Название | Die Ethologie der Hunde |
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Автор произведения | Raymond Coppinger |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783954640911 |
Viertens und letztens und von entscheidender Bedeutung für die Ethologie müssen wir die Stammesgeschichte (oder Phylogenese) einer Art zu verstehen versuchen. Warum führte der Verlauf der biologischen Evolution zu einer besonderen Art des Handelns? Was war der adaptive Wert eines Verhaltensmusters, welches von der natürlichen Auslese beeinflusst wurde? Wie wirkt sich Verhalten bei verwandten Arten aus, die eine gemeinsame Evolutionsgeschichte haben? Zuvor haben wir gesagt, dass Hunde keine Wölfe sind - aber sie haben gemeinsame Vorfahren, und der Vergleich der zwischen beiden bestehenden Verhaltensunterschiede (die wir im weiteren Verlauf des Buches öfter ansprechen werden) dürfte aufschlussreich sein.
Auf all diese Fragen über Maremmanos (und ähnliche Fragen über Schlittenhunde und Border Collies) kommen wir an späterer Stelle im Buch wieder zurück. Jetzt aber werfen wir zunächst einmal einen Blick auf ein anderes, aber bekanntes Tier und eine ganz „einfache“ Frage – wie sie ein Kind stellen könnte, deren Beantwortung aber, wie Tinbergen behauptet, gar nicht so einfach ist.
„Warum fliegen Vögel?“ Vom Standpunkt der Mechanik und der direkten Kausalität aus gesehen lautet die Antwort: Fliegen ist das Ergebnis der Aktivierung verschiedener Skelett- und Muskelbewegungen zu einem Muster, das über die Aerodynamik ein Anheben der Schwingenkonstruktionen verursacht. Aber zu welchem funktionalen Zweck? Eine begründete Annahme wäre, dass Fliegen die Chancen der Vögel erhöht, zu überleben und sich fortzupflanzen. Diese Art der Fortbewegung macht es ihnen vergleichsweise leicht, vor Fressfeinden zu fliehen und auf der Suche nach Futter und Schutz lange Strecken zurückzulegen.
Eine Antwort von einer anderen Perspektive her bietet uns die Evolutionsgeschichte der Vögel: Sie haben deshalb heute flugfähige, gefiederte Schwingen, weil ihre Vorfahren diese Strukturen entwickelt haben. Schwingen mögen teilweise eine andere Funktion gehabt haben – möglicherweise haben die Dinosauriervorfahren der Vögel Federn nur zu Isolationszwecken ausgebildet oder um Partner anzulocken. Am Ende aber haben die Kräfte der Evolution die Vögel mit Genen versehen, welche eine aerodynamische Form mit Flugfähigkeit hervorbringen. Und zu guter Letzt können wir auch noch sagen, dass Vögel deshalb fliegen, weil sie sich auf eine bestimmte Art und Weise entwickeln. Frischgeschlüpfte Küken im Nest (von Eiern ganz zu schweigen) können nicht fliegen. Ihre Körperform, ihre Federn und das Nervensystem sind an das Nestleben angepasst und sie brauchen Zeit, um sich in erwachsene Vögel zu verwandeln. Tatsächlich brauchen manche Vögel Übung, ehe sie das Fliegen gut hinbekommen. Also, warum fliegen Vögel? Darauf gibt es nicht nur eine einzige Antwort. Weil das Fliegen einem Anpassungszweck (oder mehreren) dient; weil Vögel die Strukturen und körperlichen Mechanismen besitzen, die es ermöglichen; weil ihre Evolutionsgeschichte die Mittel dazu hervorgebracht hat; weil sie sich im Laufe ihres Lebens entwickeln und verändern und ihre Körper (und Gehirne) sich dabei dahingehend verändern, dass Fliegen möglich ist. Damit wir ein umfassendes Verständnis für das Verhalten von Hunden oder anderen Säugetieren entwickeln können, benötigen wir eigentlich eine mehrdimensionale, ganzheitliche Darstellung von Erkenntnissen auf all diesen Ebenen.
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