Название | Ernst Happel - Genie und Grantler |
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Автор произведения | Klaus Dermutz |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783895339356 |
In der nächsten Saison wartet im Europacup mit dem AC Mailand bereits in der ersten Runde ein schwerer Gegner. Das Hinspiel im San Siro gewinnen die Rossoneri mit 4:1. Das Rückspiel vor 50.000 Zuschauern im Praterstadion gewinnt Rapid nach 90 dramatischen und denkwürdigen Minuten mit 5:2. So wird, wie schon gegen Real, eine dritte Begegnung notwendig.
Ein Zwanzigjähriger am Beginn seiner internationalen Karriere, Dezember 1945.
Aufgrund exzellenter Technik und vorausahnenden Spielverständnisses wird Happel bereits als junger Spieler zum Liebling der Fans.
Rapids Jugendmannschaft 1939: Links Trainer Kuthan, rechts Leopold Nitsch, sitzend im Anzug: Jugendwart Vana. Untere Reihe sitzend: Robert Körner (Erster von links), Alfred Körner (Dritter von links) Ernst Happel (Fünfter von links). Mit den Körner-Brüdern verbindet Happel eine lebenslange Freundschaft, Jugendtrainer Nitsch ist sein Ersatz-Vater.
Ernst Happel holt ein Autogramm von seinem Idol Franz »Bimbo« Binder. Binder ebnet Happel knapp 30 Jahre später den Weg zu ADO Den Haag, der ersten Trainerstation in den Niederlanden.
Karl Decker (links) und Ernst Happel (rechts) im Cupfinale Rapid gegen Vienna, 20. Juni 1946. Rapid gelingt das Double. 1948, 1951, 1952, 1954 und 1957 wird Happel mit Rapid Meister.
Rapid-Mannschaft 1946 auf der »Pfarrwiese«, hintere Reihe: Ernst Happel (Zweiter von rechts, neben Franz »Bimbo« Binder). Rapid hat in den 1940er und 1950er Jahren den Ruf einer Weltklassemannschaft.
Ernst Happel (Dritter von links) besucht mit Rapid-Kollegen die Tankstelle von Ernst Ocwirk. Austria-Star Ocwirk und Happel gehören zu den sechs österreichischen Spielern, die 1953 für die FIFA-Auswahl gegen England nominiert werden.
Walter Zeman und Ernst Happel im Praterstadion beim Teamtraining, 1957. Zeman hat wie Happel tschechische Wurzeln, für Happel ist der »Panther von Glasgow« und »Tiger von Budapest« sein »Busenfreund«.
Ernst Happel, Walter Zeman und Hans Schäfer im WM-Halbfinale Deutschland – Österreich, Sankt-Jakob-Stadion, Basel, 30. Juni 1954. Happel und Zeman werden nach der 1:6-Niederlage mit dem Vorwurf konfrontiert, sie seien bestochen worden. Happel bringt es nicht über sich, der Teamleitung zu sagen, dass Zeman ein Alkoholproblem hat.
Ernst und Elfriede Happel bei der Eröffnung eines Lebensmittelgeschäfts in der Neubaugasse, 9. Dezember 1958, Wien. Der Fußball bleibt jedoch weiter Happels »Lebensmittel«, das Arabia-Geschäft wird als zusätzliche Einkommensquelle betrieben.
Mit einem Paris-Souvenir: Happel spielt von 1954 bis 1956 beim FC Racing de Paris. Nach Wien kehrt er mit der Erkenntnis zurück, die Metropole an der Seine biete für einen Fußballer zu viele Ablenkungen.
Happels Trophäen- und Souvenirsammlung während seiner Zeit als aktiver Spieler. Als Vereinstrainer wird er weltweit einer der erfolgreichsten. Wien, 17. September 1958
Ernst Happel (rechts) vor dem Abflug zu einem Spiel in Sofia, 4. August 1958. Die berühmten österreichischen Fußballer werden im Wien der 1950er Jahre verehrt wie heute Film- oder Popstars. Happel lässt sich einen Clark-Gable-Bart wachsen.
Dieses Mal verkaufen die Rapidler das Spiel nicht. Der Zorn der Anhänger hat die Vereinsführung eines Besseren belehrt. Doch trotz des neutralen Spielorts Zürich scheidet Rapid auch dieses Mal aus. Vor 24.000 Zuschauern im Hardturm-Stadion geling Happel zwar in der 37. Minute der zwischenzeitliche Ausgleich zum 1:1, aber am Ende gewinnt der AC Mailand souverän mit 4:2. Die Niederlage ist zugleich der Schlusspunkt von Happels Spielerkarriere im Europapokal.
