan
Fieber ist ein Zustand erhöhter Körperkerntemperatur, der als Begleiterscheinung bei Infektionen, Entzündungsvorgängen, Tumorerkrankungen, der Abwehr von Giftstoffen, Schlafmangel, traumatischen Ereignissen und anderen Überforderungen des Körpers auftreten kann. Die hiermit verbundenen Vorgänge beruhen auf komplexen physiologischen Reaktionen. Dabei treten Pyrogene auf, Stoffe, die der Körper selbst produziert, die die Erhöhung der Temperatur vermitteln. Fieber ist Ausdruck einer gestörten Homöostase und Disharmonie. Dabei ist Fieber ein hoch energetisierender Prozess, der vielschichtige immunologische Prozesse in Gang setzt, um zu regulieren.
Fieber ist also ein heilendes Symptom. Es ist Heilung an sich. Nichts, was bekämpft werden müsste, sondern unterstützt werden sollte. Christoph Wenisch, Wiener Infektiologe, bestätigte am Österreichischen Ärztetag in Grado 2014 die in der Evolution etablierte Abwehrreaktion gegen Infektionen.6 Die „Hitzeschockreaktion“ (Heat shock response) wirkt zellschützend.7 Die Immunzellen werden aktiviert.
6 Diepresse.com, 27. 5. 2014, „Fiebersenkung nützt dem Kranken nichts“
7 Feder und Hofmann, 1999
Fiebersenker
Fiebersenker gehören der chemischen Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) an. Zu ihnen gehören Acetylsalicylsäure, Ibuprofen und Paracetamol.
Bekannte Präparate sind: Thomapyrin® (Acetylsalicylsäure, Paracetamol, Koffein), Mexalen® (Paracetamol), Aspirin® (Acetylsalicylsäure), Nurofen® (Ibuprofen), Nureflex® (Ibuprofen), Ratio Dolor Ibuprofen®, Grippostad® (Paracetamol, Koffein, Ascorbinsäure = VitC, Chlorphenamin), Apso Classic® (Acetylsalicylsäure), Ibumetin® (Ibuprofen), Dolomo® (Acetylsalicylsäure, Paracetamol, Koffein) – in Form von Tabletten, Fiebersäften und Fieberzäpfchen.
Diese Medikamente greifen in den komplexen, immunologischen Regulationsmechanismus ein, senken die Körpertemperatur, hemmen zusätzlich Entzündungen und Schmerzen entgegen allen natürlichen körperlichen Bestrebungen. Noch dazu gaukeln sie durch die Unterdrückung von Symptomen Gesundheit vor. Menschen kehren frühzeitig an den Arbeitsplatz, Kinder in die Schule und Kindergarten oder im Allgemeinen in die Öffentlichkeit zurück. Doch im Hintergrund ist der Körper krank und arbeitet auf hohen Touren. Dass Komplikationen bei Infektionen Tür und Tor geöffnet werden, wenn Fieber unterdrückt wird, kann der Hausverstand nachvollziehen. In Studien wurde nachgewiesen, dass medikamentöse Fiebersenkung das Auftreten von Mittelohrentzündungen, Lungenentzündungen, Gehirnhautentzündungen (Meningitis) und Gehirnentzündungen (Enzephalitis) fördert.8 Die medikamentöse Fiebersenkung wird auch in der Schulmedizin zunehmend kritisch gesehen.
8 Diepresse.com, 27. 5. 2014, „Fiebersenkung nützt dem Kranken nichts“, in experimentellen Studien zeigt sich der negative Effekt von Fiebersenkung
Fiebersenkung verlängert die Krankheit
Paracetamol hat laut Wenisch keine Wirkung bei Fieberkrämpfen, hingegen führt es zu einer verminderten Immunantwort, einer verminderten Antikörperproduktion und einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Asthma und Allergien.9 Ibuprofen führt bei Sepsis zu einer erhöhten Mortalität, Indomethacin führt zu einer geringeren Durchblutung der Koronargefäße, alle nichtsteroidalen