Название | Verhaltenstherapeutische Paartherapie |
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Автор произведения | Elisa Ewald |
Жанр | Документальная литература |
Серия | |
Издательство | Документальная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783170351127 |
Wie auch bei der verhaltenstherapeutischen Einzeltherapie wurde das paartherapeutische Vorgehen später durch kognitive Interventionen (
Während die bisher vorgestellten kognitiv-behavioralen Interventionen alle veränderungsorientiert sind, setzt ein neuerer Ansatz der KVPT auch auf Akzeptanz von ggf. auch unveränderlichen Unterschieden der Partner (Jacobson 1992). Akzeptanzbasierte Interventionen (
Bereits früh bestand ein internationaler Austausch mit deutschen Wissenschaftlern (z. B. Jacobson et al. 1984), was sich auch durch die Veröffentlichung eines deutschsprachigen Manuals zeigt (Schindler et al. 2019). Zudem wurde der kognitiv-behaviorale Ansatz auf das Verständnis von sexuellen Störungen (
Wie aus der bisherigen Darstellung hervorgeht, ergibt sich aus dem Selbstverständnis der KVPT-Vertreter, dass diese nicht nur klinisch tätig sind und Modell- bzw. Prozessannahmen aufstellen, sondern auch die Wirksamkeit der Behandlung und deren Wirkfaktoren möglichst empirisch überprüfen. Früh lagen erste Meta-Analysen zur KVPT vor (Hahlweg und Markmann 1988; Dunn und Schwebel 1995).
Zudem wurde das Anwendungsspektrum erweitert, indem das herkömmliche Vorgehen zu differenzierten Ansätzen bei besonderen Herausforderungen (z. B. dem Umgang mit Paaren nach der Offenlegung von partnerschaftlicher Gewalt,
2 Verwandtschaft mit anderen Verfahren
Neben der KVPT ist die emotionsfokussierte Paartherapie (EFPT) ein weiterer empirisch-fundierter Ansatz. Dieser wurde von der kanadischen Paartherapeutin Dr. Susan Johnson in den 1980er Jahren entwickelt und basiert im Wesentlichen auf bindungstheoretischen, neurowissenschaftlichen und systemischen Annahmen (Greenman et al. 2019). Das primäre Ziel der EFPT ist der Aufbau von funktionalen Interaktionsmustern, die auf die spezifischen Bindungsbedürfnisse beider Partner abgestimmt sind (Johnson 2019). Hierzu wird in einem ersten Schritt das emotionale Erleben der Partner durch den Therapeuten zugänglich gemacht und aktiviert. In einem zweiten Schritt werden die Interaktionsmuster der Partner restrukturiert. Dysfunktionale Interaktionsmuster zwischen den Partnern entstehen nach EFPT als Resultat von unsicheren Bindungserfahrungen und führen dazu, dass Bindungsstress maladaptiv ausgedrückt wird und zur Distanzierung der Partner beiträgt. Durch das Bewusstmachen von intrapsychischen und interpersonellen Aspekten der dysfunktionalen Interaktionsmuster sollen sichere Bindungserfahrungen zwischen beiden Partnern gestärkt werden. In der EFPT werden Paare systematisch angeleitet, die eigenen Emotionen und Bedürfnisse wahrzunehmen, auf die des anderen einzugehen und sich dyadisch für die Partnerschaft zu engagieren. Inzwischen wurde das manualisierte Vorgehen nicht nur bei unzufriedenen Paaren, sondern auch zur Behandlung von Depression und Posttraumatischen Belastungsstörung bzw. zur gemeinsamen Bewältigung von Erkrankungen eines Kindes oder eines Partners angewendet (Wiebe und Johnson 2016). Im Vergleich zur verhaltenstherapeutischen Paartherapie – also der älteren Form, basierend auf sozialen Lerntheorien – zeigten sich in einer Meta-Analyse vergleichbare Effekte (Rathgeber et al. 2018).
Im deutschsprachigen Raum besonders verbreitet haben sich systemisch-orientierte Formen der Paartherapie. Sie beziehen sich auf eine Reihe von Therapieansätzen, die auf kommunikations- und systemtheoretischen sowie konstruktivistischen Annahmen basieren (z. B. Rohrbaugh und Shoham 2015; Simon 2015). Im Sinne der systemisch-orientierten Therapieansätze wird die Paardynamik von der Wechselwirkung von biologischen, intrapsychischen, interpersonellen und gesellschaftlichen Einflussfaktoren beeinflusst. Die zentrale Frage ist hierbei, welche »zirkulären Prozesse« die Paarkonflikte aufrechterhalten. Durch die Einbeziehung des sozialen Kontextes wird die Wechselbeziehung der Partner und der weiteren Umwelt auf der Ebene der Wirklichkeitskonstruktionen, des Verhaltens und der Interaktionsmuster betrachtet. In der systemischen Paartherapie werden überwiegend zirkuläre Interaktionsmuster fokussiert. Dabei wird angestrebt, dass Paare funktionalere Interaktionsmuster finden, neue Lösungsversuche unternehmen, flexibler auf die/den Partnerin/Partner reagieren können und funktionale Narrative über sich als Person und Paar konstruieren. Jedoch lässt sich die Wirksamkeit dieser systemisch-orientierten Formen der Paartherapie auf die Partnerschaftszufriedenheit aufgrund der derzeitigen Studienlage nicht