Da Rapid in der Spielzeit 1957/58 (nach der 21. Meisterschaft im Vorjahr) hinter dem Sportclub nur Zweiter wird, ist der Wiener Traditionsklub im folgenden Jahr im Europacup nicht mehr vertreten. Rapid kämpft nun vergeblich um internationale Anerkennung.
Seine Karriere als Aktiver beendet Happel als 33-Jähriger am 11. April 1959 mit einer 2:3-Niederlage gegen den Sportclub. Bei der Vergabe des Meistertitels muss Rapid dem Sportclub erneut den Vortritt lassen. Happel ist in 19 von 26 Meisterschaftsspielen mit von der Partie. Im österreichischen Cup läuft er nur in der ersten Runde beim 3:1-Auswärtssieg gegen Wiener Neustadt auf. Rapid dringt bis ins Finale vor, das jedoch gegen den WAC mit 2:0 verloren geht.
Happel hat für Rapid von 1943 bis 1954 und 1956 bis 1959 insgesamt 240 Meisterschaftsspiele bestritten (25 Tore) und liegt damit in der »ewigen« Wertung der meisten Rapid-Einsätze an 24. Stelle.
Sechs nationale Meisterschaften hat er mit Rapid geholt (1946, 1948, 1951, 1952, 1954, 1957) und einmal (1946) den ÖFB-Pokal. Außerdem gewinnt er in der Saison 1950/51 den Zentropa-Cup. Von 1948 bis 1951 wird Happel viermal ins »Team der Saison« gewählt. Für Ernst Ocwirk ist Happel, der »beste Verteidiger, den unser Land jemals hervorgebracht hat«.33
Als gegen Ende des 20. Jahrhunderts das »Jahrhundert-Team« von Rapid gewählt wird, ist Happel selbstverständlich in dieser Auswahl vertreten. In der Leserwahl des Rapid Magazin wird 1999 folgende Mannschaft zum »Jahrhundert-Team« von Rapid auserkoren: Michael Konsel, Ernst Happel, Heribert Weber, Peter Schöttel, Antonin Panenka, Andreas Herzog, Gerhard Hanappi, Dietmar Kühbauer, Josef Uridil, Hans Krankl, Franz Binder. In der Wertung »Rapidler des Jahrhunderts« belegt Happel hinter Hans Krankl den zweiten Platz, vor Gerhard Hanappi, Franz Binder, Peter Schöttel und Josef Uridil.
Tod des »Fetzenlaberls«
Knapp zwei Monate nach Happels Karriereende erscheint in der Wochenendbeilage des Kurier (4.7.1959) der Abgesang auf eine ganze Ära und Spieler-Generation. »Das Fetzenlaberl ist tot!«, lautet der Titel des wehmütigen Beitrags von Walter Schwarz: »Durch die Vorstadtstraßen, wo einst die dramatischen ›Gassenmatches‹ tobten, rollt pausenlos der Autoverkehr. Aber sie wären auch sonst verwaist von ›kickenden‹ Buben. Ebenso wie die ›Wieserln‹ draußen verlassen sind. Die Buben von heute spielen nicht mehr Fußball. Nur ein verschwindender Bruchteil von ihnen hat sich die Liebe zum ›runden Leder‹ von den Generationen vor ihnen abgeguckt. (…) Warum das so ist? Die Fachleute haben versucht, sich einen Reim darauf zu machen. Sie haben eine Lösung unschwer gefunden: Vor allem ist der soziale Aufstieg daran ›schuld‹, dass die Fußballbegeisterung nachließ. Die Konjunktur, die Tatsache, dass der Wohlstand gewachsen ist, hat das ›Fetzenlaberl‹ umgebracht. – Ja es wird von manchen sogar die Ansicht vertreten, dass nur eine ›ordentliche Wirtschaftskrise‹ zu kommen braucht, um mit einem Schlag wieder Aufschwung im Fußballsport zu bringen. Um man führt die Krise der dreißiger Jahre an, die das berühmte ›Wunderteam‹ geboren hatte. Früher war das Fußballspielen wirklich oft das einzige Vergnügen, das sich ein Vorstadtbub – oder sogar ein Erwachsener leisten konnte. Mit knurrendem Magen und zerrissenen