G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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Название G.F. Barner 1 – Western
Автор произведения G.F. Barner
Жанр Языкознание
Серия G.F. Barner
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783740956240



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Es ist so viel, dass diese Kerle dafür den Teufel aus der Hölle ziehen würden. Vielleicht verstehen Sie nun, warum Jeff Ihre Pferde genommen hat?«

      Jim nahm unter Nackenschmerzen den Kopf herum.

      »Robin, ist das wahr?«

      »Ja«, antwortete Robin unwirsch. »Es stimmt! Conrads hat mit seiner Freundin in Pedrigosa gelebt. Sie hat sein Geld gehabt, und Conrads hat es noch mitnehmen können, ehe Patingly und Cardona in das Haus gestürmt sind. Danach haben sie das Girl ausgequetscht, und sie haben die Höhe der Summe erfahren, sechzehntausend Dollar!«

      »Waas?«, entfuhr es Jim. In diesem Augenblick spürte er sogar seine Schmerzen nicht mehr. »Darum – darum, jetzt verstehe ich … Madam, für das Geld bringen diese Kerle hundert Menschen um.«

      »Sie werden Jeff nicht bekommen, ihn nicht und auch nicht sein Geld«, antwortete Joan Powell gepresst. »Er ist ein Spieler, und er wird immer noch ein Ass im Ärmel haben.«

      »Oder ein Loch im Schädel, was?«, lachte Cardona hämisch. »Los, weiter, in einer Stunde haben wir ihn.«

      In einer Stunde …

      *

      Steintrümmer lagen zu riesigen Haufen im ausgenagten Gelände unter dem steilen Hang. Links zogen sich die Schienen hin wie eine Doppelschnur – und rostig, verbogen – teilweise fortgenommen. Ein paar Pfosten standen noch dort, wo einmal ein Schuppen gewesen war.

      In Jim stieg das Frösteln hoch und legte sich lähmend zwischen seine Schulterblätter. Es war wie eine Riesenfaust, die Jim an den Pfosten presste. Er sah den anderen Schuppen hart unter der ausgenagten Wand, den Schatten, der nun nach links kroch und zwischen den gewaltigen Steinbrocken unter ihr verschwand.

      Es war Ballard, der dort kroch, gleich darauf kletterte und sich links jenes dunkel gähnenden Schachtlochs zwischen Felsen versteckte.

      Es war totenstill in der Pueblo Mine. Der Schuppen lag mit leeren Fensterhöhlen achtzig Schritt vor dem Schacht. Dann stieg das Gelände an und endete an der steilen Wand. Drüben kroch nun Cardona, unverkennbar seine massige Gestalt, die sich hochzog, auf einen Felsbrocken stieg, wieder verschwand und dann doch auftauchte. Cardona lag nun schräg über dem Loch, das Gewehr vor sich, den Blick starr auf das Schachtmaul gerichtet.

      Neben Jim schnaufte der Alte heftig durch die Nase. Er hing wie Jim an einem dieser Pfosten und sah jetzt Robin. Der Texaner zog Joan Powell mit, tauchte hinter einem Wall Steine nahe der Schienen unter. Er brachte die schwarzhaarige Lady bis zur Ecke des Walls.

      Links hatte Patingly seine Position knapp unterhalb von Ballard erreicht. Ballard hob jetzt die Faust, stieß sie zweimal hoch. Auch Patingly gab das Zeichen. Cardona tat es ihm nach.

      Herrgott, dachte Jim, es gibt nur einen Schacht, aber es soll viele Gänge im Berg geben, Stollen und Strebgänge. Sie haben keine Spuren gesehen, also ist er hier. Er kann Spuren auslöschen wie kaum jemand, obgleich er ein Spieler ist. Wenn es Spuren gäbe, wäre er nicht hier, so verrückt das ist. Er ist da, er hat sie vielleicht schon gesehen.

      Jim fuhr zusammen, riss den Kopf herum.

      Robin schrie jäh los.

      »Conrads, hey, Conrads!«

      Zwei-, dreimal wiederholte er den Ruf. Von der sechzig Schritt hohen Wand kam das Echo zurück.

      »Conrads, ich weiß, dass du mich hörst. He, Mann, wir haben deine Schwester hier, ihren Schwiegervater auch. Conrads, komm heraus, gib auf, Mann, es hat keinen Zweck mehr! Du kannst deine Schwester jetzt hören!«

      Er sagte irgendetwas. Es war zu weit, um sein Geflüster verstehen zu können. Dann rief die Frau, deren mädchenhaftes Aussehen Jim verwirrt und angezogen hatte.

      »Jeff – Jeff? Ich bin hier, hörst du, Jeff? Sie haben Dad aufhängen wollen, ich habe es gesagt. Es tut mir leid, Jeff, aber ich habe nicht anders können. Hörst du, Jeff?«

      Sie schwieg, nur das Echo ihrer Stimme lief noch durch den Hochwald rechts und links der seit zwanzig Jahren verlassenen alten Indianermine, in der vor Jahren einige Weiße noch nach Silber gesucht, aber auch bald aufgegeben hatten.

