Название | Und wer hilft ihr? |
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Автор произведения | Lennart Frick |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9788711446782 |
Im selben Augenblick erwachte sie mit einem Herzklopfen, das sie zwang, sich aufzusetzen.
Die Geräusche, die von der Tür kamen, waren deutlich, überdeutlich. Das scharfe Knacken, das entsteht, wenn das Patentschloß gedreht wird, war nicht zu verkennen. Jemand war dabei, die Wohnungstür zu öffnen. Oder war er vielleicht schon im Korridor? Vielleicht war es das Geräusch der sich schließenden Tür, das sie geweckt hatte?
Plötzlich war der Schrecken da, und sie konnte ihm nicht entrinnen, konnte nichts dagegen tun. Sie konnte nur krampfhaft den Atem anhalten und mit halboffenem Mund, zum Schreien bereit, darauf warten, daß die Schlafzimmertür aufgestoßen und jemand hereingestürzt kommen würde. Oder vielleicht würde er nicht hereingestürzt kommen, sondern sich lautlos und unerbittlich auf Zehenspitzen hereinschleichen, um sie zu überrumpeln. Vielleicht war er bereits im dichten Dunkel des Zimmers. Und dieser Er, war er es, der zurückkam, um sich zu rächen?
Sie schloß krampfhaft die Augen, und erst als die Lungen vor Sauerstoffmangel schmerzten, wagte sie nachzugeben. Sie hörte ein Stöhnen aus ihrem Munde und warf rasch einen Blick zur Tür, um wenigstens einen Schatten wahrzunehmen, ehe er zuschlug.
Die Tür war geschlossen, die phosphoreszierenden Ziffern des Weckers flimmerten auf dem Nachttisch, und außer dem heftigen Pochen in ihrem Brustkorb war nur noch das Ticken der Uhr zu hören.
Sie wußte nicht, wie lange sie so dagesessen hatte, die Hände fest ineinandergepreßt, so daß sich die Nägel der einen Hand beinahe in die Handflächen der anderen gruben. Die Zeit stand still, nur die Angst existierte, eine völlig greifbare Angst, die im Halse festsaß und den Mund mit einer Rauhigkeit füllte, die trocken wie Sand war.
Dann stieg allmählich der Verdacht in ihr auf, daß nur eine Gehörhalluzination, daß die Träume sie geweckt hatten. Sie wollte aufstehen und sich vergewissern, daß dort vor der Tür niemand stand, doch zugleich schämte sie sich, es zu tun.
Wenn dort keiner ist, mache ich mich nur lächerlich, dachte sie. Es ist kindisch und albern und hysterisch zugleich, sich einzubilden, daß mir jemand etwas tun will. Es ist krankhaft und überspannt und genauso idiotisch wie all seine Vorstellungen vom Gift im Trinkwasser und in der Atemluft, von den Komplotten der Nachbarn und von den Spionen der Polizei in den Bäumen vor dem Fenster.
Mach dich nicht lächerlich! dachte sie, und während sie die rechte Hand fest gegen die Brust drückte, um den Herzschlag zu dämpfen, biß sie sich heftig auf den Zeigefinger der linken Hand, um ein erneutes Wimmern zurückzuhalten.
Nein, nicht auch das noch! dachte sie, das ist doch seine Geste! Du darfst nicht hysterisch werden, es gibt keinen Grund zur Angst!
Lächerlich oder nicht, fuhr sie in Gedanken fort, ich werde mir beweisen, daß dort niemand ist!
Sie stieg aus dem Bett, schauderte leicht, als ihre Füße den nachtkalten Boden berührten, tastete vorsichtig nach der Türklinke und riß die Tür mit einem Ruck auf.
Selbstverständlich war niemand im Korridor. Auch die anderen Räume der Wohnung waren nachtstill und leer, und sie sackte schwer und geräuschvoll auf einen Schemel in der Küche. Als sie merkte, daß ihre Knie so heftig zitterten, daß sie aneinanderschlugen, fing sie an zu kichern, und das Kichern wurde immer lauter und hysterischer.
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