      »Jeff, komm heraus, sie wollen mich sonst töten. Jeff, hörst du mich?«

      Stille – nichts geschah.

      »Passt auf!«, schrie Robin. »Er ist kein Narr, er hat uns bestimmt längst bemerkt. Seid vorsichtig!«

      Sie antworteten nicht, sie starrten auf den Schacht, das dunkle Loch. Dahinter sollte eine riesige Höhle sein, in der Platz genug für zwanzig Mann war. Der einzige Mann, der mal vor Jahren hier oben gewesen war, Patingly, hatte nur kurz herumgestöbert und war dann weitergeritten.

      Verflucht, dachte Patingly, ob es wirklich nur dieses eine Loch gibt? Und wenn da noch welche sind? Vielleicht macht er es wieder so wie damals in der Wüste, was? Da ist er uns nur entkommen, weil er zu Fuß rannte, der gerissene Hund. Vielleicht schleicht er sich zu Fuß im Bogen hinter Robin? Ich habe Robin gewarnt.

      Er sah sich um. Robin schrie scharf: »Conrads, sieh her, deine Schwester zeigt sich. Es ist kein Bluff, Mann.«

      Joan ging zwei Schritt. Dann spannte sich der Strick, den Robin in den Händen hielt.

      »Jeff!«, rief sie plötzlich. »Jeff, bring sie um, bring sie um, Jeff!«

      Drüben stieß Cardona einen zischenden Fluch aus. Oben links knirschte Ballard mit den Zähnen. Nur Patingly sagte etwas: »Weibervolk, verfluchtes, an den Haaren sollte man es …«

      Und dann hörte er den Schrei, fuhr blitzschnell herum. Es war Ballard, der in diesem Moment aufschrie. Links von Ballard bewegte sich etwas. Er sah es nur aus den Augenwinkeln, riss sein Gewehr herum.

      Der Mann war plötzlich da, stand geduckt links über ihm zwischen zwei Felsblöcken. Ein Gewehrlauf glänzte matt …

      Ballard brüllte vor Schreck, sein Gewehr jagte herum. Dann sah er den Feuerstrahl, drückte selbst noch ab und wusste im selben Moment, dass er den Mann nicht mehr traf. Im Feuerblitz kam der dumpfe Schlag. Es war, als packte eine Faust seinen Magen und wollte ihn hinten am Rückgrat wieder hinausstoßen.

      Der Schrei brach ab, Ballard senkte den Gewehrlauf, krümmte sich wie ein Wurm zusammen. Es fraß sich in seinem Bauch plötzlich wie Säure weiter. Einen Moment blieb Ballard noch auf den Knien liegen. Danach kippte er stöhnend nach vorn. Seine Waffe fiel klappernd auf das Gestein.

      Der dritte Mann an dieser Seite sagte nichts, er schoss rasend schnell. Al Patingly war schnell wie eine Viper, wenn es um Leben oder Tod ging. Er war es auch jetzt. Den Schatten sehen und feuern, das war die Sache eines Augenblicks. Patingly sah, wie seine Kugel den Mann erwischte, wie der Bursche nach rechts herumgestoßen wurde und gegen den Felsblock prallte. Das Gewehr fiel scheppernd auf den nächsten Block unter dem Mann. Und da hechtete der Bursche los.

      Verflucht, dachte Patingly, ich habe ihn nur angekratzt. Der Kerl will an sein Gewehr, er kommt hinter dem Felsen herum, er muss an seine Waffe.

      Es war die Eingebung einer Sekunde, aber Patingly handelte augenblicklich. Der kleine Giftzwerg stieß sich ab, sauste instinktiv nach links. Er hatte zu oft kämpfen müssen und die wildesten Dinge erlebt. Schon sauste er krummbeinig und keuchend davon. Er wusste, er musste schnell sein, wenn er vor dem Kerl die Waffe sehen wollte. Patingly schoss förmlich um die Steine.

      Einen Moment später sah er die Waffe im Mondlicht blinken und dann den Schatten, der zwischen Steinen erschien, auf die Waffe zusprang.

      »Idiot!«, zischte Patingly, nur dieses eine Wort. Dann feuerte er. Er schoss in der Sekunde, in der Conrads sich bückte, die Linke nach dem Gewehr ausstreckte. Im Brüllen von Patinglys Gewehr flog Conrads linker Arme zur Seite. Die Kugel schleuderte Conrads herum. Er krachte hin, blieb zwei Schritt neben dem Gewehr liegen und stöhnte.

      »Na?«, fragte Patingly höhnisch. Er ging los, ließ seinen Mann keine Sekunde aus den Augen. »Na, Freund Conrads?«

      Das Mädchen schrie gellend, ein Kichern brach von Patinglys